25. Juli 2011

27

Ein bisschen unheimlich ist es schon, dass auch Amy Winehouse mit 27 starb. Denn in der Musikszene hält sich seit vier Jahrzehnten das etwas taktlose und etwas mysteriöse Schlagwort des "Clubs 27" oder auch "Forever 27". Der Grund: Auffallend viele grosse Rockstars starben mit 27 Jahren.
 

Brian Jones starb im Juli 1969. Der Mitbegründer der Rolling Stones ertrank im Swimming Pool - unter Drogeneinfluss. Jimi Hendrix mischte gut ein Jahr später Schlaftabletten und Wein. Der Ausnahmegitarrist erstickte in London an seinem eigenen Erbrochenen.

Janis Joplin starb nur gut zwei Wochen später im Oktober 1970 in Los Angeles, wieder war eine Mischung von Alkohol und Tabletten die Ursache. Jim Morrison wurde auf den Tag zwei Jahre nach Jones tot im Bad einer Wohnung in Paris gefunden. Die Todesursache wurde nie ganz geklärt, aber der exzessive Drogenkonsum des The-Doors-Sängers dürfte der Hauptgrund sein. Bei ihm war seine Freundin Pamela Courson, die drei Jahre später selbst an einer Überdosis starb - mit 27!

Kurt Cobain sorgte dafür, dass der "Club 27" am 5. April 1994 wieder für Schlagzeilen sorgte. An jenem Tag erschoss sich der junge Nirvana-Sänger mit einer Schrotflinte. Er war 44 Tage zuvor 27 geworden.

Kritiker nennen es Zufall, so seien viele berühmte Musiker eben nicht mit 27 gestorben - wie Buddy Holly (22), Bob Marley (36) oder Elvis Presley (42). Aber Charles Cross, der Biografien über Hendrix und über Cobain Bücher schrieb, bemerkte: "Die Zahl der mit 27 gestorbenen Musiker ist bemerkenswert. Mögen Menschen in jeder Altersgruppe sterben, so ist da doch eine statistische Spitze bei Musikern mit 27."

Ach ja, Justin Bieber ist erst 17...


Quelle: dpa

21. Juli 2011

Time To Say Goodbye

Liebe Kunden und Freunde 
der Monsieur Fischer Ideen- und Textmanufaktur.

Die letzten Wochen waren etwas turbulent, nun kehrt so langsam aber sicher wieder Ruhe und Ordnung ein. Die Ideen- und Textmanufaktur wird es per Ende dieses Monats nicht mehr in dieser Form geben, auf Grund meines Wegzugs aus Erlinsbach und dem damit verbundenen Verlust meiner grosszügigen Büroräumlicheiten musste ich diesen Weg gehen. Aber wo etwas endet, beginnt auch etwas Neues. Ich freue mich auf die neue Herausforderung in einem spannenden Umfeld und auch die Manufaktur stirbt nicht ganz, in meiner Freizeit werde ich einige spannende Projekte weiterhin begleiten! Ebenso führe ich diesen Blog - wenn auch unregelmässiger - weiter, so besteht auch in Zukunft die Möglichkeit, über diese Seite zum Beispiel Werbetexte zu platzieren. Anfragen diesbezüglich nehme ich gerne entgegen.

Ich danke euch allen für die Treue und das Vertrauen. Und an alle die, die sich jetzt voller Schadenfreude ins Fäustchen lachen: Monsieur Fischer lebt!

Keep on rockin'!

Euer oller Monsieur

20. Juli 2011

"Der Grieche ist mein alter Ego"


Der Komiker Rick Kavanian spricht im Interview über seine späte Berufung zum Humor, die schwierigsten Dialekte und über seine Figuren Dimitri, Giagl und Jens, die mit ihm sein neues Soloprogramm Ipanema bestreiten. Ein Gespräch mit "dem Griechen".

Rick, deinen Namen kennen in der Schweiz wenige. Aber wenn man ein Foto von dir zeigt, heisst es sofort, ah, der Grieche aus der Bully-Parade! Ist Dimitri auch in deinem neuen Programm dabei?

Rick: Ja, sicher. Dann der Giagl (bayert mit tiefer Kehlenstimme). Friher, der Giagl hat für sich immer behauptet, er is der Tourmanager vom Razinger Joe in Rom. (plötzlich in tuntigem Singsang) De Schrotty is mit dabei. De Schrotty hat au ein bissl was zu erzählen er war mit auf dem Traumschiff. Dann wer is noch? Ah, de Jens!
(sächselt), de war ja auch im Traumschiff mit dabei, diesmal allerdings begleitet der
Jens die Cameldame Conny aufm Flug. Ich mach mal ne kurze Pause. Nicht dass
die Leute denken (schweizert extra langsam) Ich hab den falschen Sender erwischt.

Du bist nicht nur Komiker, sondern vor allem Schauspieler. Hilft dir das auf der
Bühne?

Rick: Ich glaube schon. Gerade in der Bully-Parade am TV war ja immer sehr viel
Kostüme, Maske, und natürlich Teamarbeit. Auf der Bühne steht halt nur Rick, im
Polohemd, Jeans und Turnschuhen. Keine Kostüme, keine Requisiten, keine
Masken. Und da steht man dann doch plötzlich sehr nackt da. Gut, in den Rollen ist
schon Schauspiel drin. Mittlerweile spreche ich auch mal ganz normal. Der Rick
selbst hat auf der Bühne mehr zu sagen als früher.

Verschiedene Figuren bleiben dir im neuen Programm treu. Was erleben sie?

Rick: Die Mutter vom Griechen, also vom Dimitri, die cheiratet am Strand von
Ipanema, zum siebte mal. De Dimitri ist Trauzeuge. Und de Dimitri hat auch Tickets
besorgt für seine besten Kumpel, also für den Rick, und für Giagl. Und ehm, der
Grieche war ein bisschen gutgläubig. Am Flughafen stellt sich heraus, dass das
Flugzeug einen Steinschlag in der Windschutzscheibe hat. Deshalb zieht sich der
Abflug eine Weile hin und der Grieche kommt ins Schwitzen. Weil wenn i nicht
rechtzeitig auf der Hochzeit von meiner Mutter erschein, meine Mutter köpft mich,
schmeisst mein Kopf ins eigene Gesicht, das will kein Mensch erleben. Und am
Flughafen kommt dann mal ein chinesischer Schönheitschirurg vorbei, der ihnen
Botox verkaufen möchte. Oder die Klitschko-Brüder.

Wieviel Zeit gibts du dir im Stück, um zu improvisieren?

Rick: Ipanema ist schon ein Stück. Aber je mehr der Rick durchkommt, desto mehr
erlaube ich mir, mit dem Publikum in Interaktion zu treten. Wenn irgendwer
irgendwas rein ruft, dann rufe ich zurück. Gerade wenn es um lokale Dinge geht. Die
Schweiz ist ja Neuland für mich und ich freue mich über alles, was ich hier lernen
kann.

Hat es mit deinem Werdegang als Schauspieler und Sprecher zu tun, dass du
auch auf der Bühne Erfolg hast?

Rick: Das kann sein. Ich hab erst im Schauspiel der Sprache und der Stimme
vertraut. Das ist vielleicht der Rick-Approach. Bei mir funktioniert sehr viel über
Sprache, über Herkunft, über Dialekt, über Mundart, über Migration auch, das ebnet
mir meinen eigenen Zugang zum Humor.

Was ist spannender für dich, TV-Sketche oder Bühnenshows?

Rick: Ehrlich gesagt ist es der Mix. Ich bin wahnsinnig gern solo auf Tour. Ich freu
mich allerdings auch, wenn ich mal einen Kinofilm machen oder etwas
synchronisieren darf. Für mich ist es der Wechsel zwischen den Welten.

Wie wurdest du eigentlich zum Meister der Dialekte?

Rick: Das ist familiär bedingt. Meine Vorfahren sind ja Armenier. So bin ich zuhause
mehrsprachig gross geworden. Bei uns zuhause war Sprache so: Man fängt den
Satz in armenisch an, dann spricht man deutsch, bayrisch, englisch, dann ruft der
französische Cousin aus Paris an. Es ist immer so ein Kudelmudel. Und ich lieb das,
ich hörs gerne. Sprache ist ein schöner Zugang zum Menschen und zur Kultur.

Der Grieche hat den gleichen Hintergrund wie du?

Rick: Der Grieche ist ein real existierender Freund von mir, der auch Dimitri hiess.
Mit dem habe ich damals Basketball gespielt. Das Lustige bei dem Original-Dimitri
war: Der hat sich immer über Schiedsrichter-Entscheidungen aufgeregt. Immer wenn
er Foul gepfiffen bekommen hat, hat er gesagt: Was soll das Freunde, was ist hier
Foul, pfeifst du Foul weil ich Grieche bin?! Der echte Dimitri war aber auch ein sehr
grosser Optimist, deswegen spiele ich den auch so gern. Der Grieche ist immer gute
Laune, egal was passiert. Ein bisschen Uso-Schorle, und dann passt das.

Den Griechen lebst du nun schon seit Jahren. Fühlst du dich schon wie ein
Grieche, wenn du in die Figur schlüpfst?

Rick: Der Grieche ist wirklich mein Alter Ego. Also ich kennte jetz mit dir das
Interview genau so führen, auf griechisch sozusagen. Irgendwann hat mans drauf
und das ist dann normal. Wenn du mich in der Nacht anrufst und fragst: Dimitri, was
ist los, soll ich zum Radio kommen? Kein Problem. Das geht in Fleisch und Blut über,
manche Figuren sind wirklich, ja die sind einfach in einem drin. Andere Sachen,
wenn ich die länger nicht mach, muss ich mich so ein bissrl einsprechen.

Welcher Dialekt ist denn für den Meister des Dialekts der Schwerste?

Rick: Kölsch liegt mir nicht. Oder Ruhrpot - schwierig. Bayrisch ist einfach, da bini ja
gross gworden. In München is ja normal, das me so redet. Irgendwann sprechen die
Leute rund herum so und da spricht man halt selber äh eso. Hamburg dagegen, des
ist denn au so ne Sache, dann fällt man auch mal raus. Wenn ich das lange nicht
mehr gemacht habe, merkt man das so an der Zunge.

Und wie geht’s mit Schweizerdeutsch?

Rick: (schweizert langsam aber nicht untreffend) Es ist schwierig aber ich bemühe
mich. Wenn ich Schweizerdeutsch spreche habe ich das Gefühl ist es immer so wie
bei einem Schweizer, der versucht Hochdeutsch zu reden. Das ist meine Ausrede.
Vielleicht tolerieren sies. Aber ich bin noch Azubi, also in der Lehre.

Rick Kavanian (40) ist in München aufgewachsen. Als Schauspieler und Komiker wurde er
über die Bullyparade am TV und Filme wie Der Schuh des Manitu (2001), (T)Raumschiff
Surprise (2004) oder Otto’s Eleven (2010) bekannt. Er spielt sein neues Solo-
Bühnenprogramm Ipanema am Freitag, 21. Oktober 2011 im Rahmen der Soorser Comedy
Täg im Stadttheater Sursee. Infos und Tickets: www.comedysursee.ch