11. Oktober 2007

Noch 10 Tage: Fischers kleine Wahlhilfe!

Nachdem mir die Zeitung "Sonntag" am vergangenen Wochenende doch tatsächlich sagen wollte, wen ich denn in den Ständerat zu wählen hätte (siehe Foto links), hab ich mir gedacht, ich geb heute auch mal ein paar Tipps und Hinweise im Hinblick auf den 21. Oktober. Nein, keine Angst, ich werde mich hüten hier mit irgendwelchen konkreten Vorschlägen um mich zu werfen. Vielmehr sind mir in den vergangenen Tagen und Wochen ein paar "Kuriositäten" aufgefallen, rund um den Wahlherbst 2007.

Da wäre zum Beispiel die Frau von der Nationalratsliste der Grünen Aargau mit dem herrlichen Namen Monika Küng-Küng. An die lustigen Doppelnamen hab ich mich ja inzwischen gewöhnt - was nicht heisst, dass ich sie immer toll finde - die Frau Küng-Küng schiesst in meinen Augen aber den Vogel ab.

Oder wie wäre es mit dem unsäglichen Begriff "Nazikommunist"? Eigentlich hab ich den - an sich sinnlosen - Ausdruck bisher nur aus dem Film "Lammbock" gekannt und mich darüber herrlich amüsiert. Seit dem aktuellen Wahlkampf existiert der Ausdruck aber scheinbar auch im richtigen Leben. Zumindest war er im Zusammenhang mit den Krawallen in Bern des öfteren in Internetforen zu lesen. Meist haben sich da Linke und Rechte in der Wolle und beschimpfen sich gegenseitig nun als Nazikommunisten. Verrückte Welt...

Als weiterer Punkt ist mir beim Ausfüllen der - eh schon vollen - Wahlliste aufgefallen, dass es scheinbar in der Mode ist, unterhalb vom Namen noch zahlreiche zusätzliche Informationen aufzuführen. Früher stand da: Hanspeter Hugentobler, Winterthur, PdA, Jahrgang 1943. Das wars dann, oder nicht? Heute steht da (fiktives Beispiel): Hanspeter Hugentobler, Winterthur-Töss, Partei der Arbeit, Jahrgang 1943, Stellvertretender Geschäftsführer der integrativen Kommunikationshochschule IKOHS, Winterthur-Wülflingen. Ich vermute, dass die Parteien damit das panaschieren verunmöglichen wollen. Denn versuch mal in diese paar Milimeter die hinter Hanspeters Namen noch bleiben deinen Kandidaten reinzuschreiben. Ein neuer Geheimplan?

Laut dem aktuellen Wahlbarometer des Schweizer Fernsehens von gestern Abend scheinen all die Diskussionen rund um die SVP der Partei genützt zu haben. Sie ist nach den letzten Umfragen auf einem neuen Rekordwert angelangt und führt mit 27,3 Prozent der Stimmen (plus 0,6 Prozent) die Rangliste an, gefolgt von der SP und der FDP, die aber beide Stimmen verlieren.

Und schliesslich hab ich dank dem aktuellen Wahlk(r)ampf auch noch erfahren, dass "Arena-"Moderator Urs Leuthard der Cousin der aktuellen Bundesrätin Doris Leuthard ist. Hat jemand mal eine Sendunge gesehen, wo die beiden gemeinsam vor der Kamera gestanden sind?

Für alle die, die tatsächlich auf meine Wahlhilfe warten: Couvert mit den Wahlunterlagen aufreissen, ein Glas Wein dazu, all die Kandidatinnen und Kandidaten mal anschauen - bei gewissen Damen und Herren nicht erschrecken -, Liste ausfüllen/ergänzen, alles wieder verpacken und ab damit auf die Post. Mein Umschlag ist weg, weitere Beeinflussungen ausgeschlossen!

Wichtig ist, dass Ihr wählt. Und die zwei, drei Beispiele von oben zeigen ja vielleicht auf, dass der Wahlkampf nicht nur aus todernsten Themen wie Krawallen auf dem Bundesplatz, schwarzen Schafen oder Geheimplänen bestehen muss, sondern durchaus noch Platz lässt für den einen oder anderen Schmunzler!

Grafik: SF.tv / Foto: 21oktober.ch

10. Oktober 2007

Blog fragt, Politiker antwortet Teil III

In loser Folge stellen sich in dieser Serie Kandidatinnen und Kandidaten der Nationalratswahlen vom 21. Oktober meinen Fragen. Die Fragebögen habe ich per Email an Politikerinnen und Politiker verschickt, welche aus meinem Wahlkreis (AG/5000) stammen. Ob die Parteivertreter meine Fragen beantworten wollten, lag natürlich in ihrem Ermessen. Ihre Antworten wurden ungekürzt abgedruckt. Danke all denen, die sich die Zeit genommen haben!

Heute: Sämi Richner, EVP, Auenstein

Soll sich der Bund stärker für die Integration von Ausländerinnen und Ausländern engagieren, wenn ja wie?

Nein. Ich denke, dass das auf die Stufe Kanton gehört. Der Bund muss seine Arbeit der Asylgesuchbehandlung speditiv abwickeln. Schnelle Abweisung oder Gutheissung von Gesuchen helfen sehr viel. So müssen nur diejenigen integriert werden, welche auch tatsächlich bleiben dürfen.

Legalize it. Soll Cannabis legalisiert werden?

Nein

Die Stadt Aarau möchte im Torfeld Süd ein neues Fussballstadion bauen, Ihre Einstellung dazu?

Ich befürworte ein neues Fussballstadion. Der Super League Club verdient das. Es sollten aber direkt vor dem Torfeld Süd einige Geleise gebaut werden, welche es ermöglichen, Extrazüge mit Fans direkt dort aus- bzw. einsteigen zu lassen. Der Nachwuchsfussball des FC Aarau ist eine wichtige Jugendarbeit, welche auch die Integration fördert.

Befürworten Sie ein striktes Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden und Restaurants?

Ja

Eine Volksinitiative will den Bau von Minaretten verbieten. Ihre Meinung zu diesem Thema?

Minarette sind eine Frage des Baurechts. Sind sie gesetzeskonform soll und muss man sie bewilligen. Ich bin aber gegen jegliche "akkustischen Signale" ausgehend von einem Minarett.

Rentenalter 67 für Frauen und Männer?

Ich bin für ein flexibles Rentenalter 62 -67.

Thema Jugendgewalt: Wie soll der Staat der angespannten Lage wieder Herr werden?

Mit den jungen Reden, aus der Anonymität holen, Schulsozialarbeiter einsetzen, Präventionskampagnen, wenn das alles nichts nützt, "Strafe muss sein".

Der Bundesrat möchte neue AKWs bewilligen, der Aargau steht als Standort zur Diskussion. Für Sie tragbar?

Zuerst müssen alle andern Potentiale ausgenützt werden: Energieeffizienz, erneuerbare Energien nutzen, Tarifstrukturen für elektrischen Strom müssen so geändert werden, dass sie zum Energiesparen Anreiz geben.

Sollen Armeeangehörige in Zukunft ihre Waffe im Zeughaus oder zu Hause aufbewahren?

Im Zeughaus und zwar gratis!

Gehört die Schweiz in die EU? Wenn ja, warum und wenn nein, warum nicht?

Nein. Die schweizerische föderalistische Politikstruktur passt überhaupt nicht in den EU Zentralismus und es gibt zuviel Bürokratie in Brüssel.

Teil 1: Michael Hunziker, FDP
Teil 2: Michael Ganz, Forum liberale Mitte

9. Oktober 2007

9. Oktober, sie kommen und sie gehen...

Ich schau mir jeden Tag - voll altmodisch ich weiss - die Rückseite des jeweiligen Kalenderblatts an. Wer hat Geburtstag, wer ist gestorben? Welche Erfindungen wurden gemacht und welche Länder gegründet? Das Kalenderblatt des 9. Oktober ist was solche Fragen angeht - sinnloses Wissen irgendwie - ein wahre Fundgrube. Ein paar grosse Menschen der Geschichte haben oder hatten heute Geburtstag und ebenso Berühmte haben die Welt an einem 9. Oktober wieder verlassen. Hier ein paar Beispiele, die man dann im Laufe des Tages während ner Kaffeepause mal locker in die Runde werfen kann.


Das Licht der Welt erblickt am 9. Oktober

  • 1795 Philippe Suchard, Schweizer Schoggi-König
  • 1813 Giuseppe Verdi, italienischer Aida-Komponist
  • 1835 Camille Saint-Saens, französischer Komponist
  • 1846 Julius Maggi, der Streuwürze-Erfinder
  • 1908 Jaques Tati, genialer Schauspieler aus Frankreich
  • 1940 John Lennon, Genie
  • 1947 France Gall, Chanteuse
  • 1953 Tony Shaloub, Mister Monk
  • 1969 PJ Harvey, Musikerin/Sängerin/Komponistin

Den Abflug gemacht am 9. Oktober

  • 1958 Papst Pius XII, langzeit Pontifex
  • 1967 Che Guevara, Revolutionär und Popstar
  • 1974 Oskar Schindler, Gutmensch
  • 1978 Jacques Brel, belgischer Chansonnier (Foto)
  • 1991 Roy Black, Schlagerstar
  • 2001 Herbert Ross, Regisseur u.a. von Footloose

Dazu kommen noch ein paar "lustige" Gestalten, rein vom Namen her kannte ich zum Beispiel Justus Jonas bisher eher als eines der drei Fragezeichen. Tatsächlich war er aber ein deutscher Reformator, welcher heute vor fast 500 Jahren gestorben ist. Oder Otto Behagel ist nicht Fussballtrainer mit Tippfehler, sondern ein bedeutender Germanist. So habe ich auch nicht gewusst, dass in Graceland nicht nur Elvis sondern auch George Mortimer Pullman begraben wurde, und zwar in einem Bahn-Schlafwagen. Aus Angst, er könnte gestohlen werden. Und immerhin hat Herr Pullman den Schlafwagen auch erfunden.

Auch zwei Messieurs Fischer sind an einem 9. Oktober zur Welt gekommen. Der eine war der Nobelpreisträger und Mitbegründer der modernen Biochemie, Hermann Emil Fischer. Der Zweite ist Heinz Fischer, der amtierende österreichische Bundespräsident. Hinzu kommen noch, ein bisschen holde Weiblichkeit tut immer gut, Tina Ruland und Mia Aegerter. Aber irgendwie schmerzen mich die Finger auf den Tasten, wenn ich die beiden im Zusammenhang mit Lennon, Brel, Verdi oder Che Guevara erwähne.

Ach ja, Monsieur Fischer himself macht übrigens am 9. Oktober am Abend auch regelmässig ein Fläschchen vom ganz guten Rotwein auf. Warum? Vielleicht feiert er den Leif Eriksson Tag oder die Unabhängigkeit Ugandas oder...

EDIT (17H23): Ne, ich hab heute nicht Geburtstag!

8. Oktober 2007

Burma-Update: Doch Gespräche?

Laut Informationen von Al Jazeera soll es in Burma nun doch zu ersten Gesprächen zwischen der Militärregierung und der Opposition kommen. Scheinbar wurde ein Minister beauftragt, Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi aufzusuchen und mit ihr zu reden. Malaysia hat sich zudem angeboten, diese Gespräche als Vermittler zu unterstüzen.

Die ersten Reaktionen aus dem Land und von Exil-Burmesen sind noch zurückhaltend. Die Identität des offiziellen Ministers ist noch nicht bekannt, es wird darum gemunkelt, dass dieses "Gespräch" nur dazu organisiert werde, um die westliche Welt zu beruhigen. Zudem werden bereits erste Bedinungen von Seiten der Junta bekannt, so müsse Aung San Suu Kyi "auf Bedingungen eingehen" und dürfe dann im Fernsehen auftreten.

Es wird sich zeigen, was diese Gespräche schlussendlich bringen. Ich stelle mich auf den Standpunkt, dass wenigstens kommuniziert wird. Traue der aktuellen Ruhe aber auch nicht über den Weg!

Handytarife bald im Keller? Von mir aus gern!

Ich habe gestern nicht schlecht gestaunt, als ich im SonntagsBlick einen bunten Sunrise-Prospekt entdeckt habe. Gut, dass die Sonntagszeitungen jeweils von extrem viel Werbung begleitet werden ist nicht neu. Ausnahmsweise hatte es aber mal etwas dabei, das mich auch interessiert hat. Mein Telefonanbieter Sunrise lachte mir da in einem neuen Design entgegen und präsentierte mir neue Tarife.

Daher dann auch mein Erstaunen. Neu wird eine Flatrate angeboten, sprich der Kunde bezahlt eine Pauschale und kann dann ohne weitere Kosten durch die Weltgeschichte telefonieren. Die Angebote lassen sich je nach Vorlieben scheinbar kombinieren. Sprich wer mehr SMS schreibt, der nimmt die SMS-Flatrate. Wer mehr ins Ausland telefoniert entscheidet sich für diese Aktion. Klingt alles wunderbar!

Heute über den Mittag hab ich dann gleich bei Sunrise-Hotline angerufen und mich erkundigt, wie ich sparen kann. Da ich ein Vieltelefonierer bin, hab ich mich im Vorfeld des Anrufs kurz über die Homepage informiert. Und siehe da, der Kundenberater hat mir genau das empfohlen, was ich auch als ideal eingeschätzt habe. Ich hab nun eine Flatrate für nationale Anrufe ins Fest- und Mobilnetz, sowie eine für die SMS.

Alles in allem sollte mir das eine massive monatliche Einsparung einbringen. Entsprechend bin ich auf die nächste Rechnung gespannt. Denn ich vertrete schon lange die Meinung, dass mobiles Telefonieren und simsen in der Schweiz komplett überzahlt ist. Warum soll ein Anbieter für ein SMS 15 Rappen kriegen? Er tut ja nichts dafür, stellt höchstens die Infrastruktur zur Verfügung. Gleiches gilt für die Anrufe, die Zeiten wo noch jemand zwei Stecker verbunden hat sind seit Jahren vorbei.

Selbstverständlich werde ich hier im Blog darüber informieren, ob das mit den Einsparungen dann auch tatsächlich geklappt hat. Derzeit bin ich - nach einem kurzen durchschauen meiner letzten Rechnungen - durchaus optimistisch, dass ich das "gewonnene" Geld künftig anders beziehungsweise sinnvoller investieren kann!