2:3, nach 2:1-Führung - im heimischen Brügglifeld-Stadion. Nur eine Woche nach der 1:7-Schlappe gegen Biel/Bienne und erst einen Monat nach dem Cup-Out gegen Kriens. Nicht einmal Kickboxen oder die Bittschrift des Kapitäns konnten da dem FCA noch helfen! Matthäus am letzten... dies fand auch TeleAMEIS und schickte seine achtsprachige Reporterin Annekäthi Suwarow-Hugentobler mit einem Mikrofon bewaffnet auf die Pirsch. Sie hat im Anschluss an die enttäuschende Niederlage des FC Aarau gegen Delémont
in einem stadtbekannten Club frustrierte Matchbesucher angetroffen. Das Ergebnis ihrer Meinungsumfrage
sehen Sie in diesem schockierenden Filmdokument, in dem eine ziemlich schöne Frau in einem schlecht ausgeleuchteten Club spannende, seriöse und knallhart recherchierte Fragen stellt:
15. November 2010
14. November 2010
13. November 2010
Der Song zum Wochenende
Heute muss es fetzen, schliesslich gibts noch viel zu tun bis zur Party heute Abend. Bar einrichten, Platten herrichten, Bier kalt stellen, aufräumen und Staub saugen. Ja, halt die üblichen Sachen. Darum Vollgas mit Supershirt und ihrem Song "8000 Mark". Den gibts übrigens in verschiedenen Versionen, ich hab mich für die tecchnoide Ausgabe entschieden, mit dem offiziellen Video - welches ich btw noch recht speziell finde. Viel Spass damit!
12. November 2010
Was bitte ist so toll an Victoria's Secret?
Und diese Frage ist durchaus ernst gemeint. Jeden Abend verschaffe ich mir vor dem Schlafengehen noch kurz einen Überblick über die Nachrichtenlage dieser Welt. Sei es übers Radio, im Internet oder auch im TV. Gestern hab ich schnell Google-News durchgeschaut, war nicht wirklich viel los... ein bisschen Kachelmann-Prozess, eine Granate in Spreitenbach, die Bambi-Verleihung, Bushido im Spital und die üblichen Kriminalfälle. Doch Moment, auf Platz 1 der meist angeklickten Google News Beiträge ist... die Modeschau von Victoria's Secret? Oder wie es im Titel von RP Online steht: "Die grösste Desous Show der Welt!" Sage und schreibe 183 Beiträge zu diesem Thema, die fremdsprachigen Texte nicht einmal eingerechnet, bietet Google an. Ich hab mich dann gefragt, warum dieser Event von allen Medien so wahnsinnig prominent platziert wird. Mir persönlich sagt lediglich der Labelname etwas und dass Heidi Klum da mitmacht, aber sonst? Fehlanzeige.
Trotzdem: Focus, die Welt, die Süddeutsche, Tages Anzeiger und so weiter, alle berichten und schwimmen mit dem Strom. Auch nach dem Durchlesen von zwei, drei Texten ist es mir weiterhin nicht wirklich klar, was so wahnsinnig besonders sein soll an dieser Show und den gezeigten Dessous. Oder anders gefragt, was unterscheidet dieses Wäsche Label von anderen Marken? Ausser der Preis vielleicht... Denn Heidi Klum war in diesem Jahr ja nicht einmal mehr dabei. Darum meine plumpe Vermutung: mit Speck fängt man Mäuse oder anders gesagt, Sex sells. Und weil es vermutlich sonst erotische Themen eher selten in angesehene Zeitungen schaffen, lockt man die Leser wenigstens einmal im Jahr über diese Victoria's Secret Show.
Denn, mal so unter uns Männern gesagt, so wirklich sexy ist diese Wäsche ja irgendwie auch nicht. Oder seh ich das falsch? Mir kommt sie eher bieder vor, aber das ist wohl Ansichtssache. Und dann noch diese Engelchen mit Flügelchen... Was für ein Fetisch ist das denn? Dieses scheinbar erfolgreiche "Engel"-Konzept reicht übrigens bis ins Jahr
1998 zurück. Damals traten Tyra Banks, Helena Christensen, Karen Mulder,
Daniela Peštová und Stephanie Seymour zum ersten Mal als himmlische
Boten auf. Die Unterwäscheschau wird am 30. November im US-Sender
CBS ausgestrahlt. Bei den - für US-Verhältnisse - freizügigen Outfits, wie sie dürfte eine hohe Einschaltquote bereits
sicher sein. Aber wenn wir schon beim Thema sind und ich mich als Banause geoutet habe - wirklich sexy find ich zum Beispiel die Sachen des Labels Agent Provocateur. Kein Plan warum, aber diese Art Dessous spricht mich wesentlich mehr an als dieses Engel-Gedöns mit all diesen genormten 0815-Models. Tja und darum, zur Feier des Tages - immerhin ist heute Freitag - stell ich ganz entgegen dem totalitären Victoria's Secret Strom ein paar nette Bilder der Agent Provocateur Herbst/Winter-Kollektion auf meine Seite. Viel Spass und nicht vergessen: Sex sells, das gilt auch für Blogs.
11. November 2010
11,11, 11 Uhr 11: Ist Fasnacht lustig?
Heute beginnt für viele Närrinnen und Narhalesen (frei nach Otto Waalkes) die fünfte Jahreszeit. Ich denke, entweder mal liebt oder man hasst sie, etwas dazwischen gibt es vermutlich nicht. Was meine Beziehung zur Fasnacht angeht habe ich mich an dieser Stelle schon häufiger geäussert, da ich in einer Gegend aufgewachsen bin wo es keine Fasnacht gibt - ist diese Beziehung quasi inexistent! Ich habe in meinem Leben aber schon an Orten gewohnt oder gearbeitet, in denen die Fasnacht gross geschrieben wird, bestes Beispiel dafür Luzern! Aber auch Basel ist nicht ohne, mit Solothurn konnte ich mich gar nicht anfreunden und in Zofingen fand ich einzig die Schnitzelbänke lustig. Und da konnte ich mich tatsächlich dem Virus nicht entziehen. Umso gespannter bin ich, wie es in Erlinsbach wird, meinem neuen Wohnort. Speuz, die selbsternannte Fasnachts-Hochburg zwischen Olten und Baden. Um 11 Uhr 11 gehts heute auf dem Dorfplatz los, am Abend gibts dann Party und Guggenmusik. Ich hab mir vorgenommen, zumindest einen kurzen Blick auf das bunte Treiben zu werfen, denn immerhin hat Erlinsbach - im Gegensatz zu Aarau - eine lange fasnächtliche Tradition.
Nun aber zum Thema: Ist Fasnacht lustig? Diese Frage kommt Jahr für Jahr wieder aufs Parkett und auch die Medien lassen die Bevölkerung gerne mitdiskutieren. Ich persönlich finde, wie oben erwähnt - zum Beispiel Schnitzelbänke oft sehr witzig, aber auch gewisse Wagen (siehe oben) zaubern mir durchaus ein Schmunzeln auf die Lippen. Weniger amüsant finde ich Bälle oder gar Sessionen, da war ich mal im Raum Baden-Württemberg an einer, ein wahrer Graus. Steif und total unlustig! Unlängst wurde auf Zeit Online genau diese Frage nach dem lustig oder nicht gestellt und die Antworten hätten kontroverser nicht sein können. Ein paar Beispiele der Kommentare der LeserInnen:
"Nein!
Ich erinnere nur zu gut an meine Kindheit. Ich fand es extrem beängstigend, als klitzekleiner Mensch inmitten von Massen betrunkener Erwachsener stehen zu müssen und zu allem Überfluss auch noch mit harten Bonbons beworfen zu werden."
"Der ganze Karneval…
ist doch nur n Anschub für die Spirituosenindustrie!"
"Frei nach Heinz Erhardt …
Auf jeden Fall ist Karneval ein richtig lustig’ Treiben -
doch hat man keinen Spass daran, da lässt man es halt bleiben."
"Ich halte einfach nichts von
dieser aufgesetzten Heiterkeit. Desweiteren ist die Musik einfach grausam. Aber es muss ja niemand hingehen."
"Sie dürfen den deutschen Karneval nur nicht mit organisierten Sitzungen verwechseln,
die in den Medien präsentiert werden.
Das hat mit unserer Mentalität wenig zu tun, was dort gezeigt wird."
"150 Tonnen Süssigkeiten, 700.000 Tafeln Schokolade, 220.000 Schachteln Pralinen – allein in Köln: Karneval in Deutschland."
Wie gesagt, die Meinungen gehen auseinander. Das dürfte in Deutschland nicht anders sein als in der Schweiz, Österreich oder Brasilien. Viel spannender als die Frage ob es lustig ist find ich aber eine Geschichte, welche heute in der Süddeutschen zu lesen ist, mit dem Titel: "Karneval und Faschismus: zum Totlachen!" Hintergrund der Story, wie wurde im Dritten Reich Fasnacht gefeiert. Hat man da den Adolf Hitler auf die Schippe genommen? Wurde überhaupt gefeiert? Auch hier ein Beispiel:
"Die Männer auf dem Karnevalswagen waren als orthodoxe Juden verkleidet, sie trugen lange Bärte und Hüte. Über ihnen hing das Schild: "Die Letzten ziehen ab." Das war 1934, im Kölner Rosenmontagszug..."
Laut dem Historiker Carl Dietmar war es aber von Stadt zu Stadt verschieden wie in den Jahren vor und nach 1940 Karneval gefeiert wurde. Während die Münchner schon ab 1934 hinter Hitler gestanden sind und quasi mit ihm gefeiert haben, gab es zum Beispiel in Düsseldorf noch 1943 kritische Reden in der Bütt. Und in der Schweiz? Die Basler Fasnacht wie man sie heute kennt, hat ihr Gesicht in den 1920er und 1930er Jahren erhalten. Von 1940 bis 1945 fand weltkriegsbedingt keine Fasnacht auf der Strasse statt. Das offizielle Preistrommeln statt statt und die Schulen der Cliquen bildeten weiter Pfeifer und Tambouren aus. Die Fasnachtsplakette erschien 1941/42 als sparsame "Doppelausgabe". Intensiv fiel dann natürlich 1946 die erste Fasnacht nach Kriegsende aus. Zehntausende besuchten den Morgenstreich! In Luzern beschränkten sich die Umzugsgestalter vor dem Krieg auf internationale Motive, um in der turbulenten Zeit keine satirischen Anspielungen auf die Gegenwartsprobleme der Bevölkerung machen zu müssen. Während des zweiten Weltkrieges gab es dann keine Umzüge mehr, aber der Fritschiwagen der Zunft zu Safran fuhr am SchuDo immer durch die Stadt.
Wer sich übrigens fragt, was es mit dem 11.11. und den weiteren Fasnachtsdaten auf sich hat. Hier die Auflösung: Einige Wissenschaftler sehen bei der Zahl Elf einen Zusammenhang zu den Anfangsbuchstaben der Worte „Egalité, Liberté, Fraternité", dem Motto der französischen Revolution. Andere vermuten die Wurzeln etwa in dem alten Narrenspruch „Ey lustig fröhlich“, der erstmals 1381 auf einem Siegel nachgewiesen wurde. Der Auftakt im November geht zurück auf griechische, römische und germanische Traditionen. Da gedachte man der Götter, die für die Gaben des Herbstes, vornehmlich den Wein, zuständig waren. Die Feier des 11. im 11. um 11 Uhr 11 entwickelte sich aber erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aus eher kommerziellen Gründen. Die "katholischen" Fasnacht im neuen Jahr, wie sie zum Beispiel eben in Erlinsbach gefeiert wird, hat ihren Ursprung aber schon viel früher. Im Jahre 325 legte das Konzil von Nizza Ostern auf den ersten Sonntag nach dem Frühlingsanfang fest. Der vorausgehende Sonntag ist der Palmsonntag. Von diesem 40 Tage zurückgerechnet, findet man den Aschermittwoch (40 Tage Fastenzeit). Die Tage vor dem Aschermittwoch sind die Fastentage, je nach kantonalem Gesetz der Schmutzige Donnerstag, der Fasnachtsmontag und der Dienstag.
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