.... hat sich Ex-Eishockeyspieler Mario Rottaris am letzten Samstag während der Live-Übertragung der WM-Partie zwischen der Schweiz und Lettland geliefert. Grund dazu gab ihm das tolle Tor von Nati-Spieler Adrian Wichser (ja, der heisst wirklich so), welches Rottaris mit dem folgenden Satz kommentierte:
"Adi Wichser hat heute besonders gute Hände!"
Ich gebs zu, in diesem Moment hab ich mich beinahe vom Sofa geschmissen. Die anschliessenden Sekunden der Stille auf dem Sender deuten darauf hin, dass Rottaris (Foto) selber ebenfalls kurzerhand bewusst wurde, was er da genau gesagt hatte. Er liess den Satz aber so stehen. Gut so!
Immerhin hat es mal wieder etwas "gemenschelt" beim Schweizer Fernsehen. Und Rottaris steht mit seinem "Freudschen" ja in guter Gesellschaft, wie ein paar herrliche Beispiele von Reporter Kollegen aufzeigen. Da war zum Beispiel der legendäre Heinz Maegerlein, der während einer Skisport-Veranstaltung mit tausenden Zuschauern von sich gab:
"Sie standen an den Hängen und Pisten."
Wer den Satz liest, kapiert ihn. Wer ihn damals nur gehört hat, dürfte sich fast am Mittagessen verschluckt haben. Von Maegerlein ist auch dieser Klassiker:
"Und nun wickeln die Damen ihre 100m Brust ab".
Die Fussball WM ist noch nicht weit zurück, da kommt mir spontan der Spruch von SAT1-Mann Erich Laaser in den Sinn:
"Italiens Abwehr ist stabiler als jede Nachkriegsregierung."
Wir bleiben international und wenden uns an den ehemaligen Star-Trainer und jetzigen DSF-Experten Udo Latteck:
"Rechnen kann man mit Dänemark eigentlich nicht immer, aber man muss immer mit Ihnen rechnen."
Bis heute immer wieder ein Ereignis sind die Kommentare von Werner Hansch. Der Westfale kann sich in die Spiele reinsteigern wie kein anderer und so kommt es dann hie und da halt auch mal zu witzigen Sprüchen:
"Wer hinten so offen ist, kann nicht ganz dicht sein."
Gleich nochmal einer von Werner Hansch:
"Ja, Statistiken. Aber welche Statistik stimmt schon? Nach der Statistik ist jeder 4. Mensch ein Chinese, aber hier spielt gar kein Chinese mit."
Unvergessen auch die Reaktion von Gerd Rubenbauer während eines WM-Spiels. Der 4. Schiedsrichter zeigt in der 90ten Minute per Tafel an, dass noch eine Minute Nachspielzeit gibt:
"Jetzt wechselt Jamaika den Torhüter aus!"
Die jamaikanische Nummer 1 blieb aber - zu aller Überraschung - doch bis zum Spielende auf dem Platz. Viel Fachwissen in Sachen Fremdsprachen legt auch ARD-Kollege Heribert Fassbender an den Tag:
"Und jetzt skandieren die Fans wieder: Türkiye, Türkiye. Was so viel heißt wie Türkei, Türkei."
Danke, soweit hätte mein türkisch beim besten Willen nicht gereicht. Aber auch mathematisch hat Fassbender den Durchblick:
"Es steht im Augenblick 1:1, aber es hätte auch umgekehrt lauten können."
In eine ähnliche Richtung geht auch die Aussage von Marcel Reif, der ja seit Jahren in der Schweiz einen Wohnsitz hat:
"Je länger das Spiel dauert, desto weniger Zeit bleibt."
Zum Abschluss dieser kleinen Exkursion in die Welt der Sportreporter noch einmal einer von Gerd "Rubi" Rubenbauer, der von der Stimmung Stadion sichtlich fasziniert war:
"Diese Rudi-, Rudi-Rufe hat es vorher nur für Uwe Seeler gegeben."
Natürlich gibt es auch hunderte von sprachlichen Aussetzern, welche Sportler selber geliefert haben. Aber das ist dann gerne ein anderes Mal ein Thema. Gleiche Zeit, gleicher Ort, gleicher Blog.