Verdammt, ich hab lange überlegt ob ich zum Thema Missbrauch in der katholischen Kirche etwas schreiben soll. Gestern hab ich damit angefangen und dann am Schluss den ganzen Text wieder gelöscht. Warum? Ich nerve und ärgere mich über dieses Thema. Seien wir doch mal ehrlich: jeder hat es gewusst, schon immer! Wenn ich mich an die speckgesichtigen, bleichen, hageren Pfaffen von früher erinnere ("meiner" war die Ausnahme, Pfr. Laubi war schon immer ein Revoluzzer!), dann hab ich mich häufig gefragt, was in diesen Kabäuschen wohl so alles läuft - ausser Weihrauch vorbereiten und den Messwein einschenken. Überhaupt waren die Katholen schon damals irgendwie komisch. Dieses Messdiener-Zeugs, vor dem Pfarrer auf den Boden knieen, sich bäuchlings hinlegen, den Boden küssen und so weiter. Zudem dürfen diese alten Männer ja offiziell weder Beziehungen noch Sex haben. Aber hey, es sind auch nur Menschen.
Es ist eine Weile her da habe ich mal eine Reportage über das Bistum Basel gemacht, mit zahlreichen Interviews und so weiter. Da hab ich zum ersten Mal mit verschiedenen katholischen Würdenträgern zu tun gehabt. Ganz ehrlich, mir war jeder suspekt. Okay, ich bin eh reformiert und mir kommt schnell mal etwas spanisch vor diesbezüglich. Aber eben, alle waren sie soooo lieb und alle waren sie soooo freundlich und alle wollten sie nur das Beste für die Menschheit. Gut, sie verbieten Abtreibung und Kondome... spontan würden mir dazu jetzt unzählige Sprüche einfallen. Aber das Thema ist zu ernst um Witze darüber zu machen. Ich hatte in der Schule mal einen Kumpel, der war katholisch und man hat ihm damals schon nachgesagt, er wäre schwul und dürfte nicht dazu stehen. Er war regelmässig bei Jugendtreffen und ich persönlich hatte den Eindruck er war etwas "komisch". Nun gut, Fakt ist dass sich der gute Junge dann irgendwann mal das Leben genommen hat. Niemand hat so recht gewusst warum eigentlich. Würde er heute noch leben, könnte er uns vielleicht die Gründe sagen? Nachdem diese Luftblase "Missbrauch" endlich geplatzt ist.
Spekulation, ich weiss. Aber gab es nicht in jedem Quartier oder in jeder Schule diese "komischen Jungs" die sich zur Kirche hingezogen gefühlt haben, weil man da ein Ohr für sie hatte. Die an den freien Tagen immer mal wieder im Jugendraum der Kirche waren und am Abend manchmal beim Pfarrer zum Nachtessen eingeladen waren. Es gab sie doch überall... Denn wer hätte in der Kirche etwas böses vermutet? Im Einkaufszentrum rumhängen, sprayen, Musik hören, Skaten, Fussballspiele besuchen, fummeln... das war schlecht. Erst recht kiffen oder saufen. Aber in der Kirche. Da waren die Kids doch in Sicherheit und in guten Händen. Dachte man. Und jetzt? Aus allen Ecken Europas gibt es Opfer die sich melden. Nachdem sie den Scheiss jahrelang runterschlucken für sich behalten mussten. Und es ist erst die Spitze des Eisbergs.
Und was macht die katholische Kirche? Genau, gar nichts. Ein paar Lippenbekenntnisse, ein paar fadenscheinige Entschuldigungen. Der ehemalige Hitler-Junge und heutige Papst Ratzinger übernimmt natürlich keine Verantwortung, obwohl oder erst reicht weil sein Bruder mittendrin hängt in der Affäre. Zurücktreten kann ein Papst nicht, entlassen kann man ihn auch nicht... er wird also im Amt bleiben und den Mantel des Schweigens über die Sache legen. Okay, es gab ja auch schon Attentate auf den Papst... ein bisschen Hoffnung auf einen gescheiteren Nachfolger bleibt also. Da Vinci Code und all die anderen Verschwörungstheorien lassen schon mal grüssen. Aber was nützt das alles den Missbrauchs-Opfer? Gar nichts. Denn die wenigsten von ihnen werden sich trauen, mit ihrem Schicksal an die Öffentlichkeit zu gehen. Denn schliesslich wurde der Missbrauch an ihnen von der Gesellschaft toleriert. Ein alter Mann hat unlängst in einer Kneipe gesagt "früher war das halt so." Ach ja? Und heute? Die scheinheilige katholische Kirche hat in meine Augen schon (zu) viele Verbrechen zu verantworten, als dass sie ungestraft davonkommen darf. In diesen Tagen kommt also ein Neues dazu, im Namen Gottes. Amen!
Und was macht die katholische Kirche? Genau, gar nichts. Ein paar Lippenbekenntnisse, ein paar fadenscheinige Entschuldigungen. Der ehemalige Hitler-Junge und heutige Papst Ratzinger übernimmt natürlich keine Verantwortung, obwohl oder erst reicht weil sein Bruder mittendrin hängt in der Affäre. Zurücktreten kann ein Papst nicht, entlassen kann man ihn auch nicht... er wird also im Amt bleiben und den Mantel des Schweigens über die Sache legen. Okay, es gab ja auch schon Attentate auf den Papst... ein bisschen Hoffnung auf einen gescheiteren Nachfolger bleibt also. Da Vinci Code und all die anderen Verschwörungstheorien lassen schon mal grüssen. Aber was nützt das alles den Missbrauchs-Opfer? Gar nichts. Denn die wenigsten von ihnen werden sich trauen, mit ihrem Schicksal an die Öffentlichkeit zu gehen. Denn schliesslich wurde der Missbrauch an ihnen von der Gesellschaft toleriert. Ein alter Mann hat unlängst in einer Kneipe gesagt "früher war das halt so." Ach ja? Und heute? Die scheinheilige katholische Kirche hat in meine Augen schon (zu) viele Verbrechen zu verantworten, als dass sie ungestraft davonkommen darf. In diesen Tagen kommt also ein Neues dazu, im Namen Gottes. Amen!