28. August 2007

Vom Cablecom Mediabox umtauschen

Gestern Abend war es mal wieder soweit. Unsere Cablecom Setup-Box - oder eben Mediabox - hat sich mal wieder mehrfach selbstständig aufgestartet. Wenn sie das während den Werbepausen machen würde, dann könnte ich ja damit leben. Aber natürlich sucht sie sich für diesen Restart immer die spannendsten Szenen oder eine Situation direkt vor einem Torschuss aus.

Ich hab dann wieder die Cablecom-Hotline bemüht. Seit wir den Digital-TV-Anschluss haben gehören wir da schon fast zu den Stammkunden. Nach "nur" gerade 10 Minuten in der Warteschlaufe kam eine Frau P. an den Apparat. Sie klang freundlich und sie war sehr kooperativ und kompetent. Ok, am Anfang haben wir uns falsch verstanden und aneinder vorbei geredet, aber das gehört wohl irgendwie zu nem Anruf auf einer Hotline.

Sie hat mich dann aufgefordert, nochmal die Werkseinstellungen abzurufen. Einen erneuten Restart zu machen und so weiter. Also das genau gleiche Prozedere, welches ich Ende Juli schon unter Anleitung eines Cablecom-Hotline-Mitarbeiters durchgespielt hatte. Nur hat es damals leider nichts gebracht und die olle Empfangskiste hat sich auch nach den neuen Einstellungen andauernd selber neu gestartet.

Die nette Frau hatte aber gestern ausnahmsweise ein paar neue Tricks auf Lager. Sie führte von ihrem Standort aus ein Software-Update durch. Das hat dann zwar einige Minuten gedauert, aber - ich fasse Holz an - den ganzen gestrigen Abend über hat die Empfangsbox tapfer durch gehalten. Der wahre Leistungstest kommt allerdings erst heute oder morgen Abend. Da stehen Champions-League-Quali-Spiele und ein Freundschaftsspiel zwischen den Zürcher Grasshoppers und dem FC Bayern München auf dem Programm.

Ach ja, im Gegensatz zu den letzten beiden Service-Mitarbeitern hat mir Frau P. gestern bestätigt, dass ich bei einem Austausch meiner Box mit ner neuen Box die alte so lange behalten könne, bis die neue bei mir ankomme. Das gehöre zum Cablecom-Service und sei selbstverständlich. Ich konnte mir den Spruch dann nicht verkneifen, dass ihre beiden Kollegen vom letzten Mal das anders gesehen hätten. Aber eben, für den Notfall hab ich mir nun den Namen von Frau P. gemerkt und komme, wenn die Box ihren Dienst wieder quittiert, gerne auf ihr Eintausch-Angebot zurück.

27. August 2007

The (Sport-) Show must go on

Am Wochenende verstarb beim Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest ein 28jähriger Sportler. Der Vorfall geschah am Samstag zwischen den ersten und dem zweiten Durchgang. Trotzdem, es wurde weiter geschwungen und am Abend vorallem weiter gefeiert - bis zum Umfallen. Am Sonntag - von den Medien wohl darauf angesprochen - gaben die Organisatoren dann bekannt, die Familie des Opfers hätte das so gewünscht.

Bei den Leichtathletik Weltmeisterschaften im japanischen Osaka sind beim Marathonlauf am ersten Wettkampftag ein Drittel der Teilnehmer ausgeschieden. Darunter hitzeerprobte Läufer aus Afrika, sogar für sie waren Temperaturen um die 30 Grad am Morgen früh um sieben Uhr zu viel. Der Schweizer Silbermedaillen-Gewinner Viktor Röthlin brachte es auf den Punkt, dass "sogar die Schwarzen bleich wurden".

Tag zwei der WM, die Geher waren am Start, vermochte das Gesehene noch einmal zu steigern. Die Financial Times fasst es so zusammen:

Sieger Jefferson Perez fiel bei seinem Triumph über 20 Kilometer Gehen völlig entkräftet ins Zielband. Als er am Boden lag, zuckten die Beine des Ecuadorianers wie bei einem epileptischen Anfall. Solche Bilder des Grauens produzierte die Leichtathletik-WM im Glutofen von Osaka zuhauf. Die Qualen der Athleten beim Gehen und im Marathon ließen die Zuschauer schaudern.

Hallo, wir reden immer noch von Sport oder? Die ersten Laufwettbewerbe habe ich auch gesehen und die Bilder waren tatsächlich hässlich. Die Sportler klappten um wie Domino-Steine. Die Helfer hatten Wiederbelebungs-Apparate im Einsatz, Sauerstoffmasken. Sportler übergaben sich vor laufenden Kameras. Es sah ein bisschen aus wie auf einem Schlachtfeld, im Lazarett hinter den Fronten. Als dann noch ein österreichischer Steeple-Läufer mit voller Wucht mit dem Kopf in ein Holzhindernis knallte, regungslos am Boden lag und die Sanitäter weisse Tücher aufspannten hab ich die Flimmerkiste abgestellt.

Das Motto bei grossen Sportveranstaltungen heisst immer häufiger, "The Show must go on!" Ein Deutscher Trainer brachte die Hintergründe dann auch treffend auf den Punkt: "Es gibt eine große Anzahl japanischer Sponsoren bei der IAAF. Ohne die wäre der Weltverband pleite. Da wird nicht wirklich Rücksicht auf die Athleten genommen". Besonders pervers, während sich die Sportler bei Temperaturen über 40 Grad im Schatten und einer Luftfeuchtigkeit von 90 Grad abmühen, amüsieren sich die Sponsoren - welche die WM ins heisse und vom Smog verseuchte Osaka geholt hatten - hinter Glas in von Klimaanlagen gekühlten VIP-Räumen bei Eis und kalten Getränken.

Aber eben, wen wunderts. In der heutigen Zeit werden ja dem Geld wegen auch olympische Winterspiele an Sommerferien-Orte vergeben. Und nicht einmal Tote führen mehr dazu, dass Sportanlässe ab- oder zumindest unterbrochen werden. Wer zahlt befiehlt. Punkt.

26. August 2007

Schwingfest Aarau, das wars!



Der König heisst Abderhalden Jörg. Auch wenn ich den Eindruck hatte das Publikum hätte lieber einen anderen gehabt, Gratulation! Das Fest wurde leider von einem tragischen Todesfall überschattet was zumindest meine Partylaune etwas getrübt hat. Ein letztes Schwinger-Kafi (Foto) und das wars dann vom vielleicht grössten Anlass der die Kantonshauptstadt je gesehen hat. Es lebe Frauenfeld 2010!

Mehr Fotos vom Anlass gibt es hier.

25. August 2007

Schlafe ein mein Kindchen schlaf..

Diese junge Dame hat mir das Schlaf-Stöckchen an den Kopf geschmissen. Da komm ich wohl nun nicht drum herum. Darum hier meine Antworten.

Lieblings-Schlafklamotte?
Ein silbergrauer Taucheranzug.

Lieblings-Bettwäsche?
Saubere..

Lieblings-Schlafposition?
Füsse aus der Decke ragend

Hast Du ein “Einschlafritual”?
Sehr schlecht einschlafen... ist das ein Ritual?

Hast Du ein Kuscheltier, Knuddelkissen o.ä.?
Nö, aber nen 28 Kilogramm schweren Hund

Was machst Du, wenn Du nicht schlafen kannst?
TV schauen, lesen, an den PC sitzen....

Wie groß ist Dein Bett?
Zu gross

Wie viele Kissen hast Du?
Zwei

Linke oder rechte Seite?
Spielt mir keine Rolle

Wie lässt Du dich wecken?
Durch Küsse oder den Hund

Stehst Du direkt auf oder bleibst Du liegen?
Ich brauche definitiv jeweils ein paar Minuten

Dein erster Gedanke am Morgen?
"Shit, zu spät!"

Was machst Du, um wach zu werden?
Milch trinken

Wer das Stöckchen haben möchte, bitte. Ich will aber niemanden damit nötigen. Gute Nacht!

24. August 2007

Annakin - Falling into Place

Es gibt Stimmen, die hat man einmal gehört, verliebt sich in sie und dann vergisst man sie nie mehr. Eine solche Stimme hat für mich zum Beispiel Björk. Oder auch Tori Amos, Amanda Palmer und eine Karin Dreijer Andersson gehören da bestimmt dazu. Solche Stimmen sind aber leider selten. In Zeiten von "Popstars", "DSDS", "Star Academy" oder "Musicstar" bin ich darum immer wieder froh, wenn ich eine Stimme höre, die mir schon von früher her in guter Erinnerung geblieben ist. Eine dieser ganz speziellen Voices ist jetzt zum Glück wieder zurück im Geschäft: Ann-Kathrin Lüthi hat bis vor 5 Jahren bei der Formation "Swandive" gesungen. Danach war Schluss, die Band hat sich aufgelöst und Ann-Kathrin verschwand von der Bildfläche.

1995 gegründet stand Swandive für melodiösen Trip-Hop, gespickt mit sphärischen Klängen und überragt von einer einnehmenden Frauenstimme. Die Band brachte es gerade mal auf zwei CDs, wobei ihnen mit dem Cover des R.E.M.-Hits "Loosing my Religion" ein viel beachteter Hit gelang. 2002 war Schluss, wegen "grundlegenden musikalischen Differenzen".

Nun ist Ann Kathrin Lüthi zurück. Solo. 5 Jahre hat sie sich für "Falling into Place" Zeit gelassen. Aber das Warten hat sich mehr als gelohnt. Ihre Stimme ist reifer geworden. Vermehrt kommen auch tiefere Stimmlagen zum Tragen. Das Album ist ein Album zum Zuhören. Ich hab es mir das erste Mal über die Headphones angehört, Booklet in den Händen, zurückgelehnt und vollkommen entspannt.

Die Sängerin, die sich jetzt Annakin nennt - mir kommt da immer Star Wars in den Sinn - vertraut auf ihrem Solo-Debüt auf das was sie kann. Und das ist gut so. Der Begriff vom Trip-Hop fällt mir diesbezüglich aber irgendwie schwer. Ok, vermutlich läufts - wenn es denn unbedingt eine Schublade braucht - darauf hinaus. Aber für mich ist auch Lunik keine typische Trip-Hop-Band (mehr). Wenn ich Trip-Hop höre kommen mir eher Sachen wie Tricky, Goldie, DJ Shadow oder Nightmares on Wax in den Sinn. "Falling into Place" ist in meinen Augen sauber produzierter und äusserst melodiöser Elektropop.

Vergleiche mit anderen Künstlern fallen schwer, mal gehts in Richtung Röyksopp. Dann klingts ein wenig nach The Knife oder Air. Und manchmal fühlt man sich an Björk oder vielleicht an die ruhigen Songs von Madonna erinnert. Aber Annakin braucht auch gar keine Vergleiche. Ihre Stimme steht für sich, den grössten Teil der Songs hat sie selber komponiert, so auch meine persönlichen Lieblingstitel "Return to me" und "Destination Beyond". Dazu kommen Kollaborationen u.a. mit Gere Stäuble (Züri West), Andi Jud (Sonic Lab) oder ihrem ehemaligen Bandkollegen Ivan E.

Eines ist sicher, obwohl ein ruhiges Album wird "Falling into Place" nie langweilig. Im Gegenteil, in den Songs "Storm" und "Danger Ahead" gibt es beispielsweise schrammende, teils verzerrte Gitarren zu hören. "Freeze" ist ein Ausflug in die 80er Jahre. In der Vorab-Single "Line of Fire" plätschern irgendwie Wassertropfen durchs Klangbild, begleitet von Streichern. Der Opener schliesslich "Heart in Plastic" nimmt den Hörer mit seinen Klängen und Geräuschen mit auf eine sphärische Reise.

Es hat aber keinen Wert, dass ich hier jeden Song einzeln beschreibe. Eigentlich gibt es auch gar nichts viel zu erklären. Das Album trifft meinen Geschmack zu hundert Prozent und gehört zum vielleicht besten, was ich in diesem Musikjahr schon gehört habe. Und das war nicht wenig. Das mag zum einen daran liegen, dass ich mich Mitte der 90er Jahre in die Stimme von Ann Kathrin Lüthi verliebt habe - da treffen einem dann Credits wie "This Record is dedicated to my Husband" natürlich umso härter *grins* - und ich mich nun schlicht daran freue, dass ich endlich neuen akustischen Stoff gekriegt habe. Es ist aber auch einfach nur so, dass "Falling into Places" schlicht top produziert und prall gefüllt mit sehr schönen und melodiösen Songs ist.

Das Album steht ab heute in den Läden. Mehr zu Annakin, inkl. Ausschnitten aus dem Album gibt es hier. Wer sie live sehen möchte hat morgen in Baden (Bar Strudel) die Möglichkeit. Tourstart ist dann am 29. September in Aarau im KIFF. Lasst mir aber für dieses Konzert auch noch ne Karte übrig....