Wie bitte? Zwischen den Jahren. Hä? Das ist wohl die Sekunde am Silvester um Mitternacht, kurz bevor dann das neue Jahr beginnt... oder sowas. Zwischen den Jahren ist ein Ausdruck, den wir in der Schweiz so gut wie nie benutzen. Hier heisst die Zeit zwischen Weihnachten und Silvester Altjahreswoche, macht ja irgendwie auch mehr Sinn. Trotzdem hab ich Gefallen gefunden am Ausdruck "zwischen den Jahren", weil er für mich diese Zeit ziemlich gut beschreibt. Die Politik und die Wirtschaft machen Pause, viele Leute haben frei, die Skipisten sind voll, im Fernsehen gibts neben viel TV-Sport zahlreiche gute Filme und auch sonst läuft alles mit halber Kraft.
Mir gefällt diese Zeit irgendwie noch, das geb ich zu. Einmal zünftig ausschlafen, in der Nacht mal einen Film schauen den man sonst wohl verpasst hätte, mitten am Nachmittag mit Freuden in die Stadt zu einer Partie Darts, ein bisschen Eishockey und Skispringen, Spielen und Spazieren mit dem Hund, ein leckers Znacht mit einem Glas Wein unter der Woche... und so weiter. Wobei mich in diesem Jahr der Spengler Cup irgendwie noch nicht wirklich gepackt hat. Kein Plan warum, dabei spielen doch zwei russische Mannschaften mit, was mir eigentlich sehr zusagt. Dafür hab ich gestern die Herren-Abfahrt geschaut und mich über die Reaktion von Zurbriggen gefreut. Typisches Saure-Gurken-Thema, sein Ausrutscher in den USA. Gleiches gilt für Lara Gut, welche ja gestern beim Slalom durch die interne Sperre gefehlt hat. Schade, dass man in der Schweiz auf Fehlern nicht lernt und junge Sportler immer noch so schlecht behandelt.
Um noch einmal auf den Titel zu kommen: "Zwischen den Jahren", der Ausdruck ist uralt, stammt vermutlich aus der Zeit der alten Ägypter. Aber nicht nur auf Deutsch gibts diese Redewendung, darüber hinaus gibt es in anderen Kulturräumen vergleichbare Zeiträume, zum Beispiel in Großbritannien die sogenannte Boxing Week zwischen Boxing Day (26. Dezember) und dem New Year’s Eve. In Schweden heisst derselbe Zeitraum Mellandagarna. In Norwegen nennt er sich Mellomjul. In England wird die Boxing Week übrigens von Ausverkauf und vom Sport geprägt, vorallem vom Fussball. Beinahe jeden Tag gibts tolle Spiele, die Stadien sind regelmässig ausverkauft. Bis runter in die tiefen Ligen. Ebenfalls traditionell findet zwischen Weihnachten und Neujahr die Darts WM statt, auch in diesem Jahr dominiert vom schier unschlagbaren Phil The Power Taylor. Anfang Woche hab ich mich auch mal wieder im Darts versucht, allerdings wesentlich weniger erfolgreich als der Weltmeister, Spass gemacht hats trotzdem!
Tja und sonst? Morgen ist ja bereits wieder Silvester. Grosse Action wirds nicht geben, ich bin jetzt auch nicht soooo der Silvester-Fan, dieses "Warten" auf Mitternacht ist nicht so meine Sache. Aber trotzdem gibts ein gemütliches Essen mit Freunden, dazu vielleicht einen Jass oder sonst Spiele, einen leckeren Wein und dann um 12 ein Glas Schampus. Unterm Strich aber ein Abend, der auch sonst einmal im Jahr durchaus stattfinden könnte. Und wie an Weihnachten - wo wir neben den offiziellen Gästen auch ein wildfremdes Pärchen zu Gast hatten - gilt, wer alleine ist morgen Freitagabend, der darf sich ungeniert melden und bei uns mitfeiern, ins Jahr 2011.
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