Gastbeitrag heute von: Schwarzer Kafka
Kerzenschein, Tory Amos aus den Boxen, für einmal nicht zu laut, Winterabend-Öl ins Duftlämpchen geträufelt und ein gutes Buch in der Hand – so geniesst der schwarze Kafka die Abende in der Vorweihnachtszeit. Dies ist auch der Grund, weshalb ich euch hier zwei Bücher ans Herz legen möchte – für einmal weder Kafka noch Tucholsky.
Nick Cave hatte mich mit seinem ersten Roman sofort auf seiner Seite: Die Geschichte handelt vom Leben des verkrüppelten und stummen Eucrid Eucrow, ein Mörder und schliesslich Selbstmörder. Sein Vater quält Tiere und seine Mutter säuft – Eucrid ist ein Produkt mehrerer Generationen von Inzucht und Alkoholmissbrauch. Die kleine Familie lebt in einem kleinen Südstaatenkaff, dessen Bewohner vom Zuckerrohranbau und einer fanatischen Sekte, den Ukuliten, beherrscht werden.
Wer die, zugegeben eher düsteren, Songtexte von Nick Cave mag, wird auch dieses imposante Werk mögen – wer die Songtexte von Nick Cave gar versteht, wird auch dieses Werk verstehen. Eventuell ist dieses Buch nicht wirklich empfehlenswert, wenn einem vor gequälten Kreaturen graut oder wenn man die Kombination von Brutalität, Poesie und Tod nicht allzu sehr mag. Wenn die letzte Depression allerdings schon einige Zeit zurück liegt, die Phantasie sowieso ab und zu eine unsichtbare Blutspur zurücklässt, man sich zusätzlich für Abgründe, grössere und noch grössere Abgründe faszinieren kann, man allerdings die Welt eigentlich doch ziemlich schön findet und schliesslich wissen möchte, wie man all das literarisch genial und fesselnd zugleich verpackt, dann sollte man noch einmal tief durchatmen und mit dem Buch beginnen. Sehr wahrscheinlich wird alles gut. Glaube ich zumindest. Doch, doch.
Erschienen (1. Auflage) 1989, ISBN: 9783492218696
Dieses Buch empfehle ich allen Weihnachtsmuffeln, Monty Python-Fans und Titanic-Leser (und allen anderen selbstverständlich auch). Es handelt von einem Weihnachtsmann, der sich sehr ärgert und genug davon hat, dass Weihnachten nur noch ein kommerzielles Theater ist. Er beschliesst deswegen, mit Hilfe seiner Handlanger, den sieben Zwergen, das fromme Fest zu reformieren. Die Mittel dazu sind allerdings gravierend, denn der Nikolaus schreckt nicht davor zurück, die geld- und geschenkegierigen Kinder einfach um einen Kopf zu kürzen.
Ein Junge entgeht dem Weihnachtsmann und seinen Gehilfen allerdings. Dieser mit dem Einfallsreichtum eines durchtriebenen Teenies und dem Glück des Tüchtigen bestückte Junge schlägt seinen Häschern ein Schnippchen nach dem anderen und schaltet auf diesem Weg die Zwerge langsam nacheinander aus. Schlussendlich kommt es zwischen dem Buben und dem Weihnachtsmann zum Show-Down am Nordpol.
Erschienen (1. Auflage): 2007, ISBN: 3939674109
In dem Sinne wünsche ich euch allen eine ruhige und stressfreie Vorweihnachtszeit und anschliessend wunderschöne Weihnachtstage im angenehmen Kreise eurer Liebsten.
Nick Cave: Und die Eselin sah den Engel
Nick Cave hatte mich mit seinem ersten Roman sofort auf seiner Seite: Die Geschichte handelt vom Leben des verkrüppelten und stummen Eucrid Eucrow, ein Mörder und schliesslich Selbstmörder. Sein Vater quält Tiere und seine Mutter säuft – Eucrid ist ein Produkt mehrerer Generationen von Inzucht und Alkoholmissbrauch. Die kleine Familie lebt in einem kleinen Südstaatenkaff, dessen Bewohner vom Zuckerrohranbau und einer fanatischen Sekte, den Ukuliten, beherrscht werden.
Wer die, zugegeben eher düsteren, Songtexte von Nick Cave mag, wird auch dieses imposante Werk mögen – wer die Songtexte von Nick Cave gar versteht, wird auch dieses Werk verstehen. Eventuell ist dieses Buch nicht wirklich empfehlenswert, wenn einem vor gequälten Kreaturen graut oder wenn man die Kombination von Brutalität, Poesie und Tod nicht allzu sehr mag. Wenn die letzte Depression allerdings schon einige Zeit zurück liegt, die Phantasie sowieso ab und zu eine unsichtbare Blutspur zurücklässt, man sich zusätzlich für Abgründe, grössere und noch grössere Abgründe faszinieren kann, man allerdings die Welt eigentlich doch ziemlich schön findet und schliesslich wissen möchte, wie man all das literarisch genial und fesselnd zugleich verpackt, dann sollte man noch einmal tief durchatmen und mit dem Buch beginnen. Sehr wahrscheinlich wird alles gut. Glaube ich zumindest. Doch, doch.
Erschienen (1. Auflage) 1989, ISBN: 9783492218696
Michael Mikolajczak: Leise rieselt der Schnee
Dieses Buch empfehle ich allen Weihnachtsmuffeln, Monty Python-Fans und Titanic-Leser (und allen anderen selbstverständlich auch). Es handelt von einem Weihnachtsmann, der sich sehr ärgert und genug davon hat, dass Weihnachten nur noch ein kommerzielles Theater ist. Er beschliesst deswegen, mit Hilfe seiner Handlanger, den sieben Zwergen, das fromme Fest zu reformieren. Die Mittel dazu sind allerdings gravierend, denn der Nikolaus schreckt nicht davor zurück, die geld- und geschenkegierigen Kinder einfach um einen Kopf zu kürzen.
Ein Junge entgeht dem Weihnachtsmann und seinen Gehilfen allerdings. Dieser mit dem Einfallsreichtum eines durchtriebenen Teenies und dem Glück des Tüchtigen bestückte Junge schlägt seinen Häschern ein Schnippchen nach dem anderen und schaltet auf diesem Weg die Zwerge langsam nacheinander aus. Schlussendlich kommt es zwischen dem Buben und dem Weihnachtsmann zum Show-Down am Nordpol.
Erschienen (1. Auflage): 2007, ISBN: 3939674109
In dem Sinne wünsche ich euch allen eine ruhige und stressfreie Vorweihnachtszeit und anschliessend wunderschöne Weihnachtstage im angenehmen Kreise eurer Liebsten.
3 Kommentare:
Das Kindermärchen gefällt mir besonders anstelle oder mit den Lego zusammen. ;-)
Das Buch ich auch zu Hause. Es ist das beliebteste Buch meiner kleinere Tochter, sie liest es schon jede Weihnachten...Das Buch ist echt schön!
@ansichtiger Schweizer: unbedingt mit auf die Insel nehmen, gäll! Beides! :-)
@Gregoria: deine Tochter scheint wirklich eine Ahnung von "Gut" zu haben :-) Liebe Grüsse
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