13. April 2008

Der Song zum Wochenende

Es muss nicht immer Hitparade sein. Mit diesem Gedanken im Kopf bin ich gestern Abend ins KIFF in Aarau gegangen, auf dem Motto stand ein Anlass mit dem vielversprechenden Namen "Balkan Disco". Leider musste ich mich quasi alleine auf den Weg an diese Party machen, in meinem Bekanntenkreis stiess der Partytitel nicht wirklich auf grosse Gegenlieben. Nun ja, (alleine) im KIFF angekommen war ich leider vom spärlichen Besucheraufmarsch etwas enttäuscht, allerdings waren die Leute, die da waren äusserst freundlich und in bester Partylaune. Und neben mir bestens bekannten Gesichern, gab es erst noch eine lustige Begegnung mit einer Person, die ich bisher eigentlich nur über MySpace "gekannt" hatte. Virtuelle Welt meets Real World!

Die Musik der beiden DJs aus dem Moods in Zürich war total witzig und äusserst tanzbar. Ich selber konnte mir unter dem Begriff "Balkan Disco" tatsächlich nicht wirklich etwas vorstellen, da ich aber grundsätzlich ohne Vorurteile oder grosse Erwartungen gerne mal solche mir unbekannte Veranstaltungen besuche, wurde ich auch gestern Abend nicht enttäuscht. Um einen kleinen Eindruck zu vermitteln, in welche Richtung der Sound in etwa ging stell ich mal den Song "Disco Partizani" von Shantel rein.

10. April 2008

Unser Panini gib uns täglich!

Bei mir ist das Euro08-Fieber noch nicht so wirklich ausgebrochen. Obwohl der Anlass in diesem Jahr ja in der Schweiz stattfindet und es in Aarau unweit von meinem Häuschen eine grosse Arena geben wird. Aber seit ich bei der Ticketvergabe für die Frankreichspiele leer ausgegangen bin, hat sich bei mir etwas die Ernüchterung breit gemacht. In diesem Zusammenhang noch einmal der Aufruf, wer Tickets für Spiele der französischen Nationalmannschaft hat und sie nicht braucht, bitte Mail an mich!

Nun, vielleicht steigt mein EM-Fieber ja ab heute etwas an, schuld daran könnten die Panini-Bilder sein. Vor jedem fussballerischen Grossanlass nehme ich mir zwar vor, dass ich dieses Mal nicht bei diesem Hype mitmachen werde. Wenn ich dann jedoch beim Kiosk vorbei laufe und die Bildli in den Päckli sehe, dann kann ich nicht widerstehen und los geht es mit dem Gesammel. Aber ehrlich gesagt, hat das Paninisammeln ja durchaus auch einen sozialen Aspekt. Man kommt so mit Menschen ins Gespräch, die man sonst nie kennengelernt hätte. Aufpassen sollte man nur, wenn man sich als über 30jähriger auf Schulhausplätzen rumtreibt, das kommt in gewissen Kreisen nicht so wirklich gut an. Aber eben, inzwischen sammeln ja glaub auch fast mehr Erwachsene diese Klebebilder als Kinder. Jedenfalls mag ich mich an die WM 2006 erinnern, als in einigen Kneipen jeweils Tauschbörsen stattfanden und auch rund um die Fussballspiele der Schweizer Liga wurde heftigst getauscht.

Ich weiss auch in diesem Jahr schon wieder, dass ich mich über die 4fach doppelten Rumänen oder Russen ärgern werde und mich fragen muss, warum ich den Ribéry so lange nicht finden oder tauschen kann. Ebenso werden die Schweizer Spieler knapp sein und am Schluss laufen dann bei der EM solche Spieler auf den Platz, die es nicht ins Album geschafft haben. Der Ärger ist also - wie alle Jahre - quasi vorprogrammiert. Aber trotzdem ist dieses Bildli sammeln halt so eine hübsche Tradition, die man sich aus glücklichen Kindstagen noch in die Erwachsenenwelt rübergerettet hat. Ich mag mich noch gut erinnern, wie ich in den 70er Jahre (WM Argentinien) mit meinem Vater am Sonntag an den Bahnhofkiosk spaziert bin, er hat sich eine Zeitung gekauft, ich habe 3 Päckchen Bilder gekriegt und dann ging es ab in das benachbarte Restaurant zum Frühschoppen. Er hat gelesen, ich fleissig eingeklebt.

Da waren diese Bilder aber auch irgendwie noch viel günstiger als heute, nicht? Irgendwie geht die Sammelwut halt schon noch ins Geld. Hat schon jemand ausgerechnet, wieviel Geld man investieren muss, damit man - natürlich mit tauschen - das Album voll kriegt? Mir fehlen ja am Schluss dann meist noch irgendwie drei, vier Spieler. Und der Stolz gibt es mir dann jeweils aber trotzdem nicht zu, dass ich die fehlenden Bilder noch im Internet nachbestellen würde. Aber von wegen Internet, zahlreiche Plattformen bieten ja inzwischen Tauschbörsen an. Wäre ich nicht zu faul, sämtliche Doppelten von Hand da einzutragen, wäre das Tauschen wohl ein leichtes. Naja, ich hoffe mal wieder auf einen Deal mit meinen Ex-Nachbarskindern, die dann für mich auf dem Pausenhof ein paar Raritäten tauschen. Und in Kneipen wie dem Butcher, dem Gossip oder der Garage in Aarau dürfte es bis zur EM bestimmt auch den einen oder anderen Tausch-Corner geben.

In diesem Sinne, zum Glück ist heute Donnerstag und es geht endlich los. Das "Sich-dagegen-Sträuben" hat ja eh keinen Sinn. Panini, ich bin dir hörig!

Mehr zum Thema Panini gibts übrigens beim Kafka.

9. April 2008

Rubrik: Dumme Einbrecher!

Angeblich gefilmt von einer Überwachungskamera. Aber auch wenn es ein Fake sein sollte, lustig ist das Filmchen von den beiden Tolpatschen trotzdem.

Einbruch Profis

8. April 2008

Die Sache mit dem olympischen Gedanken

Als ich gestern über die Vorkomnisse in Paris rund um das olympische Feuer gelesen habe, musste ich im ersten Moment schmunzeln. Weniger über die Tatsache, dass da protestiert wurde und erst recht nicht über die Gründe warum demonstriert wird. Zum Schmunzeln gebracht hat mich vielmehr die Tatsache, dass sage und schreibe 3000 Polizisten der Sondereinheit CRS im Einsatz standen. 3000 Mann um ein Feuer zu schützen? Wenn man bedenkt, dass die CRS in Frankreich ansonsten für die besonders harten Fälle eingesetzt wird und es in gewissen Gebieten von Paris (und anderen Grossstädten) an gut ausgebildeten Polizisten - oder besser Sozial- und Jugendarbeiter) fehlt, dann ist dieses Aufgbot für eine Fackel in meinen Augen schon etwas gar übertrieben.

Dieses Feuer sollte doch eigentlich vom olympischen Gedanken getragen werden, jetzt mal sinngemäss gesprochen. Derzeit scheint sich aber irgendwie niemand so wirklich auf diese olympischen Spiele in Peking zu freuen. Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Menschenrechte in China zum Teil mit Füssen getreten werden. Ebenso ist oft unklar, mit welchen Mitteln Spitzensportler zu ihren Leistungen getrieben werden und dass für die zahlreiche olympische Bauten unzählige Menschen ihre Wohnungen räumen mussten ist genau so ein offenes Geheimnis. Ich will hier aber nicht auf China rumhacken. Vorallem nicht auf den Chinesen. Es sind - wie in den meisten Fällen wenn es um Geld geht - ein paar wohlhabende Führungspersonen, welche diese Zustände zu verantworten haben. Vermutlich die gleichen Menschen, die aktuell das Vorgehen in Tibet vorantreiben.

Dass die von den Chinesen unterdrücken Menschen die olympischen Spiele als Bühne für ihre Proteste brauchen werden, ist ja eigentlich keine Überraschung. Die Frage ist nur, auf welche Art und Weise man das tut. Reicht kein stiller Protest am Rande der Umzugsroute? Oder ein grosses Banner wie es heute auf der Golden Gate Brücke aufgetaucht ist? IOC-Chef Rogge sprach gestern vom "Respekt gegenüber der Flamme" und irgendwie fand ich diesen Ausdruck nicht mal so schlecht. Denn auch in diesem Fall geht es schlussendlich nur um die Frage des Respekts. Dass ihn die chinesische Regierung gegenüber ihren "besetzen" Gebieten verloren hat, das ist klar. Aber muss man dann auch mit Gewalt dagegen demonstrieren? Mich persönlich beindrucken oftmals die Demonstrationen, an denen es ruhig zu und her geht. Wenn keine Flaschen oder Fäuste fliegen, sondern auf das eigentliche Problem hingewiesen und im besten Falle sogar darüber diskutiert wird.

In den Zeitungen ist heute zu lesen, dass sich die chinesische Regierung von den weltweiten Protesten unbeeindruckt zeige. Klar, denen fliegt ja auch kein Zacken aus der Krone, wenn das olympische Feuer in Paris dreimal erlischt. Sie wissen ja, dass die Spiele so oder so stattfinden werden und der Rubel rollen wird. Demonstrationen und Proteste sind die Möglichkeit des kleinenn Mannes vielleicht etwas zu bewegen. Nun wären aber die Regierungen gefragt, aber so lange diese einen Boykott oder Gespräche ausschliessen, nützt es auch nicht den olympischen Gedanken zu zerstören, indem man Feuerlöscher spielt.

7. April 2008

God is a DJ oder umgekehrt

Vor einigen Wochen habe ich an gleicher Stelle mal heftig über einen DJ abgelästert, der an einem Partyabend die Platten aus der ganz tiefen (Niveau-) Schublade geholt hatte. Nun ist es an der Zeit, lobende Worte zu verlieren. Nein, natürlich nicht über diesen DJ sondern über zwei ganz andere Jungs. Anzutreffen waren sie am Freitagabend in Aarau im Boiler Club. Das Motto des Abends hiess "Rock'n'Roll Highschool" und die Hütte war zeitweise bis auf den letzten Platz mit tanzwütigen Menschen gefüllt. Und die anwesenden Gäste wurden dann entsprechend auch nicht enttäuscht vom DJ-Duo. Es gab Musik von den Beatles über die Stones über Cure über Joy Division über U2 über Nirvana bis hin zu aktuellen Bands aus den Charts wie The Kooks oder Linkin Park. Kurz, der Mix war schlicht genial.

Ebenfalls war die Stimmung total zufrieden. Trotz teilweise durchaus heftigen Gitarrenriffs und Pogo-Sessions wurde viel gelacht und gefeiert. Und obwohl das Alter des Publikums total durchmischt war, blieb es bis zum Feierabend friedlich, was ja in der heutigen Zeit auch nicht immer selbstverständlich ist. Entsprechend überflüssig waren da die Security-Männer, welche am Schluss ziemlich aufdringlich und nicht gerade freundlich Feierabend machen mussten/wollten.

Wenn wir schon beim Thema Musik und Rock sind. Hat jemand gestern den Sonntagsblick gesehen, falls ja, was ist mit Börni Höhn passiert? Hier im Blog hab ich sie vor Jahresfrist mal als meine heimliche Favoritin für den Titel "Musicstar" des Schweizer Fernsehens geoutet. Mit ihren Baggypants, dem Cape, den Piercings und ihrem lockeren - aber durchaus schlauen - Mundwerk hat sie damals wohl nicht nur mir gefallen. Nun war fast ein Jahr lang Ruhe um die Person Börni Höhn. Inzwischen ist ihre erste Single auf dem Markt und das Album folgt zugleich.

Alles ganz normal, nur, was soll dieser Imagewechsel? Vom trendy Boardergirlie zum Vamp? Oder zur Lolita? So ganz hab ich noch nicht kapiert in welche Richtung es gehen soll wenn sie einmal mit Hotpants und Lederstiefeln oder dann in Strapsen, Nylonstrümpfen und oben ohne vor die Kameras tritt. Da hat wohl ein übereifriger Manager gedacht, mit diesem Auftritt liesse sich mal schnell etwas Aufmerksamkeit erregen. Naja, stimmt natürlich schon. Die Frage ist nur, ob der guten Börni damit wirklich geholfen ist. Ob es nicht besser gewesen wäre, die Musik und die "wahre" Börni sprechen zu lassen. Denn wer die junge Frau zum Beispiel am Samstag bei Dani Beck auf SF2 gesehen hat, der hat schnell bemerkt, dass ihre Klappe und ihre Art nicht wirklich zu den Fotos im Sonntagsblick passen. Nun gut, ich wünsche ihr auf diesem Weg schon mal viel Erfolg mit der CD, die zwei Songs die ich bislang gehört habe sind nicht mal schlecht und auch das Video gefällt mir. Gespannt bin ich dann aber definitiv mal auf einen Liveauftritt von ihr, das KIFF lässt grüssen.

Womit sich dann der Kreis zur DJ-Geschichte wieder schliessen würde, denn am 18. April legt da auch einer auf, von dem man nicht so ganz weiss, ob er Himmel oder Hölle verspricht. Kein Wunder beim Titel der Party "Shits'n'Hits".

Foto: Sobli