31. Juli 2010

Der Song zum Wochenende

Seit seinem Auftritt am Paléo Festival 2010 läuft seine aktuelle CD bei mir rauf und runter. Der rebellische Liedermacher Damien Saez trifft mit seinen Texten genau meinen Nerv. Aber auch musikalisch hat der Typ was drauf. Seine Single "Sexe" aus dem Film "Femme fatale" wurde in Frankreich in der Videoversion kurzerhand verboten. Aber nachdem wir gestern schon den Nazi-Donald hatten gibts heute den Nachschlag. Ich find das Video zwar durchaus dramatisch, aber def nicht schlimm, pervers oder sonst was.

30. Juli 2010

Donald Duck ist ein Nazi

Wirklich, er trägt ne Armbinde und quakt "Sieg heil!" durch die Gegend. Das Video ist kein Fake, es wurde aber lange unter Verschluss gehalten da die Walt Disney Company angeblich einen Imageschaden befürchtet hat. Laut verschiedenen Quellen wurde der Kurzfilm "The Fuhrer's Face" zudem bis zum heutigen Tag noch nie im deutschen Fernsehen gezeigt, aufgrund der Hakenkreuze und Hitlergrüsse. Das - in meinen Augen geniale - Werk stammt übrigens aus dem Jahre 1943 und diente als Anti-Nazi-Propaganda zur Motivation der US-Truppen. Ach ja, man achte auf die vielen Details und Klischees, insbesondere Donald Ducks Haus...



29. Juli 2010

Run Christophe run!

White men can't jump, hiess es einmal in einem Film. Und wer gerne Leichtathletik schaut weiss, dass weisse Männer auch nicht wirklich schnell rennen können. Das ist ein altes Klischee, welches auch der neue Europameister über 100 Meter, Christophe Lemaitre, lange zu hören bekam. Anfang Juli sprintete der junge Franzose jedoch die 100 Meter in gerade mal 9,98 Sekunden. Nie zuvor hatte ein Weisser diese Schallmauer von 10 Sekunden durchbrochen. Nun hat das also Lemaitre geschafft und sich zur Feier gestern Abend - gegen eine Übermacht von schwarzen Läufern - noch die EM-Krone geholt.





Lemaitre ein Wunderläufer? Die weisse Hoffnung, wie damals Max Schmeling im Boxring?Ein Amerikaner ging dem Phänomen des schnellen Laufens vor rund 2 Jahren auf den Grund, studierte Sprintstatistiken und fand dann heraus, dass 494 der 500 besten je gelaufenen 100-Meter-Zeiten von Athleten mit westafrikanischen Vorfahren aufgestellt wurden. Weiter behauptet der Mann, schwarze Athleten seien weissen genetisch überlegen. Im Sprint hätten Menschen mit Wurzeln in Westafrika einen Vorteil, auf längeren Distanzen jene mit Vorfahren in Ostafrika. Ein amerikanischer Biologe dagegen betont, dass Gene nicht so statisch funktionieren, wie wir alle glauben. Man könne sie ein- und ausschalten, sagt er. Und es scheint, als habe Christophe Lemaitre als erster weisser die On- und Off-Knöpfe gefunden hat.

Nun hat der junge Mann mit Flaumschnauz also gestern Abend dem riesigen Druck der von der Fussball WM gebeutelten Sportnation Frankreich stand gehalten und gewonnen. Bei Antenne 2 sind die Reporter Kopf gestanden, Monsieur Lemaitre Senior war ebenfalls live auf Sendung und wechselte vor einem Millionenpublikum erste Worte mit seinem Sohn, dem Europameister über 100 Meter. Dieser gab souverän und total sympathisch Antwort auf alle Fragen der Journis, mit einem lustigen Lispeln übrigens. 20 Jahre ist der Mann aus der Nähe von Genf jung. Immer wieder war darum vom Gamin die Rede. Nur bei einem Thema wurde der Jungspund stumm, wenn es um die oben erwähnte schwarzweisse Geschichte ging. Davon wollte er nichts wissen und liess sich zum Trotz von seinen farbigen Konkurrenten feiern und umarmen. Bravo, Christophe. Multikulti-Frankreich funktioniert ganz genau so.

A propos Frankreich. Da - oder besser gesagt in Tunis - wurde gestern Abend die Champions Trophäe ausgespielt. Cupsieger Paris gegen Meister Marseille, auch da gabs Multikulti und dank Elfmeterschiessen erst noch viele Tore. Am Schluss hat das richtige Team gewonnen und PSG musste gegen OM mal wieder unten durch - auf und neben dem Platz. Marseille hat sich somit schon den dritten Titel in diesem Jahr gesichert, die Championsleague kann kommen. Ob es da wieder gegen ein Schweizer Team geht wird sich zeigen, Basel hat seine Aufgabe gegen Debrecen souverän erledigt, YB tat sich gegen Fener schon schwerer und dürfte nach dem Rückspiel raus sein. Nach OM vs. Zürich im letzten, wäre OM vs. FCB in diesem Jahr doch super. Gegen YB hab ich sie eh schon zwei Mal live gewinnen gesehen...




Zum Schluss noch ein Name: Miriam Stein! Nie gehört? Ich bis gestern auch nicht. Als ich jedoch zu Bett gehen wollte stolperte ich auf SF1 über die Filmszene Schweiz, es gab "Alles wegen Hulk". In der weiblichen Hauptrolle eben Miriam Stein. Zu behaupten ich hätte mich spontan verliebt wäre vielleicht etwas übertrieben, erst recht weil Mademoiselle Stein noch etwas gar jung ist. Aber hey, die Schweiz hat ein frisches, sehr hübsches Schauspieltalent und für einmal keine ehemalige Miss Schweiz. Wobei Miriam Stein die Rolle der starken Corinna ja nicht gespielt, sondern schlicht gelebt hat. Genial! Bisher gibts laut imdb noch nicht viele Filme mit der jungen Zürcherin mit Jahrgang 1988. Allerdings freu ich mich schon auf "Goethe" mit Moritz Bleibtreu. Da hat sie eine tragende Rolle und ich werd mir rechtzeitig ne Kinokarte sichern.

28. Juli 2010

Ja wo isses denn, das Sommerloch 2010?

Hier ist es. Ich habe ja lange gedacht, dass wir in diesem Sommer am sogenannten Sommerloch vorbeikommen. Erst gab es die Fussball WM, dann ist der Moritz L. zurückgetreten, die USA und Nordkorea zetteln den dritten Weltkrieg an, BP hat ein Oelleck zu stopfen, die Loveparade endet tödlich und und und... Aber irgendwie schleichen sich auch im Sommer 2010 Themen in die Medienwelt, welche das Prädikat "Sommerloch" durchaus verdienen. Wikipedia erklärt den Begriff übrigens so:

Das Sommerloch (engl. Silly season) ist eine Bezeichnung der Massenmedien, besonders der Tagespresse und der Nachrichtenagenturen, für eine nachrichtenarme Zeit...Viele Politiker befinden sich im Sommerurlaub; es finden nur wenige politisch relevante Ereignisse und Termine statt. Sportvereine haben in dieser Zeit keine bedeutsamen Spiele oder Wettkämpfe. In dieser Zeit, berichten die Medien dann über Ereignisse und Personen, für die sonst keine Sendezeit und kein Platz in den Zeitungen wäre oder vermelden häufiger vermeintliche Sensationsmeldungen ohne Nachrichtenwert, die sich oft als Zeitungsenten entpuppen. Ebenso nutzen Lobbyisten und sogenannte Hinterbänkler das Sommerloch teilweise gezielt, um Themen zu platzieren. 

Beispiele gefällig? Die Hinterbänkler der Politik haben ja gerade gestern zugeschlagen, Stichwort Ausländer-Kampagne. Ideal terminiert, die Medien haben sich darauf gestürzt. Tiere sind auch immer ein sehr dankbares Thema. Das jüngste Beispiel war Tintenfisch-Orakel Paul, der in einem Aquarium die Ergebnisse der Fussball-WM-Spiele vorausgesagt hatte. Paul ist mit dem Ende der WM allerdings direkt mit ins Sommerloch  oder in einen Kochtopf gefallen. Auch beliebt sind möglichst ausgefallene Tiere, die aus ihrer gewohnten Umgebung ausbhauen und sich dann in Flüssen und Badeseen tummeln. Egal ob ein Wolf im Wallis, ein gefährlicher Riesenwels, ein grosser Wal in Köln oder ein Schafe fressender bayrischer Problembär. 2001 zum Beispiel sorgte ein Krokodil im Rhein für Aufregung. Das Tier wurde zwar bis heute nie gefunden, füllte damals aber tagelang die Titelseiten der Boulevardblätter. 1998 hüpfte ein Känguru durch die Sommerlandschaft, was einen Journalisten zu folgendem Satz hinriss: "Känguru Manni ist am dritten Tag in Freiheit nach einem Frühstück auf einem Rübenfeld wieder abgetaucht." Das bekannteste und älteste Sommerloch-Tier ist das Ungeheuer von Loch Ness, genannt Nessie, das in einem schottischen See sein Unwesen treibt. Seit ich allerdings selber einmal zwei Tage an und in diesem See verbracht habe, zweifle ich (leider) an Nessies Existenz.

Auch immer wieder gern genommen sind in den Sommermonaten sind exklusive Forschungsergebnisse aller Art. Die BBC hat vor 5 Jahren den folgenden, schlicht sensationellen Satz an ihre Hörer weitergegeben: "Erkenntnissen des Marktforschungsinstitutes The Leading Question zufolge hören Musikinteressierte mehr Musik als Menschen, die sich nicht so sehr für Musik begeistern." Wie gut, dass wir das jetzt auch wissen. Und schliesslich wären da dann noch die Promis: der Popo von Michelle Hunziker ist zwar süss, aber da wir ihn jeden Sommer einmal sehen... naja, das wird dann auch einmal langweilig. Aber wenn Promis etwas zu verbergen haben, können wir sicher sein, die vom Sommerloch geplagten Journis werden es finden. 2009 stellte sich im Sommer die Frage, ob Lady Gaga einen Penis hat oder nicht oder ob die First Lady, Michelle Obama, beim Wanderausflug kurze Hosen tragen darf. Oder da wäre die herzzerreissende Trennungsgeschichte rund um den Lodda Matthäus und seine Liliana, es geht um eine Brust-OP, Tränen und ihre Jungfräulichkeit.


Und sonst im Jahre 2010? Sehr beliebt gerade sind Umfragen, wie sicher ist die Grossveranstaltung XYZ und Tests ob die Streetparade Zürich, die GayGames Köln oder das Eidgenössische Schwingfest genug Notausgänge haben. Der breite Arsch von Rapper Ice Ts Frau Coco auf Twitter, ein indischer Mann aus dessen Ohren so richtig viele Haare wachsen, Lindsay Lohan und ihre Erlebnisse im Frauenknast, Stress ohne Autobillet, Tatjana Geslls Nacktfotos im Internet oder die Empfangsprobleme beim iPhone 4 sind nur ein paar aktuelle Themen. Und ich bin mir sicher, es werden nicht die letzten sein bis Mitte August wieder alle sogenannt wichtigen Menschen aus den Ferien zurück sind und uns wieder "sinnvolle" Schlagzeilen liefern.

27. Juli 2010

Barcelona? München? Marseille?

Nein, Schweiz, Nati B. FC Aarau gegen Locarno am Montagabend etwa 30 Min. vor dem Anpfiff. In Barcelona, München oder Marseille hat es zwar noch mehr Zuschauer, aber da sind dann um diese Zeit auch mehr Kassenhäuschen besetzt und Eingangstore offen. Und vermutlich wuchert da auch kein Unkraut über die Treppe der Zusatztribüne, der Pommes Frites-, Hamburgerstand ist offen und am Fanstand gibts die nicht die alten Artikel der letzten Saison. Ja, das ist Gemecker, aber es ist harmlos im Gegensatz zu dem Gefluche welches gestern in der Schlange vor dem Stadion im Dauerregen zu hören war. Viele potentielle Zuschauer haben wütend die Heimreise angetreten und das Spiel beim SSF verfolgt. Der sportliche Abstieg ist das eine, an dem kann man arbeiten: mit dem 2:0 Sieg wurde der Grundstein gelegt. Wäre schön wenn die Organisation rund um den Spieltag sich nun auch noch entsprechrend anpassen würde. Sodass die 3600 Fans keine Eintagsfliege waren. Hopp Aarau!