Heute kommt die Adventsüberraschung und das verfrühte Weihnachtsgeschenk vom FC Aarau. Die schlagen nämlich heute Abend den FC Luzern und ziehen somit in den Cup-Halbfinal ein. Wetten dass...?
Okay, es mag nicht allzu viel für meine Theorie sprechen. Aber das ist egal, denn es ist Adventszeit und somit die Zeit der Wünsche und die Zeit der Nächstenliebe. Und da der FC Luzern ohne uns irgendwie noch langweiliger ist als sonst, liegt den Leuchtenstädter viel daran, dass wir bald wieder in der obersten Liga spielen und es so zu heissen Derbys kommt, wie wir sie aus der Vergangenheit kennen. Denn mal ehrlich, ihr lieben Katzenstrecker, was sind so Spiele gegen Lugano oder Thun wer? Nichts. Und so Stadien wie in Basel oder Bern sind zwar nice to have, aber haben nie den Charme von unserem Brügglifeld. Darum, lasst uns nicht hängen und gönnt uns einfach den Sieg gegen euch heute Abend.
Von meiner Seite her gäbe es gegen regelmässige Spiele in oder gegen Luzern rein gar nichts einzuwenden. Immerhin habe ich viele gute Erinnerungen an die Allmend und das nicht nur, weil ich lange in Luzern gearbeitet und sogar gewohnt habe. Da war das legendäre Bocciastübli mit der guten Philomena hinter der Theke und den feinen Chriesi-Schnäpsli. Oder das FCL-Stübli, in welchem es nach den Spielen jeweils noch ein kühles Bier gab. Und nicht zu vergessen, all die kleinen, aber in den meisten Fällen doch recht harmlosen, "Fotzeleien" zwischen den Aarauer und den Luzerner Fans. Okay, zumindest war das früher noch so. In letzter Zeit hört man öfter mal von handgreiflichen Auseinandersetzungen, zum Teil sogar gefolgt von Stadionverboten etc. Das geht über die traditionelle Rivalität hinaus und muss in meinen Augen nicht wirklich sein. Ich erinnere mich diesbezüglich an eine Schlacht in Aarau (war es nicht auch Cup?), welche schlussendlich auf dem Platz stattfand und deren Ursprung zwei Luzerner "Fans" waren, die es nach dem Schlusspfiff nicht lassen konnten, den Aarauern ihren unanschaulichen, nackten Allerwertesten zu zeigen. Die Folgen sind bekannt und sind über Monate durch die Schweizer Presse gegeistert. Unnötig.
Aber heute Abend wird alles friedlich, abgemacht? Aufgeheizt zwar, aber friedlich. Und auf dem Platz wird bis zum Umfallen gekämpft, Gras gefressen und den Adler mit Stolz auf der Brust getragen. Die Tore kommen dann von Carlinhos und Lieder (der weiss ja jetzt wie es geht und wo dieses sagenumwobene Tor steht), in der 93. schiesst Luzern noch den Anschlusstreffer, aber zu spät. Schlusspfiff und wir können das dieses sehr bescheidene Jahr 2015 endlich abschliessen. Deal? Deal!
Und falls sich der Fussballgott trotz heiliger Zeit und Advent und Weihnachtswunsch nicht an diese Abmachung halten sollte, dann ab in den Sportplatz zu Marica, Annamaria und Co.: "Zwätschge Luz!"