5. Juni 2010

Die Debrahlee ist sooooo schön!

Was gerichtliche Auseinandersetzungen angeht sind die USA wahrlich ziemlich krank. Jetzt kommt der Fall Debrahlee Lorenzana versus Citibank vor den Kadi. Die 33jährige Debrahlee behauptet gefeuert worden zu sein, weil sich Arbeitskollegen von ihrer äusserlichen Erscheinung abgelenkt fühlten.

Ganz unbestritten, Debrahlee Lorenzana ist eine attraktive Frau. Bloss, hat genau diese Attraktivität es ihren Kollegen tatsächlich unmöglich gemacht, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren? Lorenzana behauptet zumindest, sie habe genau darum ihren Job bei der Citibank in New York verloren. Gegen ihren ehemaligen Arbeitgeber zieht Lorenzana darum nun wegen sexueller Diskriminierung vor Gericht. In der Anklageschrift führt Lorenzana an, bereits kurz nach ihrer Einstellung hätte ihr Chef begonnen sexistische Kommentare zu machen. Insbesondere sei sie aufgefordert worden keine kurzen Röcke, hohe Schuhe, eng anliegende Pullover oder knappe Kostüme zu tragen. Diese Kleidungsstücke seien zu verwirrend für die männlichen Kollegen und Vorgesetzten...

In der Anklageschrift heisst es weiter, dass Lorenzana betont habe, dass andere weibliche Angestellte schliesslich auch nicht anders angezogen seien als sie selbst. Auf diesen Einwand habe der Cheffe reagiert, das sei hinfällig - ihre Kolleginnen seien schliesslich unattraktiv und deshalb sei es egal, wie diese angezogen seien...! Ähem, Stadt Bern, wie war das nochmal mit der Diskriminierung, dem Elter und dem Zebrastreifen?

4. Juni 2010

Adios Pasta del Amore!

Gestern Abend waren zwar nicht die ganz grossen Tränen angesagt im Aarauer Flösserplatz, aber trotzdem kam so etwas wie Wehmut auf: Christian Gysi und Bruno Maurer hatten ihren drittletzten Auftritt als Komikerduo Pasta del Amore. Die Aarauer Lokalpatrioten standen 12 Jahre lang gemeinsam auf den Bühnen im In- und Ausland. Mit ihren Wortspielen und ihrem zeitweiligen Chaos-Humor haben sie auch mein Zwerchell gerne einmal strapaziert. Erst vor gut einem Jahr waren wir noch im KiFF um die Premiere ihres - damals wusste man das ja noch nicht - letzten Programms mitzuverfolgen. Danach waren sie unter anderem bei Giaccobbo/Müller zu sehen und auch sonst irgendwie omnipräsent. Und nun also das definitive und unwiderufliche Ende! Meinen ersten Auftritt der beiden Herren habe ich vor ca. 10 Jahren miterlebt, das war - wenn ich mich nicht irre - an einem Samstagnachmittag in einer Aarauer Gasse bei einem Stadtfest oder so. Theatertage? Ich weiss es nicht mehr. Jedenfalls ist mir damals ein lustiges Wortspiel von ihnen positiv aufgefallen, ähnlich wie man es in der Zeit von Ursus und Nadeschkin gekannt hat - auch deren Karriere hat ja in Aarau ihren Anfang genommen. 

Rund 3 Jahre später dann waren Gysi und Maurer als Unterhaltungs-Element für ein Weihnachtsessen von Radio Argovia gebucht, bei dem auch ich zu Gast war. Und da war der Bann dann endgültig gebrochen, ihr Kurzprogramm warsowas von witzig und sie haben an dem Abend für richtig gute Laune gesorgt. Tja ab diesem Moment hat man - das Dorf Aarau lässt grüssen - ihre Karriere immer irgendwie mitverfolgt. Da mal ein Zeitungsbericht, dort jemand der sie an einem Firmenanlass gesehen hat, beim Bareggfest waren sie dabei und auch beim Neujahrsempfang. Den Bruno sah man zudem immer wieder beim FC Aarau Match, an der Dartscheibe oder auf dem Bouleplatz im Schachen. Tja und nun ist also Schluss mit Pasta del Amore. Gestern Abend (noch bis Samstag) gabs viele alte Nummern zu sehen und zu hören und es war wiederum echt unterhaltsam. Aber am Ende bleibt uns als Publikum nicht mehr als "Danke und alles Gute" zu sagen. Und zu hoffen, dass wir die beiden "Clowns" in irgendeiner Form wieder einmal auf einer Bühne sehen! 


3. Juni 2010

Ich bin Georgien


Nachdem Lena Europa erobert hat wird es Zeit zu überprüfen, ob dieser Sieg auch wirklich verdient war. (Klar war er das, aber das spielt ja in dem Zusammenhang auch gar keine Rolle...). Bei alternativen Song Contest wird sich zeigen, welches Land der wahre Sieger im Kampf um 12 Points ist. Und ich wette, es ist Georgien! Warum? Na weil ich beim sogenannten GSC dieses Land vertreten werde! GSC? Gedankendeponie Song Contest! Organisert vom innovativen Blogger Konna. Logisch dass ich gerne die Schweiz oder Frankreich genommen hätte, aber die waren schon weg und inzwischen muss ich sagen, ist es auch die spannendere Herausforderung einen guten georgischen Song zu finden als bekannte Tracks. Tja und so kommt es, dass ich mich in den nächsten Tagen durch kaukasische Hitparaden und Download-Portale kämpfen werde. Die Sache wird durch den Umstand, dass man in Georgien ein eigenes Alphabet hat nicht gerade vereinfacht. Oder wer versteht auf Anhieb das hier: საქართველო

Egal. Ich hab bei Youtube schon ein paar nette Pop-, Elektro- und Punknummern gefunden. Die kommen nun in meine persönliche Wahl. Je nach Zeit werd ich hier im Blog einen kleinen Vorentscheid durchführen, eventuell entscheide ich aber auch ganz SF-like selber wen ich zur Endausscheidung schicke. Natürlich gibts dann bei Konna aufm Blog nach der Vorstellung der Titel die bestens bekannte Punktevergabe, bei der jeder Teilnehmer die berühmten "douze Points, twelve Points" vergeben darf. Als Sieg winkt, wie beim Original, die Austragung des Wettbewerbs im nächsten Jahr! Und unter uns gesagt, ich habe ja einen Geheimtipp auf Lager... Georgien hat ja einen Weltstar am Start. Mehr dazu, ein anderes Mal hier. 

*Ironie ein* Ach ja, falls ich den Event gewinnen sollte - osteuropäische Koalition sei dank - hoffe ich natürlich auf einen Anruf des Schweizer Fernsehens und die Wahl ins OK der nächsten nationalen Ausscheidung für den ESC in Deutschland. Wir schlagen Lena! *Ironie aus*

2. Juni 2010

Schweizer Nati, Top oder Flop?

Der Michi von der Heide konnte ja in Oslo am Samstag gerade mal 2 Punkte abstauben, damit gehört er zu den erfolglosesten Schweizer Künstlern beim ESC überhaupt. Nach dem gestrigen Testspiel der Schweizer Nati befürchte ich ein ähnliches Debakel in Südafrika. Die Betonung liegt in diesem Satz aber ganz klar auf dem Begriff "befürchten", schliesslich hat die Schweiz mit dem Ottmar Hitzfeld einen alten Fuchs auf der Bank - dem traue ich definitiv zu, dass er in den letzten Tagen vor dem WM-Start noch einen weissen Hasen aus dem Zylinder zaubert! 


Die ersten 10 Minuten in Sion waren wirklich gut, danach muss man sicherlich bedenken dass die Schweizer Spieler eine harte und intensive Trainingsphase hinter sich haben. Dann kamen diverse Ausfälle hinzu, die Mannschaft muss sich also erst noch finden. Die letzten paar Minuten der Partie waren dann auch noch einmal gut, der Rest aber tatsächlich zum vergessen. Oder besser gesagt wegschalten, mein Zapping-Finger hat mich dann entsprechend immer mal wieder zu Portugal gegen Kamerun und Holland gegen Ghana geführt. Bei den Spielen gabs immerhin ein paar schöne Tore und erst noch eine rote Karte für Samuel E'to - also ob der aktuell nicht sonst schon genug Probleme hätte. Aber das Hauptaugenmerk lag beim Schweizer Spiel, entsprechend hab ich mir dann auf dem ZDF später noch die Zusammenfassung angeschaut. Seit Hitzfeld ein Eidgenosse ist, berichtet man auch in Deutschland vermehrt über die Schweiz. Aber auch da war das Urteil vernichtend, kein Konzept, kein Einsatz, kein Kampf... Hitzfeld habe noch sehr viel Arbeit wenn die Schweiz nicht ohne Punkte nach Hause fahren wolle. Oha, ohne Punkte?

Gut, so ganz daneben ist die düstere Prognose nicht. Die Schweizer haben es an der WM gleich dreimal mit spanisch angehauchtem Fussball zu tun. Gleich im Startspiel die Spanier, gegen die Nummer 1 der Welt dürfte wohl kein Blumentopf zu gewinnen sein. Dann gegen Chile, von der Technik her vergleichbar mit Spanien, wenn auch nicht so raffiniert sondern eher mit mehr Kampf. Ich hab zwei Spiele der Chilenen in der WM-Quali gesehen und die steigen ganz schön rein! Schliesslich dann noch Honduras, über dieses Team lässt sich fast noch einmal das Gleiche sagen: kampfbetonte Techniker mit viel Herz. Wenn da von Frei, Barnetta und Co. nicht mehr kommt wird es wohl oder übel tatsächlich schwierig Punkte zu holen. Aber eben, da kommt dann der Ottmar wieder ins Spiel. Der vermutlich erfolgreichste Clubtrainer der Welt war zwar auch noch nie aktiv bei einer WM dabei, aber er weiss wie man Spieler auf den Punkt motiviert. Gestern gegen Costa Rica wars ein Test, aber seine Reaktionen lassen vermuten, dass der Lörracher mit Aarauer Vergangenheit immer noch hungrig ist und sich nicht einfach so nach Hause schicken lässt. Klar, die Franzosen haben letzte Woche gegen Costa Rica schon etwas besser ausgesehen und klar auch, die Schweiz hat jetzt zum dritten Mal in Folge verloren. Aber wie heisst es so schön: Aufm Platz is wo zählt! 


In diesem Sinne drücke ich der Schweiz natürlich auch bei der WM in Südafrika kräftig die Daumen, neben meiner grossen Liebe Frankreich hats im Fischerschen Fussballherz natürlich auch noch ein Plätzchen für die Nati. Erst recht seit der olle Köbi Kuhn durch "unseren" Ottmar ersetzt wurde und mich mit ein paar echt coolen Spielern überrascht hat: Padalino, Shaqiri, Bunjaku oder auch Eggimann. Abschliessend und anderthalb Wochen vor dem Kick off noch die grosse Frage, wo schauen wir all diese Spiele? Nachfolgende eine unvollständige Liste von Orten in der Region Aarau an welchen man die WM-Games zusammen mit anderen Fans schauen kann. Ein offizielle Public Viewing gibt es ja in der Kantonshauptstadt nicht mehr in diesem Jahr, dafür haben sich ein paar Beizer und Private viel vorgenommen - und im Gegensatz zu Zürich gibts bei uns die Spiele sogar mit Ton! Wer sonst noch eine coole Location weiss, einfach ein kurzes Email machen oder in die Kommentare schreiben und die Liste wird ergänzt.

KiFF, Aarau: an Konzerttagen werden die Spiele auf Grossleinwand gezeigt, dazu gibt es bei schönem Wetter Sachen vom Grill, Getränke und später noch Live Musik. 

WM-Beiz zum Schützen an der Aare: Alle Spiele live, Essen und Trinken, Hau den Lukas und Töggeliturnier auf der Wiese beim Süffelsteg. 

Restaurant Weinberg, Aarau: Grosses Zelt für 300 Personen, Grill, Wein, Bier und viele Holländer und Portugiesen. Hat bereits Tradition!

Stadionrestaurant Brügglifeld, Aarau: Voraussichtlich alle Abendspiele live, inkl. Food, Drinks and Music. 

Restaurant Altstadt, Aarau: Zwar keine Grossleinwand aber dafür 2 Fernseher auf die Gasse gerichtet, bei schönem Wetter ein Geheimtipp. 

Butcher Street No 6 Pub, Aarau:
Zwei Flatscreens indoor, die Alternative bei regnerischem Wetter.

Penny Farthing Pub, Aarau: Das Lokal für alle England-Fans! Inkl. 3 Fernseher, Grossleinwand und englischem Bier.

Schiesszentrum, Rupperswil: Im Rahmen des Eidgenössischen Schützenfest 2010 gibts im Festzelt in Ruppi eine Grossleinwand mit Speis und Trank.

1. Juni 2010

Monsieur Fischers legendäre WM-Momente

Italia 90! Was für eine schöne WM, wirklich. Zwar waren weder Frankreich noch die Schweiz mit dabei in Rom, Mailand und Co. aber trotzdem war es ein guter Anlass. Da war doch zum Beispiel dieses Lied von Gianna Nannini und Edoardo Bennato: "Notti magiche, inseguendo un goal, sotto il cielo di un'estate italianaaaa....!" Oder das lustige Maskottchen in den Italofarben. Im Halbfinale standen alles ehemalige Weltmeistermannschaften: Deutschland, Italien, Argentinien und England. Die Teams waren gespickt mit wirklichen Superstars des Fussball-History: Maradona, Baggio, Matthäus, Lineker und Co. Und Roger Milla begann den Torjubel zu revolutionieren. Nur, wem hab ich damals geholfen? Les Bleus und die Eidgenossen haben Pause gemacht und ich hab wieder einer "Liebe" aus Kindertagen die Daumen gedrückt, sprich dem Team von Bundestrainer Franz Beckenbauer. Aber primär gings mir um den guten Fussball bei diesem Turnier und der wurde uns Fans ja wirklich geboten. 

Es war irgendwie die WM der langen Grillparties. Die Spiele fanden zu guten Zeiten statt, man konnte gleich nach der Arbeit zusammen mit Kumpels vor die Flimmerkiste sitzen, den Begriff Public Viewing gab es zu der Zeit noch nicht. Man organisierte sich privat und sass dann mit kühlem Bier und mit Italien, Brasilien, England oder Deutschland-Fans vor dem Fernseher und neben dem Grill. Das Finale war ja nicht mal so der Hammer, Brehme schoss Deutschland mit einem Elfer zum Sieg. Spannender waren da schon die Halbfinals, welche beide erst im Elfmeterschiessen entschieden wurden. Der eigentliche Oberhammer, welcher mir bis heute in Erinnerung bleibt, war aber natürlich das Achtelfinale am 24. Juni in Mailand: Deutschland gegen Holland, das Hass-Duell! Frank Rijkaard - zu der Zeit übrigens auch mal im LeFlo in Aarau zu Gast - spukt dabei den Rudi Völler - später Marseille - an... und das war nur eine negatives Highlight in diesem sagenhaften Spiel.