30. Dezember 2010

Die Zeit zwischen den Jahren...

Wie bitte? Zwischen den Jahren. Hä? Das ist wohl die Sekunde am Silvester um Mitternacht, kurz bevor dann das neue Jahr beginnt... oder sowas. Zwischen den Jahren ist ein Ausdruck, den wir in der Schweiz so gut wie nie benutzen. Hier heisst die Zeit zwischen Weihnachten und Silvester Altjahreswoche, macht ja irgendwie auch mehr Sinn. Trotzdem hab ich Gefallen gefunden am Ausdruck "zwischen den Jahren", weil er für mich diese Zeit ziemlich gut beschreibt. Die Politik und die Wirtschaft machen Pause, viele Leute haben frei, die Skipisten sind voll, im Fernsehen gibts neben viel TV-Sport zahlreiche gute Filme und auch sonst läuft alles mit halber Kraft.


Mir gefällt diese Zeit irgendwie noch, das geb ich zu. Einmal zünftig ausschlafen, in der Nacht mal einen Film schauen den man sonst wohl verpasst hätte, mitten am Nachmittag mit Freuden in die Stadt zu einer Partie Darts, ein bisschen Eishockey und Skispringen, Spielen und Spazieren mit dem Hund, ein leckers Znacht mit einem Glas Wein unter der Woche... und so weiter. Wobei mich in diesem Jahr der Spengler Cup irgendwie noch nicht wirklich gepackt hat. Kein Plan warum, dabei spielen doch zwei russische Mannschaften mit, was mir eigentlich sehr zusagt. Dafür hab ich gestern die Herren-Abfahrt geschaut und mich über die Reaktion von Zurbriggen gefreut. Typisches Saure-Gurken-Thema, sein Ausrutscher in den USA. Gleiches gilt für Lara Gut, welche ja gestern beim Slalom durch die interne Sperre gefehlt hat. Schade, dass man in der Schweiz auf Fehlern nicht lernt und junge Sportler immer noch so schlecht behandelt.

Um noch einmal auf den Titel zu kommen: "Zwischen den Jahren", der Ausdruck ist uralt, stammt vermutlich aus der Zeit der alten Ägypter. Aber nicht nur auf Deutsch gibts diese Redewendung, darüber hinaus gibt es in anderen Kulturräumen vergleichbare Zeiträume, zum Beispiel in Großbritannien die sogenannte Boxing Week zwischen Boxing Day (26. Dezember) und dem New Year’s Eve. In Schweden heisst derselbe Zeitraum Mellandagarna. In Norwegen nennt er sich Mellomjul. In England wird die Boxing Week übrigens  von Ausverkauf und vom Sport geprägt, vorallem vom Fussball. Beinahe jeden Tag gibts tolle Spiele, die Stadien sind regelmässig ausverkauft. Bis runter in die tiefen Ligen. Ebenfalls traditionell findet zwischen Weihnachten und Neujahr die Darts WM statt, auch in diesem Jahr dominiert vom schier unschlagbaren Phil The Power Taylor. Anfang Woche hab ich mich auch mal wieder im Darts versucht, allerdings wesentlich weniger erfolgreich als der Weltmeister, Spass gemacht hats trotzdem!

Tja und sonst? Morgen ist ja bereits wieder Silvester. Grosse Action wirds nicht geben, ich bin jetzt auch nicht soooo der Silvester-Fan, dieses "Warten" auf Mitternacht ist nicht so meine Sache. Aber trotzdem gibts ein gemütliches Essen mit Freunden, dazu vielleicht einen Jass oder sonst Spiele, einen leckeren Wein und dann um 12 ein Glas Schampus. Unterm Strich aber ein Abend, der auch sonst einmal im Jahr durchaus stattfinden könnte. Und wie an Weihnachten - wo wir neben den offiziellen Gästen auch ein wildfremdes Pärchen zu Gast hatten - gilt, wer alleine ist morgen Freitagabend, der darf sich ungeniert melden und bei uns mitfeiern, ins Jahr 2011.

29. Dezember 2010

Der Herbst im Winter

Ja, ich mag den Herbst. Auch mitten im Winter fehlt er mir. Darum werde ich mir am 1. Januar vermutlich, erst zum zweiten Mal in meinem Leben, eine Folge "Traumschiff" antun. Nur, um meine Lust auf Herbst zu stillen. Egal ob "Stromberg", "Hui Buh", "Kreutzer kommt", "Vom Suchen und Finden der Liebe", "Der Wixxer" oder "Wo ist Fred" - ich hab sie alle gesehen, denn ich liebe diesen Mann! Auch als Hörbuch-Vorleser hat er sich schon längst in mein Herz geschlichen. Tja und entsprechend hatte ich natürlich Freude an der Tatsache, dass ORF über die Festtage die Komödie "Zwei Weihnachtsmänner" gezeigt hat. Eine Kopie eines bekannten US-Komödie zwar, aber dank grossartiger Regie und tollem Drehbuchautor durchaus gelungen.

Zur Handlung: Zeit und Wetter sind die Gegner, die dem Menschen im Bestreben, sich die Welt untertan zu machen, den härtesten Widerstand leisten. So vermag bis heute binnen Sekunden ein heftiger Schneefall das moderne Grossstadtleben weitgehend lahmzulegen. Aktuelle Beispiele gibts ja derzeit Tag für Tag in der Zeitung. John Hughes' Film „Ein Ticket für Zwei“ aus dem Jahr 1987 hat dem der Willkür von Zeit und Wetter ausgelieferten Individuum Mensch ein Denkmal gesetzt: Als Werbefachmann Neal Page ficht Steve Martin einen verzweifelten Kampf, um von einer Dienstreise nach New York rechtzeitig zu Thanksgiving zurück bei der Familie in Chicago zu sein. Ein Schneesturm verschlägt sein Flugzeug nach Kansas, beim Zug streikt die Technik, und bei alledem hat Page auch noch den ungehobelten, notorisch gutgelaunten Del Griffith (John Candy) an der Seite, einen Vertreter für Duschvorhangringe, der das Chaos magisch anzieht. Mit „Ein Ticket für Zwei“ ist Hughes eine der kurzweiligsten Studien über den Stillstand gelungen und das Kunststück eines so irrwitzig komischen wie anrührenden Films.

Gut zwanzig Jahre später arbeitet Neal Page als Wirtschaftsanwalt, heisst Dilling und wohnt in Potsdam, während Griffith als Schwimmhilfen gedachte „Poolnudeln“ vertreibt. Der Zweiteiler „Zwei Weihnachtsmänner“ schickt Christoph Maria Herbst und Bastian Pastewka auf eine ähnliche, indes osteuropäische Odyssee: Ihre Wiener Maschine mit Ziel Berlin strandet in Bratislava. Mit Pastewka und Herbst spielen zwei der besten Komödianten die Hauptrollen, das Drehbuch lieferte Erfolgsautor Tommy Jaud („Vollidiot“), Regie führte Tobi Baumann („Der Wixxer“). Geballte Humorkompetenz also. Ihr Werk kann sich dann auch sehen lassen, es ist lustig und unterhaltsam, mit rührenden Momenten... Herbst halt!




A propos "Traumschiff": Christoph Maria Herbst hat unter dem Titel "Ein Traum von einem Schiff" ein Buch über seinen Dreh geschrieben. Und da lästert er in bester Stromberg-Manier ab. Leider gibts das Werk noch nicht als Hörbuch bei iTunes. Unter anderem ist darin zu lesen, "Traumschiff"-Produzent Wolfgang Rademann habe ihm bei einem Treffen in Berlin Farblaserkopien von den Zielen der Reise gezeigt. "Und da sitzt du dann im kalten Berlin, guckst dir die Bilder von Stränden in der Südsee an und denkst: Wo soll ich unterschreiben?".

Beim Dreh für die Reihe gehe es nicht um Kunst. "Kein Schauspieler verhandelt Texte oder trägt Konflikte aus, weil er näher an die Figuren heran will." Stattdessen gehe es darum, dass auch eine Palme im Bild zu sehen sei. Das "Traumschiff" schalteten zehn Millionen Menschen ein, "und es ist wurscht, was du inhaltlich ablieferst". Ausreichend Zeit zum Schreiben hatte der 44-Jährige, da das "Traumschiff" eine einzige Drehpause sei: "Ich hatte fünf Drehtage in sechs Wochen, Vollbeschäftigung sieht nun wirklich anders aus". Auch die Bildzeitung hat am Lästermaul inwzischen ihre Freude: "Alb-Traumschiff", "Mumienschlepper", "schippernder Knast" oder ein angeblicher Blowjob sind die Themen in der Boulevard-Zeitung.

28. Dezember 2010

Jahresrückblick 2010: Politik, Technik & Co.

Gestern hab ich ja Themen wie Musik, Kino, Bücher oder TV abgehandelt, mit dem Ergebnis, dass das 2010 eher ein durchschnittlicher Jahrgang war. Heute folgt nun also Teil zwei vom Jahresrückblick, weg von den Soft-Themen, hin zu den harten Fakten. Angefangen mit... 

Politik 2010

Oh ja, es war ein intensives Jahr in Sachen Politik und Gesellschaft. Da ist der Korea-Konflikt, welcher uns über all die Monate hinweg begleitet und zum Ende des Jahres sogar noch zugelegt hat. Fortsetzung offen.. Wir haben viel von Schlägereien, Überfällen und Rasern gelesen, Ende November hat die Schweiz darum über die Ausschaffung von straffälligen Ausländern abgestimmt und mit dem Ja ein Zweiklassen-Gesetz geschaffen, auf dessen Umsetzung wir nun gespannt sein dürfen. In Frankreich werden ebenfalls Fremde ausgeschafft, Sarkozy hat entschieden dass Fahrende raus müssen und erwägt nun ein Ausschaffungsgesetzt nach Schweizer Vorbild. Die sozialen Probleme in den Vororten werden dadurch auch nicht weniger. Ebenfalls für Aufsehen sorgt weiterhin der Cyper-War rund um Wikileaks, ich bin gespannt mit welchen Geheimnissen uns Julian Assange noch so überrascht. Ich bin übrigens der Meinung, dass es durchaus gut ist, dass es Quellen gibt, die Staatsgeheimnisse öffentlich machen. Dass Assange deswegen nun um sein Leben fürchten muss, das ist tragisch. Zurück in die Schweiz, da wurden Bundesräte in den Ruhestand geschickt und neue gewählt. Mich freut, dass die Regierung weiter verjüngt wurde und gleichzeitig so viele Frauen das Sagen haben. 

Technik 2010

Jaja, das iPad. Für mich das Highlight des Jahres. Seit meinem Geburi habe ich so ein Teil und ich möchte es nicht mehr missen. Wie hier im Blog schon oft erwähnt, so wirklich brauchen zum Leben tut man so ein Tablett natürlich nicht. Aber es macht Spass und das ist doch immerhin auch etwas. Ich lese zum Beispiel inzwschen alle Zeitungen auf dem iPad, benutze es als Videorekorder, Mischpult und Musikintrument. Gleich nach dem iPad folgt das zweite Gerät aus dem Hause Apple: das iPhone4. Ein Quantensprung in Sachen Grafik und Geschwindigkeit. Zudem hatte ich null Probleme in Sachen Empfang, wie es zu Beginn des Jahres noch agenkündigt wurde.Ebenfalls Freude macht mir mein neuer Plattenspieler! Ja, richtig gelesen - ein Plattenspieler. Zwar tut mein alter Revox noch fleissig seinen Dienst, aber das neue Ding hat USB-Anschluss und vieles mehr und ich kann endlich meine unzähligen Schallplatten digitalisieren. Beeindruckt haben mich in diesem Jahr übrigens auch noch die Fortschritte in Sachen Konsolen, dieses Kintec für die XBox und Playstation Move scheinen Spass zu machen. In unser Wohnzimmer hat es noch keines der beiden geschafft. Noch... 

Games 2010

Wenn ich schon von der PS3 schreibe, dann mach ich auch noch kurz ein Fenster auf für die Games des Jahres. Ich bin jetzt nicht der grosse Zocker, aber dank iPad und eben der PS3 kommts doch hier und da einmal zu einem Abend an dem ich ne runde game. Vorallem fürs iPad gibts echt tolle Rollen- und Adventurespiele, die haben es mir in diesem Jahr echt angetan. Ebenso Brettspiele wie Siedler oder Carcassonne, welche sich bestens zu zweit spielen lassen. Für die Playstation gabs natürlich die FIFA Fussball WM und das FIFA 11, dazu unlängst Gran Turismo 5. Alles sehr empfehlenswert, vorallem das Race-Spiel über HDMI. Schliesslich noch zum Flop des Jahres "FIFA Manager 11" für den PC, ein Spiel voller Fehler. Ja nicht kaufen, auch wenn der Preis in diesen Tagen gesenkt wurde. 

Medienthemen 2010

Eigentlich ist genau dieser Titel das grosse Thema des Jahres. Aus fast allem wurde 2010 ein Medienhype gemacht. Der Winter ist ein Horrorwinter, der Sommer ein Jahrhundertsommer, alle Unfälle waren besonders tragisch, alle Rekorde einzigartig... und so weiter. Die Zeitungen (und auch die elektronischen Medien) wussten nicht, wie sich sich gegenseitig noch übertreffen wollten in Sachen absoluten Adjektiven. So wurden aus Minenarbeitern in Chile auf einmal Weltstars, über ein Öl-Leck im Meer wurde zwar fleissig berichtet - bis es dann allerdings geschlossen wurde, hat es ewig gedauert. Ähnlich erging es den Menschen in Haiti, sie wurden vom Schicksal tatsächlich gebeutelt, allerdings wurden sie nach der ersten grossen Spendenaktion so lange vergessen, bis die Cholera ausbrach. Nachhaltige Hilfe sieht irgendwie anders aus. Aber da war ja dann auch noch das Hochwasser in Pakistan, der Vulkan  mit dem komischen Namen und der öffentliche Kachelmann-Prozess und der Sexskandal aus Schweden und die Loveparade und die Verlobung von Kate und William und Stuttgart21. Kurz, kaum war ein Thema da wurde es auch schon wieder vom nächsten ach so wichtigen Thema abgelöst. Hauptsache immer schön Panik machen, neue Ängste schüren und Sensationen schaffen. Da kam die Schweinegrippe natürlich gerade richtig, für useren regionalen Revolver-Sender M1 - ich erinnere mich gut - quasi der Anfang vom Weltuntergang. "Werden wir alle sterben?" Inzwischen sind zwei Drittel der aktuellen Grippefälle in der Schweiz H1N1-Viren und kein Schwein schreit mehr danach... 

Bye bye 2010

Von diesem Jahr sind - unter anderem - die folgenden Menschen des öffentlichen Lebens von uns gegangen: 

- Nicolas Hayek, Swatch Gründer
- Ueli Beck, Radiolegende
- JD Salinger, Schriftsteller
- Alexander Haig, US-General und Politiker
- John Forsythe, Schauspieler
- Juan Antonio Samaranch, IOC Präsident
- Fritz Sennheiser, Erfinder "meiner" Kopfhörer
- Anneliese Rothenberger, Opernsängerin
- Gary Coleman, Schauspieler
- Dennis Hopper, Schauspieler
- Steve Lee, Sänger
- Heidi Kabel, Schauspielerin
- Jörg Berger, Fussballtrainer
- Karlheinz Wildmoser, 1860-Präsident
- Christoph Schlingensief, Künstler
- Laurent Fignon, Radrennfahrer
- Claude Chabrol, Regisseur
- Oswald Kolle, Aufklärer
- Tony Curtis, Schauspieler
- Loki Schmidt, ehemalige First Lady
- Dino de Laurentis, Filmproduzent
- Leslie Nielsen, Schauspieler
- Richard Holbrooke, Diplomat
- Blake Edwards, Regisseur

Person des Jahres 2010

Meldung vom 13. November dieses Jahres: "Die birmanische Militärjunta lässt die Regimekritikerin Aung San Suu Kyi frei. Die Friedensnobelpreisträgerin stand seit 2003 ununterbrochen unter Hausarrest." Für mich gehört Aung San Suu Kyi in die Liga von Nelson Mandela. Über Jahre für das Gute kämpfen, auch wenn es einen ins Gefängnis und fast umbringt. 


Aung San Suu Kyi ist am 19 Juni 1945, als Tochter vom Nationalführer General Aung San (ermordet am 19. Juli 1947) und Daw Khin Kyi geboren. Sie wurde in Rangoon und Burma unterrichtet, bis sie 15 Jahre alt war. 1960 begleitete sie ihre Mutter nach Delhi, wo sie als burmesische Botschafterin in Indien und Nepal tätig war. Kyi studierte Philosophie, Politik und Volkswirtschaft. Sie arbeitete die nächsten Jahre im Ausland und heiratete während dieser Zeit Michael Aris und brachte zwei Kinder zur Welt.
 
Als sie 1988 nach Burma zurückkehrte, um sich um ihre kranke Mutter zu kümmern, schloss sich Aung San Suu Kyi der prodemokratischen Bewegung an, die politische Reformen in Burma forderte. Ende der 80er Jahre sprach sie zu einer halben Millionen Menschen vor dem berühmten Swedagon Padagon in Rangoon und forderte eine demokratische Regierung. Später wurde sie von der Militärregierung verhaftet und über Jahre festgehalten. Während ihrer Haft wurde ihr der Nobelpreis verliehen. Sie richtete einen Gesundheits- und Erziehungsfond ein zur Unterstützung der Bevölkerung von Burma, zu dem sie das Preisgeld von 1,3 Millionen benutzte. Nach ihrer diesjährigen Freilassung aus dem Hausarest setzt Aung San Suu Kyi ihre Arbeit für Demokratie und Freiheit in Burma fort.Nach eigenen Angaben rechnet sie allerdings jeden Tag damit, wieder festgesetzt zu werden.

27. Dezember 2010

Jahresrückblick 2010: Musik, Kino & Co.

Es ist wieder soweit, Monsieur Fischer rechnet ab. Das vergangene Jahr muss nun gerade stehen dafür, was es war. Eine Wertung fällt mir schwer, okay ich bin 40 Jahre alt geworden. Aber sonst war es irgendwie ein Jahr wie es in meinem Leben schon so manches gab. Klar, mit Highlights und Downs.. wie es sich gehört: Klein Capo machte uns auch 2010 sehr grosse Freude, meine Firma lebt und gedeiht weiter, auf die wenigen guten Freunde war über das ganze Jahr immer Verlass, der Sommer war heiss und der Winter kalt. Aber besonders das tolle Haus möchte ich an dieser Stelle erwähnen, in welchem man endlich wieder richtig Musik hören und Parties feiern kann. Womit wir dann auch bereits bei der ersten Kategorie wären... 

Musik 2010

Zwei Songs stehen in meinen Augen ganz klar für das abgelaufene Jahr: "Waka Waka" von Shakira und "Satellite" von Lena. Ich will nicht sagen, dass - vorallem den Shakira-Titel - diese beiden Lieder meine persönlichen Songs des Jahres waren, aber irgendwie kam man an ihnen definitiv nicht vorbei. Zudem geb ichs zu, hab ich mich schon ein bisschen in die Lena Meyer-Landruth verliebt... Bei "Waka Waka" hab ich dann im Laufe des WM-Sommers aber plötzlich festgestellt, dass es nur eine Coverversion ist. Das Original stammt von den Chicas del Can und heisst "El negro no puede". Ansonsten war es wieder ein eher mässiges Jahr in Sachen guter Musik, klar gabs ein paar Neuheiten, welche durchaus überrascht haben. Aber das waren dann halt oft auch Eintagesfliegen. Ein Art Jahrescharts fällt mir darum schwer, ich kann höchstens anhand von iTunes einigermassen aufzählen, wer oder was auf meinen Abspielgeräten 2010 oft lief: Ganz weit vorne ist das neue Album von James Blunt, dicht gefolgt von Soprano. Aber auch die Young Gods waren hoch im Kurs und wie gewohnt unzähligen Acts aus Frankreich. 

Bücher 2010

Natürlich kamen auch in diesem Jahr wieder unzählige neue Bücher auf den Markt, laut den Kritikern - die sich ja auskennen - war auch in diesem Jahr wieder besonders viel Müll dabei. Bei mir haben es die folgenden Werke auf den Nachttisch, das iPad oder das iPhone geschafft und sind dabei erst noch in meiner Erinnerung hängengeblieben: 

- Natascha Kampusch "3096 Tage"
- Sarah Kuttner "Mängelexemplar"
- Rolf Töpperwien "Von Braunschweig bis Johannesburg"
- Ulrich Offenberg "Die Geschichte des Islam"
- Jürgen Domian "Der Gedankenleser"
- Arto Paasilinna "Der liebe Gott macht blau"
- Bastian Sick "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod - Folge 4"

Kino 2010
Nun, sagen wir mal so. Ich war schon öfter im Kino als im vergangenen Jahr, aber das liegt weniger daran, dass ich nicht ins Kino gehen möchte, als vielmehr daran, dass die Filme im Kino - zumindest bei uns - fast ausnahmslos in deutscher Sprache laufen. Und das mag ich schlicht und einfach nicht! Wenn ich ins Kino gehe, dann will ich die Originalversion sehen und nicht die synchronisierte Fassung. Tja und wenn das Volk scheinbar verblödet und zu faul ist entweder eine Fremdsprache zu lesen oder Untertitel zu lesen, dann verzichte ich halt auf die Ausgaben fürs Kino. Aber in den modernen Zeiten gibts ja zum Glück andere Möglichkeiten zeitgleich an all die aktuellen Kinofilme zu kommen. So kann ich sagen, dass ich fast alle Hits 2010 gesehen habe. Sei es "The Tourist", "Harry Potter", "Zweiohrküken", "Inception", "SATC2", "Grown Ups" oder "Despicable Me". So wirklich aus den Schuhen gehauen hat mich dann aber unterm Strich  - analog der Musik - leider nichts. Okay, der Leo Di Caprio-Film war irgendwie noch strange und entsprechend gut. Geblieben ist mir aber sicher "Gainsbourg", die Biographie über den französischen Kultstar. Auch "Machete" war irgendwie noch originell und "RED" durchaus witzig. Und da war noch diese wunderbare Mélanie Laurent - Hach! Aber da man in der heutigen Zeit aus fast jedem zweiten Kinosaal ja ein 3D-Kino bauen muss, bleibt weniger Platz für die "kleinen Filme" aus Europa, was dann wohl auch im 2011 dazu führen wird, dass ich nicht mehr so häufig im Kinosaal zu finden bin, wie auch schon...

Sport 2010

Klar dass hier der Abstieg des FC Aarau im Mittelpunkt steht, viel zu sagen gibt es dazu allerdings nicht mehr. Auf und neben dem Platz wurden viel zu viele Fehler gemacht, der gute Wille ist zwar vielleicht da - aber es fehlt zu oft an der erfolgreichen Ausführung. Und externe Hilfe nimmt die Führungsspitze nur ungern an, eine Erfahrung die ich - zusammen mit anderen innovativen Menschen/Fans - im Jahr 2010 am eigenen Leib erfahren musste. Prognose für 2011? Mal schauen... Besser gemacht hat es Olympique de Marseille: Meister und Pokalsieger!! Positiver Höhepunkt in in diesem Jahr war ganz klar die Fussball WM in Südafrika. Hammer! Das Public Viewing Zelt im Schachen war genial, die Stimmung jeweils entsprechend. Mein Nummer 1 Team - les Bleus - hat nicht nur enttäuscht, es war schlicht peinlich! Ihnen gleich taten es auch die Italos, die Portugiesen oder die Engländer. Die Schweiz hat zumindest in einem Spiel so richtig Freude gemacht und für einen unvergesslichen Autokorso durch die Stadt gesorgt. Aber nachdem dann sowohl für F als auch für CH nach der Vorrunde Schluss war hab ich meine Fanpower auf Deutschland konzentriert, immerhin war ich bis ich 10 Jahre alt war mal Deutschland-Fan, inkl. Breitner-Shirt. Die Deutschen haben in meinen Augen den besten Fussball gezeigt und hätten auch den WM Titel verdient gehabt, der ging aber an die Spanier und das war auch okay! Ansonsten? Vettel verdienter Formel 1-Weltmeister, das Eidgenössische Schwingfest vermochte zu begeistern, Roger Federer is back, Simi Ammann ist ein Held und auch die Skistars machten ihrem Namen alle Ehre. 

TV 2010

Nein, ich bin auch 2010 nicht zum Serienfan mutiert, im Gegenteil sogar. Ausser das Monk-Finale (fand ich etwas enttäuschend...), den Simpsons und Doctor's Diary hab ich nichts geschaut, das mehr als 3 Folgen hat. Verzweifelt gehe ich auch den Sendern aus dem Weg, welche uns mit US-Serienmüll zuscheissen. Natürlich gabs viel TV-Sport, kein Wunder bei Olympischen Winterspielen, Fussball WM und Eidgenössischem Schwingfest im gleichen Jahr. Einmal mehr war aber für mich der Stefan Raab der TV-Macher des Jahres. Mit seinem "Unser Song für Oslo", "Schlag den Raab", "Bundesvision Song Contest" und Co. trifft er weiterhin meinen Nerv. In Sachen Castingshows hab ich so einiges verpasst, egal ob es um Models, Supertalente oder Popstars ging. In meinen Augen sind diese Shows vorbei, genau so wie Talk- oder Gerichtssendungen. Überhaupt bin ich der Meinung, dass dumme TV-Macher fast nur noch dummes TV für dummes TV-Publikum machen. Oder wie liessen sich Sachen wie "Bauer sucht Frau" oder "Schwiegertochter gesucht.." sonst erklären. Selber gesehen habe ich es nie, es reicht wenn ich die Ausschnitte dieser Menschen jeweils bei "TV Total" sehe. Tragisch! Okay, eine Doku hab ich auch mitverfolgt "Rachs Restaurantschule", da geb ich aber zu, dass ich den Philosophen und Mathematiker Christian Rach einfach genial finde. Zum Schluss noch ein Wort zu "Wetten dass..", ja ich hab DIE Sendung live gesehen und es hat mich auch schockiert. Allerdings wusste der Mann halt schon was er tut und das ZDF kannte das Risiko auch. Schneller, weiter und höher... lautes furzen auf einer Konzertbühne reichte den Medienmachern 2010 bereits nicht mehr. Free Rainer!

26. Dezember 2010

Der Song zum Wochenende

Nein, es gibt - trotz Datum - heute keinen Weihnachtssong. "Last Christmas" und Co. sind in den vergangenen Tagen und Wochen vermutlich genug auf allen Weichspüler-Radiostationen gelaufen, als dass ich hier noch einen drauf geben müsste. Al Stewart ist heute dran. Sein Song "Year of the Cat" beginnt in meinen Augen mit einem wunderschönen Pianosolo. Er begleitet mich - eher unbewusst - immer mal wieder durchs musikalische Leben, unlängst ist er mir wieder einmal aufgefallen, als ich ihn im TV als Untermalung einer Filmszene gehört habe. Diana Amft und Al Stewart - eine gute Mischung. Und darum lasse ich am heutigen Tag diesen Song noch einmal aufleben. Viel Spass damit und einen schönen zweiten Weihnachtstag!