5. Dezember 2006

Eat The Rich!

Da ist sie also wieder, die Liste der Schweizer Superreichen. Wie in jedem Jahr herausgegeben von der Zeitschrift "Bilanz". Nomen est Omen. Zuerst zu den Fakten: auf Platz 1 auch in diesem Jahr IKEA-Gründer Ingvar Kamprad. Er konnte sein Vermögen im Vergleich zum vergangenen Jahr um 5 Milliarden auf neu 25 Milliarden Franken steigern. Auf Platz zwei die Familien Oeri & Hoffmann (Fussball & Chemie) und auf Platz 3 liegt neu der Russe Viktor Vekselberg (Kunst & Fabergé-Eier), er wohnt neu an der Zürcher Goldküste. Sein Vermögen soll sich auf 15 Milliarden Franken belaufen.

Insgesamt hat "Bilanz" 300 Multis aufgelistet. Nach einer Auszeit wieder in der Liste zu finden übrigens auch einer meiner ganz persönlichen "Lieblinge", Financier Martin Ebner. Tja, wer in der Schweiz mal zur finanziellen Elite gehört hat, den lässt man in unserem Land halt nicht so schnell fallen. Ebner hat sein Vermögen immerhin wieder auf eine halbe Milliarde angehäuft. Nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass er angeblich mal Pleite war und dank bzw. mit ihm zahlreiche Klein-Investoren zünftige Verluste eingefahren und Angestellte ihre Jobs verloren haben. Ob all diese sich finanziell auch wieder erholt haben? Wohl kaum.

Zusammengefasst sind die 300 reichsten Schweizer in diesem Jahr um 55 Milliarden Franken reicher geworden. Total teilen sich diese Menschen 455 000 000 000 Franken. Das sind im Durchschnitt pro Person 1500 Millionen. Mit diesen Zahlen stellen die Superreichen im laufenden Jahr gar einen Rekord auf. Noch nie zuvor konnten sie so viel zulegen. Ich stelle mir die Frage, ob es zum Beispiel für den IKEA-Chef überhaupt einen Unterschied macht ob er 20 oder 25 Milliarden Franken auf seinem Konto hat. Wird er mit den zusätzlichen 5 Milliarden jetzt glücklicher? An der Eröffnung der grössten IKEA-Filiale vor einigen Wochen war er jedenfalls nicht anzutreffen. Er meide die Öffentlichkeit, hiess es.

Diese Liste der Superreichen mag im ersten Moment ganz amüsant anzuschauen sein. Wer jedoch das "wahre Leben" zum Vergleich herbeizieht, dem bleibt das Lachen über all diese wahnsinnigen Zahlen wohl im Hals stecken. Krankenkassen werden teurer, Versicherungen kosten mehr, Mehrwertsteuer und so weiter. Auch im kommmenden Jahr wird wieder vieles teurer, nur, das Einkommen, welches am Ende des Monats auf dem Konto landet, bleibt bei den allermeisten Familien gleich. Da spielt es keine Rolle ob sie zwei oder drei Kinder haben. Es muss eingeteilt und gespart werden. Urlaub liegt für viele Familien mit Kindern gar nicht mehr drin. Geschweige denn sonstiger Luxus.

So gesehen ist diese Liste der Zeitschrift "Bilanz" ein Armutszeugnis. Nicht nur für die Schweiz, sondern für die ganze Gesellschaft. Die Schere zwischen Arm und Reich öffnet sich immer weiter. Während die einen nicht wissen wohin mit ihrer Kohle (oder wie gibt man 25 Milliarden Franken aus?), drehen die anderen jeden Fünfer zweimal um. Unter "sozialer Gerechtigkeit", wie sie von Politikerseite her proklamiert wird, verstehe ich etwas anderes. Oder ist es normal, dass die Tochter von Bundesrat Christoph Blocher, im zarten Alter von 31 Jahren die Basler-Läckerli-Huus-Holding "Dalasta" kauft. Mit der Begründung: «Seit meiner Kindheit bin ich ein grosser Läckerli-Fan, wenn ich Läckerli nicht mögen würde, hätte ich die Firma nicht gekauft.»

Ich mag übrigens seit meiner Kindheit auch die eine oder andere Sache. Wäre aber - nicht zuletzt mangels finanzieller Möglichkeiten - noch nie auf die Idee gekommen anstatt ner Büchse "Fanta" gleich den ganzen Coca-Cola-Beverage-Konzern zu kaufen....

4. Dezember 2006

Politisch korrekt?

Nein, ich bin definitiv auch kein Fan der deutschen Band "Pur". Ok, sie haben bestimmt das eine oder andere Lied, das auch mir gefällt. Aber das war es dann auch schon wieder. Trotzdem hat mich letzte Woche der folgende Text-Ausschnitt in einer Schweizer Zeitschrift doch etwas irritiert.



Von übertriebener politischer Korrektheit halte ich ja auch nichts. Man soll nicht päpstlicher als der Papst sein. Aber für meinen Geschmack hat sich der Schreiberling mit diesem "Vergleich" doch etwas vertan. Oder stehe ich mit meiner Meinung allein im tiefen, finsteren Medienwald?

Neue Rechtschreibe-Reform?

Oder einfach sonst nur falsch geschrieben.... Gefunden im Warenhaus "Manor" in Aarau. Mitten in der Weihnachts-Deko ein wahrer Schock!

2. Dezember 2006

Ich schmeisse....

.... eine Runde Bier, wennn Du nicht lachst...



Gesundheit! Schönes Weekend und bis Montag!

1. Dezember 2006

Sturzflug einer Sauberfrau

Ja, ich komm nicht drum herum. Britney Spears verführt auch mich zu einem Kommentar. Die Bilder die seit Anfang der Woche in regelmässigen Abständen auftauchen, geben auch mir zu denken. Anfangs waren es ja noch so die typischen - ich nenn sie mal - "Paparazzi-Schlampen-Pics". Fotos, die in regelmässigen Abständen in irgenwelchen Zeitschriften auftauchen und wohl jeden von uns inzwischen mächtig langweilen. Die Bilder, welche nun von Britney aufgetaucht sind, erreichen meiner Meinung nach aber einen ganz neue Dimension.


Darum also der Versuch einer Analyse. Von einem, der das Glück hatte, Britney in Zürich Backstage und im Hotel schon persönlich kennen zu lernen und mit ihr zu quatschen:

Die Feldbusch, die Paris, die Lohan, die Cora, die Marceau etc. etc.... Zahlreiche Promi-Frauen (neudeutsch: It-Girls) haben ja schon einmal etwas nachgeholfen, um es per "Skandalfoto" in die Medien zu schaffen. Meist rutscht ein Träger oder ein BH. Seit Paris Hilton darf auch schon mal der Slip fehlen. Aber von der Paris war man es sich ja irgendwie auch gewohnt. Die Gute hat in ihrem Leben bekanntlich noch nie einen einzigen Tag gearbeitet, gibt dafür Tag für Tag die Kohle ihres Papas aus und amüsiert sich auf den Parties heftigst, ohne eigentlich irgendetwas zu können. Ausser eben mal durch ein Skandälchen aufzufallen. Ok, so überraschte es mich damals auch nicht, als unter ihrem Rock kein Slip, sondern ihr "Jingjang" zu sehen war.

Anders bei Britney. Die Spears ist bereits seit ihrer Kindheit im Showbusiness. Wurde von ihrer Mutter zum Star gezüchtet. Sie hat als Popstar riesige Erfolge gefeiert und dabei mächtig Geld verdient. Und entsprechend auch dafür gearbeitet. Im Interview, welches ich mit ihr führen durfte gab sie sich professionell, witzig und äusserst charmant. Und - entgegen meinen Befürchtungen - alles andere als dumm. Dann kamen die Hochzeit und die zwei Kinder. Von aussen gesehen müsste man also denken: das perfekte Leben! Nun macht es aber den Anschein, als dass Brit eigentlich genau dieses Leben gar nicht will. Sie hat Angst, etwas verpasst zu haben. Klar wurde ihr das vermutlich erst durch die Ehe mit Kevin Federline. Einem Schmarozer par excellence. Typ Paris, einfach männlich. Auf einmal wurde Frau Spears wohl bewusst, was sie in ihrem Leben alles verpasst hat. Und jetzt kommt der Nachholbedarf. Leider hat sie sich dafür wohl die falsche Lehrerin ausgesucht.

Britney geht jetzt auch ohne Slip auf Parties. Aber nicht nur das, sie versucht nicht einmal im Ansatz ihre Scham zu verdecken. Wer sich die Bilder im Internet anschaut stellt fest, dass sie ihre Vagina öffentlich geradezu zur Schau stellt. Inkl. Narbe vom Kaiserschnitt. Für mich persönlich - der alles andere als verklemmt ist! - absolut krasse und vorallem billige Fotos. Ich sehe keine Erotik oder sonst was. Sondern ich sehe eine komplett verstörte Frau, die mir leid echt tut. Völlig überfordert vom Leben. Dem Absturz nahe. Parallelen zum "Fall Michael Jackson" oder zu Pete Doherty lassen sich nicht von der Hand weisen.

Britney war über lange Zeit ein Männertraum. Mit ihrem Lolita-Look hatte sie damals den Durchbruch geschafft, auch später hat sie dann nur selten mit ihren Reizen gegeizt. Sex und Erotik wurden aber zur jeder Zeit gezielt eingesetzt. Es gab keine Nacktfotos, alles war immer irgendwie "sauber" und verhüllt. Mit dieser Geste und vorallem mit diesen bewusst gewollten Paparazzi-Fotos verliert sie ihren Reiz. In Internet-Foren verfluchen sie ihre (vorallem jüngeren und weiblichen Fans), sie verkommt zum Sex-Objekt. Musikalische Comeback-Versuche dürften daran ebenfalls scheitern. Und auch ihre Rolle als Mutter wird in Zukunft nicht einfacher. Kevin Federline will die Gunst der Stunde jetzt nutzen und verlangt das Sorgerecht für die Kids. Was am Schluss bleibt? Ein Scherbenhaufen...