1. April 2011

Kalenderblatt zum heutigen 2. April

... Ja genau, das war ein Scherz! DER Scherz.






Wie, ob das schon alles war für heute? Hmmm, nein. Jörg Kachelmann hat überraschend geheiratet. Es muss ein tolles Gefühl gewesen sein für ihn, als der Standesbeamte sagte: "Sie dürfen die Frau jetzt schlagen!"





Nö, der ist nicht von mir. Harald Schmidt ist schuld. Und das wars dann aber auch schon für heut. Viel Spass mit dem 1. April.

31. März 2011

Viren am 1. April: Vorsicht ist geboten!

Internetbenutzer sollten morgen Freitag, dem 1. April, beim Lesen ihrer Mails besonders wachsam sein – und Nachrichten mit unbekanntem Absender im Zweifel nicht öffnen. Auch auf Anhänge wie vermeintlich lustigen Bilder und Videos mit Aprilscherzen sollte in Mails von nicht zwingend geklickt werden. Auf diesem Wege versuchen Kriminelle Schadcodes auf eure Rechner zu schleusen. Darum warnt das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) rechtzeitig vor der kriminellen Spam-Flut und schreibt in einer Mitteilung: "Internetkriminelle nutzen oft besondere Ereignisse oder Tage für ihre Attacken. Der 1. April gehört dazu". Es sei damit zu rechnen, dass das Aufkommen von als Aprilscherz getarnten Spam- und E-Mails mit gefährlichen Anhängen morgen Freitag zunimmt.

Inzwischen sind auch soziale Netzwerke wie Facebook oder Twitter von Attacken betroffen: Dort tauchen, wie unlängst hier berichtet, immer öfter Nachrichten mit Links zu verseuchten VideoWebseiten auf. Auch auf den 1. April hin sind entsprechende Links bereits im Umlauf. Ebenso zirkuliert bei Facebook die folgende Statusmeldung:

"Ab Freitag startet Facebook damit, die persönlichen Fotos in Werbeanzeigen zu nutzen. Das ist "legal" und kann im Kleingedruckten nachgelesen werden. Um dies zu verhindern: Geht auf KONTO - KONTOEINSTELLUNGEN, dann auf den Tab "WERBEANZEIGEN" oben rechts klicken, NIEMAND angeben und speichern. Bitte weiterposten."

Nun gut, Fakt ist ja dass Facebook unsere Daten schon lange benutzt - sofern manuell nicht anders eingestellt. Und ganz ehrlich, wer das nicht tut ist selber schuld. Wie aus US-amerikanischen Kreisen zu vernehmen ist, sagt der oben erwähne Status nur die halbe Wahrheit. Denn wer in seinen Kontoeinstellungen nichts verändert hat wird von Facebook seit Monaten für Werbung missbraucht. Unter einer Anzeige steht dann "Reto Fischer gefällt das". Und scheinbar soll nun ab morgen Freitag zu dem Text noch das Foto erscheinen, was allerdings von keiner zuverlässigen Quelle bestätigt wird. Aber eben, nochmal: stellt in jedem Fall euer Konto so ein, dass es für euch stimmt. Alles andere ist fahrlässig, denn mit der Annahme der Facebook AGBs tretet ihr so manches eurer Rechte an den blauen Zuckerberg-Riesen ab!

Aarau: Ce Soir C'est La Fête!


Ouvrez grand vos oreilles, ce soir, c’est la fête de la musique francaise! Soirée tranquille, dansante ou très festive -  au Restaurant Einstein Aarau. Chansons, rap, blues, house, rock, jazz ou pop... c’est le moment d’éteindre son iPod et d’ouvrir ses oreilles à ces nombreux chanteurs ou groupes trés connus! Avec les Discjockeys Michel Erismann et Monsieur Fischer. A partir de 19 H. Entrée libre!

Und wers nicht verstanden hat: Heute Abend, französischer Abend u.a. mit Monsieur Fischer als DJ. Ab 19 Uhr im Restaurant Einstein an der Bahnhofstrasse in Aarau. Von Serge Gainsbourg über Noir Désir zu David Guetta... A tout à l'heure!

30. März 2011

Der Ribéry wars... Los, hängt ihn höher!

Gestern Abend war Fussballzeit: Frankreich gegen Kroatien. Okay, zuerst wurde lecker in der Sonne gegrillt, dazu gabs dank "Radio Star Marseille" viel gute, laute Musik und Vorabinformationen zum späteren Spiel. Schon dabei wurde klar, einer wird keinen besonders gemütlichen Abend erleben: Franck Ribéry! Der Bayern Star sagte in einem Interview im Vorfeld der Partie: "Ich glaube, es wird Pfiffe geben.  Es wird passieren, aber ich muss das akzeptieren und weitermachen." Und gestern Abend war es dann soweit, sein erster Auftritt vor heimischem Publikum seit zehn Monaten. Zwischen seinem letzten Länderspiel am 26. Mai 2010 in Lens gegen Costa Rica und dem Test gegen Kroatien gestern Abend lag der desaströse und äusserst peinliche WM-Auftritt in Südafrika. Wir erinnern uns, der Herr Ribery tat sich dort als Rebell hervor und er führte die Meuterei gegen den allseits unbeliebten Nationaltrainer Raymond Domenech mit an. Zu Recht, wie ich meine!


Diese Aktion fanden jedoch nicht alle ach so wichtigen Menschen toll. Und so wurde Scarface Franck aus dem Kreis der Bleus verstossen und durfte erst am Samstag beim 2:0-EM-Qualisieg gegen Luxemburg zurückkehren. Aber schon im beschaulichen Kleinststaat gab es einen Vorgeschmack, was ihn im Stade de France gegen Kroatien erwarten dürfte. Denn zahlreiche der mitgereisten Bleus-Fans pfiffen ihn und den ebenfalls begnadigten Patrice Evra aus. Peanuts, denn in St. Denis/Paris warteten gestern Abend fast 80.000 auf den Revolutionsführer. Sogar die französische Sportministerin und UEFA Boss Michel Platini gaben vor dem Spiel noch ihren Senf ab und forderten lebenslange Sperren für Ribéry und Evra. Ein perfektes Timing. Aber eben, man geht auch in der französischen (Sport-)Politik gerne mit dem Wind. Denn nach Meinung vieler Franzosen war die WM-Mannschaft " das schändlichste Team das die Grande Nation je hatte". Kein Wunder wurde im Internet und in den Medien vor dem gestrigen Spiel Stimmung gegen Ribéry gemacht. In einer Umfrage der Zeitung "Le Parisien" zeigten sich noch kurz vor dem Spiel 72 Prozent der Teilnehmer "schockiert" ob der Rückkehr der Meuterer.

Für Ribery war es gestern das 50. Länderspiel und darum "etwas ganz Besonderes", wie er versichert hat. Im Vorfeld tat er viel um die Wandlung vom Bad Guy zum Good Guy gegenüber der Öffentlichkeit glaubhaft zu machen. Ribéry hat sich brav entschuldigt, eigene Fehler eingestanden und sich mit dem Teamkollegen Yoann Gourcuff ausgesprochen, mit dem er bei der WM in Südafrika heftig aneinandergeraten war. Aber eben, Fussballfans vergessen nur ungern und nicht alle nehmen Ribéry die Umkehr ab. Einige Anhänger riefen sogar dazu auf, die Equipe Tricolore von Trainer Laurent Blanc so lange zu boykottieren, wie Ribéry und Evra dem Team angehören. Im Vorfeld der Partie wurde darum spekuliert, Blanc könnte sich deshalb genötigt sehen, Ribery für 90 Minuten auf die Bank zu setzen. Nix da, Ribéry kam in der zweiten Halbzeit - noch vor Gourcouff. Und natürlich gab es Pfiffe, immerhin gelten Fussballfans allgemein als Opportunisten. Und so gab man dem ehemaligen Liebling das, was er scheinbar verdient hat. Piffe der Mannschaftsaufstellung, massive Piffe bei der Einwechslung, Piffe bei jeder Ballberühung und Piffe zum Schluss der Partie. Okay, nicht alle Fans leiden am Lemming-Syndrom, kurz nach seiner Einwechslung waren auch zahlreichen "Ribéry, Ribéry"-Rufe zu hören. Mit zusätzlicher Spieldauer wurden diese Rufe lauter und lauter. Die Piffe weniger und ich hab mir die Frage gestellt, was wohl gewesen wäre, wenn FR das Siegtor geschossen hätte... Oder wie Evra es vor dem Spiel auf den Punkt brachte: "Die, die pfeifen, sind die ersten, die nach dem Spiel mein Trikot wollen." Mir kämen da spontan auch Beispiele aus Aarau oder der Schweizer Nati in den Sinn, aber darum gehts heute nicht.


Übrigens, wie man locker mit offenen Anfeindungen umgeht, hat gestern Abend Kroatiens Coach Slaven Bilic gezeigt. Dem werfen die Franzosen nämlich seit 13 Jahren vor, dass er den französischen Coach Laurent Blanc um die Teilnahme am WM-Finale 1998 gebracht hat. Blanc sah damals nach Provokationen von Bilic und einer Ellbogen-Attacke seinerseits die rote Karte. Noch vor dem Spiel sagte Bilic zu diesem Thema: "Wenn sie mich hassen wollen: Kein Problem!". Es gab dann zwar gestern Abend ein paar Pfiffe, im Vergleich zum Ribéry-Bashing jedoch harmlos. Blanc und Bilic machten dann auch gleich von Anfang an einen auf gute Freunde und umarmten sich noch vor der Partie. Und nach dem Spiel gab es sogar ein paar nette Worte, laut Blanc ist die Affäre von damals siet gestern offiziell aus der Welt geschafft. Tja, jeder hat eine zweite Chance verdient, das sollte auch für Franck Ribéry und Patrice Evra gelten. 


PS1: Die neuen Marine-Shirts der Franzosen - gestern war Premiere - sind ja total genial. Leider derzeit nur noch in S und XXL lieferbar. Aber ich bleibe dran... 

PS2: Oh, der hochgelobte und allseits ach so beliebte SC Bern ist gegen Kloten also doch noch ausgeschieden? Wie schade aber auch... obwohl, wer interessiert sich schon für Randsportarten wie Eishockey - mitten in der Fussballsaison, bei fast 20 Grad.

29. März 2011

Helter Skelter: Charles Manson lebt!

Heute vor genau 40 Jahren haben die Geschworenen der Jury in Los Angeles Charles Manson und drei der Mitglieder seiner sogenannten Family wegen mehrfachem Mord zum Tod in der Gaskammer veruteilt. Das Urteil wurde zwar bestätigt, aber bis heute nie vollstreckt. Charles Manson? Nicht zu verwechseln mit dem Musiker Marilyn Manson - der seinen Künstlernamen aber vom Killer adaptiert hat. Charles Manson war und ist Mörder und Kultfiguer. Über all die Jahre hinweg hat seine Geschichte die Menschen fasziniert, es gibt Bücher, T-Shirts, Spielfilme, Rocksongs und Comics zum Thema. Bloss, was genau geschah vor über 40 Jahren? Und welche Rolle spielte Regisseur Roman Polanski dabei?

Mit der Nummer B33920 wird der vielleicht berüchtigste Mörder der US-Justizgeschichte auch im Jahr 2011 noch im kalifornischen Corcoran-Gefängnis geführt. Charles Manson war 36 Jahre alt, als heute vor 40 Jahren, am 29. März 1971, das Todesurteil gegen ihn und seine treuesten Anhänger ausgesprochen wurde. Das Gericht befand sie für schuldig für die Ermordung von Sharon Tate, der schwangeren Frau von Regisseur Roman Polanski, und vier weiterer Menschen.

Manson war in den späten 60er Jahren als eine Art Sektenführer bekannt. Er nutzte seine Macht gnadenlos aus und schickte eines Nachts vier seiner Anhänger - drei Frauen und einen Mann - bewaffnet mit Bajonetten, Pistolen und Messern in die Villa der hochschwangeren Schauspielerin Sharon Tate. Grässlich verstümmelt wurde die Leiche der 26-Jährigen am nächsten Morgen gefunden, unzählige Male haben die Täter vermutlich im Rausch auf sie und das ungeborene Baby eingestochen. Auch der Starfriseur Jay Sebring und zwei weitere Freunde der Schauspielerin wurden ermordet. Im Garten der Villa lag zudem die Leiche eines 18-Jährigen, der zufällig vorbeigekommen war. Auch er wurde massakriert. Vor ihrer Flucht schmierten die Täter mit dem Blut der Schauspielerin das Wort "Pigs" (Schweine). Und nur einen Tag später schlugen sie erneut zu und wüteten im Haus des Supermarktketten-Besitzers Leno LaBianca und seiner Frau Rosemary. Auch sie wurden von der Manson Family hingerichtet.


Im Jahr 1970 wurde Prozess gegen Manson und seine "Girls" eröffnet: Susan Atkins, Patricia Krenwinkel und Leslie Van Houten. Van Houten? Ja, Simpsons. Was damals niemand wusste, der Prozess sollte einer der längsten und teuersten der US-Justizgeschichte werden, 225 Tage wurden die Geschworenen von der Aussenwelt abgeschirmt. Über neun Monate zog sich der Prozess hin. Die wichtigste Rolle spielte die Kronzeugin und frühere Manson-Anhängerin Linda Kasabian. Kasabian? Richtig, eine Rockband. Manson selber bestritt, selber jemanden ermordet zu haben. Was vermutlich auch stimmt. Jedoch hielt im die Staatsanwaltschaft vor, ein satanisches Monster und der Drahtzieher der Morde zu sein, dem die Frauen wie "hirnlose Roboter" folgten. Einen Beweis zu dieser Aussage lieferte Manson gleich selber. Als er sich zum Prozessauftakt ein X in die Stirn ritzte, taten es ihm die angeklagten Frauen gleich. Am Tag der Urteilsverlesung, am 29. März 1971, rasierten sich zudem alle ihre Köpfe kahl und nannten Manson Jesus Christus.

Inzwischen sind die Mitglieder der Manson Family alle über 60 Jahre alt. Unzählige Begandigungsgesuche wurden von den Richtern bis heute abgeschmettert. Susan Atkins verstarb vor zwei Jahren. Manson selber zeigte bis heute nie Reue. In einem TV-Interview in den 80er Jahren bedauerte er sogar, nicht Hunderte Menschen getötet zu haben. Zum Schutz von Erde und Natur müsste die Bevölkerung dezimiert werden... Experten gehen davon aus, dass Manson bis heute noch Anhänger hat, von Satanisten bis hin zu Neonazi-Skinheads dürften da alle Schichten vertreten sein. Er gilt auch nach 40 Jahren noch spirituelle Ikone, ein Hohepriester des Anti-Establishment-Hasses. Kein Wunder, das jüngst Foto von Manson aus dem Jahr 2009 zeigt den heute 79jährigen mit einer Halbglatze, grauem Bart und eintätowiertem Hakenkreuz auf der Stirn! 


Ein italienischer Anwalt bemüht sich aktuell übrigens an höchster Stelle um Mansons Freilassung. Giovanni Di Stefano schickte erst im Februar US-Präsident Barack Obama einen Antrag zu, seinen Mandanten freizulassen. Manson sei nur der Anführer eines Kults gewesen, nicht aber ein Mörder. Dass Manson mit seinen Taten einen Rassenkrieg zwischen Schwarzen und Weissen anzetteln wollte, wurde in dem Schreiben an Obama vermutlich nicht erwähnt. Ach ja, Anwalt Di Stefano hat auch schon Saddam Hussein und den früheren jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic vertreten. Fragen?