Tatort, gestern Abend im Interdiscount in Aarau. Wie abgemacht standen wir kurz nach 17 Uhr im Untergeschoss, bewaffnet mit dem Kaufvertrag, um das neue kleine HP-Netbook abzuholen. Eines mit Touchscreen, was im Verlauf dieser Geschichte noch wichtig sein wird. Nach dem üblichen Warten auf einen freien Verkäufer gab es dann die lang ersehnte Frage: "Kann ich Ihnen helfen?". Aber klar, wir haben dem Mann unseren Kaufvertrag und die Quittung gezeigt und gesagt, dass wir gerne das Netbook abholen würden. Der rot gekleidete Mann verschwand und kam nach ein paar Minuten wieder. Mit leeren Händen. Er müsse den Kollegen fragen, der die Bestellung aufgenommen habe. "Moment bitte."
Dieser Moment dauerte gefühlte 30 Minuten, als der neue Mann ankam. Leider wieder mit leeren Händen. Es war der rundliche Glatzkopf, welcher uns am letzten Freitag das Netbook verkauft hatte. Schliesslich gabs da eine HP-Promotion und das Kistchen war noch ein paar Franken günstiger. Aber leider nicht mehr am Lager. Darum einigte man sich auf eine Abholung gestern Mittwoch um 17 Uhr. Nur, der Verkäufer sah das anders: "Haben wir Sie nicht angerufen?" Nein, haben sie nicht. Warum auch? Der Termin war ja ausgemacht. "Wir finden Ihren Computer gerade nicht bei uns im Lager." Aha, das ist eigentlich nicht unser Problem. Wir verlassen den Laden nicht ohne Computer. "Sie müssen jetzt nicht wütend werden deswegen", sagte der Mann. Wütend? Sie kennen uns nicht wenn wir wütend sind, aber nach so langer Wartezeit darf man doch ruhig etwas genervt sein. Wiederum verschwand der Mann.
Erneute 10 Minuten später tauchte er wieder auf mit dem Satz des Abends: "Ihr Netbook wurde gestern verkauft." Wie, verkauft? Ich habs ja schon bezahlt. Der Mann versuchte sich mit Schweissperlen auf dem Kopf zu erklären: "Ich hatte eben die letzten 2 Tage frei, in dieser Zeit wurde Ihr HP geliefert und gestern kam jemand in den Laden und wollte so ein Gerät. Dann hat es ihm jemand verkauft und nun haben wir keines mehr". Aha. Und jetzt? "Sie können sonst das da haben, das ist das gleiche Gerät." Aber ohne Touchscreen oder? "Ja, stimmt. Aber sonst das genau gleiche Gerät". Auf diesen Deal liessen wir uns nicht ein, vorallem weil es eine Preisdifferenz zu unseren Ungunsten gab. Okay, dann lassen wir das: "Geben Sie uns bitte unser Geld zurück, wir schauen in einem anderen Geschäft." Er müsse das abklären mit der Geschäftsleitung, meinter der durchnässte Mann. Wir haben also noch einmal gewartet. Er könne uns nur eine Gutschrift machen, Bargeld dürfe er keine auszahlen. Nun, dass er da Müll erzählt hat, das wusste er vermutlich in dem Moment auch selber. Darum die nette Bitte, "lassen Sie uns doch mal die Geschäftsführerin sprechen."
Die wollten der Mann und mit ihm der Abteilungsleiter dann doch nicht noch über ihr Missgeschickt informieren. Also, liess man sich eine neue Lösung einfallen. Telefonanrufe in alle umliegenden Filialen, Blick ins SAP und siehe da, es gab noch Geräte. Also, Verkäufer ins Auto gesetzt und ab dafür. Da wir aber keine Lust hatte noch einmal zu warten haben wir heute um 17 Uhr nochmal im Interdiscount abgemacht. Mit einer schriftlichen Bestätigung, dass das Gerät dann da ist. Und falls nicht, kriegen wir das nächst teurere Gerät zum Preis der kleineren nach Hause geliefert. Interdiscount, top die Wette gilt.