29. Dezember 2006

Rote Karte für die Cablecom

Die Cablecom streicht sechs weitere TV Sender aus ihrem Angebot, gleichzeit steigen jedoch die monatlichen Gebühren für das geschrumpfte Programmangebot. Eine Frechheit. Aber als Monopolist kann man sich das ja leisten.... zudem werden erneut fremdsprachige Sender gestrichen und auf Minderheiten kann ein riesiger Konzern wie die Cablecom beim besten Willen nicht auch noch Rücksicht nehmen.

Nachdem im Laufe dieses Jahres Sender wie TRT, RTP, TVE oder auch MDR gestrichen wurden, trifft es Anfang 2007 französische, italienische und mit N-TV und WDR bzw. BR auch deutsche Sender. Von ursprünglich mal irgendwie über 50 Sender bleiben dann dem Schweizer TV Zuschauer gerade mal noch etwa 30 übrig. Kosten tun diese 30 Sender dann aber mehr als die über 50 je gekostet haben. Hallo Logik?

Während in anderen Ländern stets neue TV-Sender dazukommen, werden den Schweizer Konsumenten in regelmässigen Abständen Sender gestrichen. So verschwinden also im kommenden Jahr Sendungen wie "Dittsche", "Zimmer frei", "Blickpunkt Sport", "Télefoot" oder "Striscia la Notizia" ersatzlos aus dem Programm. Es hat scheinbar keine Platz mehr für TV-Kultur auf dem Netz der Cablecom. Komischerweise hat es für grottenschlechte - nennen wir sie mal - "Spartensender" bestens Platz. So werden Herr und Frau Schweizer Tag für Tag von teure Telefonquiz-Sendungen, hässlichen Stripshows oder dümmlichen Dokumentationen gequält. Alles äusserst billig produziert. Dafür hat man dann wieder Platz...

Begründet wird die Abschaltung dieser Programme ja damit, dass man eben Platz schaffen möchte. Wofür eigentlich? Ach ja, für das Bezahlfernsehen "Teleclub" und für High Definition TV. Ach so, hab ich das irgendwann mal bestellt?? Nein! Ich bin eigentlich recht zufrieden mit dem Angebot. Trotzdem muss ich mich jetzt neu orientieren. Die Satellitenschüssel dürfte wohl in den nächsten Monaten im Mittelpunkt stehen, wenn es um's Thema Fernsehen geht.

28. Dezember 2006

Zeitgeist 2006

Wer hat im Jahr 2006 wonach gegoogelt? Diese Frage beantwortet Google auch in diesem Jahr gleich selber. Das meist gesuchte bzw. bei Google eingegebene Wort im vergangenen Jahr war "Bebo". Wer jetzt nur Bahnhof versteht, keine Sorge. Einfach zu Google gehen und "Bebo" als Suchbegriff eingeben. Und weil das vermutlich vor Euch von viele andere Menschen gemacht haben ist "Bebo" quasi das Google-Suchwort des Jahres. Damit jetzt aber nicht gleich alle wegsurfen eine kurze Erklärung: "Bebo" ist wie "MySpace" (übrigens Platz zwei in dieser Suchwörter Rangliste) eine Internet-Community wo sich Menschen virtuell treffen. Jeder betreut da seine eigene kleine Homepage und tauscht sich mit anderen Leuten aus.

Bei Google-News gab es auf Platz 1 eine kleine Überraschung. Nicht etwa über den Irak-Krieg, Al Kaida oder Fussball WM wurden die meisten News abgefragt, nein, Paris Hilton hat es hier auf Platz 1 geschafft. Dabei hat sie unter anderem den Hurricane Katrina oder Krankheiten wie Krebs und Autismus hinter sich gelassen. Ein Kommentar dazu erübrigt sich wohl.

Ebenfalls aufgelistet werden Fragen an Google wie "Wer ist?" oder "Was ist?". Platz eins da die Frage: "Wer ist Borat?". Lustig Platz Nummer 3, vorallem aus Sicht eines Europäers "Who is EU?". Bei den "Was ist-"Fragen führt "Was ist Hisbollah?" an, dicht gefolgt von "What is Carisoprodol?". Was übrigens irgendein Medikament bzw. körpereigener Wirkstoff ist... Schön sind auch die Fragen nach dem wo. Vorallem mit dem Hintergedanken, dass bei Google die meisten Anfragen noch immer von US-Amerikanern kommen. Am meisten wurde gefragt: "Wo ist Togo?", dicht dahinter "Wo ist Torino?". Nett aber auch die Frage nach dem "Wo ist Palästina?".

Die am meisten gegoogelte Hochzeit war in diesem Jahr diese von.... nein, nicht TomKat, sondern Nicole Kidman. Sie hat ihren Ex-Mann auf Platz zwei verwiesen. Bei den Scheidungen in Front ganz klar Paul McCartney. Bei den Promi-Kindern führt Suri vor Shilo. Abschliessend noch nen kurzen Abstecher in den Sport. Auf viele Anfragen kamen natürlich die Olympischen Winterspiele in Turin oder der Super Bowl. Uneinholbar auf Platz eins jedoch ist die Fussball WM. Entsprechend auch die Nachfrage nach Shirts der verschiedenen Teams. Während es Weltmeister Italien aber nur gerade auf Platz 5 der Rangliste geschafft hat, belegt Zinedine "le héro" Zidane den zweiten Platz der Google-Suchliste 2006!

Als einziger Schweizer "Suchbegriff" hat es übrigens Martina Hingis in der Kategorie "News" in die Top Ten geschafft. Sie belegt da den guten siebten Rang.

27. Dezember 2006

Stephanstag = Shoppingtag

So, die Weihnachtstage 2006 gehören auch schon wieder der Vergangenheit an. Leider gab auch es in diesem Jahr keinen Schnee, aber trotzdem kam bei mir über die Tage irgendwie die richtige Stimmung auf. Zumindest war das der Fall bis ich gestern mit dem Auto von Aarau nach Zofingen gefahren bin. Es gab unzählige von Fahrzeugen auf der Autobahn und dann auf der Ausfahrt sogar Stau. Alle Leute unterwegs zu ihren Liebsten? Nein, der Stau wurde verursacht durch tausende von Kaufwütigen, welche den zweiten Weihnachtstag lieber im Shopping-Center als bei Familie oder Bekannten verbringen wollten. Gut gemacht, Kanton Aargau!


Ein Blick auf den Parkplatz von "MediaMarkt", "Obi" und Co. hat mir dann die Bestätigung geliefert: alle Parklpätze voll mit Autos, die Konsumtempel überfüllt mit Menschen. Wahnsinn! Vor allem waren wir noch am Samstagabend in der Stadt unterwegs und haben da gegen 23 Uhr immer noch Kaufhaus-Angestellte gesehen, welche mit Inventar und Deko beschäftigt waren. Ja sogar am Sonntag dem 24sten waren einzelne Geschäfte noch geöffnet. Irre! Dann, am 25sten kurz ein Ruhetag, bevor es also gestern mit dem Wahnsinn wieder losgegangen ist.

Als ich im Vorfeld der Feiertage die entsprechenden Hinweise in der Zeitung entdeckt hatte, war mein erster Gedanke "da wird ja bestimmt keiner so blöd sein und sich gleich nochmal in den Shopping-Rummel schmeissen". Was ich gestern sah, hat dann meine Meinung zünftig revidiert. Leider. Herr und Frau Schweizer (oder welche Nationalitäten es auch immer waren) nutzten den freien Tag zum Einkaufen, Geschenke umtauschen oder nach Schnäppchen zu jagen. Tja, wie es scheint waren wir mit unserer Familienfeier am gestrigen Stephanstag also total out. Muss ich mich dafür jetzt entschuldigen? Ok, die eine oder andere Verkäuferin hätte den gestrigen Tag vielleicht auch lieber im Kreise ihrer Lieben verbracht, aber das Personal hat ja an einem solchen Grosskampftag gar keine andere Wahl. Wer nicht spurt, der fliegt!

Wir lernen darum, der Weihnachtsspeck wird heute also nicht mehr mit nem Spaziergang oder etwas Sport wegtrainiert, sondern mit heiterem Rolltreppen auf und Rolltreppen ab im Einkaufszentrum. Dazu noch ein Streit mit dem Personal wegen der Umtausch-Garantie - auch Ärger frisst Kalorien - und zum Schluss noch das Schleppen der Schnäppchen zum Auto. Fitness modern halt!

22. Dezember 2006

Last Minute Geschenke??

Die Aargauer Zeitung beschert ihrer Leserschaft heute Tipps für Weihnachtsgeschenke in letzter Minute. "Gute Idee", dachte ich mir und las den Artikel sorgfältig durch. Da gab es Tipps für den ganzen Freundeskreis und die gesamte Familie... zum Beispiel für die Ehefrau eine Schönheits-Box aus der sogenannten "Skin Caviar Collection" für satte 490 Franken. Wäre ich eine Frau und möchte meinen Mann überraschen empfiehlt mir die AZ eine Krawatte mit echten Goldfäden, Preis 590 Franken. Für das Göttikind eine eigene CD-Produktion in einem Aufnahmestudio für 260 Franken. Für die Tante eine Olivenbaum-Patenschaft in Spanien im Wert von 100 Franken. Der beste Freund oder die beste Freundin kriegt einen Hotelführer für 40 Franken. Der Onkel darf sich dann über ein Weinbuch von Kaspar freuen, Kostenpunkt 460 Franken und die Grosseltern erhalten je einen Fusswärmer zum Preis von 129 Franken. Ach ja, das Haustier darf man nicht vergessen: der Hund kriegt nen Haken für die Leine für rund 20 Franken.

Das ergibt ein Total von sage und schreibe 2218 Schweizer Franken. Für Last Minute Geschenke. Entweder mache ich etwas falsch oder ich habe "Weihnachten" falsch verstanden oder die Mitarbeiter der Aargauer Zeitung verdienen mehr, als dass ich erwartet hätte. Nun ja, irgendwer muss ja den Leuten das Gefühl geben, dass die Geschenke die sie unter den Weihnachtsbaum legen "schäbig" und "billig" sind. Aber wer es sich leisten kann....

Schön gewesen wäre in meinen Augen eine genau gleiche Sonderseite, aber vielleicht mit dem Thema "Weinachtsgeschenke zum Selberbasteln" oder "Originelle Geschenke in letzter Minute zu günstigen Preisen". Das wäre dann auch für den Schreiberling etwas anstrengender gewesen zum recherchieren, als einfach die Seite Geschenkidee.ch zu besuchen und da mal die Teuersten rauszusuchen. Egal.

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern meines Blogs ein besinnliches Weihnachtsfest!!!

Auf dass all eure Wünsche in Erfüllung gehen... PS: Wünsche müssen nicht immer materialistisch sein, gell Aargauer Zeitung!