20. September 2008

Der Song zum Wochenende

So, wenn jetzt alles klappt, dann erscheint hier ein vorbereiteter Beitrag. Oder besser gesagt ein Video. Schliesslich will ich während meinen Tagen in Marseille nicht andauernd an der Kiste sitzen. Und da Blogger ja inzwischen auch die Möglichkeit anbietet, Beiträge zu programmieren, nutze ich diese gerne. Und ich wette, den nun folgenden Song hab ich nun in Marseille bereits mindestens einmal gehört seit ich hier angekommen bin. Der Kultsong der Stadt - oder zumindest einer davon - von IAM "Je danse le Mia". Das Video ist übrigens zum Schreien komisch.

So und jetzt grüss ich aus der Wärme und lass euch für heute in Ruhe. Ach ja, Hopp Aarau gegen Binningen, auf dass es nicht so rauskommt wie Schweiz gegen Luxemburg!

Impressions de Marseille I





19. September 2008

Ich bin dann mal weg!

Nein, ich tu es nicht dem Hape Kerkeling gleich und begebe mich auf den Pilgerweg nach Santiago de Compostela, obwohl ich das eigentlich gerne mal machen würde. Nein, ich hab mich - endlich mal wieder - in Richtung Frankreich verabschiedet, Destination Marseille. Auf dem Programm stehen ein Fussballspiel von OM, (Facebook-) Freunde besuchen, feines Essen, ein Bad im Meer, etwas Shopping, ein paar Konzerte und - eigentlich der wichtigste Punkt - entspannen bei einem Verre de Pastis!

Marseille... meine heimliche (zweite) Heimat. Das Jahr, welches ich in der fränzösischen Hafenstadt verbracht habe, hat bei mir eine tiefe Wunde hinterlassen. Heim-(Fern-)weh nennt sich das wohl irgendwie. Und entsprechend hab ich den Traum irgendwann mal wieder dahin zu ziehen. Oder wenn es die Kohle mal zulässt würde schon ein Zweitwohnsitz genügen. Ich bin da ja nicht so heikel. Nun, meine Ode an Marseille hab ich hier ja schon mal verfasst, darum jetzt noch ein paar Fakten zur heimlichen Hauptstadt Frankreichs.

Marseille liegt am Mittelmeer, genauer am Golfe du Lion. Die Stadt ist die Metropole des Départements Bouches-du-Rhône in der Region Provence-Alpes-Côte d'Azur. Marseille ist mit rund 830.000 Einwohnern nach Paris die zweitgrösste Stadt Frankreichs. Inklusive der Agglo kommt der Planète Marseille auf ungefähr 1,35 Millionen Einwohner. In Marseille sitzt ein Grossmufti und entsprechend ist die Stadt das unumstrittene Zentrum des Islam in Frankreich.

Marseille geniesst - ungerechterweise - einen äusserst schlechten Ruf. Das kommt hauptsächlich von früher, als der Hafen noch ein zentraler Handelsplatz Europas war und sich entsprechend auch viel "Gesindel" da herumgetrieben hat. Die Zeiten der Piraten ist zwar vorbei, aber noch immer befindet sich zum Beispiel das Rotlicht-Viertel direkt neben der touristischen Hafeneinfahrt und dank der Matrosen und der Ausbildungsstätte für die Fremdenlegionäre erfreuen sich die Damen bis heute grosser Beliebtheit. In Sachen Kriminalität teilt sich Marseille bis heute zwar noch die Spitzenplätze mit Paris und Lyon. Aber das dürfte - Statistik sei dank - auch an der Grösse dieser drei Städte liegen. Aber für Gewalt, demolierte Autos, Diebstahl und blöde Anmachen kann man auch nur mal am Samstagabend durch eine Schweizer Kleinstadt spazieren, das Ergebnis dürfte in etwa ähnlich sein.

Kulturtechnisch hat dafür Marseille die Nase vorn. Nach den USA gilt die Hip-Hop-Szene Frankreichs als die zweitgrösste der Welt. Im Land selber hat Marseille mit unzähligen Bands, Clubs und Konzerten die Nase vorn. Zur Kultur gehört in Marseille auch der Fussball, Olympique der Marseille ist mehr als nur ein Verein. Für seine Fans ist es gar eine Religion, kein Wunder freu ich mich aufs Spiel vom Sonntag gegen AS Monaco. Was das Essen angeht dürfte jedem wohl die Bouillabaisse ein Begriff sein, die reich garnierte Fischsuppe. Dank dem riesigen Anteil an arabischen Einwohnern gibts aber auch zahlreiche Leckereien aus den Magreb-Staaten, welche in Marseille zur täglichen Küche gehören. Couscous oder Taboulé sind nur zwei Beispiele dafür.

Obwohl Marseille nachgesagt wird, es wäre nicht gerade eine schöne Stadt (gut so, denn so bleiben die ollen Touristen weg!) hat es einige Sehenswürdigkeiten zu bieten:
  • Vieux Port (der alte Hafen mit seinem unvergleichbaren Charme)
  • Quartier du Panier (das älteste Quartier der Stadt in welchem man sich fühlt wie in einem Ritterfilm)
  • Canèbiere (die Prachtsstrasse zieht sich mitten durch die Stadt und bietet viele Möglichkeiten zum Einkauf)
  • Notre-Dame de la Garde (die Kirche hoch über der Stadt "wacht" über die Marseillais)
  • Château d'If (Gefängnis-Insel vor der Küste Marseilles, da soll der Graf von Montecristo eingesperrt gewesen sein)
  • Les Calanques (riesige Klippe, welche über 12 Kilometer lang die Küste säumt)
  • Point Rouge (wunderbarer Insidertipp, Ausblickspunkt inmitten stürmischer See)
Aber eigentlich braucht ja Marseille gar nicht mehr, als sich selber. Sprich, die Stadt hat einen unvergleichlichen Charme und das haben auch die Einwohner inzwischen wieder gemerkt. Nachdem seit den 70er Jahren tausende Menschen wegen Arbeitslosigkeit, Verschmutzung und Kriminalität die Stadt verlassen haben, zieht die Einwohnerzahl seit etwa 8 Jahren wieder an. Die städtische Regierung unternimmt alles, um das Image der Stadt zu verbessern. So werden Grünflächen geschaffen, kulturelle Anlässe organisiert, Integrationsprogramme ins Leben gerufen und und und. So kommt es auch schon mal vor, dass man mitten in der Stadt ein vermummtes Sonderkommando der Polizei antrifft, ausgestattet mit Scharfschützen. Auf der Jagd nach dem Bösen, zum Wohle der Stadt.

Ob meine Karre heil nach Hause kommt? Keine Ahnung. Aber es ist ein kleiner Peugeot in Marseille-Blau, mit nem Schal und nem Kleber von OM drauf. Hätte er keine AG-Nummer, würde er da wohl nicht mal besonders auffallen. Bis jetzt ist er jedenfalls noch ganz. Oder wie hiess es in "La Haine" so schön: "Jusqu'ici, tout va bien"!

18. September 2008

"Hits'n'Shits" meets Facebook

DIE Party für die FB-Junkies unter uns und natürlich auch alle Nicht-Facebooker!

Mehr Infos:
KiFF Aarau
oder
Facebook

Good Bye, meine Herren!

Im Alter von nur 65 Jahren ist diese Woche Richard Wright verstorben. Mit Pink Floyd schrieb er Musikgeschichte und war unter anderem an den berühmten Alben "Dark Side of the Moon", "The Wall" und "Wish You Were Here" beteiligt. Der in London geborene Songschreiber und Keyboarder verliess die Band 1981, trat ihr aber später wieder bei.

Pink Floyd veröffentlichten ihre erste Platte "The Piper at the Gates of Dawn" im Jahr 1967 und arbeiteten darin neuartige Keyboard-Klangeffekte ein. Wright spielte neben dem Leadgitarristen Syd Barrett und den Musikern Roger Waters und Nick Mason. Obwohl Wright zunächst als dominantes Mitglied der Gruppe wahrgenommen wurde, erlangte er nie den Star-Status bei den Fans. Dabei schrieb Wright – der sich selbst das Klavierspielen beigebracht hatte – bedeutende Songs wie "Us and Them" oder "The Great Gig In The Sky", oft trat er auch als Backgroundsänger auf.

Ende der siebziger Jahre veröffentlichte er seine erste eigene Platte, Wet Dream. Nach Streitereien mit Roger Waters verliess Wright die Band kurz nach den Aufnahmen zum Hitalbum "The Wall", meinem absoluten Lieblingsalbum ever. Schliesslich fand er nach dem Abgang von Waters wieder einen festen Platz bei Pink Floyd und wirkte unter anderem an der Platte "The Division Bell" (1994) mit.

Und wenn wir schon dabei sind: In Küssnacht ist der Verleger Helmut Kindler 95-jährig gestorben. Kindler (Foto unten) war für mich vorallem dadurch ein Begriff, dass er das/die "Bravo" ins Leben gerufen hat. DAS Magazin meiner 80er-Jahre-Jugend. Er war aber - wie ich erst jetzt nach seinem Tod gelesen habe - auch sonst ein bemerkenswerter Mann. So wurde er 1943 wegen seiner Nähe zu linken Widerstandsgruppen von den Nazis verhaftet. Er baute nach dem Krieg seinen Verlag auf, der Sebastian Haffners "Anmerkungen zu Hitler" ebenso verlegte wie Werke von Marx und Lenin. Die beiden wohl bekanntesten im Kindler-Verlag erschienen Werke dürften das Literatur- und das Malerei-Lexikon sein.