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3. April 2011

Geschmacklos

Eine deutsche Bäckerei-Kette hat letzte Woche scheinbar mit dem folgenden Inserat geworben. Ich habe erst an einen schlechten Aprilscherz geglaubt, aber nein, laut einem Zeitungsbericht ist das wirklich so erschienen, bevor es nach Protesten wieder zurückgezogen wurde...



29. März 2011

Helter Skelter: Charles Manson lebt!

Heute vor genau 40 Jahren haben die Geschworenen der Jury in Los Angeles Charles Manson und drei der Mitglieder seiner sogenannten Family wegen mehrfachem Mord zum Tod in der Gaskammer veruteilt. Das Urteil wurde zwar bestätigt, aber bis heute nie vollstreckt. Charles Manson? Nicht zu verwechseln mit dem Musiker Marilyn Manson - der seinen Künstlernamen aber vom Killer adaptiert hat. Charles Manson war und ist Mörder und Kultfiguer. Über all die Jahre hinweg hat seine Geschichte die Menschen fasziniert, es gibt Bücher, T-Shirts, Spielfilme, Rocksongs und Comics zum Thema. Bloss, was genau geschah vor über 40 Jahren? Und welche Rolle spielte Regisseur Roman Polanski dabei?

Mit der Nummer B33920 wird der vielleicht berüchtigste Mörder der US-Justizgeschichte auch im Jahr 2011 noch im kalifornischen Corcoran-Gefängnis geführt. Charles Manson war 36 Jahre alt, als heute vor 40 Jahren, am 29. März 1971, das Todesurteil gegen ihn und seine treuesten Anhänger ausgesprochen wurde. Das Gericht befand sie für schuldig für die Ermordung von Sharon Tate, der schwangeren Frau von Regisseur Roman Polanski, und vier weiterer Menschen.

Manson war in den späten 60er Jahren als eine Art Sektenführer bekannt. Er nutzte seine Macht gnadenlos aus und schickte eines Nachts vier seiner Anhänger - drei Frauen und einen Mann - bewaffnet mit Bajonetten, Pistolen und Messern in die Villa der hochschwangeren Schauspielerin Sharon Tate. Grässlich verstümmelt wurde die Leiche der 26-Jährigen am nächsten Morgen gefunden, unzählige Male haben die Täter vermutlich im Rausch auf sie und das ungeborene Baby eingestochen. Auch der Starfriseur Jay Sebring und zwei weitere Freunde der Schauspielerin wurden ermordet. Im Garten der Villa lag zudem die Leiche eines 18-Jährigen, der zufällig vorbeigekommen war. Auch er wurde massakriert. Vor ihrer Flucht schmierten die Täter mit dem Blut der Schauspielerin das Wort "Pigs" (Schweine). Und nur einen Tag später schlugen sie erneut zu und wüteten im Haus des Supermarktketten-Besitzers Leno LaBianca und seiner Frau Rosemary. Auch sie wurden von der Manson Family hingerichtet.


Im Jahr 1970 wurde Prozess gegen Manson und seine "Girls" eröffnet: Susan Atkins, Patricia Krenwinkel und Leslie Van Houten. Van Houten? Ja, Simpsons. Was damals niemand wusste, der Prozess sollte einer der längsten und teuersten der US-Justizgeschichte werden, 225 Tage wurden die Geschworenen von der Aussenwelt abgeschirmt. Über neun Monate zog sich der Prozess hin. Die wichtigste Rolle spielte die Kronzeugin und frühere Manson-Anhängerin Linda Kasabian. Kasabian? Richtig, eine Rockband. Manson selber bestritt, selber jemanden ermordet zu haben. Was vermutlich auch stimmt. Jedoch hielt im die Staatsanwaltschaft vor, ein satanisches Monster und der Drahtzieher der Morde zu sein, dem die Frauen wie "hirnlose Roboter" folgten. Einen Beweis zu dieser Aussage lieferte Manson gleich selber. Als er sich zum Prozessauftakt ein X in die Stirn ritzte, taten es ihm die angeklagten Frauen gleich. Am Tag der Urteilsverlesung, am 29. März 1971, rasierten sich zudem alle ihre Köpfe kahl und nannten Manson Jesus Christus.

Inzwischen sind die Mitglieder der Manson Family alle über 60 Jahre alt. Unzählige Begandigungsgesuche wurden von den Richtern bis heute abgeschmettert. Susan Atkins verstarb vor zwei Jahren. Manson selber zeigte bis heute nie Reue. In einem TV-Interview in den 80er Jahren bedauerte er sogar, nicht Hunderte Menschen getötet zu haben. Zum Schutz von Erde und Natur müsste die Bevölkerung dezimiert werden... Experten gehen davon aus, dass Manson bis heute noch Anhänger hat, von Satanisten bis hin zu Neonazi-Skinheads dürften da alle Schichten vertreten sein. Er gilt auch nach 40 Jahren noch spirituelle Ikone, ein Hohepriester des Anti-Establishment-Hasses. Kein Wunder, das jüngst Foto von Manson aus dem Jahr 2009 zeigt den heute 79jährigen mit einer Halbglatze, grauem Bart und eintätowiertem Hakenkreuz auf der Stirn! 


Ein italienischer Anwalt bemüht sich aktuell übrigens an höchster Stelle um Mansons Freilassung. Giovanni Di Stefano schickte erst im Februar US-Präsident Barack Obama einen Antrag zu, seinen Mandanten freizulassen. Manson sei nur der Anführer eines Kults gewesen, nicht aber ein Mörder. Dass Manson mit seinen Taten einen Rassenkrieg zwischen Schwarzen und Weissen anzetteln wollte, wurde in dem Schreiben an Obama vermutlich nicht erwähnt. Ach ja, Anwalt Di Stefano hat auch schon Saddam Hussein und den früheren jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic vertreten. Fragen?

28. März 2011

Ich muss mich da mal einmischen

Gestern haben sie in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz gewählt. Gut, man könnte jetzt sagen, was geht uns Schweizer das an. Aber seien wir ehrlich, wenn du im Aargau wohnst ist die Grenze zu Deutschland näher als die zum Wallis. Nicht einmal 30 Kilometer sinds zum Beispiel nach Bad Säckingen, da ist sogar die Hauptstadt Bern weiter weg. Entsprechend schau ich mir das jeweils gerne an, was die nördlichen Nachbarn so treiben. Gestern war grosser Wahltag und ich finde, sie haben es gut gemacht, die Schwaben und Badener... Zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland wird ein Grüner Ministerpräsident eines Bundeslandes, coole Sache! Bin gespannt, ob und wie der Herr Kretschmann die Politik verändert. Aber eben, das alles kann man ja in der Zeitung nachlesen. 


Mir sind gestern Abend vorallem die Wahlverlierer und mit ihnen die Köpfe der Bundesparteien aufgefallen. Wer ein bisschen zwischen ARD, ZDF und SWR umhergezappt hat, der durfte gleich mehrfach PolitikerInnen wie Andrea Nahles, Julia Klöckner, Guido Westerwelle, Kurt Beck und Co. bewundern. Und siehe da. Alle wussten uns die gleiche Geschichte zu erzählen: 

"Japan hat alles andere überlagert."

Diesen Satz gab es von allen Parteien in mehrfach abgeänderten Versionen. Wohl noch nie ist der Ausgang von Landtagswahlen so häufig durch ein externes Ereignis erklärt worden wie diesmal durch die Katastrophe am anderen Ende der Welt. Das Atomunglück in Japan habe die Wähler beeinflusst, die Unsicherheit aufgrund der Atomkatastrophe sei am Ergebnis schuld, die Bevölkerung sei verunsichert durch die schlimmen Nachrichten aus Japan... Bla bla bla. Ja klar, Japan hatte bestimmt einen Einfluss auf die Stimmabgabe, aber ganz bestimmt war es nicht der ausschlaggebene Grund für den Erfolg der Grünen. Schon vergessen zum Beispiel das Theater rund um Stuttgart21? Oder der gute Herr Brüderle, der zugegeben hat, dass die aktuelle AKW-Diskussion lediglich Wahlpropaganda ist? Oder die Guttenberg-Affäre? Studienplätze? Es gäbe noch viele Themen, welche die Wählerinnen und Wähler vermutlich dazu bewogen haben, nach fast 60 Jahren der CDU den Rücken zu kehren. Pech für den bisherigen Ministerpräsident Mappus, der den Job ja aber auch nur gekriegt hat, weil sein Vorgänger frühzeitig verschwunden ist. Immer wenn ich gestern den Mappus sah, kam mir übrigens Schweinchen Dick in den Sinn - so wie der fettig geglänzt hat - und ich hab Lust auf ein Schäufele mit Spätzle gekriegt. 

Komischerweise war gestern nur immer von der Atomkatastrophe in Japan die Rede, man könnte meinen es hätte da nie ein Erdbeben und einen schrecklichen Tsunami gegeben. Zumindest die doofe und dicke SPD-Tante Andrea Nahles hat diese beiden Naturkatastrophen erfolgreich aus ihrem Hirn gestrichen, wie sonst könnte sie sonst den folgenden Satz rauslassen: 

"Das Ergebnis im Südwesten ist ein Erdbeben. Schwarz-Gelb ist am Ende. Wir freuen uns sehr!"

Ich will ja nicht pingelig sein, aber als die dann noch von "einem günstigen Wind" im Zusammenhang mit der Zukunft der Atomanlagen sprach, da blieb mir nur noch ein Kopfschütteln. Okay, der Kopf hat eh den halben Abend lang geschüttelt. Auch diese CDU-Frau Julia Klöckner, ich weiss ja nicht welche aufputschenden Substanzen die sich reinpfeift - aber davon brauch ich auch was. In jede Kamera lächelnd, immer die gleichen Sätze aufzählend, von sich und vorallem der Partei überzeugt wie damals... und das, obwohl sie ihr Wahlziel ja eigentlich verpasst hat und inzwischen sogar - wie anbiedernd - den Grünen ein Gesprächsangebot zur Regierungsbildung unterbreitet hat. Tja, so sind sie die Politiker. Übrigens konnte man gestern Abend mal wieder vorzüglich Bullshit-Bingo spielen. Einfach die Floskeln der Politiker durchstreichen, sobald sie fallen: 

Ach ja, ein Blick in die Zeitungen hat sich heute morgen übrigens gelohnt. Es gab zahlreichen Kommentare von Experten und auch der Wutbürger hat sich in so manchem Medium zu Wort gemeldet. Den Vogel abgeschossen hat in meinen Augen aber die BZ und zwar dem folgenden - durchaus noch witzigen - Titel: 

"Wahlsieg: Japan lässt Grüne strahlen!"


22. März 2011

Ein Männlein steht im Walde ganz still & stumm

Sollte ich mir Sorgen machen? In den letzten Tagen tummeln sich auf meinem Blog immer wieder Menschen, bei denen ich mich frage: "Was tun die hier?" Ihr wisst nicht wovon ich rede? Lasst es mich erklären. 


Es waren einmal ein Tennisspieler, eine Skirennfahrerin, eine Popsängerin, eine TV-Köchin und ein paar Journalisten, sie alle haben in den letzten Tagen diesem Blog einen Besuch abgestattet. Nun, die Sache mit den Journis lässt sich simpel erklären. Da recherchieren die Herren im Internet und landen mit etwas Glück auf meiner Seite. Dann gibts manchmal ne Anfrage, ob man eine Information verwenden dürfe, oft nehmen sie einen Textteil raus und geben dann die Quelle an und in wieder anderen Fällen tauchen meine Sachen auch mal ungefragt auf irgendwelchen Onlineportalen auf. Nun, Die Prinzen haben es gesungen und zu Guttenberg lieferte den Beweis: "es ist alles nur geklaut!" Recherche läuft in der heutigen Zeit nun mal übers Internet und ich frage mich immer, wie ich früher für die Schulvorträge recherchiert habe - früher, als es das Internet noch nicht gab! 


Dann waren aber noch der Tennisspieler, die Skirennfahrerin, die Sängerin und die TV-Köchin hier zu Gast. Bei den ersten zwei Personen konnte ich die Identität sogar einwandfrei klären, Person drei kenn ich persönlich und die Dame aus der Küche schuldet mir noch den Beweis. Denn, wer sich im Internet tummelt sollte immer vorsichtig sein. Schon oft hat sich ein Nerd als Promi ausgegeben und so Fans und Journalisten zum Narren gehalten. Als Beispiel: über lange Zeit hat Harald Schmidt über Twitter lustige Sprüche verbreitet und Interviews gegeben. Meinte man... eher durch Zufall kam heraus, dass sich ein Student Harald Schmidts Identität zugelegt hatte. Hunderprozentige Sicherheit gibts im WWW fast nicht, so lange man das Gegenüber nicht zum Beispiel über eine Webcam sieht. Wie manches Blinddate hat schon mit einer Enttäuschung geendet, weil sich der Adonis als Hanswurst entpuppt hat...

Nun gut, zu den harten Fakten. "Gala", "Schweizer Illustrierte" und "InTouch" können glatt einpacken. Vor einiger Zeit hab ich über Twitter kurz mit Boris Beckers Frau Lilly getextet. Sie war bei den Brit-Awards und sass am Nebentisch von Duran Duran. Ein paar lustige Sprüche hin und her und das wars. Letzte Woche dann ein Small Talk mit Bobele himself, es ging um eine Frage rund um das Spiel Manchester United gegen Marseille. Worauf sich der Wimbledon Champion doch tatsächlich auf meine Seite begab um etwas nachzulesen. 

Gestern dann gleich zwei lustige 2.0-Begebenheiten. In der Sendung "Blickpunkt Sport" beim Bayerischen Fernsehen gabs ein Interview mit der Ski Weltcup Gesamtweltcupsiegerin Maria Riesch. Darin sagte sie auf eine Frage vom Moderator, dass ihre beste Freundin Lindsey Vonn ihr nicht zum Sieg gratuliert hätte und auch in den Medien war zu lesen, dass sich die beiden Frauen zerstritten hätten und Maria Riesch vergebens auf die Glückwünsche der Amerikanerin warte. Nun, ich fand die Freundschaft der beiden Skistars immer bewunderswert, garade weil auf diesem sportlichen Niveau der Konkurrenzkampf riesig sein muss. Entsprechend hab ich meine Enttäuschung über das - von den Boulevardmedien verkündete - Ende dieser Freundschaft in die weite WWW-Welt hinausgehauen. Wenige Minuten später erreicht mich dann diese persönliche Mitteilung von Lindsey Vonn:

"Hey Monsieur. I congratulated Maria, I don't know why she is telling the press that I didn't. Bye."

Oh. Okay, da betreibt wohl jemand ein sehr gutes Screening der sozialen Medien. Die Twitter-und Facebook-Accounts von Lindsey Vonn werden nachweislich von ihr betrieben, was  unter anderem zahlreiche Outputs kurz nach den Rennen oder Bilder von privaten Parties belegen. Mich wunderts dann im Gegenzug nur, warum die Medien ihr diese Frage noch nie gestellt haben und seit dem Weekend die Mär durch die Blätter geistert, sie hätte gezickt und ihrer Freundin nicht gratuliert. Warum Maria Riesch selber dies verneint? Kein Plan. Lustig find ich an der Sache eigentlich nur, wie gut die Kommunikation dank den uns zur Verfügung stehenden Mittel im Jahre 2011 funktionieren kann oder besser gesagt könnte... Immer klappts ja nicht. Aber an die Geschichte mit der Cablecom/Intrum Justitia mögen sich treue Leser noch erinnern, auch sie hat sich dank den Sozialen Medien aufgelöst. Viel länger her ist die Story, als sich der Anwalt eines deutschen Schauspielers mal bei mir gemeldet hatte, weil ich seinen Klienten hier im Blog als Koksnase benams habe.  Er wollte mit einer superprovisorischen Verfügung erreichen, dass ich meine Ausführungen lösche. Das hab ich dann auch artig getan, ich bin ja ein friedlicher Zeitgenosse. Bloss, nur ein paar Wochen später wurde der TV-Star von der Polizei wegen illegalem Drogenbesitz überführt...

Aber noch einmal zum gestrigen Montag. Da gabs zum Blogpost über die TV-Köche von letzter Woche einen Kommentar von einer Frau Martina Kömpel, selber Köchin und taucht öfter Mal bei der ZDF-Küchenschlacht als Jurorin auf. Sie war nicht besonders erfreut über meine Wortwahl betreffend ihrer Kochkunst, hat sich aber sehr sachlich und vorallem anständig dazu geäussert. Nun, da ich bislang noch nicht ganz genau weiss ob es sich bei der Verfasserin des Kommentars wirklich um die nette Dame aus Paris handelt, werd ich ihre Worte an dieser Stelle nicht zitieren. Aber ich habe das Gefühl, dass diese Geschichte noch eine Fortsetzung findet. Denn wer mich kennt der weiss, ich würde doch niemals eine Frau verärgern wollen die in meinen geliebten, schönen Frankreich wohnt und mein Ziel ist es auch nicht, mit dem Blog zu provozieren... Okay, manchmal vielleicht, aber in diesem Fall nicht. Darum, Madame K. ich strecke meine Hand zur Versöhnung aus in Richtung Paris! 

PS: Ach ja und da war ja noch die Sache mit der Popsängerin. Ähem, da will ich keine Details erzählen. Aber dank den modernen Kommunikationsmöglichkeiten konnte ich letzte Woche ein Gespräch weiterführen, welches im Jahre 1999 abrupt abgebrochen wurde, da damals die Zeit fürs Interview abgelaufen war und uns der Manager der Sängerin unfreundlich getrennt hatte. Um wen es geht? Hmmm... Anagramm-Fans aufgepasst: Sie vergibt ihre Almosen Heimlich ;-)

Nachtrag: Frau Kömpel hat sich per Mail gemeldet und ihr Kommentar war echt. 

19. März 2011

Ein 24 Stunden Hörbuch live im Radio!

Seit gestern Abend läuft die wohl aussergewöhnlichste, aber auf jeden Fall längste Lesung der Radiogeschichte. Im Rahmen der Litcologne ist um 22 Uhr der WDR 5 Literaturmarathon "100 Bücher - 100 Frauen" gestartet. Und dieser lädt einmal rund um die Uhr zum Zuhören ein. Diese 24 Stunden gehören den Heldinnen aus 2000 Jahren Literatur und den Autorinnen und Autoren, die sie erschufen. Im Jahr des 100. Internationalen Frauentags stehen sie im Zentrum des WDR 5 Literaturmarathons: Ob Momo oder Marquise von O., Ronja Räubertochter oder Die Hexen von Eastwick, Salome oder Tank Girl, ob Protagonistin oder Nebenfigur. Aus 100 Büchern werden die spannendsten Passagen zitiert. Noch 12 Stunden, bis 22 Uhr, wird dem Publikum an den Radios und im Internet vorgelesen: Von bekannten SchauspielerInnen, Prominenten, KleinkünstlerInnen, ModeratorInnen aus Radio und Fernsehen und Mitgliedern des WDR-Sprecherensembles. Unter anderem sind dabei: Elke Heidenreich, Maren Kroymann, Jan Böhmermann, die wunderbare und einzigartige Katrin Bauerfeind, Jess Jochimsen, WDR-Intendantin Monika Piel und WDR-Hörfunkdirektor Wolfgang Schmitz.

WDR 5 überträgt den Literaturmarathon durchgehend live, nur unterbrochen von den Nachrichten und Sendungen des aktuellen Tagesgeschehens. Ausserdem läuft der Literaturmarathon als Video-Livestream auf wdr5.de. Wer mich also im Laufe des Tages mit Kopfhörern sieht, es läuft WDR 5!

16. März 2011

Zu viele Köche verderben den Brei

So zumindest heisst es ja immer, wenn viele Leute in der Küche stehen und gemeinsam ein Essen vorbereiten wollen. Da redet dann jeder rein und gibt seinen Senf dazu und am Schluss schmeckts dann meistens gar nicht. Ähnliche Erfahrungen kann man übrigens machen, wenn man versucht mit mehreren Personen ein Ikea-Regal aufzubauen. Das endet in der Regel auch im Chaos. Aber heute gehts nicht um den schwedischen Möbelriesen, sondern ums Kochen oder besser gesagt eben um die Köche. Ein Blick ins TV-Programm legt nämlich an den Tag, die Kochshows im Fernsehen haben sich zwar durchaus verändert, aber es gibt immer noch unzählige von ihnen. Unlängst hab ich mich mit meinem Vater - ein begeisterter Hobbykoch, der inzwischen pensioniert ist und viel Zeit hat - über zwei, drei dieser Shows unterhalten. Ja, ich wollte ihn gar für eine anmelden. Er hat mir dann aber erklärt, dass es da durchaus Unterschiede gäbe, was die Qualität der Sendungen angeht. Mediatheken sei dank hab ich mir in den letzten Wochen immer mal wieder eine dieser Koch-Shows angeschaut und darum heute: 

The ultimate TV-Kochsendungen-Check! 

Die Küchenschlacht/ZDF: Moderiert wird diese Sendung abwechselnd von verschiedenen Köchen. Mitten im Nachmittag empfangen Schuhbeck, Lafer, Herrmann, Lichter und Co. sechs Kandidaten, die dann Tag für Tag gegeneinander antreten müssen. Erst kochen sie ihre Leibspeise, später dann müssen sie nach den Rezepten der Köche die Löffel schwingen. Jeden Tag scheidet einer der Kandidaten aus, welcher das ist entscheidet ein weiterer Profikoch, der als Juror im Spiel ist. Die Sendung variert in Sachen Unterhaltung, je nach dem wer gerade moderiert. Ist zum Beispiel der Schuhbeck dran, dann erzählt er selbstverliebt von seinem Kräuterwissen. Witziger wirds beim Rheinländer Lichter oder dem Franken Herrmann. Als Gewinn winkt den Kandidaten übrigens ein Besuch bei der Sendung "Lanz kocht". 

Die Topfgeldjäger/ZDF: Die Kochshow mit Steffen Henssler folgt unter der Woche direkt im Anschluss an die Küchenschlacht. Es treten zwei Teams an, Männer gegen Frauen. Gekocht wird anhand eines Überraschungswarenkorbs, der meist leckere Sachen enthält. Die Kandidaten müssen mit den vorgegebenen Lebensmitteln ein 45 Minuten Vor-, Haupt- und Nachspeise auftischen. Das klingt einfach, endet aber oft im Stress oder gar damit, dass ein Team gar nicht erst fertig wird. Es kann auch in der Hektik mal vorkommen, dass die Früchte vom Dessert dann in der Kartoffelsuppe landen.... In dieser Show - Henssler selber legt darauf wert - gehts um maximal 10'000 Euro Preisgeld, wer gewinnt entscheidet Frank "das Fallbeil" Rosin. Die Sendung ist durchaus unterhaltsam, hat allerdings oft mit Kochen nicht mehr wirklich viel zu tun. Henssler flirtet heftig mit den anwesenden Frauen und Ende März gibts sogar einen offiziellen Küchenfight zwischen den beiden Köchen! Stefan Raab lässt grüssen... PS: es vergeht übrigens kein Tag an dem nicht ein Internetsurfer mit dem Suchbegriff "Steffen Henssler schwul?" auf meinem Blog landet. Hab ich was verpasst? 

Lanz kocht/ZDF: Kommt immer am Freitagabend. Oder besser gesagt, spät in der Nacht. 5 Starköche zeigen unter der Leitung von Moderator Markus Lanz ihr Können. Ja, die Sendung gabs früher schon mit Kerner, aber ich finde, der Lanz macht seine Sache gut - oder sogar besser als der der Johannes Baptist. Woche für Woche steht die Sendung dann unter einem bestimmten Thema. Sei es Frühling oder Italien. Für den Zuschauer gibts viel zu lernen, so zumindest mein Eindruck. Ich konnte mir auf jeden Fall schon oft einen Trick abschauen. Besonders mag ich die Sendung wenn Typen wie Nelson Müller, Andreas C. Studer, Cornelia Poletto, Alexander Herrmann oder Horst Lichter mit von der Partie sind. Wegschalten tu ich, sobald die dicke Lea Linster oder die komplett überschätzte Martina Kömpel - man studiere einfach mal kurz ihren Werdegang. Um auf meinen Papa zurück zu kommen: der kann def. mehr! Alles in allem eine solide Sendung, oft mit hohem Unterhaltungswert und durchaus lehrreich. 

Rach, der Restauranttester/RTL: Meine Lieblingssendung in Sachen Kochen. Und gleichzeitig auch die einzige Sendung, die ich mir regelmässig anschaue. Kommt am Montagabend nach Jauch um viertel nach 9. Der studierte Mathematiker und Philosoph Christian Rach besucht Restaurants und rettet sie - meist - vor der Pleite. Er tut die mit Charme, Witz und Intelligenz. Die Dokusoap ist ganz nach meinem Geschmack, das liegt aber wohl auch daran, dass ich den Rach als Typen total mag. Obwohl ich bis heute nicht weiss, warum gerade er diese Sendung beim Trash-TV-Sender RTL machen muss. Note 6 und ich freu mich auf regelmässig neue Folgen. 

Lafer!Lichter!Lecker!/ZDFneo: Der Edelkoch und der Kneipenwirt. Jedem der beiden wird noch ein Promi zur Seite gestellt, zu viert wird dann was leckeres gekocht. Das Resultat wird zum Schluss gemeinsam gegessen. Im Studio gibts noch Publikum, dazu noch ein Anruf aus dem Off. Das wars. In meinen Augen weder Fisch noch Vogel und auch nicht wirklich unterhaltsam. 

Die Promi-Kocharena/Vox: Prominente fordern auf Zeit einen Profikoch heraus und zwar mit ihren eigenen Rezepten. Der Profi weiss jeweils nicht, was auf ihn zukommt und muss unter Zeitdruck zeigen was er drauf hat. Insgesamt gibt es fünf Runden und jeder Rundensieger darf dann sein Geld für einen guten Zweck spenden. Entscheiden wer gewinnt, tut eine schwergewichtige Jury. Neben zwei Gastro-Journalisten gehört da auch der Reiner Calmund dazu. Moderiert wird die Sonntagabend-Show übrigens vom Duo Florian König und Heiko Wasser, bestens bekannt von den RTL-Formel 1 Übertragungen. Je nachdem welche promintenen Gäste um die Wette kochen, gibts bei der Sendung viel bis sehr viel Unterhaltung. Vorallem dann, wenn die Promis mit Kochen nicht wirklich viel am Hut haben. 

Bumann, der Restauranttester/3+: Seit Herbst 2009 blickt der Schweizer Spitzenkoch Daniel Bumann für 3+ hinter die Kulissen von eidgenössischen Gastro-Betrieben. Der Koch führt selber das 18 Punkte Resto Chesa Pirani in La Punt. Als Schweizer Rach hilft Bumann Lokalen, die erfolgslos wirtschaften, wieder auf die Sprünge. Zumindest sollte er das. Unlängst haben sich über die Medien zahlreiche Wirte zu Wort gemeldet, der Bu(h)mann sei schuld, dass es ihren Betrieben nach seinem Besuch noch schlechter ergangen sei als zuvor. Tatsächlich ist Bumanns forsche und in meinen Augen überhebliche Art bestimmt nicht jedermanns Sache. Ist halt nicht jeder ein Rach! 

Frisch gekocht mit Andi und Alex/ORF: Der pure Horror. Oder anders gesagt, als ich das zum ersten Mal entdeckt habe war ich der Meinung, das sei eine Parodie auf die TV-Sendungen im allgemeinen. Aber nein, die zwei Oesterreicher sind tatsächlich echt und fettiger als jedes schlechte Pommes Frites. Lustigerweise gibts inzwischen wirklich eine Parodie auf Andi und Alex, zu sehen in der Satiresendung "Willkommen Oesterreich" mit Stermann und Grissemann. Note 1! 

Rosins Restaurants/Kabel 1: Das genau gleiche Konzept wie beim Rach. So gesehen ganz okay, aber halt eine Kopie. Der Frank Rosin ist durchaus sympathisch und nach meinem Wissen aktuell sogar der meist dekorierte Koch Deutschlands - aber eben, das Original ist besser. 

Das perfekte Promidinner/Vox: Nun, das perfekte Dinner dürfte wohl so jeder kennen. Beim Promidinner schwingen einfach C-Prominente die Kochlöffel. Dabei geht es oft weniger ums Kochen, als vielmehr die Wohnungen, Häuser und Küchen dieser Menschen zu sehen. In den meisten Fällen les ich allerdings in der Programmzeitschrift Namen von "Prominenten" die ich erst einmal googeln müsste um zu erfahren, wer das genau ist. Da waren die RTL- Dschungelstars Indira, Jay und Co. am letzten Sonntag direkt berühmt...  

Natürlich gab und gibt es noch zahlreiche weitere Formate. Das Schweizer Fernsehen startet zum Beispiel demnächst mit dem Al Dente-Nachfolger - moderiert von Heinz Margot. Und auch in den dritten Programmen aus Deutschland tummelt sich so mancher Chefkoch. Es gibt ja glaub sogar einen speziellen TV-Kanal wo 24 Stunden lang gekocht wird, wers braucht. Ich nicht. Früher fand ich zum Beispiel den Jamie Oliver echt cool und kreativ. Plötzlich gabs Jamie aber auf allen Kanälen und im Coop lachten mich seine Gewürze an. Darum gilt halt auch bei Kochsendungen das Sprichwort aus dem Titel "Zu viele Köche verderben den Brei". Und so belass ich es als begeisterter Hobbykoch bei einer Portion Rach, garniert mit etwas Henssler und zum
Dessert einmal im Monat die Promi-Kocharena. Guten Appetit!

13. März 2011

Tschernobyl, 25 Jahre ist es her...

In der Nacht auf den 26. April 1986 ist es in Tschernobyl zum bisher grössten Unfall in der Geschichte der Atomenergie gekommen. Seither steht der Name Tschernobyl für eine der schlimmsten von Menschen verursachten Naturkastatrophen. Bis heute... denn in diesen Tagen könnte dieses Bild in unseren Köpfen revidiert werden, in Japan evakuieren die Behörden hunderttausende Menschen aus dem Umfeld des Atomkraftwerks Fukushima. Noch weiss niemand so ganz genau, was sich in diesem AKW ganz genau abgespielt hat. Die letzten Bilder lassen allerdings das Schlimmste vermuten. Ein guter Moment sich an die Tage im April 1986 zu erinnern. Ich stand damals kurz vor meinem 16. Geburtstag und zu meinem Geburi-Essen gab es für einmal keinen Salat zur Vorspeise. 


Zwei Explosionen zerstörten Tschernobyl Reaktor Nummer 4 und dessen Schutzummantelung. Der Wind trug kurz danach eine radioaktive Wolke nach Westen. Der Hauptteil der giftigen Partikel ging über der Ukraine, im Süden Weissrusslands und im Südwesten des europäischen Teils der Russischen Föderation nieder, wo später tausende Menschen an Krebs erkrankten. Eine erhöhte radioaktive Belastung des Bodens, verursacht durch eine radioaktive Wolke mit Regen, wurde kurzzeitig auch bei uns in Westeuropa gemessen. Die Behörden empfahlen uns vorübergehend auf den Verzehr von Salat, anderem Frischgemüse und frischer Milch zu verzichten. Und das wurde auch in unserer Familie fleissig praktiziert. Ich erinnere mich ebenfalls an vermehrte Einkäufe von Konservengemüse und das Outdoor Fussballspielen in der Turnstunde fiel bei Regen zeitweise aus.

Als Kind der 80er Jahre ist man darum auch in diesen Tagen sensibel was die Meldungen aus Japan angeht. Denn wir erinnern uns, die Russen erzählten uns damals noch Tage nach dem GAU, der Reaktor sei intakt geblieben, Vereinzelt loderten immer noch Brände auf dem AKW-Gelände, während Männer in weissen Schutzanzügen mit Masken vor den Gesichtern das Katastrophengebiet mit Drahtzaun amateurhaft weiträumig absperren. Am 28. April meldete die amtliche sowjetische Nachrichtenagentur Itar-Tass einen "Unfall", tags darauf ist von einer "Katastrophe" die Rede. Erste Bilder zeigt das sowjetische Staatsfernsehen erst am 30. April, meinem Geburi: Aufnahmen, die retuschiert wurden um die Tragik zu verharmlosen. Offiziell äussert sich die Regierung um Michail Gorbatschow erst am 5. Mai zu den wahren Hintergründen der Katastrophe. 

Und nun also Fukushima in Japan. Da wird das Land der aufgehenden Sonne, mit seinen äusserst freundlichen Menschen zuerst von einem schrecklichen Erdbeben der Stärke 8,9 und zahlreichen schweren Nachbeben erschüttert. Dann donnert ein schwerer Tsuniami über das Land und nun droht - als ob es noch nicht genug wäre - eine atomare Katastrophe. Wenn ich irgendwie was tun könnte, ich würds tun. Aber aufgrund der Zahlen und der Bilder bin ich irgendwie überwältigt. So stellt man sich irgendwie den Weltuntergang vor. Da find ich es dann auch absolut daneben, dass es in den westlichen Nachrichten immer heisst, es bestehe keine Gefahr für uns und dass man die mögliche Katastrophe dazu nutzt, um Propaganda gegen AKWs zu betreiben. Das ist sowas von unpassend! Dass Atomkraft Scheisse ist, das wissen wir nicht erst seit diesem Wochenende, aber unserer Regierungen halten es ja nicht für nötig, die Pläne für alternative Energie aus der Schublade zu holen. Nein, in der Schweiz ist man sogar so doof, dass man noch neue Atomkraftwerke bauen will. Zurück zu Japan. Ob die Behörden da den Menschen die Wahrheit sagen, das wissen wir nicht. Wir können nur hoffen, dass man aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hat. Derzeit scheint mir, dass man im modernen Land mit der Situation komplett überfordert ist. Ausländische Hilfe ist dringend nötig, los USA und Europa tut eure verdammte Pflicht!


Übrigens, der Unglücksreaktor in Tschernobyl wurde später in einem Betonsarg versenkt, darin bis heute zu finden: Bis zu 180 Tonnen geschmolzene, inzwischen allerdings teilweise erstarrte Brennelemente aus Uran, Plutonium und Graphit sowie kontaminierter Sand. Inzwischen kann man Adventure-Reisen ins Unglücksgebiet buchen und es wohnen auch wieder Menschen in der kontaminierten Zone. Schwangeren, Kindern und kranken Menschen wird von einer Reise nach Tschernobyl allerdings weiterhin abgeraten...

9. März 2011

Frust? Trauer? Elend? Der Bieber ist schuld!

Diesen Spruch hab ich früher immer gehört, wenn die Aare manchmal über ihre Ufer trat. Nur, früher hatte der Bieber noch kein IE, sondern wurde Biber geschrieben und war ein Säugetier. Wenn heute jemand vom Bieber redet, dann ist damit dieser kleine, schlecht friesierte und äusserst talentfreie Popstar gemeint. Nur, der Satz "Der Bieber ist schuld!" hat dank diesem schrecklichen Kind auch im Jahre 2011 noch seine Gültigkeit. Der Musikgott möge uns beschützen, denn am 8. April macht Justin Bieber einen Zwischenstopp in Zürich und sorgt im Hallenstadion für Gruppenhysterie und Massenpanik. Denn - und jetzt kommt meine Verschwörungstheorie - der Junge ist nicht zufällig in seinem kurzen Leben für unzählige Katastrophen verantwortlich. Ich wette, er ist Satans Sohn. Beispiele gefällig? Bitte sehr.

Justin Bieber ist schuld, dass unsere Kinder in der heutigen Zeit so aussehen. Ich meine, dass die junge Frau Übergewicht hat, das ist ja wie in den meisten dieser Fälle absolut genetisch bedingt und ganz bestimmt auf ihre schweren Knochen zurückzuführen. Aber diese Frisur...


Ebenso ist Justin Bieber für den Terrorismus verantwortlich. Vergesst Al Kaida, ETA oder die IRA. Vorallem die Bieber-Fans sind eine Gefahr für unsere Welt! Das US-Starlet Kim Kardashian und die Sängerin Selena Gomez können ein Lied vom aggressiven Verhalten der JB-Fans singen. Als das Kind letztes Jahr bekannt gab, dass er Kim toll findet, erhielt diese Morddrohungen von seinen Anhängerinnen. Die Polizei soll ihr darauf hin eine Bewachung zugesagt haben. Als Esperanza Spalding Anfang 2011 den Nachwuchs-Grammy erhielt und nicht wie erwartet der Bieber, wurde ihre Wikipedia-Seite gehackt und mit äusserst freundlichen Inhalten frisiert: 

"Geh und verrecke. Wer zur Hölle bist du eigentlich?!"

Auch Selena Gomez bekommt aktuell böse Ansagen, dass sie gefälligst ihre flinken Finger vom Bubi-Liebling lassen soll. Und nun ist Will Smith an der Reihe. Er war dummerweise mit seinem Sohn im gleichen Hotel wie Justin Bieber. Vor der Haus natürlich eine hysterische Meute pickliger Mädchen - äusserst ungeduldig. Die Masse war laut Zeitungsberichten so aggressiv, dass sie das Hotel stürmte und in die Hotelsuite Will Smith und dessen Sohn attackierten.

Aber meine Theorie, dass Justin Bieber die Ausgeburt des Bösen ist, geht natürlich noch weiter. Wer erinnert sich nicht an die "Wetten dass..."-Sendung von Anfang Dezember erinnern? Der tragische Unfall von Wettkandidat Samuel Koch und wer hat hinter der Bühne auf seinen Auftritt gewartet? Genau, das Kind ohne Stimme - dafür mit Schrägfrisur. Und wie haben seine Fans darauf reagiert, dass Bieber seinen Auftritt aufgrund der abgesagten Sendung nicht absolvieren konnte? Sie haben sich über Facebook, Twitter und Co. empört und den Tod von Samuel Koch heraufbeschworen, dass sich "die Absage von Justins Auftritt wenigstens lohnt"... Bieber, ein eifriger Twitterer, reagierte erst Stunden später auf die primitiven Sprüche seiner Anhänger. Aber okay, immerhin. Denn bei einem Auftritt in einem US-Einkaufszentrum goss Bieberbäckchen sogar noch Öl ins Feuer. Sein Auftritt wurde abgesagt, die Fans tobten, die Sicherheitskräfte versuchten die Mall zu räumen und was tut Bieber? Er kündigt in einem Tweet an, dass er noch komme und niemand von den Fans gehen solle... Bieber ist zu viel für diese Welt, das hat inzwischen auch sein Erzeuger - nein, nicht sein Vater - erkannt und sich über Twitter entschuldigt: 

"Hi it's God. I'am deeply sorry for creating Justin Bieber. What startet as a Joke between me & Moses has gone too far. Satan, help!"

Seine weiblichen Fans würden meiner Meinung nach in keiner Klappsmühle dieser Welt besonders auffallen, ausser vielleicht dass die sonstigen Insassen im Vergleich zu ihnen einen durchaus vernünftigen Eindruck machen. Und darum ist es bedenklich, dass sich diese Fans zu einer Art Armee organisiert haben und sich Beliebers nennen. Sie folgen ihrem Führer blind und befolgen seine über Twitter verbreiteten Befehle. Geradezu dramatisch ist darum die Tatsache, dass sich diese Goofen eines guten The Monkees Oldies bedienen um ihre Treue zu verdeutlichen: 


Es soll mir jetzt niemand damit kommen dass die Beatles früher mit ihren Pilzköpfen und die Stones mit den langen Haaren und KISS mit der Schminke und Nena mit dem roten Mini und die Sex Pistols mit dem Punk und Nirvana mit den Drogen und Take That mit ihrer Trennung und so weiter.... Klar gab es immer Idole für die Jugend. Aber die haben - mit Ausnahme der Europop-Acts in den 90er Jahren - immer irgendwie gute Musik gemacht. Hatten in sehr vielen Fällen auch wirklich viel Talent. Aber ich hab diesen Bieber inzwischen bei zwei Award-Verleihungen im Tivi gesehen, zum letzten Mal bei den Brit Awards. Und sorry, das Kind ist absolut schlecht. Null Stimme, tanzt wie mein Opa (und der geht gegen die 90) und in den Interviews kam mehr peinliches Geschmunzel als ein grader Satz. Darum meine Frage, was ist dran an Justin Bieber? Ich persönlich - aber ich bin ja auch schon alt - kann mir so manches mediale Phänomen irgendwie erklären, aber die Sache mit dem Bieber, seinen ausverkauften Konzerten und seinen Beliebers, die will mir nicht in den Kopf.

Muss es auch nicht, auf den Radiosendern die ich höre lief noch nie Justin Bieber. Leben und leben lassen ist und bleibt mein Motto, trotzdem hoffe ich natürlich, dass Gott, Moses und Satan baldmöglichst eine Lösung finden. Ich meine, wie sang Billy Joel 1977: "Only The Good Die Young"... So und nun verbrenne ich schnell mein Justin Bieber Ticket fürs Konzert in Zürich, wenn man es nämlich rückwärts liest, kann man darauf satanische Verse entziffern!

1. März 2011

Die KT Rücktrittsrede - im Wortlaut

Die Medien haben Karl Theodor zu Guttenberg innert wenigen Jahren zum politischen Superstar und Liebling der Massen gemacht. Die Medien waren es nun aber auch, die ihn aus dem Olymp abgeschossen haben. Nicht zuletzt findige Blogger haben nämlich aufgedeckt, wieviele Passagen von KTs Doktorarbeit kopiert, aber nicht entsprechend deklariert waren. In meinen Augen ziemlich naiv und dumm vom Ex-Aussenminister zu glauben, dass so etwas nicht ans Licht kommt. Letzte Konsequenz für den seit Kindstagen erfolgsverwöhnten Adeligen, der Rücktritt. Heute morgen, am 1. März um 11 Uhr 15 war es so weit:

"Ich habe in einem sehr freundschaftlichen Gespräch die Bundeskanzlerin informiert, dass ich mich von meinen politischen Ämtern zurückziehen werde und um meine Entlassung gebeten.

Es ist der schmerzlichste Schritt meines Lebens. Ich gehe ihn nicht allein wegen meiner so fehlerhaften Doktorarbeit - wiewohl ich verstehe, dass dies für große Teile der Wissenschaft ein Anlaß wäre.

Der Grund liegt im Besonderen in der Frage, ob ich den höchsten Ansprüchen, die ich selbst an meine Verantwortung anlege, noch nachkommen kann. Ich trage bis zur Stunde Verantwortung in einem fordernden Amt. Verantwortung, die möglichst ungeteilte Konzentration und fehlerfreie Arbeit verlangt: Mit Blick auf die größte Bundeswehrreform in ihrer Geschichte, die ich angestoßen habe und mit Blick auf eine gestärkte Bundeswehr mit großartigen Truppen im Einsatz, die mir engstens ans Herz gewachsen sind.

Wenn allerdings - wie in den letzten Wochen geschehen - die öffentliche und mediale Betrachtung fast ausschließlich auf die Person Guttenberg und seine Dissertation statt beispielsweise auf den Tod und die Verwundung von 13 Soldaten abzielt, so findet eine dramatische Verschiebung der Aufmerksamkeit zu Lasten der mir Anvertrauten statt.

Unter umgekehrten Vorzeichen gilt Gleiches für den Umstand, dass wochenlang meine Maßnahmen bezüglich der Gorch Fock (Segelschulschiff der deutschen Marine, Anm.) die weltbewegenden Ereignisse in Nordafrika zu überlagern schienen.

Wenn es auf dem Rücken der Soldaten nur noch um meine Person gehen soll, kann ich dies nicht mehr verantworten. Und deswegen ziehe ich - da das Amt, die Bundeswehr, die Wissenschaft und auch die mich tragenden Parteien Schaden zu nehmen drohen - die Konsequenz, die ich auch von anderen verlangt habe und verlangt hätte.

Ich habe, wie jeder andere auch, zu meinen Schwächen und Fehlern zu stehen. Zu großen und kleinen im politischen Handeln bis hin zum Schreiben meiner Doktorarbeit. Und mir war immer wichtig, diese vor der Öffentlichkeit nicht zu verbergen. Deswegen habe ich mich aufrichtig bei all jenen entschuldigt, die ich aufgrund meiner Fehler und Versäumnisse verletzt habe und wiederhole dies auch ausdrücklich heute.

Manche mögen sich fragen, weshalb ich erst heute zurücktrete. Zunächst ein möglicherweise für manche unbefriedigender, aber allzu menschlicher Grund. Wohl niemand wird leicht, geschweige denn leichtfertig das Amt aufgeben wollen, an dem das ganze Herzblut hängt. Ein Amt, das Verantwortung für viele Menschen und deren Leben beinhaltet.

Hinzu kommt der Umstand, dass ich mir für eine Entscheidung dieser Tragweite - jenseits der hohen medialen und oppositionellen Taktfrequenz - die gebotene Zeit zu nehmen hatte. Zumal Vorgänge in Rede stehen, die Jahre vor meiner Amtsübernahme lagen.

Nachdem dieser Tage viel über Anstand diskutiert wurde, war es für mich gerade eine Frage des Anstandes zunächst die drei gefallenen Soldaten mit Würde zu Grabe zu tragen und nicht erneut ihr Gedenken durch Debatten über meine Person überlagern zu lassen. Es war auch ein Gebot der Verantwortung gegenüber diesen, ja gegenüber allen Soldaten.

Und es gehört sich, ein weitgehend bestelltes Haus zu hinterlassen, weshalb letzte Woche noch einmal viel Kraft auf den nächsten, entscheidenden Reformschritt verwandt wurde, der nun von meinem Nachfolger bestens vorbereitet verabschiedet werden kann. Das Konzept der Reform steht.

Angesichts massiver Vorwürfe bezüglich meiner Glaubwürdigkeit ist es mir auch ein aufrichtiges Anliegen, mich an der Klärung der Fragen hinsichtlich meiner Dissertation zu beteiligen. Zum einen gegenüber der Universität Bayreuth, wo ich mit der Bitte um Rücknahme des Dr. Titels bereits Konsequenzen gezogen habe.

Zum anderen habe ich zugleich Respekt vor all jenen, die die Vorgänge zudem strafrechtlich überprüft sehen wollen. Es würde daher nach meiner Überzeugung im öffentlichen wie in meinem eigenen Interesse liegen, wenn auch die staatsanwaltlichen Ermittlungen etwa bzgl. urheberrechtlicher Fragen nach Aufhebung der parlamentarischen Immunität - sollte dies noch erforderlich sein - zeitnah geführt werden könnten.

Die enorme Wucht der medialen Betrachtung meiner Person - zu der ich viel beigetragen habe - aber auch die Qualität der Auseinandersetzung bleiben nicht ohne Wirkung auf mich selbst und meine Familie. Es ist bekannt, dass die Mechanismen im politischen und medialen Geschäft zerstörerisch sein können. Wer sich für die Politik entscheidet, darf - wenn dem so ist - kein Mitleid erwarten. Das würde ich auch nicht in Anspruch nehmen. Ich darf auch nicht den 'Respekt' erwarten, mit dem Rücktrittsentscheidungen so häufig entgegengenommen werden.

Nun wird es vielleicht heißen, der Guttenberg ist den Kräften der Politik nicht gewachsen. Das mag sein oder nicht sein. Wenn ich es aber nur wäre, indem ich meinen Charakter veränderte, dann müsste ich gerade deswegen handeln.

Ich danke von ganzem Herzen der großen Mehrheit der Deutschen Bevölkerung, den vielen Mitgliedern der Union, meinem Parteivorsitzenden und insbesondere den Soldatinnen und Soldaten, die mir bis heute den Rücken stärkten, als Bundesminister der Verteidigung nicht zurück zu treten.

Ich danke besonders der Frau Bundeskanzlerin für alle erfahrene Unterstützung, ihr großes Vertrauen und Verständnis. Es ist mir aber nicht mehr möglich, den in mich gesetzten Erwartungen mit dem mir notwendigen Maß an Unabhängigkeit in der Verantwortung gerecht zu werden. Insofern gebe ich meinen Gegnern gerne recht, dass ich tatsächlich nicht zum Selbstverteidigungs- , sondern zum Minister der Verteidigung berufen wurde.

Abschließend ein Satz, der für einen Politiker ungewöhnlich sein mag: Ich war immer bereit zu kämpfen, aber ich habe die Grenzen meiner Kräfte erreicht."

In einer Welt in der beschissen, gelogen, kopiert und geklaut wird, da überrascht es wenig dass ein Politiker gleiches tut wie sein Volk. Immerhin hat zu Guttenberg die Konsequenz gezogen und sein Amt niedergelegt. So manchem anderen Schwindler und Hochstapler würde dies ebenso gut zu Gesicht stehen. Meine Prognose: KT gibt in wenigen Jahren ein politisches Comeback!

Fussnote: Den Wortlaut der Rede hab ich übrigens abgeschrieben...

26. Februar 2011

And The Oscar Nominees Are....

In der Nacht auf Montag ist es wieder so weit: der Mann aus Gold, mit dem hübschen Namen Oscar, findet 24 Mal einen neuen Besitzer. In genau 24 Kategorien wird nämlich je eine Statue an die jeweiligen Gewinner verteilt. 35 Zentimeter hoch, vier Kilogramm schwer und von Kopf bis Fuss mit Gold überzogen. Bereits seit 1929 werden die Statuen in Hollywood an die grossen der Branche verteilt, zu seinem Namen kam der Academy Award allerdings erst zehn Jahre nach seiner Geburt. Seinen Namen erhielt der Preis angeblich von der Bibliothekarin und späteren Akademie-Direktorin Margaret Herrick. Sie meinte, die Statue sehe ihrem Onkel Oscar ähnlich.

Nun aber Schluss mit den alten Zeiten, ab in die Gegenwart. Die Nacht auf Montag verbringen weltweit wieder Millionen von Filmfans vor der Flimmerkiste, in freudiger Erwartung wer denn die Preise dieses Jahr mit nach Hause nehmen darf. Noch vor einigen Jahren mag ich mich an Live-Übertragungen im Radio erinnern. Bei Argovia war das jeweils die grosse Nacht des Moderatoren-Duos Mani Jetzer und Steffi Bornik, aber eben... tempi passati. Die Radios haben das Feld schon lange den TV-Stationen überlassen. ORF und Pro7 fallen mir spontan ein und auch in Sachen Public Viewing ists in der Schweiz eher mager. Analog Super Bowl oder Grammys muss man sich halt selber organisieren um Spass zu haben.


Nun zur Frage aller Fragen: wer macht in diesem Jahr das Rennen und wer gehört 2011 zu den grossen Favoriten? Mit zwölf Nominierungen führt "The King’s Speech" die Liste an, dahinter folgt überraschend "True Grit" mit zehn Nennungen. "The Social Network" und "Inception" kommen auf jeweils acht Oscar-Chancen, "The Fighter" wurde siebenmal nominiert.

In der Auswahl für den besten Film sind:  "27 Hours", "The Social Network", "The King’s Speech", "The Fighter", "Inception", "True Grit", "Black Swan", "Toy Story 3", "The Kids Are All Right" und "Winter’s Bone" nominiert. Ich tippe auf einen Sieg von "The King's Speech". Könnte aber auch mit "True Grit" leben, da ich sowohl Fan der Coen-Brüder, als auch natürlich vom Dude bin.

Nachfolgend ein kurzer Überblick über die wichtigsten Kategorien, die komplette Liste der Nominierten gibts hier:

Bester männlicher Hauptdarsteller: Neben den Favoriten Colin Firth ("The King’s Speech") und Jesse Eisenberg ("The Social Network") wurden auch Jeff Bridges ("True Grit"), Javier Bardem ("Biutiful") und der Moderator der diesjährigen Oscar-Verleihung, James Franco ("127 Hours"), nominiert. Ich fand Eisenberg im Facebook-Film durchaus stark, warum also nicht. 

Beste Hauptdarstellerin: In dieser Kategorie wurden im Vorfeld viele Namen genannt, einzig mit Natalie Portman ("Black Swan") und Annette Bening ("The Kids Are All Right") wurde fest gerechnet. Beide Schauspielerinnen wurden auch nominiert, ausserdem votierten die Mitglieder der Academy für Nicole Kidman in "Rabbit Hole", Jennifer Lawrence für "Winter’s Bone" und Michelle Williams für "Blue Valentine" auf die Kandidatenliste. Mein Tipp: Natalie Portman!
Bester Nebendarsteller: Mit Christian Bale ("The Fighter") wurde der grosse Favorit nominiert, auch die Nennung von Geoffrey Rush für "The King’s Speech", Mark Ruffalo für "The Kids Are All Right" und Jeremy Renner für "The Town" wurde erwartet. Darüber hinaus wurde aber auch John Hawkes für seine Leistung in "Winter’s Bone" in den Kandidatenkreis einbezogen. Ich würde mir den Oscar für den Aussie Geoffrey Rush wünschen, seit seinem Auftritt in "Shine" hab ich ihn in mein cineastisches Herz geschlossen. 

Besten Nebendarstellerin: Die 14jährige Hailee Steinfeld (Foto unten) wurde für ihre Leistung in „True Grit“ als beste Nebendarstellerin zu nominiert. Ausserdem sind Helena Bonham-Carter für "The King’s Speech", Jackie Weaver für "Animal Kingdom" sowie Melissa Leo und Amy Adams für "The Fighter" im Rennen um das goldige Männchen. Mein Tipp: Hailee Steinfeld. 


Bester fremdsprachiger Film: Nachdem es die deutschsprachigen Beitrag "Die Fremde" und der Cannes-Gewinner "Von Menschen und Göttern" nicht auf die begehrte Shortlist geschafft haben, gab es bei den fünf Kandidaten keine grossen Überraschungen mehr. Nominiert wurden "Biutiful" (Mexiko), "Dogtooth" (Griechenland), "In einer besseren Welt" (Dänemark), "Incendies" (Kanada) und "Outside the law" aus Algerien. Da ich keinen dieser Filme gesehen habe, lasse ich es mit einer Prognose. 

Bestes Originaldrehbuch: Mike Leigh für "Another Year", Scott Silver, Paul Tamasy und Eric Johnson für "The Fighter", Christopher Nolan für "Inception", Lisa Cholodenko und Stuart Blumenberg für "The Kids Are All Right" sowie David Seidler für "The King’s Speech" nominiert. Tipp: "Inception".

Bester Song/Soundtrack: Obwohl zwei Lieder aus „Burlesque“ bei den Golden Globes nominiert waren und Dianne Warrens "You haven’t seen the last of me" auch gewonnen hat, geht aus diesem Film kein Song ins Oscar-Rennen. Stattdessen wurden "Coming Home" aus "Country Song", "I See the Light" aus "Rapunzel", "If I Rise" von "127 Hours" und "We Belong Together" aus "Toy Story 3" benannt. Naja, ich find die Auswahl eher dürftig, am ehesten noch gefällt mir "Coming Home" - gesungen übrigens von Gwyneth Paltrow.

Bester Animationsfilm: Bei dieser Kategorie wurde erwartungsgemäss "Toy Story 3" nominiert, der auch der grosse Favorit in dieser Kategorie ist. Konkurrenz bekommt er von "Drachenzähmen leicht gemacht" und "The Illusionist".

So, das waren die attraktivsten Kategorien. Zu meinem persönlichen Fazit: Joel und Ethan Coen könnten die grossen Gewinner der diesjährigen Oscar-Verleihung im Kodak Theater werden. Sie wurden für ihren Westernfilm "True Grit" wie oben erwähnt, gleich mehrfach nominiert: dazu kommen noch die Möglichkeiten als Produzenten, Regisseure und auch für das beste adaptierte Drehbuch zu gewinnen. Für mich natürlich eine grossartige Perspektive, da ich ein absoluter Fan der Coen-Brothers bin. Ich hab so ziemlich alle ihrer Filme irgendwann schon einmal (oder mehrfach) gesehen. Beispiele gefällig? "Miller's Crossing", "Barton Fink", "Hudsucker", "Fargo", "The Big Lebowski", "The Man Who Wasn't There", "Intolerable Cruelty", "Ladykillers", "Paris, je t'aime", "No Country For Old Men", "Burn After Reading"... Herrlich! In diesem Sinne, Vorfreude ist die schönste Freude - eine unterhaltsame Oscar-Verleihung 2011 allerseits! Inlusive dem Red Carpet natürlich...

25. Februar 2011

Ein Traum von einem Schiff

So heisst das aktuelle Buch von Christoph Maria Herbst, auch bekannt als Bernd Stromberg. Nur, dieses Buch war in den letzten Tagen nicht mehr erhältlich, es wurde vom Markt genommen und musste zensuriert werden! Seit Mitternacht ist es auch bei uns wieder erhältlich, mit einer komplett geschwärzten Seite. Wer - wie ich - noch die unzensierte Ausgabe hat, merkt schnell einmal welche Figur/Person die Zensur gerichtlich veranlasst hat: "die Schlundorgel vom Schlachtensee"!

Herbst schrieb über die in der TV-Szene bekannte Regie-Assistentin "Christiane", welche in seinen Augen nymphoman veranlagt ist, sie sei "eine braun gebrannte, sportliche Endzwanzigerin mit kurzen, verwuschelten Haaren, an der alles größer war als an anderen Frauen, und wenn ich alles sage, meine ich auch alles." Und weiter war vor der Zensur zu lesen, "dass sie in der Branche schon für viele Happy Endings verantwortlich war, nicht zuletzt deswegen immer wieder gerne gebucht wurde, da sie für eine muntere Gelöstheit im Team, zumindest unter den Männern, sorgte." Oha, da sind der guten Frau scheinbar ein paar scharfe Worte in den falschen Hals geraten...


Irgendwie trotz allem eine ziemlich schräge Angelegenheit, finde ich. Wer diese mysteriöse Regieassistentin tatsächlich ist, weiss offiziell natürlich niemand, denn in der Imdb-Liste der vergangenen Traumschiff-Jahre taucht weder eine Regieassistentin noch eine andere Mitarbeiterin mit Vornamen “Christiane” auf. Und da Christoph Maria Herbst in Interviews sein Buch selber als “eine Art Roman” bezeichnet, hab ich sogar vermutet, dass es sich bei der Schlundorgel Christiane um eine fiktive Figur (genau so fiktiv und ohne CK wie das Foto oben!) handelt. Doch da hab ich mich dann wohl geirrt, denn eine fiktive Figur wäre eher nicht vor Gericht gezogen!

21. Februar 2011

Übers Ziel hinausgeschossen, liebe AZ

Gestern. Sonntag und Regen, Muskelkater vom Vortag im Garten. Da gabs zum Frühstück neben dem Zopf auch gleich noch Aargauer Zeitung "Der Sonntag", man hatte ja viel Zeit. Nachdem der Download abgeschlossen war gings auch gleich ans lesen. Die gewohnten Themen, keine grossen Überraschungen, nicht wirklich Beiträge die mir Stunden später noch einmal in den Sinn gekommen wären. Da war ein gross angekündigter Fasnachtschüechli-Text direkt noch ein Highlight. Immerhin liebe ich diese fetten Dinger und es gibt auch tatsächlich grosse Unterschiede in Sachen Konsistenz und Herstellung. Darum, schnell auf Seite 44 und schauen, welches denn die besten Fasnachtschüechli sind und ob ich die Meinung der Aargauer Zeitung teilen kann. 

Doch, meine Neugier wurde - wie so häufig bei der AZ - enttäuscht. Im Texts gabs viel Blabla, dazu ein überdimensioniertes, buntes Foto. Darunter dann der eigentliche Test, das Fachpersonal der Aargauer Zeitung (man beachte das Stichwort "Aargau") bewertete die Fasnachtschüechli der folgenden Hersteller: Coop, Migros, Conditorei Freytag in Zürich, Bäckerei Krebs in Basel, Konditorei Klarer in Zuoz und Confiserie Honold in Zürich. Hä? Nichts da mit Bäckerei Maier in Aarau oder Konditorei Frei in Baden oder von mir aus auch Wacker in Olten. Zweimal Zürich, einmal Basel und - der Hammer - Zuoz. Wer bitte, liebe AZ kauft sich von Ihrer werten Leserschaft wohl seine Fasnachtschüechli in Zuoz? Dazu kommen die total überrissenen Preise der getesteten Produkte, während die süssen Fladen bei den Grossverteilern pro Stück ca. 50 Rappen kosten, verlangen die von der AZ getesteten Konditoreien bis zu 2 Franken 80 pro Stück. Da scheint wohl im AZ-Haus der Wohlstand ausgebrochen zu sein... 

Tja, ich weiss. Nur ein kleines Detail über das man sich auch gar nicht aufregen muss. Ich persönlich finds halt nur schade, dass ich in einer Zeitung mit Aargau im Namen dann Produktetests finde, die ich in jeder anderen Zeitung der Schweiz auch lesen könnte. Nur weil man vermutlich zu faul war, sich nach regionalen Produkten umzuschauen oder einem nationalen Anspruch gerecht werden will. Natürlich kann auch der Werbegedanke die treibende Kraft gewesen sein, es dürfte ja kein Zufall sein, dass 10 Seiten weiter hinten dann eine ganzseitige Anzeige der im Test zweitplatzierten Migros für Fasnachtschüechli kam... Ich find übrigens die Denner-Fasnachtschüechli die besten, viel Puderzucker, wenig fettig, deutlich unter 2 Franken 80 pro Stück und ich muss nicht einmal nach Zuoz fahren dafür.


Nachtrag: eine aufmerksame Leserin hat mich darauf hingewiesen, dass die teuersten Fasnachtschüechli im Test von der Migros kommen. Stimmt, bei genauem Hinsehen merkt man, dass ein Stück da tatsächlich 48 Franken kostet ;-)

15. Februar 2011

"Hallo, mein Name ist Felix 2.0"

Promis bei Facebook? Ja klar, jede Menge prominente Menschen tummeln sich auf dem angesagten Netzwerk. Oft in Form einer sogenannten Fanseite, auf der man dann "Gefällt mir" anklicken kann und dann aber  meist nichts mehr passiert. Häufig wird diese Seite dann auch nicht von den Promis selber, sondern von Agenuren betreut. Aber eben, es gibt auch die andere, äusserst interaktive, Beispiele. Aktuellstes: Felix Magath, Trainer von Schalke 04. Eine Analyse der ersten Tage des virtuellen Felix 2.0.

Magath, vermeintlich ja eigentlich ein Trainer alter Schule, hat sich am letzten Mittwoch in die neue Online-Welt getraut. Seit knapp einer Woche verfügt der 57-Jährige also darum über eine eigene Seite bei Facebook. Die Reaktionen der Medien und der Fans sind weit überwiegend positiv. Der Mann, der nach eigenen Aussagen "Wert auf Distanz" legt, öffnet sich also virtuell und per Mausklick. Und mit grossem Erfolg: Über 105'000 Nutzer haben bis zum gestrigen Abend bereits auf seiner Facebook-Seite den "Gefällt mir"- Knopf gedrückt und sind so quasi mit ihm befreundet.

Magaths Engagement bei Facebook hat aber natürlich einen medientechnischen Hintergrund. Er wurde lange von Teilen der Fans für seine mangelhafte Kommunikation heftig kritisiert. Nun geht der Trainer in die Offensive und stellt neben Kommentaren und Fotos auch Videos auf seine Seite. Darin erzählt er, er sei "angetan und überwältigt von dem Echo", und er hoffe, "dass ihr merkt, das ich mit euch kommunizieren will." Ein durchaus guter Ansatz, auch wenn man nicht so wirlich weiss, wie wohl es dem Mann dabei wirklich ist. Natürlich dürfen auch Durchhalteparolen nicht fehlen:  Alle Beteiligten im Klub müssten nun "zusammen gegen den Rest der Welt arbeiten".

Erst gestern Abend kurz vor Mitternacht hat sich Magath zum letzten Mal bei seinen Fans gemeldet, direkt aus einem Hotel in Spanien:

"Jetzt gilt unsere Konzentration dem Duell mit Valencia. Unsere Mannschaft hat bei den Spielen der Gruppenphase gegen den letztjährigen Halbfinalisten Lyon gezeigt, dass sie mit großen Clubs mithalten kann. In den nun anstehenden K.O.-Spielen fehlt uns insgesamt vielleicht die nötige Erfahrung – aber wir dürfen uns denn...och eine gute Chance für das Erreichen des Viertelfinals ausrechnen. Drückt uns die Daumen!"

Dazu gab es dann ein Foto von der Medienkonferenz.  Nun, die Frage stellt sich - und kommt natürlich auch von den zahlreichen Kritikern - ,was bringt dieses Engagement und wie ernst ist es überhaupt gemeint?

Eines ist von vorne herein schon mal klar, Veränderungen bringen immer Kritiker hervor. Der Verein betonte inzwischen gegenüber den Medien, dass Magaths Auftritt eine "private Seite" sei, die der Trainer ganz alleine betreue. Es handele sich nicht um eine Vereinsseite und der Verein sehe nach wie vor keinen nachweisbaren Nutzen im Web 2.0. Zitat vom Schalker PR-Manager: "Facebook kan nichts, was es nicht schon seit fünf Jahren gibt". Hinter den sieben Bergen, bei den sieben Zwergen sag ich da nur. Felix Magath ist indess einen Schritt weiter als seine Chefs. Er wagt das Experiment Facebook. Das technische Equipement um sein Profil aktuell zu halten hat der Magaht, angeblich besitzt er drei Handys, eines davon ein Smartphone. Die Zeit wird zeigen, ob der Trainer 2.0 von den Sozialen Medien profitieren kann.

Klar, Magath ist nicht der erste Promi der sich aktiv auf Facebook tummelt. Ohne grosse Recherche kommen mir spontan Namen wie Roger Federer, Jana Ina Zarella, Emil Steinberger, Charlotte Engelhardt, Baschi, Philip Lahm, Bettina Dieterle, Markus Kavka, Dominique Gisin oder Juliette Lewis in den Sinn. Und - ebenfalls ohne nachzuschauen - bin ich der Meinung dass viele dieser Profile aktuell sind und von ihren Besitzern persönlich bewirtschaftet werden. Herausheben möchte ich dabei vorallem den Emil, der bei Facebook nicht nur fleissig, sondern auch witzig ist. Ebenso Dominique Gisin, sie ist auch bei Twitter aktiv und antwortet persönlich auf Anfragen. So gesehen kann man unterm Strich sagen, auch die Promis sind nur Menschen und warum sollten sie sich gerade beim Thema Facebook von den 600 Millionen anderen Menschen unterscheiden, die diese Internetplattform weltweit Tag für Tag nutzen? Let's come together!

PS: Falls SIE auch prominent (oder auch nicht prominent, aber zu faul oder zu wenig versiert in Sachen Social Media) sind und es dem Felix Magath nachmachen möchten. Dann drücken Sie einfach HIER und es wird Ihnen geholfen!

14. Februar 2011

Thommy, Hosni, Lara und Valentina

Da beschränkt man sich einmal ein Weekend lang auf ein Minimum an Bloggen und schon flippt die Welt aus. Hosni Mubarak gibt nach über 30 Jahren seinen präsidialen Job als Chef von Ägypten ab, Thomas Gottschalk will kein "Wetten dass..." mehr machen, Peter Alexander stirbt einfach ohne zu fragen, Bayern macht Punkte gut auf den BVB, Bern will AKWs, die Knarre bleibt im Schlafzimmerschrank, Lara Gut landet schon wieder auf dem vierten bzw. Didier Cuche auf dem zweiten Platz und als ob das nicht genug wäre ist heute auch noch Valentinstag. 


Aber der Reihe nach. Während in Kairo die Menschen auf die Strasse gegangen sind um einen Typen loszuwerden, werd ich den Eindruck nicht los, dass in Deutschland bald Demonstrationen gibt, die Thomas Gottschalk dazu bewegen sollen, bei "Wetten dass..." weiterzumachen. Es war ja ein wahnsinniges Medienecho, welches auf seine Rücktrittsankündigung gefolgt ist. Ich hab ja ehrlich gesagt damit gerechnet, die Sache mit dem verunfallten Samuel Koch ist Gottschalk irgendwie zu nahe gegangen, zudem kommt es ihm vermutlich gar nicht einmal soooo ungelegen, das ZDF-Flaggschiff nach all den Jahren zu verlassen und sich zu neuen Ufern aufzumachen. Klar, Gottschalk ist inzwischen "Wetten dass..." und eine Sendung ohne ihn wäre nicht mehr das gleiche. Daran ändert auch die - am Samstag einmal mehr - wunderhübsche Michelle Hunziker nichts. Bis Ende Jahr soll es mit Thommy weitergehen und danach? Ich würde die Sendung erst einmal auf Eis legen und mir Gedanken machen ob und in welcher Form es mit "Wetten dass..." weitergehen soll. Ganz ehrlich, den Pilawa kann ich mir persönlich als Nachfolger überhaupt nicht vorstellen. Hape Kerkeling wäre noch einer, aber sonst? Schwierig. Wir warten ab.

Next! Über die Abstimmungen von gestern muss ich an dieser Stelle eigentlich keine Worte verlieren. Das Volk hat gesprochen. Punkt. Dass die Berner übrigens Ja gesagt haben zu einem neuen AKW stärkt in mir die Hoffnung, dass es in Gösgen keinen weiteren Kessel mehr gibt. Erst gestern stand uns der bescheuerte Dampf aus dem Kühlturm wieder prompt vor der Sonne... Ich weiss, ein Einzelschicksal, aber als Befürworter von alternativen Energiemöglichkeiten ist dieses AKW Gösgen in meinen Augen sowieso ein uraltes Relikt.

Next! Die Rennen der Ski WM haben am Weekend Spass gemacht, spannende Abfahren sei Dank. Nur haben natürlich mal wieder "die Falschen" gewonnen. Dem Cuche stand einmal mehr ein glücklicher Kanadier in der Sonne, wie schon bei der WM vor 2 Jahren. Und seien wir ehrlich, wer erinnert sich noch an den Weltmeister von damals? John Kucera hiess er und inzwischen kräht kein Hahn mehr nach ihm. Bei den Frauen gabs mal wieder einen vierten Platz, was sonst. Vierte Plätze scheinen bei dieser WM unsere Spezialität zu sein. Herausgefahren hat ihn Lara Gut. Ich find die junge Dame ja mega. Frech, ehrgeizig, mit starkem Willen und doch sportlich fair. Die Journis beissen sich jeweils die Zähne aus an ihr: "Wo haben Sie die Zeit verloren?" - "Auf der Piste!" Richtig Lara, auf doofe Fragen gibts doofe Antworten.  Klar, dass sich Herr und Frau Bünzli da wieder aufregen und der Meinung sind, man müsse dieses junge Ding in die Schranken weisen. Aber da muss Lara durch, ehrgeizige Querdenker hatten es in diesem unserem Land noch nie leicht. Weitere Schweizer Medaillen in Woche zwei? Vermutlich Fehlanzeige. Eventuell der Zurli in der Kombi der Männer...

Next! Fussball wurde auch gespielt. Marseille hat gewonnen, Aarau lediglich getestet, Bayern gewonnen und der BVB Unentschieden gespielt. Kurz, in allen Ligen ist es irgendwie noch spannend, ich persönlich glaube nämlich, dass der Dortmund-Motor noch ins Stottern gerät. Obwohl ich dem Kloppo den Titel durchaus gönnen würde. Weit entfernt vom Titel ist derzeit GC. Scheinbar will die Stadt den Club tatsächlich vertreiben, Aarau und Emmenbrücke sollen als Exil in Frage kommen. Während man aus Luzern hört, dass man sich um die Züricher bemüht, herrscht in Aarau eimal mehr das grosse Schweigen. Gut, sind ja auch nur "ein paar" Zehntausend Franken frei Haus - warum also sollte man sich anstrengen und die Grasshüpfer aufs Brügglifeld locken? Im Hinblick auf das neue Stadion im Torfeld Süd fände ich persönlich eine Zusammenarbeit der beiden Clubs allerdings sehr erstrebenswert. Aber eben, ich habe da ja nix mehr zu sagen und wiederhole mich: wir warten ab!

Next! Heute ist Valentinstag. Was ich davon halte hab ich an dieser Stelle im Jahre 2007 schon niedergeschrieben. Daran hat sich nicht wirklich viel geändert, ausser dass dieser "Feiertag" in diesem Jahr an einem Montag stattfindet und darum wohl komplett untergehen dürfte. Obwohl, bei dem Wetter das wir aktuell haben, dürfte wohl so mancher Zeitgenosse schon heftig den Frühling spüren. Ich wünschte mir, dass es das in Sachen Schnee war für dieses Frühjahr. Die Stunden in der Sonne am Weekend haben sowas von gut getan und die teilweise lahmgelegten Lebensgeister wieder animiert. Aber bevor ich jetzt anfange übers Wetter zu schreiben, mach ich lieber Schluss für heute. Happy Valentine, oder so.

PS: Bin mal gespannt, welche Themen oder Textstellen sich der Content-Klauer heute herauspickt. Der fantasielose Pseudoschreiberling hat erst am Weekend wieder zugeschlagen, ganze Sätze, Ideen und Wortlaute mal schnell per "Copy and Paste" mitgenommen und schwupps hat man einen Blog, ein Facebook- oder Twitter-Account auch schon auf Vordermann gebracht.

6. Februar 2011

Super Bowl XLV: Danke, ARD & Teleclub

So, das Warten hat heute Nacht endlich ein Ende und es ist wieder Super Bowl-Zeit! Leider hat sich der ORF nach vielen Jahren 2011 von der Übertragung verabschiedet, dafür springt wiederum die ARD in die Bresche und auch Teleclub und SSF übertragen live. In unserer Gegend muss man das grosse Finale leider weiterhin im sehr kleinen Kreis (meist alleine) mitverfolgen. Football-Fans gibts eh nicht so viele und die Aarauer Kneipenlandschat hat keine Lust für diese paar Nasen die Sperrstunde aufzuheben - man müsste ja arbeiten. Anders in Lenzburg oder Luzern, da gibts in den Pubs ein Public Viewing. Aber so wie es derzeit ausschaut werde ich mir das Game bei Dr. Pepper, Nachos und Guacamole gemütlich vom Sofa aus anschauen, per Twitter verbunden mit  Fans aus aller Welt. Und das tu ich mit grosser Freude, auch wenn "meine" Chicago Bears den Finaleinzug mal wieder versemmelt haben...


Zum Event. Wenn sich heute Nacht die Pittsburgh Steelers und Green Bay Packers in der Super Bowl XLV gegenüberstehen, dann findet in Arlington, Texas das grösste Einzelsportevent der USA statt. Zahlen wie 100.000 Fans im Stadion, über 100 Millionen US-Bürger vor dem Fernseher und TV-Konsumenten in fast 200 Ländern und 33 Sprachen stehen für die Extravaganz dieses NFL-Finals. Früher war das noch ein bisschen anders, vor 44 Jahren blieben gleich 30.000 der knapp 90.000 Plätze im Stadion frei. Heute ein Ding der Unmöglichkeit. Public-Viewing-Karten vor dem Stadion kosten 200 Dollar und die besten Sitzplätze innerhalb des Stadions bis zu 1.200 Dollar. Schwarzmarktpreise für ein Ticket liegen jenseits der 4.300-Dollar-Marke. Kurz, alles ist ausverkauft und wer eine Karte hat, der ist ein Held.

Wenn wir schon bei Zahlen sind, hier noch ein paar Fakten zum Super Bowl XLV. Alleine in den USA werden in diesem Jahr mit Fanartikeln, Fanbekleidung und Lebensmitteln laut einer Studie im Umfeld des Events 10,1 Milliarden Dollar umgesetzt. Favoriten auf der Speisekarte sind dabei Dips und Aufstriche, gefolgt von Chicken Wings, Pizza, Chips und Burgers. Auch die Preise für Werbespots entwickelten sich gewaltig. Im Jahr 1967 kostete eine Einschaltung noch 40.000 Dollar, 2011 müssen Unternehmen bereits zwischen rund 3 Millionen Dollar für einen 30 Sekunden Spot hinlegen. Ein Preis, der sich allerdings lohnt, denn laut einer Nielsen-Studie gaben 51 Prozent der Befragten an, sich die Super Bowl hauptsächlich wegen der Werbung anzusehen... Amis halt.

Und da wäre dann noch die berühmte Halbzeit-Show: Während 1967 noch ein Trompeter mit Namen Al Hirt, eine University Marching Band und das Anaheim High School Drill Team die Arena in der Pause das Publikum langweilten, waren danach Musikgrössen wie Michael Jackson, die Rolling Stones, The Who, U2 und Bruce Springsteen mit von der Partie. In diesem Jahr haben übrigens die Black Eyed Peas die Ehre, die Fans zu unterhalten.


Ach ja, Sport gibts ja auch noch! Mit den Green Bay Packers und den Pittsburgh Steelers stehen einander nicht nur zwei der ältesten Teams gegenüber, sondern auch die beiden erfolgreichsten Mannschaften. Zwölfmal gewannen die Packers, die seit 1921 Football spielen, die Meisterschaft. Seit dem Start der Super-Bowl-Ära 1967 konnte sich das Team aus Wisconsin dreimal die Lombardi-Trophy sichern. Ein Kunststück, das den Steelers, die 1933 gegründet wurden, sechsmal gelang – Rekord. Meine Sympathien dürften heute Nacht denn auch bei zweitgenannten Team liegen. Erstens gibts (gabs?) im Aargau ein American Football Team mit dem gleichen Namen, wo ich vor gefühlten 134 Jahren mal ein Probetraining absolviert habe und zweitens steht mit dem QB Ben Röthlisberger ein halber Schweizer in den Reihen der Steelers.

5. Februar 2011

Und auf einmal Pipi in den Augen

Die Goldene Kamera im ZDF, naja. Geht so. Da wartet man also gegen 23 Uhr auf das aktuelle Sportstudio und dann sowas... ein äusserst überraschendes TV-Comeback: "Da bin ich!" Die Fernsehmoderatorin Monica Lierhaus ist nach zwei Jahren Krankheitspause auf den Bildschirm zurückgekehrt. Zuvor mit einer bewegenden Laudatio von einem zu Tränen gerührten und sichtlich nervösen Günter Netzer angekündigt, betrat sie die Bühne. „Das ist ein sehr emotionaler Moment für mich“, sagte die 40-Jährige vor dem sichtlich gebannten Publikum. Sie dankte ihrer Familie, ihrer Krankenschwester und der ARD.

Anschliessend machte sie ihrem langjährigen Freund Rolf Hellgardt einen Heiratsantrag – er sagte ja. Lierhaus, die 2009 nach einer Operation am Kopf schwer erkrankt war, hatte noch etwas Mühe beim Gehen. Sie arbeite sehr hart daran, wieder vor der Kamera zu stehen, sagte sie. Fragen ob der Auftritt oder der Antrag "nötig" war, lasse ich erst gar nicht zu. Wer sich nach langer Krankheit und Koma zurück ins Leben kämpft, der hat unseren Respekt verdient. Und wenn dieses Comeback der persönliche Wunsch von Monica Lierhaus war, dann haben wir alle das so zu akzeptieren. Mutig und sehr bewegend wars alleweil. Get well soon, Monica!



1. Februar 2011

Olé, Cablecom/Intrum-Streit beigelegt

Es gibt sie noch, die guten Meldungen. Ohne bitteren Beigeschmack, einfach nur erfreulich. Unlängst habe ich an dieser Stelle über das mühsame und vorallem endlose Theater mit der Cablecom und ihrem Inkassopartner Intrum Justitia berichtet. Der Blogbeitrag hat für Aufsehen gesorgt, über Twitter wurde der Text weiterverbreitet und auch andere Blogger haben das Thema aufgenommen. Nun hat die Geschichte ein gutes Ende gefunden. Noch am gleichen Tag als der Beitrag auf meiner Seite erschienen ist, hat sich ein Mitarbeiter von Cablecom bei uns gemeldet. Tags darauf ein längeres Telefongespräch und es gab ein Email bzw. SMS zur Bestätigung, dass etwas geht. Letzte Woche kam dann schliesslich das folgende Email von der Cablecom: 

(Auszüge) 

Sehr geehrter Herr Fischer

Ich beziehe mich auf unser konstruktives Telefongespräch vom XX.XX.XXXX. Dass gegen Sie eingeleitete Inkassoverfahren steht im Zusammenhang mit einem offenen Gebührenforderung eines digital tv Abonnements des Jahres XXXX, welches separat zu Ihrem Hauptkonto im Jahr XXXX angemeldet wurde und zu welchem wir nie eine Adressänderung auf XXXXXX, 5000 Aarau
von Ihnen erhalten haben.

In Anbetracht der Situation haben wir die offenen Gebührenforderung erlassen, da Sie im gleichen Zeitraum von April bis Dezember XXXX bereits regelmässig die Gebühren bezahlt haben.


Wir bitten Sie für den mit  dem Inkassoverfahren verbundenen Ärger vielmals um Entschuldigung. Wie bereits besprochen bestätige ich Ihnen nach Rückmeldung durch Intrum Justitia, dass das gegen Sie eingeleitete Inkassoverfahren abgeschlossen wurde.


In den nächsten Tagen werden Sie noch eine schriftliche Bestätigung von Intrum Justitia über den Abschluss des Verfahrens erhalten.


Wir hoffen, dass wir diesen Fall in Ihrem Sinne abschliessen konnten.


Freundliche Grüsse


XXXXXXX

Customer Relations
Cablecom GmbH
Industriestrasse 19
8112 Otelfingen


Inzwischen ist auch das Schreiben der Irrtum Intrum Justitia bei mir in den Briefkasten geflattert. Für mich ist der Fall also somit erledigt, zumal nach unserem Umzug weg von Aarau ins Haus auf dem Lande (Ok, Stadtrand..) wir unseren Vertrag mit der Cablecom eh gekündigt haben, da der neue Wohnort einen anderen - monopolisierten - Kabelnetzanbieter vorschreibt. Abschliessend möchte ich bemerken dass es schon ein bisschen schade ist, dass man erst öffentlich "Lärm" machen muss, um als Kunde erhört zu werden. Auf der anderen Seite finde ich die Reaktion der Cablecom aber durchaus souverän, es zeigt - und wurde mir auch bestätigt - dass man die Social Media-Kanäle überwacht und auf Probleme eingeht. In diesem Sinne, Fall ad acta gelegt.