20. Oktober 2010

Vatikan erklärt Simpsons zu Katholiken!

Wer das sagt? Der Vatikan, ganz offiziell und das ist kein Witz - leider! Homer Simpson ist also  nun Katholik - und das, obwohl er bei den Predigen von Reverend Lovejoy andauernd einschläft. Wer nun, so wie ich als Simpsons-Jünger auch, immer noch den Kopf schüttelt ob dieser Meldung, dem sei geraten: weiterlesen! 


Den Beweis dafür dass die Simpsons katholisch sind will der "Osservatore Romano", die offizielle Zeitung des Heiligen Stuhls, in der Episode "Der Vater, der Sohn und der heilige Gaststar" von 2005 gefunden haben. In dieser Folge wird Bart Simpson nach einem Schulverweis auf ein katholisches Internat geschickt. Dort gefällt es Bart derartig gut, dass auch Vater Homer - unfreiwillig angelockt von einem leckerem Apfelkuchen - zur Katholischen Kirche konvertiert. Die Zeitung des Vatikan ist von den Beweisen sehr überzeugt und schreibt hochoffiziell: "Es wissen es nur sehr wenige und er tut wirklich sehr viel, um es zu verstecken. Aber es ist wirklich wahr, Homer Jay Simpson ist ein Katholik." Für den Vatikan sind die gelben TV-Helden geradezu Missionare. Es wird gelobt, dass in der Serie regelmässig Themen wie Glaube, Religion und Fragen über Gott thematisiert würden. Auch das Beten der Simpsons vor den Mahlzeiten sei besonders bemerkenswert, so die Zeitung. Für den Vatikan passt wahrscheinlich auch ins Bild, dass Homer seinen Nachbarn Ned Flanders oft ärgert - der ist Protestant. 

"Die Simpsons"- Macher fühlen sich inzwischen geschmeichelt ob dieser offiziellen Meldung aus dem Vatikan. Obwohl der ausführende Produzent John Al Jean zuerst geschockt war über die Verkündung. "Er trinkt vielleicht zu viel, stranguliert seinen Sohn und verkauft dem Teufel für einen Donut seine Seele, aber Homer scheint den Segen der Kirche zu haben", zietiert Entertainment Weekly John Al Jean inzwischen. Eigentlich hätten man in der Serie ja deutlich gemacht, dass Homer nicht katholisch ist. Die Simpsons seien vielmehr Presbylutheraner, eine Mischung aus Presbytarianer und Lutheraner. Homer würde ausserdem keinen Freitag ohne Fleisch aushalten, nicht einmal eine Stunde. Al Jean geht sogar noch einen Schritt weiter: "Homer mag Katholiken eigentlich überhaupt nicht."

Meine Frage, hat die katholische Kirche in der heutigen Zeit tatsächlich keine anderen Sorgen als die Konfession von Comicfiguren zu bestimmen? Falls dies so sein sollte, Halleluja - dem Weltfrieden steht also nichts mehr im Weg. Goofy ist dann vermutlich bald Moslem, Gargamel Jude und Asterix Budhist... 

19. Oktober 2010

Sarko, Sarko on t'encule!

Rien ne va plus in Frankreich! Die Streiks und Blockaden gegen die Rentenreform legen Frankreich auch heute zunehmend lahm. Mehr als 1000 Tankstellen ging inzwischen der Treibstoff aus, weil die Raffinerien weiter stillstehen, Öl-Depots blockiert und zahllose Autofahrer bekamen überhaupt keinen Treibstoff mehr an ihren Tankstellen des Vetrauens. Von den 4000 Tankstellen der grossen Händler, die 60 Prozent des Treibstoffs in Frankreich verkaufen, sind etwa 1500 bei einem Treibstoff-Produkt ohne Nachschub oder vollkommen trockengelegt. Und wer schon einmal einen Streik in Frankreich am eigenen Leib miterlebt hat der weiss, wie sehr solche Aktionen das öffentliche Leben einschränken können! Insgesamt gibt es in Frankreich zwar 12'500 Tankstellen, davon aber sehr viele kleine, privat geführte und da geht schon seit langem gar nichts mehr. Aber der Notstand geht eigentlich ja schon viel früher los, nicht erst bei den blockierten Tankstellen. Denn die Raffinerien des Landes werden weiter bestreikt und Öl-Depots von Arbeitern und Camion-Fahrern ebenfalls ohne Unterbruch blockiert. Das Innenministerium kündigte darum gestern die Einrichtung eines Krisenstabes zur Treibstoff-Versorgung an, der Behörden und Ministerien koordinieren soll.


Wobei eine Einigung scheint - analog Stuttgart21 - in weiter Ferne. Der französische Premierminister François Fillon hatte erst noch am Sonntag angekündigt, dass die Regierung eine Blockade der Wirtschaft des gesamten Landes nicht hinnehmen werde. Doch obwohl die Polizei eine Reihe von Blockaden vor Öllagern aufgelöst hatte, wurden andere einfach neu blockiert. Besonders dramatisch scheint die Lage im Süden, Südwesten und rund um Paris zu sein. Erstmals beteiligten sich nämlich auch Lkw-Fahrer massiv an Blockadeaktionen. Auf mehreren nationalen Autobahnen starteten sie zeitweise eine sogenannte "Operation Schnecke", wobei Lastwagen Spuren blockieren in dem sie sehr langsam fahren. Bei der Staatsbahn SNCF wird nach wie vor ebenfalls gestreikt; landesweit fielen laut SNCF fast die Hälfte aller TGV-Hochgeschwindigkeitszügen aus, die Regional- und Vorortbahnen (RER) sind ebenfalls stark betroffen. Aber damit noch nicht genug. In Marseille zum Beispiel streiken die Müllmänner, der Abfall stapelt sich in den Strassen und beginnt langsam zu stinken. In Strasbourg steht zeitweise der öffentliche Dienst still, wer ein Formular braucht, der braucht ebenfalls viel Geduld.

Inzwischen passiert aber auch das, was die Regierung unbedingt verhindern wollte: die Gewalt in den Vororten geht wieder los! Wie ich im Sommer an dieser Stelle schon geschrieben habe, steht Frankreich ein heisser Herbst bevor. So lange die Regierung keine Kompromisse eingeht, dürfte sich an dieser Prognose nichts ändern. Zu gross ist die Wut auf Sarkozy und Co.: Roma-Ausschaffung, Burka-Verbot, Erhöhnug des Rentenalters, zunehmende Arbeitslosigkeit, Terrordrohungen von Islamisten.... ein bisschen viel auf einmal für den oft sehr gleichgültigen Franzosen. Und so kommt es, wie es kommen muss, bei ersten Schülerprotesten in mehreren Städten (zB. Lyon, Strasbourg, Toulouse, Marseille...) des Landes kam es erneut zu Zusammenstössen mit Steinwürfen und dem Einsatz von Tränengas durch die Polizei. In Lyon gingen die ersten drei Autos in Flammen auf, in Nanterre bei Paris kam es zu schweren Ausschreitungen; wobei Polizeikreisen zufolge viele Randalierer nicht Schüler der lokalen Schule waren, sondern aus "Problemvierteln" - die Banlieus - der Umgebung kamen. Die Vororte werden auch die kommenden Nächte nutzen um auf ihre Probleme aufmerksam zu machen. Ich kenne aus meinen Reisen und Aufenhalten in Frankreich lediglich die Banlieus von Paris und Marseille, wer schon mal da war der glaubt er habe sich irgendwie in Slums weit ausserhalb von Europa verlaufen. In Marseille zum Beispiel wohnen Menschen in Lehmhütten, die einem an Afrika erinnern. Oder in kleinen Blockwohnungen, da leben aber 10 Leute drin. Ähnliche Zustände wie in China... Absolut verständlich also, dass diese soziale Struktur auf Dauer nicht funktionieren kann, Proteste wie diese werden darum gnadenlos zur Revolte ausgenutzt. Und dass die Franzosen gut sind in Sachen Revolution, das haben sie ja vor einigen hundert Jahren schon einmal erfolgreich bewiesen!

Stand heute Dienstagmorgen: Laut Regierung werden landesweit ingesamt 261 Schulen bestreikt, während der Schülerverband UNL von 850 Schulen sprach, von denen 550 komplett blockiert seien. Für den heutigen Protesttag sind auch die Studenten aufgerufen, sich den Demonstrationen anzuschliessen. Die LKW-Fahrer haben ihre Streiks ebenfalls noch einmal ausgeweitet: Sarkozy, on te mettra à genou!

18. Oktober 2010

Michael J. Fox is back to the Future!

Oh ja, Mitte der 80er Jahre war "Back to the Future" einer meiner Lieblingsfilme. So als Teenager fand ich das Skateboard ohne Räder, die coole Musik von Huey Lewis oder das fliegende Auto natürlich spitze. Ja ich hatte sogar ein originales De Lorean Poster an der Wand, also nicht original was den Film angeht, sondern original aus dem damaligen De Lorean Werk in Texas - hochglanz auf Karton! Hmmm, okay eigentlich könnte ich jetzt auch über dieses absolute Kultauto schreiben, denn die Firmengeschichte liesse sich bestens verfilmen. Wer weiss schon, dass der De Lorean eigentlich seine Wurzeln in Nordirland hat und von der britischen Monarchie finanziell unterstützt wurde? Egal, es geht hier und heute aus aktuellem Anlass um "Back to the Future" und vorallem um Michael J. Fox. Die Film-Trilogie hab ich natürlich jeweils im Kino geschaut und auch wenn die Filme im TV wiederholt wurden hab ich nur selten weggezappt. Ein bisschen wie bei Indiana Jones, diese Streifen haben bei mir auch Kultstatus und auch den letzten hab ich unlängst noch auf der grossen Leinwand des Lichtspieltheaters genossen. Nun, die erfreuliche Meldung im Zusammenhang mit "Back to the Future" ist: es gibt - hartnäckigen Gerüchten zufolge - einen vierten Teil! Trailer oder besser gesagt kurze Teaser zirkulieren seit einiger Zeit im Internet, so wirklich zu sehen war bislang nicht besonders viel. Nun erreichen uns aber aus den USA News in Sachen Marty McFly und Co. Im Rahmen der Spike Scream Awards (Preisverleihung für Horror, SciFi, Comics und Fantasy) hatte Michael J. Fox in Los Angeles seinen grossen Auftritt! 


Mutig, Michael J. Fox, denn alles begann mit einem Zittern des kleinen Fingers. Vor zehn Jahren musste Fox seine Schauspielkarriere wegen seiner schweren Parkinson-Erkrankung beenden. Den Schauspieler jemals wieder auf der Leinwand zu sehen schien ausgeschlossen. Doch nun trotzte der 49-Jährige also erneut seiner Zitterlähmung. Für ein Remake des Trailers zum Kultfilm "Zurück in die Zukunft" schlüpfte Fox noch einmal in die ausgelatschten Sneakers des Marty McFly, die Rolle, die den damals 24-Jährigen weltberühmt machte. Das Comeback des Parkinson-Kranken Michael J. Fox ist eine Sensation und nährt Spekulationen auf einen vierten Teil der kultigen Science-Fiction-Trilogie um Marty McFly, Doc Brown und den Fluxkompensator, der die Reisen "Zurück in die Zukunft" möglich macht. Zu Wünschen wäre es, in der Hoffnung dass man Fox eine kleine Rolle auf den Leib schreiben würde. Denn ohne Marty McFly geht die Reise zurück in die Zukunft natürlich nicht. Vom restlichen Cast sind sowohl Christopher Lloyd als auch Lea Thompson immer noch im Schauspiel-Business aktiv und auch Regisseur Robert Zemecki und Produzent Steven Spielberg arbeiten immer noch fleissig in Hollywood an guten Filmen. So gesehen würde einem vierten Teil ja eigentlich nichts im Weg stehen. Und wenn der Film dann bei uns a.) nicht auf Deutsch und b.) nicht als 3D-Version läuft - ja dann steht einem gemütlich Kinoabend mit viel leckerem Popcorn nichts mehr im Weg. Und im Gegensatz zum Jahr 1985 dürften wir heute dazu auch ganz offiziell ein Bierchen kippen im dunklen Kinosaal.

17. Oktober 2010

Es war einmal...

... ein süsses Rind, welches uns seit einer Woche regelmässig begrüsst wenn wir unser Häuschen verlassen und manchmal frech zum Küchenfenster herein schaut...


... nun, wir hatten gestern Abend ein leckeres Znacht und obwohl die Metzgerei schon geschlossen hatte gab es genug Fleisch für uns drei - inkl. Capo. Komisch, heute morgen hat uns das lustige Rindchen auf einmal nicht mehr begrüsst. Hmmm...


Wer findet das kleine, blonde Rind? Es fehlt uns soooo sehr...

16. Oktober 2010

Der Song zum Wochenende Spezial: Lockstoff

Lockstoff sind zurück... und direkt in der Disco gelandet. Die Aarauer Band um  Frontmann Thomas Garcia meldet sich mit einem neuen Album und taufen dieses heute Abend auch gleich im KiFF! Darum heute ein Song zum Wochenende Spezial, mit dem offiziellen Videoclip der Band zur aktuellen Single "Zrogg id Disco" und Ausschnitten aus einem Interview mit Martin und Al. Zuerst aber zur Musik, ich habe mir das Album mehrfach angehört und komme zum folgenden Ergebnis: Auf der neuen Scheibe "Disco" zeigt sich die Band erwachsener und gereifter als noch beim letzten Album. Das mag an den unzähligen Auftritten in Schweizer Clubs und auf diversen Openairs liegen. Jedenfalls wirkt Lockstoff sehr eingespielt. Oder wie in den Medien zu lesen war: experimentierfreudiger, durchbricht Gewohntes, überrascht mit Synthesizer-Klängen, die an die New-Wave-Zeit erinnern - und bleibt doch typisch Lockstoff. Das kann ich durchaus unterschreiben. Das neue Album gefällt mir und überzeugt durch hohe Songqualität, an welcher sich so mancher Schweizer Act orientieren könnte! Zudem gefällt mir auch auf diesem Album, dass Garcia so singt (Dialekt), wie man "bei uns" halt spricht! 

 
Und nun noch ein paar Ausschnitte aus einem Interview welches Martin und Al der Webseite hitparade.ch gegeben haben. In diesem Sinne, viel Spass mit "Disco" und wer heute Abend noch ins KiFF will, der sollte sich beeilen.

Wir haben nachgezählt, ihr seid auch schon mehr in der Band gewesen. Was ist denn passiert, wo sind die alle hin und warum?
Martin: Manuel ist ausgestiegen, er hat sich einen anderen Job gesucht.
Al: Walli hat sich auf seine andere Band, die er gleichzeitig hatte, konzentriert. Bei der letzten Tour hat er gemerkt, dass er nicht beides machen kann. Schweren Herzens hat er sich dann für die andere Band entschieden.

Habt ihr während den letzten drei Jahren auch schon ans Aufhören gedacht?
Al: Ich glaube, ob man aufhört oder nicht hat damit zu tun, ob man Lust hat etwas zu machen oder nicht, und wir hatten Lust ein neues Album zu machen. Man muss sich vor jedem Album fragen, ob man das nochmals machen möchte.
 
Die neue CD heisst Disco. Beim lockeren Durchhören fällt auf, dass sie recht zügig ist und keine Balladen enthält. Der musikalische Grundton ist auch eher positiv. Was waren eure Einflüsse, dass die Songs so rausgekommen sind?
Martin: Ich glaube, stilistisch haben wir uns an die Klischees der 80er Jahre orientiert und uns ziemlich daran bedient.
Al: Die grundsätzliche Idee ist es schon gewesen, dass eine Band davon lebt, indem sie sich immer neu erfindet. Nach dem ersten Album wollten wir etwas Nicht-Elektronisches machen. Dann haben wir etwas mit akustischen Instrumenten gemacht und merkten dann, dass uns Rockmusik mehr Spass macht. Nach dem letzten Album war der Wunsch da, einen Gang zurückzuschalten und den Fokus vermehrt auf die Melodien zu setzen. Gleichzeitig sollte es tanzbar sein, deshalb hat es keine Balladen.
 
Wenn ihr jetzt die fixfertige CD anhört, habt ihr sie euch von Anfang an so vorgestellt?
Martin: Wir haben auf das hingearbeitet. Es ist schon ziemlich das, was wir wollten.
Al: Wenn man anfängt, weiss man noch nicht genau, wie es am Schluss sein sollte, das entwickelt sich immer. Die Idee war aber schon, dass wir 80er-Elemente verwenden wollten. Dass es genauso tönt, habe ich mir nicht vorgestellt, aber mit dem Resultat bin ich sehr zufrieden.

Ihr seid alle so um die 30 Jahre alt, wie haben sich die Texte inhaltlich entwickelt im Verlaufe der Zeit?
Al: Ich denke, es gibt gewisse Themen, die immer aktuell sind, zum Beispiel die Liebe. Neue Themen kommen auch erst, wenn man gewisse Situationen erlebt hat. Ich glaube, man merkt dem Album schon an, dass wir älter geworden sind. Wir wollen Leute ansprechen, die unsere Themen verstehen.

Lockstoff wurde 1993 gegründet. In drei Jahren gibt es euch dann zwanzig Jahre. Gibt es schon Pläne für das Jubiläum?

Al: Ja, die Band gibt es schon lange, ich denke schon, dass es etwas ist was man markieren müsste. Bei der letzten Tour hatten wir ein Abschlusskonzert "Lockstoff und Freunde" gemacht, und so etwas könnte ich mir wieder vorstellen. Mal schauen.

Was sind eure Wünsche für die neue CD?

Al: Ich wünsche mir, dass sich viele Leute die Platte kaufen. Es ist etwas, das man in der Schweiz noch nicht so viel gehört hat, und es wurde eine tolle Platte. Ein weiterer Wunsch ist, dass die Leute an unsere Konzerte kommen und eine gute Zeit haben. Wir machen Musik, weil es uns Spass macht, und wollen hauptsächlich Konzerte spielen und es mit den Leuten gut haben.