10. Mai 2007

ESC Helsinki 2007 - Live - Teil 1

Es ist 21 Uhr. SF2 läuft. Moderator Beni Turnheer begrüsst mich zu 3 Stunden europäischer Musik-Unterhaltung. Ausgerüstet mit einem Liter Tee (nach der erneuten FC Aarau-Niederlage von gestern vertrage ich heute keinen Alkohol mehr) und einer Packung Biscuits stelle ich mich der Herausforderung. Meine Wetten habe ich platziert. Heute Abend werde ich stinkreich. Los geht es pünktlich mit Bulgarien. Und da sind sie schon, die ersten grossen Trommeln. Ich habe sie seit dem letzten Mal schon vermisst, der Titel so eine Art "Safri Duo".

Es folgt Israel. Moderator Beni meint: "Die haben auf den Eurovision-Knopf gedrückt und es ist nichts passiert, vielleicht heisst es dann später Error, try another one."

Zypern. Die Frau singt auf französisch. Warum auch immer sie das macht... und sie sieht irgendwie ziemlich abgekämpft aus. Die ganze Veranstaltung im Backstage-Bereich nicht mehr als eine Koks-Party?

Seine Mutter gründete den weissrussischen Prinzessin-Diana-Fanclub und der Sänger schaut irgendwie auch aus wie Lady Di mit schwarzen Haaren. Die Nummer erinnert stark an einen James Bond-Soundtrack. Mit den hohen Tönen happerts schwer!

Nach Prinzessin Diana jetzt Meat Loaf. Oder zumindest auch der uneheliche Bruder. Island ist mit einem Langhaar-Dackel... sorry, Rocker am Start. Der macht seine Sache recht gut, wenn auch ziemlich anteilslos.

Die Kandidatin aus Georgien wurde vom staatlichen Fernsehen bestimmt und nicht per Voting. Ha, nächstes Mal wenn mich jemand fragt, ob es Gemeinsamkeiten zwischen der Schweiz und Georgen gäbe kenn ich zumindest eine. Ihr Song? Eine Mischung zwischen Björk und Madonna. Gefällt mir gut, Beni fand es schlecht.

Für den Mini-Staat Montenegro geht ein schottisch abstämmiger junger Mann an den Start, er singt in seiner Landessprache. Also nicht englisch. Da er noch recht gut ausschaut könnte der noch vom Tokio-Hotel-Effekt profitieren. Im Hintergrund trällern zwei Frauen in barocken Kleidern, warum auch immer die das tun...

So und nun der René Baumann aus dem aargauischen Kölliken... bin doch etwas nervös. Beni meint, nun müsse die ganze Schweiz in den Bilschirm schauen. Ok, tun wir das mal. Wenig Applaus zum Einstieg.... "Vampires in Helsinki come alive", begrüsst er den Saal... singen kann er halt immer noch nicht, dafür ist die Bühnenshow sehr gut gemacht... bin echt gespannt. Der Saal tobt jedenfalls schon mal.

Moldavien, der Moderator warnt. Die Sängerin (Foto links) habe die Hose ihrer kleinen Schwester erwischt und diese Hose sei 6 Nummern zu klein. Wow, super sexy... was und ob sie überhaupt gesungen hat, könnte ich jetzt nicht sagen.

Holland, solide und klassicher Grand-Prix-Song. Die Frau hat eine grossartige Stimme, vielleicht das beste Organ bisher. Ich schalt mal um auf ORF. Der kündigt gerade Albanien an. Der Sänger habe das Herz von Elvis, die Stimme von Bocelli und den Humor von Herrn Travnicek. Soso, ein kleiner Zyniker der ORF-Mann.

Startnummer 12 (erst?), Dänemark. ORF klärt mich darüber auf, dass sich die singende Drag-Queen die Beine nicht rasiere und dafür lieber blickdichte Strumpfhosen anzieht. Ok, danke. Der Song? Ne nette Disconummer halt. Erinnert mich an die Pet Shop Boys. Rasieren die sich übrigens die Beine?

Kroatien langweilig. Polen doof, da nützt auch der Mini der 17jährigen nichts. Der Moderator meint, er sei grundsätzlich gegen Käfighaltung von Hühnchen. DJ Bobos Wett-Quote ist inzwischen von anfänglich 9 auf 6 Franken abgesackt. Ein gutes Zeichen.

Von wegen Quoten, jetzt Serbien. Ein Gebet in der Landessprache, erklärt mir der Mann im TV. Er sagt mir aber nicht, ob das (Foto rechts) jetzt tatsächlich eine Frau ist. Ich dachte, die Drag-Queen sei schon vorbei. Naja, es geht ja um die Stimme. Und die ist sehr gut. So ne Art Enya, auch vom Lied her.

Tschechien, Lordi für Arme... ganz ohne Maske und ganz ohne Melodie. Grässlich. Portugal, ich werde langsam müde. Harmloser Popsong, JLo für Arme. Huch, Mazedonien... oder bin ich jetzt bei "Germanys Next Topmodel" gelandet? Nein, die Frau singt tatsächlich. Wow, sogar Moderator Turnheer meint, dass bei ihr "der Rock da anfange, wo bei anderen Frauen der Slip aufhört". Ah, die erste Werbepause. Auch für mich, ich trink ja bekanntlich Tee heute.

Photos by ESC

Der Countdown läuft....

... in 30 Minuten startet in Helsinki der Halbfinal des diesjährigen Eurovision Song Contest. Unser DJ Bobo hat bei den Buchmachern noch einmal Plätze verloren. Derzeit gibt es Quote von 1 zu 9. Auf den Favoritenplätzen Serbien und Zypern. Gefolgt von Bulgarien und Weissrussland.

Die Schweizer Boulevardzeitung "Blick" hat sich heute für die folgenden Länder als Anwerter für den Sieg entschieden: Schweiz, Ungarn, Serbien und Malta! Dazu gibts noch ein paar Aussenseiter-Tipps, wobei ich den Eindruck habe, dass der zuständige Redaktor Kurt-Emil Merki zwar in Sachen TV ein gutes Fachwissen hat, was die Musik angeht... naja. Wir werden sehen. Zumindest den Malta-Tipp nehm ich mal dankend auf, gibt beim Wettanbieter "bwin" immerhin ne Quote von 1 zu 30.

Zu sehen gibts die Vorausscheidung um 21 Uhr live bei SF2 und auf ORF. Kommentieren tut in der Schweiz der Beni National, für gute Unterhaltung ist also gesorgt. Eine Zusammenfassung der Sendung gibts morgen Freitag an dieser Stelle, sofern sich die Veranstaltung nicht verzögert und erst weit nach Mitternacht endet.

Ach ja, Kommentare zu den einzelnen Nummern dürfen natürlich ohne weiteres gleich direkt hier hinterlassen werden!

Vote for DJ Bobo!

Ich wette, dass....

Heute Abend um 21 Uhr geht es also endlich los. Der Eurovision Song Contest in Helsinki startet mit dem Halbfinale. Meine Favoriten habe ich ja zu Beginn der Woche bereits bekannt gegeben. Kurz vor dem ersten Ton in Finnland scheint aber tatsächlich alles offen zu sein.

Mit von der Partie neben unserem DJ Bobo sind heute Abend in der Quali Länder wie Dänemark, Oesterreich, die Türkei oder Serbien. A propos Serbien, die ehemalige jugoslawische Republik hat sich in den letzten Tagen zum absoluten Geheimfavoriten gemausert. Dies belegen auch die Wettquoten, die für einen serbischen Sieg ausbezahlt werden.

DJ Bobo muss sich beim Wettanbieter "bwin" mit dem vierten Platz begnügen, für einen Franken gibt es aber immerhin das achtfache ausbezahlt. Die richtigen Zocker setzen aber mal locker ein paar Franken auf einen portugiesischen Halbfinal-Sieg, Quote 1 zu 200. Die kompletten Quoten gibts nachfolgend. In Schweizer Franken, versteht sich...

Serbien 3.50
Zypern 3.75
Weißrussland 4.50
Schweiz 7.00
Bulgarien 8.00
Andorra 10.00
Moldawien 20.00
Israel 20.00
Dänemark 20.00
Türkei 23.00
Malta 25.00
Slowenien 30.00
Island 30.00
Lettland 30.00
Tschechien 30.00
Mazedonien 35.00
Belgien 40.00
Georgia 40.00
Österreich 50.00
Ungarn 50.00
Estland 50.00
Kroatien 50.00
Polen 60.00
Norwegen 65.00
Niederlande 77.00
Montenegro 90.00
Albanien 150.00
Portugal 200.00



Vote for DJ Bobo!!

9. Mai 2007

Moderne Helden

Wer hat früher als Kind nicht auch mal davon geträumt, einer von ihnen zu sein: Ein Flugpionier wie Charles Lindbergh, Otto Lilienthal oder die Gebrüder Wright. Oder vielleicht ein grosser Erfinder wie Da Vinci, Edison oder gar ein Entdecker wie Christoph Columbus und Marco Polo. Sie regen seit jeher die Fantasie vieler Jugendlicher und auch der Erwachsenen an. In der heutigen Zeit sind sie aber rar geworden, die grossen Helden. Es ist irgendwie alles erfunden, erkundet und entdeckt. Umso mehr machen mir Nachrichten wie diese von gestern Abend richtig Freude:

Das Schweizer Solarboot "sun21" ist um 21 Uhr Schweizer Zeit plangemäss in New York eingelaufen.

Leider hat es die Crew rund um das Solarboot nicht geschafft, den ganz grossen Medienrummel zu lancieren. Die Schweiz ist halt eine millionenschwere Segelnation und hat mit Solarbooten nichts am Hut. Wer sich auf dem Laufende halten wollte, der war auf die entsprechende Homepage und das Weblog angewiesen. Nur selten war in den Medien mal ein kleiner Abschnitt zu lesen oder ein Foto zu sehen. Das Schweizer Fernsehen hat dem Experiment in der Sendung "MTW" zwar mal ein paar Berichte gewidmet. Nur leider gibt es diese Sendung inzwischen nicht mehr.

Dabei ist die Leistung der "sun21" und ihrer Besatzung aussergewöhnlich. Der solarbetriebene Katamaran mit den fünf Schweizern an Bord war Ende November in Spanien losgefahren. Mit der Atlantik-Überquerung via den Kapverden, Florida und entlang der US-Ostküste wollten sie auf das Potenzial umweltfreundlicher Energien auch für den Schiffsverkehr im Atlantik hinweisen.

Gebaut hat das mit Solarzellen, Batterien und Elektromotoren ausgerüstete Boot die Westschweizer Firma MW-Line bei Yverdon VD. Allein auf dem offenen Meer produzierte das Boot 2000 kWh Solarstrom. Schiffe mit derselben Konstruktion verkehrten bereits während der Schweizer Landesausstellung Expo.02 auf dem Murtensee und waren eine der grossen Attraktionen.

Nur hätte damals wohl niemand daran gedacht, dass man mit einem solchen Boot einmal den Atlantik überqueren würde. Niemand, ausser das mutige Team von Schweizer Planern, Wissenschaftlern und Abenteurern. Im Jahre 2004 kam ihnen die Idee, im Januar 2006 begann die Umsetzung, im März dann der Bau. Finanziert wurde das gesamte Projekt von Privatpersonen. Im September dann der erste Kontakt mit Wasser im Murtensee, danach über den Rhein von Basel nach Rotterdam, bevor das grosse Abenteuer am 3. Dezember 2006 vor der spanischen Küste los ging.

Es folgte die Passage über den Atlantik. Begleitet von Forschungen, herrlichen Sonnenuntergängen, stürmischen Wellen und einer Beinahe-Kollision mit einem Frachtschiff. Gestern um 21 Uhr (Schweizer Zeit) dann das letzte Kapitel dieses Abenteuers, mit der Einfahrt und einem offiziellen Empfang in der US-Metropole New York. 13'000 motorisierte Kilometer ohne einen einzigen Tropfen Öl und die erste Altantik-Überquerung eines Solarboots überhaupt düften einen Eintrag im Guiness-Buch der Rekorde erzielen. Die "sun21" soll nun dem WWF geschenkt werden, der es dann als Forschungssschiff einsetzen will.

8. Mai 2007

Chelsea steigt ab!

Tja, damit hätte wohl auch niemand gerechnet. Eben noch um den Championsleague-Final gekämpft und jetzt der Abstieg für den FC Chelsea, das ist so. Zumindest wenn es nach dem Newsportal von "Swissonline/Hispeed" geht. Guckst du:

Merci Adi