28. Dezember 2010

Jahresrückblick 2010: Politik, Technik & Co.

Gestern hab ich ja Themen wie Musik, Kino, Bücher oder TV abgehandelt, mit dem Ergebnis, dass das 2010 eher ein durchschnittlicher Jahrgang war. Heute folgt nun also Teil zwei vom Jahresrückblick, weg von den Soft-Themen, hin zu den harten Fakten. Angefangen mit... 

Politik 2010

Oh ja, es war ein intensives Jahr in Sachen Politik und Gesellschaft. Da ist der Korea-Konflikt, welcher uns über all die Monate hinweg begleitet und zum Ende des Jahres sogar noch zugelegt hat. Fortsetzung offen.. Wir haben viel von Schlägereien, Überfällen und Rasern gelesen, Ende November hat die Schweiz darum über die Ausschaffung von straffälligen Ausländern abgestimmt und mit dem Ja ein Zweiklassen-Gesetz geschaffen, auf dessen Umsetzung wir nun gespannt sein dürfen. In Frankreich werden ebenfalls Fremde ausgeschafft, Sarkozy hat entschieden dass Fahrende raus müssen und erwägt nun ein Ausschaffungsgesetzt nach Schweizer Vorbild. Die sozialen Probleme in den Vororten werden dadurch auch nicht weniger. Ebenfalls für Aufsehen sorgt weiterhin der Cyper-War rund um Wikileaks, ich bin gespannt mit welchen Geheimnissen uns Julian Assange noch so überrascht. Ich bin übrigens der Meinung, dass es durchaus gut ist, dass es Quellen gibt, die Staatsgeheimnisse öffentlich machen. Dass Assange deswegen nun um sein Leben fürchten muss, das ist tragisch. Zurück in die Schweiz, da wurden Bundesräte in den Ruhestand geschickt und neue gewählt. Mich freut, dass die Regierung weiter verjüngt wurde und gleichzeitig so viele Frauen das Sagen haben. 

Technik 2010

Jaja, das iPad. Für mich das Highlight des Jahres. Seit meinem Geburi habe ich so ein Teil und ich möchte es nicht mehr missen. Wie hier im Blog schon oft erwähnt, so wirklich brauchen zum Leben tut man so ein Tablett natürlich nicht. Aber es macht Spass und das ist doch immerhin auch etwas. Ich lese zum Beispiel inzwschen alle Zeitungen auf dem iPad, benutze es als Videorekorder, Mischpult und Musikintrument. Gleich nach dem iPad folgt das zweite Gerät aus dem Hause Apple: das iPhone4. Ein Quantensprung in Sachen Grafik und Geschwindigkeit. Zudem hatte ich null Probleme in Sachen Empfang, wie es zu Beginn des Jahres noch agenkündigt wurde.Ebenfalls Freude macht mir mein neuer Plattenspieler! Ja, richtig gelesen - ein Plattenspieler. Zwar tut mein alter Revox noch fleissig seinen Dienst, aber das neue Ding hat USB-Anschluss und vieles mehr und ich kann endlich meine unzähligen Schallplatten digitalisieren. Beeindruckt haben mich in diesem Jahr übrigens auch noch die Fortschritte in Sachen Konsolen, dieses Kintec für die XBox und Playstation Move scheinen Spass zu machen. In unser Wohnzimmer hat es noch keines der beiden geschafft. Noch... 

Games 2010

Wenn ich schon von der PS3 schreibe, dann mach ich auch noch kurz ein Fenster auf für die Games des Jahres. Ich bin jetzt nicht der grosse Zocker, aber dank iPad und eben der PS3 kommts doch hier und da einmal zu einem Abend an dem ich ne runde game. Vorallem fürs iPad gibts echt tolle Rollen- und Adventurespiele, die haben es mir in diesem Jahr echt angetan. Ebenso Brettspiele wie Siedler oder Carcassonne, welche sich bestens zu zweit spielen lassen. Für die Playstation gabs natürlich die FIFA Fussball WM und das FIFA 11, dazu unlängst Gran Turismo 5. Alles sehr empfehlenswert, vorallem das Race-Spiel über HDMI. Schliesslich noch zum Flop des Jahres "FIFA Manager 11" für den PC, ein Spiel voller Fehler. Ja nicht kaufen, auch wenn der Preis in diesen Tagen gesenkt wurde. 

Medienthemen 2010

Eigentlich ist genau dieser Titel das grosse Thema des Jahres. Aus fast allem wurde 2010 ein Medienhype gemacht. Der Winter ist ein Horrorwinter, der Sommer ein Jahrhundertsommer, alle Unfälle waren besonders tragisch, alle Rekorde einzigartig... und so weiter. Die Zeitungen (und auch die elektronischen Medien) wussten nicht, wie sich sich gegenseitig noch übertreffen wollten in Sachen absoluten Adjektiven. So wurden aus Minenarbeitern in Chile auf einmal Weltstars, über ein Öl-Leck im Meer wurde zwar fleissig berichtet - bis es dann allerdings geschlossen wurde, hat es ewig gedauert. Ähnlich erging es den Menschen in Haiti, sie wurden vom Schicksal tatsächlich gebeutelt, allerdings wurden sie nach der ersten grossen Spendenaktion so lange vergessen, bis die Cholera ausbrach. Nachhaltige Hilfe sieht irgendwie anders aus. Aber da war ja dann auch noch das Hochwasser in Pakistan, der Vulkan  mit dem komischen Namen und der öffentliche Kachelmann-Prozess und der Sexskandal aus Schweden und die Loveparade und die Verlobung von Kate und William und Stuttgart21. Kurz, kaum war ein Thema da wurde es auch schon wieder vom nächsten ach so wichtigen Thema abgelöst. Hauptsache immer schön Panik machen, neue Ängste schüren und Sensationen schaffen. Da kam die Schweinegrippe natürlich gerade richtig, für useren regionalen Revolver-Sender M1 - ich erinnere mich gut - quasi der Anfang vom Weltuntergang. "Werden wir alle sterben?" Inzwischen sind zwei Drittel der aktuellen Grippefälle in der Schweiz H1N1-Viren und kein Schwein schreit mehr danach... 

Bye bye 2010

Von diesem Jahr sind - unter anderem - die folgenden Menschen des öffentlichen Lebens von uns gegangen: 

- Nicolas Hayek, Swatch Gründer
- Ueli Beck, Radiolegende
- JD Salinger, Schriftsteller
- Alexander Haig, US-General und Politiker
- John Forsythe, Schauspieler
- Juan Antonio Samaranch, IOC Präsident
- Fritz Sennheiser, Erfinder "meiner" Kopfhörer
- Anneliese Rothenberger, Opernsängerin
- Gary Coleman, Schauspieler
- Dennis Hopper, Schauspieler
- Steve Lee, Sänger
- Heidi Kabel, Schauspielerin
- Jörg Berger, Fussballtrainer
- Karlheinz Wildmoser, 1860-Präsident
- Christoph Schlingensief, Künstler
- Laurent Fignon, Radrennfahrer
- Claude Chabrol, Regisseur
- Oswald Kolle, Aufklärer
- Tony Curtis, Schauspieler
- Loki Schmidt, ehemalige First Lady
- Dino de Laurentis, Filmproduzent
- Leslie Nielsen, Schauspieler
- Richard Holbrooke, Diplomat
- Blake Edwards, Regisseur

Person des Jahres 2010

Meldung vom 13. November dieses Jahres: "Die birmanische Militärjunta lässt die Regimekritikerin Aung San Suu Kyi frei. Die Friedensnobelpreisträgerin stand seit 2003 ununterbrochen unter Hausarrest." Für mich gehört Aung San Suu Kyi in die Liga von Nelson Mandela. Über Jahre für das Gute kämpfen, auch wenn es einen ins Gefängnis und fast umbringt. 


Aung San Suu Kyi ist am 19 Juni 1945, als Tochter vom Nationalführer General Aung San (ermordet am 19. Juli 1947) und Daw Khin Kyi geboren. Sie wurde in Rangoon und Burma unterrichtet, bis sie 15 Jahre alt war. 1960 begleitete sie ihre Mutter nach Delhi, wo sie als burmesische Botschafterin in Indien und Nepal tätig war. Kyi studierte Philosophie, Politik und Volkswirtschaft. Sie arbeitete die nächsten Jahre im Ausland und heiratete während dieser Zeit Michael Aris und brachte zwei Kinder zur Welt.
 
Als sie 1988 nach Burma zurückkehrte, um sich um ihre kranke Mutter zu kümmern, schloss sich Aung San Suu Kyi der prodemokratischen Bewegung an, die politische Reformen in Burma forderte. Ende der 80er Jahre sprach sie zu einer halben Millionen Menschen vor dem berühmten Swedagon Padagon in Rangoon und forderte eine demokratische Regierung. Später wurde sie von der Militärregierung verhaftet und über Jahre festgehalten. Während ihrer Haft wurde ihr der Nobelpreis verliehen. Sie richtete einen Gesundheits- und Erziehungsfond ein zur Unterstützung der Bevölkerung von Burma, zu dem sie das Preisgeld von 1,3 Millionen benutzte. Nach ihrer diesjährigen Freilassung aus dem Hausarest setzt Aung San Suu Kyi ihre Arbeit für Demokratie und Freiheit in Burma fort.Nach eigenen Angaben rechnet sie allerdings jeden Tag damit, wieder festgesetzt zu werden.

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