16. November 2006

Mein Freund der Bond ist tot

Heute Abend hat er also Schweizer Premiere, der neue Bond-Film. Daniel Craig reist dafür scheinbar extra nach Zürich. Wow! Bloss, "Casino Royal" dürfte wohl der erste Bond-Film seit fast 20 Jahren sein, der ohne mich im Kino läuft. Gründe für diesen Entscheid gibt es viele.

Der neue Bond ist mir primär einmal überhaupt nicht sympathisch. Er ist ungewohnt blond und entspricht so gar nicht meiner Vorstellung im Bezug auf 007. Dann tauchen Figuren wie der legendäre Erfinder Q oder die süsse Sekretärin Moneypenny einfach nicht mehr auf. Wie zu hören war wird gänzlich auf humoristische Einlagen verzichtet, dafür soll die Action im Vordergrund stehen. Und nicht zuletzt hat Bond scheinbar sein Liebesleben geändert, vorbei sind die Zeiten der Affären. Ja, er soll sich dieses Mal gar verlieben. Wobei mir beim letzten Grund wären, das aktuelle Bond-Girl gefällt mir ebenfalls nicht.

Tja, das mögen für ausstenstehende Personen ziemlich wackelige Gründe sein. Aber scheinbar bin ich nicht einmal der Einzige, der so denkt. Erst gestern habe ich die Aussage gehört " ich gehe nicht ins Kino, vielleicht checken sie dann, dass der neue Bond nix ist". Und genau so geht es mir auch. Je weniger Leute in den neuen Bond gehen umso grösser ist die Chance, dass Mr. Daniel "Schleimbeutel" Craig nach nur einem Film wieder nen Abflug macht.

Kommt dazu, die Geschichte von "Casino Royal" wurde ja in den 60er Jahren bereits erfolgreich verfilmt, mit dem legendären David Niven als Bond. So gesehen verpasse ich also rein gar nichts, was die Story angeht. Einzig die Auftritte von Ex-SensUnik-Rapper Carlos und der von Ludger Pistor ("Arme Millionäre") würden mich noch reizen. Aber es wird kein halbes Jahr dauern und der neue Bond erscheint auf DVD. Und so lange warten kann ich für einmal auch noch. Bis dahin freue ich mich über die derzeit zahlreichen Wiederholungen im TV, mit den Legenden Roger Moore und Sean Connery! Den wahren Bonds, James Bonds...

God bless America...

... zumindest das Rechts- bzw. Ordungsverständnis einiger US-Bürger und Behörden. Es geht um die folgende - wahre! - Geschichte:

Das innige Geplänkel eines Pärchens an Bord eines US-Fluges hat beiden einen Strafprozess eingebracht. Sie werden der Bildung einer kriminellen Vereinigung und Bedrohung eines Flugbegleiters beschuldigt, als Höchststrafe drohen ihnen nun 20 Jahre Gefängnis. Besonder schön ist dabei meiner Meinung nach der Ausdruck "Bildung einer kriminellen Vereinung"...

Der Anklage nach hatten sich Carl Persing und seine Freundin Dawn Sewell an Bord eines Fluges von Los Angeles nach North Carolina auf «nicht angebrachte Art und Weise» geküsst. Andere Passagiere hätten sich derart gestört gefühlt, dass ein Flugbegleiter einschreiten und die beiden zur Rechenschaft ziehen musste.

«Persing wurde dabei beobachtet, wie er seiner Freundin den Nacken geküsst hatte. Dann hatte er sein Gesicht auf ihren Intimbereich gepresst. Während dieser Handlungen soll er gelächelt haben.», heisst es in einem Bericht des FBI.

Der Flugbegleiter soll beide wiederholt ermahnt haben, mit dem lasziven Treiben aufzuhören. Persing drohte daraufhin einer Stewardess mit «ernsten Konsequenzen», falls man sie nicht endlich in Ruhe lassen würde. Als das Flugzeug landete, wurden beide festgenommen.

Den beiden Passagieren droht ein Prozess nach dem Anti-Terror-Gesetz. Ein Anwalt des Mannes erklärte inzwischen, sein Mandant habe sich während des Fluges einfach nur unwohl gefühlt und deshalb seinen Kopf auf die Knie seiner Begleiterin gelegt. Im Falle eines Schuldspruchs droht den beiden eine Höchststrafe von 20 Jahren!

Der nächste Flug dürfte die beiden dann in Richtung Guantanamo bringen: die spinnen, die Amis!

PS: Make Love not War!

15. November 2006

Die Simpsons im Kino

Ja, ich bin ein Simpsons-Fan! Und das obwohl ich ein bekennender Gegner von Fernseh-Serien bin. Aber die Simpsons-Staffeln 1 bis 16 kenne ich so gut wie auswendig (kein Wunder, laufen ja auch schon seit Mitte der 90er Jahre!) und die allerneueste Staffel lasse ich mir wenn möglich auch nicht entgehen. Zu geniessen derzeit auf ORF1 und Pro7. Nur SF2 hinkt mal wieder hinterher...

Homer, Marge, Bart, Lisa und Maggie sind mir über all die Jahre ans Herz gewachsen. In jedem der Charaktere entdecke ich regelmässig Züge, die irgendwie auch zu mir passen. Und ich glaube, das geht jedem Simpsons-Zuschauer ähnlich. Der vom Pech verfolgte Homer, der schlitzohrige Bart, die fürsorgliche Marge, die clevere Lisa.... Comicfiguren die eigentlich von ihrer Art her, menschlicher nicht sein könnten. OK, die Stories, die sie tagtäglich erleben, die heben sich - zum Glück - vom Alltag von Herr und Frau Schweizer ab. Aber sonst, fast wie im richtigen Leben. Wobei die Betonung bei "fast" liegt.

In einem Interview mit den Simpsons-Machern war dann auch zu hören, dass dieses Gefühl beim Zuschauer durchaus gewollt ist. Es sei niemals das Ziel gewesen, eine Art Fantasiewelt mit abstrakten Kreaturen zu schaffen. Vielmehr sei im Vordergrund gestanden, die Welt zu zeigen, wie sie eigentlich ist. Einfach ganz in Gelb halt. Und klar mit einem riesengrossen Augenzwinkern. Aber so wird bei dem Simpsons auch kein Halt vor heiklen Themen (zumindest in den USA heikel) gemacht. Irak-Krieg, Homo-Ehen, Todesstrafe, Einwanderer... alles wird behandelt und auf die Schippe genommen.

So gesehen, weiss ich bis heute nicht, warum die Simpsons eigentlich im Kinderprogramm laufen. OK, inzwischen sind die Folgen am Vorabend zu sehen. Aber für viele TV-Zuschauer ist die "gelbe Gefahr" noch immer Kinderkram. Frage ich aber z.B. meine Nachbarskinder (11 und 12), so interessieren die sich keinen Deut für die Familie aus Springfield. Im Gegenteil, wenn sie mal reinschauen, verstehen sie die meisten Witze gar nicht erst. Kein Wunder! Wer sich mit dem American Way of Life oder allgemein mit den Themen des Alltags nicht auskennt, der kapiert wohl nur die Hälfte der Gags. Und ist bei "Verliebt in Berlin", "Lost" und ähnlichem Kram wohl besser aufgehoben.

Tja und nun schaffen die Simpsons also den Sprung vom TV ins Kino. Lange wurde um die Rechte gestritten. Die Macher haben sich gegen eine Leinwand-Produktion gesträubt. Aber vermutlich war es einfach eine Frage des Geldes. Der Inhalt des Films wird gehütet wie ein Staatsgeheimnis. Ebenso die genaue Machart. Immer mal wieder ist zu hören, dass es "reale" Figuren geben soll. Der grösste Teil des Films dürfte allerdings so daherkommen, wie man es aus dem Fernsehen kennt. Gestern wurde mit ein mit grosser Spannung erwarteter kurzer Werbe-Trailer gezeigt. Und zwar live im TV Programm in den USA und in Australien. Anhand dieses Trailers erfährt man zwar nicht gerade viel mehr über den Film, jedoch wird die Spannung aufrecht erhalten. Schliesslich gibts den Streifen weltweit erst im nächsten Sommer zu sehen.

In diesem Sinne, Ay Caramba und viel Spass...

14. November 2006

Wer bist du denn?


Ladies and Gentlemen, ich präsentiere Ihnen: das BRAVO-Titelbild meiner Geburtswoche! Täräää... bloss, wer ist der Typ auf dem Foto? Ich meine, wer es auf den Titel der BRAVO schafft bzw. geschafft hat, der darf sich doch bestimmt zur A-Prominenz zählen. Zumindest wenn ich die restlichen Cover meines Geburtsjahres anschaue, erkenne ich noch den einen oder anderen: Rex Gildo, Uschi Glas, Mick Jagger, Udo Jürgens oder Paul McCartney waren in diesem Jahr sogar gleich mehrfach vertreten. Aber auch Menschen wie Roger Moore, die Bee Gees oder Peter Fonda hätte ich noch gekannt. Ja in der Woche bevor ich das Licht der Welt erblickt habe, war sogar France Gall vorne drauf. Das hätte ja wohl gepasst. Aber nein, die letzte April-Ausgabe in meinem Geburtsjahr ziert Mark Slade... who the hell is...?

Nun ja, dank Google ist es in der heutigen Zeit nicht mehr sooo schwierig etwas über fremde Menschen herauszufinden. Was allerdings voraussetzt, dass diese Menschen irgendwie mal was "mediales" geleistet haben in ihrem Leben. Also, Google auf und eintippen: "Mark Slade". Aha, ein Pornodarsteller! Ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Als ich der Seite dann nen kurzen Besuch abgestattet habe, musste ich allerdings feststellen, dass es sich beim abgebildeten Mann definitiv nicht um "meinen" Mark Slade handelt. Ok, weiter suchen. Aha, Cartoon-Zeichner... Hmmm... bloss, was hat ein Cartoonzeichner auf dem BRAVO-Cover verloren? Nochmal suchen. "Mark Slade"... ach so, ein Schauspieler. Na dann schnell zu Imdb.com, nachschauen wo er denn schon überall mitgemacht hat. Die Ernüchterung war gross. Herr Slade war gerade mal 38x im TV zu sehen. Als Schauspieler in Serien wie "Cagney & Lacey", "Bonanza", "S.W.A.T" oder "Benji, der Hund".

Tja, schade. Kann man nix machen. Herr Slade wird es wohl eh nicht gross kümmern, dass er auf diese Weise zu spätem Ruhm kommt. Aber egal, ich wünsche ihm - vielleicht googelt er sich ja mal selber und landet dann hier - alles Gute! Ein Gefühl lässt mich jedoch nicht mehr los, seit ich mir die BRAVO-Titelblätter angeschaut habe. Ich fühle mich auf einmal tierisch alt... und wer mich nicht versteht, bitte schaut euch doch (Link im Titel) mal die Coverfotos von eurem Geburtsjahr nach!

11. November 2006

Regen-Weekend

Ja, der Winter ist da. Naja, zumindest seine meteorologischen Vorboten, welche auf die Namen "Sturm", "Regen" und "Kälte" hören. So stehen im TV auch die ersten Ski-Weltcup-Übertragungen auf dem Programm. Wie letzte Woche zu lesen war, müssen sich Schweizer TV-Konsumenten massiv einschränken, was den Genuss von Skirennen angeht. Auf Vor- und Nachberichterstattungen wird verzichtet. Es gibt das Rennen und dann schnell wieder zurück nach Zürich.

Wehmütig denken bestimmt viele Leute an die grossen Schweizer Ski-Zeiten zurück. Als Stars wie Russi, Klammer, Colombin, Stenmark oder Kultfiguren wie Heini Hemmi oder die Crazy Canucks die Pisten runtergerast sind. Gespannt sass die Familie am Mittagstisch, den Fernseher im Blickwinkel. Ja manchmal, wenn ein Klassiker auf dem Programm stand, durfte sogar vor dem TV Gerät gegessen werden. Die Übertragungen wurden eingeleitet von Streckenprofilen, Testfahrern, Updates zum Wetter und so weiter. Und nach dem Rennen gab es die Siegerehrung und passende Interviews. Tja und heute? 30 Minuten Rennen und zurück nach Zürich. Da warten dann Highlights wie "Sternstunde Religion" auf ihre Ausstrahlung. Aber zum Glück gibts noch den ORF. Nur schade, dass da die Kult-Reporter so langsam aber sicher pensioniert werden.

Naja, egal. In ein paar Jahren gibts - Klimaerwärmung sei dank - ja eh keine Skirennen mehr. Wobei gerade an ungemütlichen Tagen wie heute bei mir der Eindruck entsteht, es finde gar keine Erwärmung statt. Zumindest hab ich es bereits geschafft, mich zünftig zu erkälten....

Und für alle die, welche das Weekend auch mit Tee und Pulmex verbringen hier noch ein kleiner Aufsteller. Gute Besserung!