7. November 2010

1:7

Gut, gegen ein Spitzenteam der Nati B, wie heute Biel, darf man als grosser Absteiger aus der Super League auch einmal in dieser Höhe verlieren. Auch das Cup-Aus gegen die Giganten aus Kriens, easy. Es läuft ja sonst alles so super beim FC Aarau - auf und neben dem Platz nur wahre Könner (das ist doch die deutsche Übersetzung für Dilettanten, oder?) am Werk... Ob Zufall oder Schicksal, aber wenn man bei der Bildsuche von Google "FCA" eingibt erscheint als erstes das folgende Logo. Fehlt nur noch ein fettes RIP unten dran. Ich meinerseits beschränke mich auf ein leises "Gute Nacht FC Aarau!".




6. November 2010

Der Song zum Wochenende

Wer kennt diesen Song noch? "De-De-De-De-DRS drüü....", legendär! Nach langem wieder einmal gehört und bei Youtube sogar das Video dazu gefunden. Und siehe da, wer in diesem 80er Kurzfilm alles auftaucht... Heidi Abel, Beni Turnheer, Peach Weber und viele mehr. A propos viel, viel Spass bei der Zeitreise. 

5. November 2010

TV-Apps für iPad, iPhone und Co.

Ich habe unlängst über unsere "Baustelle" im Haus geschrieben. Also, Baustelle im sehr übertriebenen Sinn; schliesslich macht es total Spass am und im Eigenheim zu fummeln und zu basteln. In Sachen TV-Empfang gabs da ja auch einiges zu tun, die Vorgänger waren scheinbar nicht so Fernseh-Fans - im ganzen Haus gabs nicht eine brauchbare Empfangseinheit. Nun, in der ersten Zeit im neuen Heim hab ich mich darum ein bisschen mit den Möglichkeiten des TV-Empfangs übers iPhone oder das iPad befasst. Hier meine Erkenntnisse dazu... 


20 Minuten TV Screen: Die App von 20 Minuten wartet als Recorder auf. Zahlreiche Sender sind verfügbar und lassen sich mit nur einem Knopfdruck bequem aufnehmen und abspeichern - extern versteht sich. Die Sendungen bleiben dann 365 Tage frei verfügbar, man kann sie auch mehrmals schauen und selbstständig löschen. Total kann der User 20 Sendungen aufnehmen. Natürlich ist der Spass nicht gratis: Es gibt Abos für einen, drei oder 12 Monate. Kosten dafür 6, 15 oder 45 Franken. Dafür dass man Sendungen programmieren und aufnehmen kann finde ich die Preise angemessen, vorallem im Wlan-Netz erreicht man tolle Qualität. Zudem gibts einen Programmplaner.
Zattoo: Bietet die gleichen Preise an wie TV Screen, man kann aber nicht aufnehmen, dafür gibts mehrere (auch internationale) Sender und ein paar davon in HD Qualität. Mit nur einem Kabel lässt sich zudem das iPhone oder das iPad mit dem Fernseher verbinden und man kann ohne Kabelanschluss alle Programme geniessen. Wenn man vergleicht was ein analoger Kabelanschluss (in unserem Fall hätte einer neu gemacht werden müssen) kostet, lohnt sich die App. Zattoo bietet zudem die Möglichkeit, die Sender nach den eigenen Bedürfnissen zu sortieren. Wer ein Zatto-Abo nimmt, der hat auch Zugriff auf die PC-Version des Programms, da gibts so ziemlich alle Sender die man braucht - auch viele Exoten. Zattoo läuft nur in der Schweiz.

Mobile TV:  heisst die Fernseh-App von T-Mobile. Der Download der Anwendung ist kostenlos. Billig im Unterhalt ist “Mobile TV” allerdings nicht. Um die Sendungen von ProSieben, Sat.1, RTL, Kabel1, n-tv und N24 sehen zu können, werden 7,50 Euro pro Monat für das Basis-Paket fällig. Wer als Fussballfan noch Liga Total Paket dazubucht, bekommt die Live-Bundesliga-Konferenz. Der Tageszugang kostet dann einmalig 1,95 Euro, das Monatsabo schlägt mit 4,95 Euro zu Buche. Schade ist allerdings, dass das Angebot nur über das UMTS-Netz funktioniert. Im Wlan funktioniert “Mobile TV” nicht. Für drei Euro zusätzlich am Tag oder zehn Euro im Monat können Sie ein Erotik-Paket auf Ihr Smartphone buchen.

RTL: Die RTL-App gibt es schon seit einiger Zeit. Neu ist allerdings die Möglichkeit, das komplette Programm live auf dem iPhone und dem iPod touch zu verfolgen. Die ersten 30 Tage nach dem Download der App sind noch kostenlos. Danach verlangt der Sender pro Monat 1,59 Euro. Allerdings braucht man keine Angst zu haben, in eine Abofalle zu tappen. Nach einem Monat läuft der Service automatisch aus und kann nur auf eigenen Wunsch hin verlängert werden. Aus rechtlichen Gründen dürfen das iPhone und der iPod touch nur innerhalb Deutschlands auf das Programm zugreifen. Neben dem Live-Programm bietet die Anwendung News zu Stars und Sternchen, Wetterberichte und Clips aus dem Programm.

SPB TV: Genau wie die T-Mobile-App streamt SPB TV das Fernsehprogramm auf das iPhone. Über UMTS und Wlan. Im Angebot sind neben einigen deutschen auch internationale Sender aus 17 Ländern. Darunter ZDF, NDR, Phoenix, Deutsche Welle und einige Spartenkanäle. Die App ist kostenlos und finanziert sich über kurze Werbeeinblendungen. 

Dailyme.tv: Wie die 20 Minuten App, ein Videorekorder für Smartphones. Das soll auch mit der Dailyme-App möglich sein. Um das Programm zu nutzen, muss sich der User zuerst aber auf der Webseite registrieren. Das Passwort wird dann per SMS verschickt. Auf der Webseite trifft man dann die Wahl seiner Lieblingssendungen. Derzeit stehen auf dem Programm Serien und Sendungen von ARD, ZDF, RTL, Kabel Eins, Sat1, N24, MTV, Pro7 und deren Video-Podcasts. Die Inhalte werden nicht live gestreamt, sondern nach Bedarf übertragen.

Sky Sport:Als Pay-TV-Sender ist Sky auf zahlende Kunden und neue Erlösquellen angewiesen. Aus diesem Grund bietet Sky eine eigene App für das iPad an. Allerdings mit vollem Fokus auf Sportübertragungen: Alle Spiele der 1. und 2. Fussballbundesliga, UEFA Champions League, UEFA Europa League, DFB Pokal, ausgewählte Spiele der Premier League, Formel 1, GP2, NBA, Golf, DEL Eishockey, Tennis aus Wimbledon sowie die österreichische tipp3-Bundesliga. Für Nicht-Kunden stehen aber nur der News-Bereich sowie das Datencenter gratis zur Verfügung. Für die Nutzung der App werden pro Monat zwölf Euro fällig.

ProSieben: Der Münchner Sender streamt noch kein Live-Programm. Vielmehr konzentriert sich die Anwendung darauf, für das Fernsehprogramm Werbung zu machen. Neben Senderklassikern wie “Galileo”, “taff” und “Germany’s next Topmodel” sind auch Ausschnitte aus neuen Serien zu finden. Darüber hinaus können User Videos bewerten, sie per E-Mail, Twitter oder Facebook an Freunde weiterleiten, sie als Favoriten markieren und unter den Lieblingsvideos speichern. Also eigentlich sinnlos.

Sat.1 “ran”: Ähnlich wie Sky und T-Mobile forciert Sat.1 seine App-Anstrengungen auf den Fussball. Die “ran”-App funktioniert auf dem iPhone, dem iPod touch und dem iPad. User können Spielberichte lesen, der UEFA Champions League und der UEFA Europa League im Live-Ticker folgen, sich in Ruhe die Aufstellung der Mannschaften ansehen oder sich die Blitztabelle anzeigen lassen. Ausserdem wartet die App mit einer Kaderübersicht, einem Spielplan, Vereinsnachrichten, Torschützenlisten und Spielerstatistiken auf. Livebilder gibts aber leider nicht.

Equinux tixi: Eine neue Art des TV-Konsums über iPhone und iPad. Mit einem Kästchen das als Hotspot dient. Ich habs mir durchgelesen und finds unbrauchbar, wer will schon immer so einen Kasten mit dabei haben. Zudem lässt sich das System nicht ins eigene Wlan-Netz einbinden, sodass man es zum Beispiel als Empfänger für den hauseigenen Fernseher brauchen könnte.

4. November 2010

EFFFCEEEBEEE! OOOOEEEMMMM! Alex Frei?

Ich hatte gestern Abend ja bekanntlich ein leckeres Geburi-Essen und konnte die Spiele vom FC Basel, Marseille und Bayern darum nicht live beobachten. Im Hintergrund lief zwar der Ton der Glotze und immer mal wieder ist einer der Gäste aufgestanden und hat die Resultate gecheckt. Am Ende des Abends gabs dann "Alle Spiele, alle Tore" bei Sky und ich war wieder auf dem aktuellen Stand. Tja, ich sage nur 0 zu 7! Noch einmal null zu sieben - neuer Championsleague Rekord für Marseille, nachdem sie ja schon die ersten Gewinner dieses Wettbewerbs überhaupt sind. 1993 gegen die AC Milan. Weiter im Text: zu Bayern gibts ja nicht viel zu sagen, die spielen mal wieder FC Hollywood und drehen so langsam auf. Sauber gewonnen und in der nächsten Runde. 


Nun aber zum FC Basel. Ihr Spiel gegen Roma wurde am späteren Abend noch auf HD Suisse gezeigt und ich habs mir angeschaut. Wow, nicht schlecht Herr Specht oder besser, Fink. So macht Schweizer Fussball Spass. Die Niederlage gegen die Hypochonder aus Rom war unterm Strich dann in meinen Augen auch unverdient, genau so wie die rote Karte gegen Stocker. Die Stimmung im Joggeli kam toll rüber und die Mannen in rotblau haben bis zur letzten Sekunde gekämpft. Sowas würde ich auch mal wieder gerne im Brüggliefeld sehen. Gut, das Spiel gegen Servette am Montag war immerhin schon eine Steigerung - aber unterm Strich haben ja dann trotzdem keine Tore dabei rausgeschaut. Trotz Heimvorteil... Erinnert mich an das Blabla im Fanforum von wegen, Aarauer Fussballfans seien halt verwöhnt von Live-Konferenzen, ChampionsLeague und Co. - gute Ausrede um von der eigenen Perspektivlosigkeit abzulenken. Nun, ich hoffe dass es dem FCB dann gegen Cluj zu den nötigen Punkten reicht und wir uns auch in der nächsten Runde über einen Schweizer CL-Teilnehmer freuen dürfen. Vielleicht ja sogar gegen Marseille... 

Heute Abend sind ja die Berner Young Boys noch dran. Hmmm, der Ausdruck "veryounboyst" kommt ja aber irgendwie nicht aus dem Nichts. So gesehen hoffe ich zwar, dass es reicht, rechne aber damit, dass die Berner es mal wieder versemmeln. Darum werd ich - sofern ich mich nicht mehr fürs KiFF aufraffen kann, da spricht der FCA Präsident über die Zukunft des Clubs - wohl eher Dortmund gegen PSG schauen, in der Hoffnung, dass Klopps Mannen schön treten gegen die Pariser. Immerhin gibts am Weekend das Killer-Derby, das Hasspiel überhaupt: PSG vs. OM! Zu dem aus Sicherheitsgründen - es gab im letzten Jahr wieder einen toten Fan - keine Marseille-Fans zugelassen werden. Obwohl im Internet jetzt schon Fahrgemeinschaften gegründet werden, viel Spass schon mal... 

So und nun noch einmal zum FCB: Der Alex Frei hat ja in diesen Minuten seinen Rücktritt von der Schweizer Nati gegeben. Was soll ich sagen? Recht hat er. Okay, ich bin jetzt auch nicht immer und nur ein Fan von Frei. Er hat bestimmt seine Macken, aber wer hat das bitte nicht? Er ist Rekordtorschütze der Schweizer Nati und - wie man gestern Abend gesehen hat - immer noch brandgefährlich. Kann es sich die Schweiz wirklich leisten in Zukunft auf einen solchen Spieler zu verzichten? Ich sage nein! Wir haben sonst schon zu wenig Spieler mit Format und dann noch sowas. Danke liebe St. Galler... Danke, liebes Dummvolk. Mit euren Pfiffen wäre ich auch zurückgetreten, als Alex Frei noch beim BVB war, da war er der grosse Held. Alle Nati-Fans haben ihm zugejubelt. Nun ist er beim FC Basel und gewisse Hohlköpfe haben sich gedacht: dann pfeiffen wir den doch  auch im Schweizer Dress aus! Ich hätte Frei auch nicht regelmässig - wie Hitzfeld - von Anfang an gebracht, aber als Joker oder torgefährlicher Spieler in den zweiten 45 Minuten wäre er doch perfekt gewesen. Tja und nun ist Alex Frei also aus der Nati zurückgetreten, bestreitet nicht einmal mehr alle restlichen 5 Qualispiele. Wie ging der Spruch mit dem Propheten im eigenen Land? Egal. Habe fertig!

3. November 2010

ESC2011: Erbarmen, zu spät die Schweizer kommen!

Seit Montag kann man also abstimmen: wer soll die Schweiz beim Eurovision Song Contest in Düsseldorf vertreten? Über 320 Videos stehen zur Auswahl, auf der Webseite vom Schweizer Fernsehen kann man sich die Titel anhören und 4 Stimmen abgeben. Bloss, wer sich auf dieses Abenteuer einlässt sollte unbedingt Papiertaschentücher, Ohrentropfen, viel Zeit und - sofern möglich - einen Termin beim Ohrenarzt in Aussicht haben. Denn, es ist ein wahres Gruselkabinett welches sich dem Musikfan bei dieser Auswahl bietet. Ich hab mir mal einen grossen Teil der Songs - gewisse "Künstler" haben gleich mehrere Songs abgegeben, da hat mir dann einer gereicht - angehört und ein paar davon sind mir, aus welchen Gründen auch immer, in Erinnerung geblieben. Doch dazu später mehr! 


Stefan Raab und Lena machten es letztes Jahr vor und - wie die alte Fasnacht - per Castingshow will nun auch das SF einen würdigen Songcontest-Kandidaten ermitteln. Noch bis zum 10. November kann das Publikum online mitbestimmen, wer es in die Schweizer Vorausscheidung schaffen soll. Pro User können maximal vier Stimmen abgegeben werden. Zudem gibt eine Fachjury ihr Urteil ab, wer dabei wieviel Gewicht hat wird leider nicht bekannt gegeben. Es könnte also durchaus sein, dass die selbsternannten SF-Unterhaltungsbosse insgeheim schon wissen wer weiter kommt und wer nicht. Die zwölf besten Kandidaten werden in einer Entscheidungs-Show am 11. Dezember in Kreuzlingen (ich wette Sven Epiney moderiert) ihre Songs live präsentieren. Bloss, wer schaffts in die Ostschweiz? Hier eine Auswahl an Gut und Böse. Während in Deutschland, Finnland oder Oestereich Sachen wie Lordi, Alf Poier, Guildo Horn oder Raab schon vor einigen Jahren mit Comedy am Start waren, kommt es der Schweizer Szene erst im Jahr 2010 in den Sinn, den ESC ad absurdum zu führen. Trotzem, es gibt auch gute Sachen im Wettbewerb. 

"Gib nid uf" singt zum Beisipel Kisha - zusammen mit den Musikern Reto Burell und Nori Rickenbacher. 1999 schaffte es die 32-jährige Flamatterin mit "Why?" in die internationalen Charts, aus der Zeit hab ich übrigens immer noch ihre weisse G-Shock.. Nach langer Pause ist Kisha nun gleich mit mehreren Projekten am Start und mit ihrer Teilnahme am Eurovision-Voting versucht sie an diesen Erfolg anzuknüpfen. Ihr Lied bietet schweizerdeutschen PopRock. Aufgepeppt wird das Ganze mit Geigen- und Gitarrenklängen im Country-Stil, klingt ein bisschen wie Lady Antebellum. Auch nicht von schlechten Eltern die Nummer von "Leo Wundergut & das Staatsorchester", bestens bekannt im deutschsprachigen Raum durch seinen Schweinegrippen-Song im letzten Winter. Er nimmt den Event gar nicht erst ernst und singt "La Suisse: Zéro Points!" Gefallen hat mir durchaus auch der Beitrag von Nita & Friends, wobei ich den Titel "RIP" für einen Spassanlass wie den ESC schon gerade etwas gar triste finde. Aber sowohl die hübsche Aargauerin als auch ihre Friends überzeugen mit starken Stimmen! A propos stark, Europa: Neue Leichtigkeit! Ich hab von dem Projekt aus Luzern, Basel und Winti zwar noch nie was gehört, aber sowohl der Song - welcher an Element of Crime erinnert - und auch das Video ist wirklich gelugen und hat eine Erwähnung verdient. Hübsch ist der Song von Dragana Onaje Matic, welcher vorallem durch eine gute Stimme auffällt, im Wettbewerb allerdings untergehen dürfte. Am ersten Tag waren beim Voting auch die Elektropunks von Fiji (diesen Freitag im Flössi in Aarau!) mit von der Partie, aber inzwischen sind sie von der Teilnehmerliste verschwunden.

Nun zum Trash und wenn ich ehrlich bin, sind 95 Prozent der Beiträge wirklich nur schlecht. Da wäre zum Beispiel Fanny Lüscher. Fanny wer? La Lüscher scheint bereits fix an den Sieg im europäischen Finale zu denken und setzt mit "Dance With Me" auf einen Mainstream-Disco-Stampfer-Song. Im Video zeigt sich das 27-Jährige Ex-Model in abgefetzten Jeans und erinnert irgendwie an Daniela Baumann. Wem das deutsche Wundermädchen Lena immer schon etwas zu süss war, der stimmt wohl für Lenny Müller-Landhut. Viele Perücken, angeklebte Schnäuze und Cowboyhüte sollen bei diesem parodistischen Beitrag von der Musik ablenken. Ein Rezept, das Peach Weber schon seit Jahren erfolgreich anwendet. Für den Song Contest empfiehlt sich der Aargauer Komiker denn auch prompt selbst - als Schweizer Version von Guildo Horn. Die simple Zeile "I will win the Eurosong", eine Bauchtanzeinlage für den Balkan, Rap und Jodel sollen es richten. 

Natürlich darf auch die volkstümliche Fraktion nicht fehlen. Im freiburger Fleckvieh-Outfit und mit Handorgeln bewaffnet singen ChueLee das Lied "För mi Äti ond mis Müeti". Da der Grand-Prix der Volksmusik dieses Jahr kaltblütig abgesetzt wurde, scheint die Volksmusikmafia nun fest gewillt, den Concours zu infiltrieren und da die Macht übernehmen zu wollen. Ebenfalls in die Vorausscheidung schaffen wollen es Oeschs, die Dritten. Mit ihrem Ku-Ku-Jodel gewannen sie schon die Sendung "Die grössten Schweizer Hits". Sie treten mit dem Titel "Jodel-Time" an. Die Texte sind sowas von sinnfrei - um nicht zu sagen bescheuert - dass nicht einmal das hübsche Gesicht von Melanie Oesch davon ablenken kann. Handorgel und Gitarre vermischt "Willy Tell & sini Band" mit der Geschichte "De Fluech vom Äntlibuech" - noch der beste Titel dieser heimatlichen Songs.

Dann gibts natürlich auch die, die immer und überall mit dabei sind, wenn es PR for free gibt: Piero Esteriore, Trauffer, Mauro Grossud, Melissa Serpico, Salvo, Ad-Rian und wie sie alle heissen...nur, besser machen all diese öffentlichen Auftritte ihre Songs leider auch nicht, darum: ein dreifaches Nein! Zum Abschluss noch ein paar Exoten: da wäre zum Beispiel Jam, ein Nigerianer der in Russland wohnt nun nun für die Schweiz an der Start gehen möchte. Seine Songs, allesamt abgekupfert und langweilig. Witzig ist Dä Strolch, ein Rapper der "Ramseiers wänd go grase" neu interpretiert und auch die Sache mit dem Grasen ganz anders versteht... Die Punkte der Kiffer drüfte er dabei auf sicher haben. Aus welcher Anstalt "Fred Weston" ausgebrochen ist, entzieht sich meinem Wissen - aber der selbsternannte Frank Sinatra geht gar nicht. Weder sein Song "Zürich my Love", noch das selbstgebastelte Video bedürfen keines weiteren Kommentars.

Übrigens scheint sich das diesjährige Auswahlverfahren noch nicht bis ins Wallis durchgesprochen zu haben. Denn bei den Üsserschwiizern findet der ESC 2011 in Berlin (siehe Logo) statt und wählen kann man auch erst ab heute...


Fazit: es wird auch im Jahr 2011 nichts mit einem Schweizer Erfolg beim ESC. Zu schlecht sind die Beiträge, zu gross das Gefälle innerhalb dieser schlechten Beiträge... Zudem sind beim Schweizer Fernsehen immer noch die gleichen Clowns an der Macht wie in den letzten Jahren, die nun glauben, wenn man das System Raab kopiere, dann werde das schon was mit Punkten in Düsseldorf. Nur, die Idee wurde nicht zu Ende gedacht. Raab hat sein Casting über Wochen live im TV vollzogen, nicht anonym im Netz wie die Schweizer TV-Macher. Eine Finalsendung wird nie reichen um eine Fanbase im Land aufzubauen, erst recht wird man es so nicht schaffen ganz Europa für unseren Song zu begeistern. Ein Punkt, welcher Raab in diesem Jahr schlicht genial umgesetzt hat: Oslo hat für Lena gebrannt und am Abend des ESC gabs dann 12 Points aus allen Herren Ländern. Davon dürften wir in der Schweiz, trotz neuem altem Auswahlverfahren noch lange träumen. Ich denke, dass sich anhand der TV-Finalsendung die Familie Oesch durchsetzen dürfte, immerhin schauen eher ältere Leute SF und dann: Gute Nacht & Fremdschämen hoch 7. Und ja, ich hab gewählt!