29. April 2011

30 Tage 30 Lieder: Wer macht mit?

Nein, heute gibts hier nichts zur Hochzeit von Kate und William. Darüber hab ich ja zudem schon ausführlich berichtet und in der Glotze gibts heute auch London bis zum Abwinken. Heute bin ich auf der Suche, auf der Suche nach Dir! Sofern du einen Blog betreibst und Musik liebst, passt du genau in mein Beuteschema. Denn bei meinen Surftouren durch das WWW bin ich vor einiger Zeit auf die "30 Day Song Challenge" gestossen. Bei Facebook gibts sogar eine entsprechende Gruppe mit fast 200'000 Mitgliedern. Ich habs aber immer verhängt und so kommt es, dass ich erst jetzt bei dieser "Aktion" mitmache. Aber der Monat des Eurovision Song Contest eignet sich für ein solch musikalisches Thema doch perfekt! Und da diese Sachen immer mehr Spass machen, wenn noch andere Blogger dabei sind meine Frage an euch: wer macht mit?


Die Aufgabe: Man postet jeden Tag einen Song zu einem vorgegebenem Thema im Blog und/oder bei Facebook. 30 Tage lang. Das klingt für mich nach einer prima Idee, sich mal wieder ein paar vergessene Perlen der Musikgeschichte anzuhören. Falls ihr Interesse habt, die Themenvorgaben teil ich euch gerne mit. Ihr könnt dann jeweils zu dem "Thema des Tages" euren Song posten, idealerweise ein Youtube-Video, damit sich jeder den Song anhören kann, der euch zu diesem Punkt einfällt! Beispiele zu Themen sind "Ein Lied dessen Text du auswendig kennst" oder "Ein Lied das du hörst wenn du traurig bist" usw.

Eine Übersicht über alle Lieder dieser 30 Tage findet Ihr hier!

28. April 2011

Schäm dich, du dummer Journalist!

Oh je, liebe Medienhäuser und Herren Verleger. Das kommt halt davon, wenn man lieber billige Praktikanten anstellt, als Schreiberlinge mit etwas mehr Erfahrung und Allgemeinwissen. Oder wie bitte lässt sich ein solcher Titel im Jahre 2011 sonst erklären?



Wer nicht selber drauf gekommen ist: Der Begriff "Ostarbeiter" bei Wikipedia. Demnächst wird vermutlich nach einem erfolgreichen Fussballspiel der Deutschen gegen Russland vom "Endsieg der arischen Reichsauswahl im Blitzkrieg gegen die Bolschewiken" geschrieben...

Hochzeit abgesagt - wegen Sony Datenpanne!

Ja, da staunt ihr jetzt. Die Hochzeit zwischen Prinz William und Kate Middleton wird abgesagt. Grund? Der Datenklau bei Sony. Die gute Queen Elisabeth hat natürlich auch ein Konto auf dem Playstation3-Netzwerk, denn was soll so eine Königin auch sonst machen den ganzen langen Tag über - ausser Zocken und Gin trinken. Beides gibt die Königin übrigens selber als ihre persönlichen Vorlieben an. Tja und die königliche Kreditkarte wurde vom bislang grössten Datenklau in der Geschichte des Internets eben auch in Mitleidenschaft gezogen. Die dreisten Diebe haben ihre Platinkarte schamlos missbraucht und kurzerhand die royalen Konten geleert. Nun ist morgen nix mehr mit Hochzeit feiern, denn nicht einmal eine Queen kann so einfach schnell 12 Millionen Euro aus der Portokasse nehmen. Aus Frust hat die Kate den William übrigens bereits verlassen und ist ab sofort wieder auf dem Markt...


Wer sich jetzt fragt, wieviel Pastis ich am frühen Morgen schon intus habe oder woran ich sonst leide - nix da, alles im grünen Bereich bei mir. Vielleicht so kurz vor dem Geburi ein leichter Anflug einer Midlife-Krise, aber das geht vorbei. Nein, ich hab ja selber ein Accout beim PS3-Network und habe da natürlich auch brav meine Kreditkartennummer eingegeben. Nun bin ich echt mal gespannt auf meine nächste Abrechnung. Inzwischen haben mir Viseca und Sony mitgeteilt, dass man sich um das Problem kümmern werde und die Kunden mit keinerlei Verlust rechnen müssen. Was aber, wenn die Datendiebe schlau sind und die Beträge erst in ein paar Monaten abbuchen, wenn niemand mehr was vom Problem wissen will? Mal schauen. Ich finds jedenfalls irgendwie noch amüsant, wie sich so ein Weltkonzern wie Sony innerhalb kurzer Zeit gleich mehrfach von Hackern auf den Schlips treten lässt. Fortsetzung folgt und wir können gespannt sein, wie lange es noch geht, bis sich Hanspeter Thür meldet...

Bis dahin dröhne ich mir den Schädel mit Wein zu. Vorzugsweise mit rotem Wein aus Frankreich oder Italien. Damit bin ich nämlich total im Schweizer Trend. Laut den aktuellen Zahlen von gestern, saufen Herr und Frau Schweizer 50 Flaschen Rotwein pro Jahr und Kopf. Wenn man nun bedenkt, dass viele Menschen gar keinen Alkohol trinken... eine beachtliche Zahl. Dazu kommen dann noch Bier und Schnaps. Aber wenn man so rumfragt, hat aber natürlich niemand ein Alkoholproblem und der Satz "Gärn emol es Glas Wy zum Esse..." hat weiterhin Hochkonjunktur. Leute, gebt es doch zu: Bei locker 50 Stunden Arbeit pro Woche, da reichen euch das Prozac am Morgen und das Temesta zum Einschlafen längst nicht mehr aus. Es muss noch ein Glas Wein her, zur Beruhigung. Ich meine, die Franzosen oder die Italiener trinken auch viel Wein. Mehr sogar als wir. Aber es kommt mir in dem Zusammenhang immer wieder der Satz meines ehemaligen Chefs in Marseille in den Sinn, der sich regelmässig in der Mittagspause ein Pichet Rosé bestellt hat. "Weisst du, petit Suisse, wir Franzosen trinken, weil wir geniessen. Ihr Schweizer trinkt, um zu vergessen." Wo er recht hatte... 


Darum tut so ein Blog gut. Ein ideales Ventil für den Alltag. Derzeit wimmelt es von guten Themen: Apple-Geräte erfassen Daten und es überrascht mich nicht einmal, die Schweizer Grossbanken machen auf einmal wieder richtig fette Kohle und niemand regt sich mehr darüber auf, der FC Aarau wurstelt weiter und hat keine Profi-Lizenz gekriegt, in Syrien tobt ein Bürgerkrieg und wir schauen weg... Themen über Themen. Aber so richtig Freude macht nur eines: Olympique de Marseille führt seit dem überragenden Sieg (inkl. Ayew Hattrick!) gestern Abend gegen Nice die Tabelle der französischen Ligue 1 an und ist auf dem besten Weg auch den Meistertitel zu verteidigen. Aux Armes nous sommes les Marseillais et nous allons gagner!

27. April 2011

Auf Gottschalk folgt Schöneberger?

Man beachte das Fragezeichen. Aber im deutschen Blätterwald raschelt es derzeit gewaltig, wenn diese beiden Namen im gleichen Satz erwähnt werden. Natürlich ist es kein Zufall, dass genau in diesen Tagen die Frage nach der Gottschalk-Nachfolge wieder aufkommt, immerhin steht am Samstag die nächste "Wetten dass..."-Sendung auf dem Programm. Und die läuft bekanntlich gegen DSDS, nein, nicht das Finale. Wegen einem angeblichen "Fehler bei der Abstimmung" lässt man dieses nicht gegen den ZDF-Dinosaurier laufen und es kurzerhand um eine Woche verschoben. Wer bescheisst kommt in die Hölle, RTL. Aber zurück zu Barbara Schöneberger und Thomas Gottschalk. Grund für die aktuellen Spekulationen ist eine Umfrage der Zeitschrift GALA, welche von ihren LeserInnen wissen wollte, wer den für Gottschalk nach seiner Frühpension übernehmen soll.


Das Interessante dabei, bislang wurde in dem Zusammenhang ja immer über Männer diskutiert. Dabei gibt es in Deutschland durchaus auch eine Reihe von Moderatorinnen und Entertainerinnen. Darum hat sich das Klatschheft auf die Suche nach Kandidatinnen gemacht und über eine repräsentativen Umfrage das folgende Ergebnis errechnet. 55 Prozent aller befragten, deutschen TV-Zuschauer wünschen sich Barbara Schöneberger als neue "Wetten, dass...?"-Moderatorin. Sie überzeugte über die Hälfte der 1.003 Befragten. Auf Platz 2 ist Ina Müller mit 44 %, dicht gefolgt von der derzeitigen Co-Moderatorin Michelle Hunziker mit 39 Prozent auf Platz 3. Nazan Eckes auf Platz 4 und Sylvie van der Vaart auf Platz 5 können sich immerhin 33% bzw. 30% aller Deutschen vorstellen. Die Modelmutti und vierfache Mutter Heidi Klum wollen nur 15 % sehen, sie belegt Platz 6.

Nun, ich als bekennender "Wetten dass..."-Fan hab mir natürlich kurz die Frage gestellt, was ich denn von diesen Ergebnissen halten soll. Ganz ehrlich? Ich kann mir keine dieser Frauen als Gottschalk-Nachfolgerin vorstellen. Das hat aber nichts damit zu tun, dass sie Frauen sind. Nein, überhaupt nicht. Noch am ehesten sähe ich vielleicht Michelle Hunziker, aber auch bei ihr - da mag sie noch so bombastisch aussehen - hab ich Zweifel ob das ein Erfolg wäre. Als Sidekick weiterhin sehr gerne, aber als die Haupt-Act? Nö. Wie gesagt, ich bin nicht aus Prinzip gegen eine Moderatorin oder sage, dass grosse Samstagabendshows zwingend von Männern moderiert werden müssen - ganz in der Tradition von Fuchsberger, Felix, Kuli oder Elstner. Aber irgendwie will mir echt keine Frau in den Sinn kommen, die ich in der Rolle der Gottschalk-Nachfolgerin sähe. Aber das liegt wohl an Gottschalk selber, der diese Sendung über all die Jahre geprägt hat, wie kein anderer TV-Moderator. Denn klar, ich finde sowohl Ina Müller, als auch Barbara Schöneberger durchaus tolle Entertainerinnen und schaue mir ihre Sendungen immer mal wieder gerne an. Aber "Wetten dass..."?


Monica Lierhaus hätte ich zum Beispiel passend gefunden, aber deren Gesundheitszustand lässt sowas wohl nicht mehr zu. Kay-Sölve Richter oder Yve Fehring find ich ebenfalls top, die sind aber für die Nachrichten beim ZDF zuständig und wohl auch zu unerfahren in Sachen Show. Auch gut, die Carolin Kebekus. Nachteil: ebenfalls zu wenig Moderationserfahrung. Klare Favoritin ist darum für mich - wenn es denn eine Frau sei soll - the one and only Katrin Bauerfeind! Schlagfertig, witzig, intelligent, kompromisslos, erfahren und bildhübsch(siehe Foto oben). Also, los liebes ZDF. Abwerben von der ARD, da die Harald Schmidt Show eh bald abgesetzt wird, dürfte Frau Bauerfeind dankbar sein für eine neue Aufgabe. Und wenn das nicht klappt und es am Schluss trotzdem wieder einen Mann gibt - sofern "Wetten dass..." nach Tommys Abgang überhaupt weitergeführt wird - dann präsentiere ich hier zur Sicherheit noch kurz meine aktuellen Favoriten: Stefan Raab, HaPe Kerkeling, Jan Böhmermann, Jürgen von der Lippe oder Smudo. Und wenn ihr tatsächlich niemanden finden solltet, okay du ZDF, ich machs. Für die Hälfte von dem was der gute Herr Gottschalk kassiert hat. Deal?

26. April 2011

Was war am 26. April 1986?

Genau. Seit diesem Tag wissen wir alle was das folgende Wort bedeutet: Чорнобиль! 


26. April 1986. Im Block vier des Atomkraftwerks Tschernobyl findet ein Experiment statt, mit dem Ziel zu überprüfen, ob die Turbinen bei einem kompletten Stromausfall noch genügend Strom liefern können, um die Notkühlung des Reaktors zu garantieren. Wie wichtig dieses Kühlsystem ist, wurde uns unlängst in Fukushima wieder in Erinnerung gerufen. Um das Experiment unter möglichst realistischen Bedingungen stattfinden zu lassen, wurde das eigentliche Notfallsystem abgeschaltet. Sehr intelligent! Durch einen Bedienungsfehler des Mitarbeiters Leonid Toptunow fiel kurz vor Beginn des Experiments die Reaktorleistung stark ab. Dennoch befahl der stellvertretende Chefingenieur des Kraftwerks, Anatolij Djatlow, den Beginn des Experiments. Die Katastrophe nahm ihren Lauf, der Rest ist Geschichte. Traurige Geschichte!

Denn nicht nur Verschwörungstheoretiker wissen es längst: Die Atomlobby hat ihre Finger mit im Spiel, wenn es um Studien über Gesundheitsschäden für die Menschen nach dem Tschernobyl-Unfall geht. Die "offizielle" Zahl der IAEA, die Internationalen Atomenergie-Behörde und der Weltgesundheitsorganisation WHO - geht davon aus, dass bisher weniger als 50 Menschen direkt wegen Tschernobyl sterben mussten. Wers glaubt... Dazu kämen noch Strahlenopfer, die an Krebs verstarben. Laut den Behörden sei dies allerdings indirekt passiert. Total 9000 Tote in Russland, Weissrussland und der Ukraine in 25 Jahren. So die offziellen Angaben. Natürlich gibts es zu diesen Zahlen auch kritische Stimmen, zu Recht wie ich finde. Denn wo man sich überhaupt nicht einig ist, sind die Nicht-Krebserkrankungen, Herzkreislauferkrankungen, Herzinfarkt oder Schlaganfall.  Das sind Erkrankungen, die bei Menschen, welche sich im Umfeld von Tschernobyl aufgehalten haben, in den letzten Jahren vermehrt festegestellt wurden. Die russische Akademie der Wisschenschaften in Moskau hat unlängst eine Studie veröffentlicht, in welcher erstmals die Zahl von 1,5 Millionen Toten erwähnt wird.

Wem soll man glauben? Nun, wenn man weiss dass seit 1959 die Weltgesundheitsbehörde WHO per Vertrag an die Internationale Atomenergiebehörde IAEA geknebelt ist, dann fällt zumindest mir die Entscheidung leicht. Denn keine WHO-Studie gelangt ohne Zustimmung der IAEA an die Öffentlichkeit und wie die WHO funktioniert wissen wir ja nicht erst seit der Schweinegrippe-Pandemie.

Wer versucht, sich nach 25 Jahren ein eigenes Bild zu machen, dem bietet das Internet zahlreiche seriöse Quellen. So schrieb zum Beispiel Hagen Scherb vom Helmholtz Zentrum München in einer Studie, dass die radioaktive Strahlung nach Tschernobyl sogar bei uns in West-Europa enorme Auswirkungen hat: Scherb untersucht seit Jahren die genetischen Effekte nach Tschernobyl. Und es zeigt sich, das Verhältnis bei der Geburtenrate bzw. dem Geschlecht der Kinder hat sich deutlich verschoben. Es kommen weniger gesunde Mädchen zur Welt. Insgesamt sind in ganz Europa 500.000 -600.000 Mädchen durch Tschernobyl  durch Totgeburten und Frühgeburten "verloren" gegangen. Oder, fast noch krasser eigentlich,  sind schon viel früher, dadurch, dass die radioaktive Verseuchung das X-Chromosom beschädigt hat, gar nie gezeugt worden. 

Eine weitere Studie kommt von Karl Sperling von der Humangenetik an der Humboldt-Universität in Berlin. Dieser Herr stellte fest, dass die Fälle von Trisomie 21 in Deutschland in den Jahren nach dem Super GAU zunahmen, es kamen mehr Kinder mit Down-Syndrom zur Welt. Auch das ist eine Sache der Genetik: Trisomie-21 Kinder haben ein zusätzliches Chromosom. Schuld war die Aufnahme von Jod 131 in den Tagen nach der Katastrophe.

Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass in einem Land mit der Grösse der Schweiz rund 1000 Menschen mehr von Krebs betroffen sind als ohne die zusätzliche Belastung aus Tschernobyl-Zeiten. Die Hälfte davon ist schon verstorben. Laut einer Studie der Uni Wien, dürfte sich an diesen Zahlen bis ins Jahr 2065 auch nichts ändern.

Tja, 25 Jahre ist es nun her. Ich mag mich gut an die Zeit erinnern. Als es auf einmal keine frische Milch oder keinen Salat mehr gab am Fischerschen Esstisch. Die Regale in den Einkaufszentren waren gespenstisch leer und bei Regen durften wir nicht draussen Fussball spielen. Bloss, was hat sich geändert? Ich sage, nichts! Ich wohne inzwischen wieder selber in der Gefahrenzone 1 des AKWs Gösgen. Es dampft weiter fröhlich vor sich hin und es scheint mir - rein optisch - weiterhin komplett veraltet. Fukushima hat uns zudem deutlich aufgezeigt, AKWs sind nicht sicher und werden es nie sein. Fraglich ist auch, welche Strahlungsmenge dem Menschen wirklich schadet. Die offziellen Grenzwerte stammen bekanntlich nicht von einem unabhängigen Expertengremium, nein. Die entsprechende Kommission wurde von Wissenschaftlern gegründet, die im Dienst der Atomindustrie standen und nur eine Aufgabe hatten: sie sollten die Ausgaben für den Strahlenschutz möglichst gering halten.

So gesehen gibts in Sachen Atomkraft nur eins. Entweder ein baldiger Totalausstieg oder beten und hoffen. Klar, aktuell wird viel über neue, alternative Energien diskutiert. Das war nach Tschernobyl nicht anders. Aber hat sich was geändert? Nein. Und auch die aktuellen Gespräche werden bald versanden. Mal ehrlich, wer kümmert sich aktuell noch um Japan? Ist doch schon längst vergessen und neue Schlagzeilen sind gemacht. Die Grenzwerte kaum mehr entsprechend heruntergefahren. Strahlenschutz, das ist eben der Schutz der die Strahlen schützt und nicht die Menschen! Hauptsache der Dollar rollt.