12. Januar 2010

Marseille mon amour

Unlängst musste ich mal wieder jemanden erklären, warum ich so auf dieses Marseille spinne. Das sei ja nun wirklich keine schöne Stadt, hiess es da. Es wimmle in dieser Hafenmetropole nur von Ararbern und Verbrechern, überhaupt sei man des Nachts auf der Strasse nicht wirklich sicher. Vorallem nicht als Schweizer. Da gäbe es ja auch eine grosse Moschee und regelmässig Krawalle von Fussballfans. Paris wäre da natürlich schon viel schöner und vorallem sicherer, auch als Tourist. Ich habe diesen Blumenstrauss voller Vorurteile gerne entgegengenommen und mir gedacht "okay, wieder ein mühsamer Touri weniger in Marseille."

Nun, an dieser Stelle noch einmal aufzuzählen was Marseille für mich ist und bedeutet ist überflüssig. Regelmässige Leser dieses Blogs wissen um meine Vergangenheit und die zweite Heimat. Zudem ist es ein offenes Geheimnis, dass meine längerfristige Lebensplanung (hab ich überhaupt sowas?) ganz klar auf einen definitiven Umzug nach Südfrankreich hinaus läuft. Und auch in dieser Silvesternacht hab mir zwar kein Vorsätze genommen, aber ich weiss, dass das eine oder andere Schrittchen in diesem Jahr gemacht werden kann. Auch Kleinvieh macht Mist!

Nun, der Zufall wollte es - obwohl mir gerade gestern eine gute Freudin gesagt hat, dass es gar keinen Zufall gibt -, dass in der Montagsausgabe der Zeitung "La Provence" eine Umfrage zu finden war, was denn Marseille so besonders macht. Online gabs dann ein Video mit den Antworten der Damen und Herren aus der Mittelmeermetropole. Und wer bis heute noch nicht kapiert hat was Marseille von Paris, Lyon oder Nizza unterscheidet, dem seien die folgenden 90 Sekunden ans Herz gelegt. An dieser Stelle ein Dank an den St. Galler Res, der mir geholfen hat - höchst illegal - das Flashvideo von der Webseite der Zeitung zu extrahieren.

11. Januar 2010

Habt ihr auch Hamster gekauft?

Das war nun also Daisy? Nun, vor ein paar Jahren - als ich noch jung und die Welt noch normal war - hat man dem ganz einfach "Winter" gesagt. So viel Schnee gab es ja dann auch nicht und wenn ein paar Autos im Schnee steckengeblieben sind, dann hatte das vielleicht mehr damit zu tun, dass heute öfter bei den Winterreifen gespart wird als mit einem Jahrhundertwintersturm. Nun, ich fand den Schnee gestern durchaus toll, vorallem dem Hund hats gut gefallen in der weissen Pracht rumzutollen. Und von seiner Laune hab ich mich natürlich gerne anstecken lassen. Interesssant fand ich ja die Berichterstattung zum Thema Schnee 2010. Diverse Warnungen waren zu lesen, es soll sogar Menschen gegeben haben, welche Hamsterkäufe getätigt haben. Hamsterkäufe, übrigens ein absolutes Lieblingswort von mir, denn ich werde nie verstehen warum Menschen in Krisenzeiten gerade Hamster kaufen sollen....

Nach dem Scherz des Tages nun zu einem traurigeren Thema: Attentat beim Africa-Cup. Ja, ich fand diese Schüsse auf die Nationalmannschaft von Togo echt dramatisch. Klar hat der Sport seine Unschuld schon vor Jahren verloren, trotzdem lebe ich noch immer mit der Illusion dass eben dieser Sport Völker verbinden kann. Gerade Grossanlässe wie der Africa-Cup einer ist, sollten doch für Freude und Völkerverbindung stehen. Aber eben, ich habe mich getäuscht und einmal mehr wurde eine Sportveranstaltung politisch missbraucht, mit grausamen Folgen. Dass die Eröffnungspartie zwischen Gastgeber Angola und Mali nach einem 4 zu 0 noch 4 zu 4 Unentschieden geendet hat war da ein kleiner Trost. In der Schweiz ruht die Meisterschaft ja noch, der FC Aarau lässt seine Fans in Sachen Transfers weiterhin hängen - beim Testspiel am Samstag stand mit Veli Lampi gerade mal ein Testspieler auf dem Platz. Tja und am siebten Februar gehts schon wieder los, mit dem kapitalen Spiel gegen Bellinzona. Die Gleichgültigkeit, die vielerorts erkennbar ist macht mir irgendwie Sorgen. Aber es ergeht mir ja langsam gleich was dieses Thema angeht.

So, das wars schon wieder für heute. Am Abend startet bei RTLII die neue Staffel Big Brother, denke dass ich das hier im Blog sicher auch mal thematisieren werde die nächsten Tage. Einmal mehr gelernt habe ich in den letzten Tagen, dass ich auf dieser Seite nur im Ausnahmefall private oder geschäftliche Themen abfeiern sollte - so wie ich das eigentlich seit Jahren mache - denn es gibt immer wieder Neider und Nachahmer, welche sich gerne bei Monsieur Fischer umschauen. Da werden dann auch gerne mal Ideen und Texte geklaut oder kopiert und Beiträge mit anonymen Kommentaren torpediert. Aber wie sagte schon Rudi Carrell: "Eine gute Idee erkennt man daran, dass sie geklaut wird."

10. Januar 2010

Feierabend für Leo's Popstar-Duo?


Das aus der ProSieben-Castingshow "Popstars" hervorgegangene Duo Some & Any floppt in den Charts: Das Album "First Shot" der Nürnbergerin Vanessa und dem Schweizer Leo stieg nur auf Platz 47 der deutschen Charts ein. Die Single "Last Man Standing" schaffte es nicht in die Top Ten, sondern erreichte lediglich Platz 16. Die beiden sollen damit den schlechtesten Start aller bisherigen "Popstars"-Gewinner hingelegt haben, heisst es bei "Musicnews". Ihre Vorgänger No Angels, Bro'Sis, Overground, Nu Pagadi und Monrose landeten mit ihren ersten Alben in Deutschland immerhin kurzzeitig in die Top Ten. Es mag mitunter auch am Namen liegen, denn der ist, so viel war aus der Zuschauerreaktion beim Finale zu erkennen, nicht glücklich gewählt: Bei seiner Bekanntgabe schallten Buhrufe aus dem Publikum.

In deutschen Medien wird nun bereits über eine Auflösung von Some & Any spekuliert. Auch von einem möglichen Austausch ist die Rede, etwa gegen die Castingshow-Konkurrenten Elif und Nik. Die Zweitplatzierten waren in den Amazon-Download-Charts erfolgreicher als die Gewinner. Wars das also schon und Roman Kilchsperger hatte recht als er sagte, Leo werde bald wieder Handys verkaufen? Naja, für mich wäre die Auflösung des Duos ein kleiner Verlust, der lediglich aufzeigen würde wie austauschbar solche Retortenprodukte sind!

9. Januar 2010

Der Song zum Wochenende

Heute ohne einen langen Kommentar, soll sich jeder selber ein Bild über dieses Video bzw. diesen Song machen. Er kommt von Kaas und heisst "Amokzahltag".

8. Januar 2010

La prima settimana 2010

So, die erste Woche im neuen Jahr ist schon fast um. Wie heisst oder hiess es jeweils in einer deutschen Soap-Opera? "Es wird viel passiern, ohhhohhhoo..." nun, die Woche hat sich wirklich gerade ziemlich ins Zeugs gelegt. Ein paar geniale Jobs sind bei der Ideen- und Textmanufaktur eingegangen, zwei davon mit einem riesigen Volumen! Dann hat der Postmann zweimal geklingelt und mir einerseits mein letztes Weihnachtsgeschenk gebracht: das WM-Shirt von Thierry Henry! Andererseits gabs nen iPod touch, den ich bei einem Blogger-Wettbewerb abgegraben habe. A propos Wettbewerb, wie erwähnt hab ich ja einen Textwettbewerb gewonnen und das Preisgeld an die Stiftung "for nicky" überwiesen. Die Koordinatorin des Projekts gegen Jugendgewalt Yvonne Hoheisel-Wyss hat sich daraufhin bei mir gemeldet mit einem offenen Dankesschreiben, das mich aufgewühlt hat:

lieber reto ich danke dir und den autoren/wortakrobaten für den adventsblogg und die spende für das projekt for nicky und all denen die dich unterstützt und für reto gevotet haben.
ja heute ist wieder so ein tag erinnerungen kommen hoch. nicky hatte jeweils die plastikkönige von den vorjahren aufbewahrt und liess sie dann zum einsatz kommen falls er es auf direktem weg nicht schaffte. auch das ist nicky, so viele lustige + schöne erinnerungen.
nun ich habe auch sein zeichen verstanden und werde mich mit all meiner energie gegen jugendgewalt einsetzen. zusammen können wir etwas bewirken. es sind nicht diese spektaktulären aktionen, sondern schritt für schritt in die richtung die uns als gesellschaft weiterbringt.
ein riesengrosses dankeschön für das vertrauen das ihr mir und dem projekt entgegbringt.viele spannende und auch ambitiöse herausforderungen warten auf mich.
für nicky - wegen nicky - für unsere jugend - unsere zukunft! umarmt das leben!
d'yvonne


Merci! Da fällt einem natürlich die Überleitung zu alltäglichen Themen nicht wirklich einfach, aber eben, das Leben geht weiter. Wobei diese Weisheit im Falle von Lhasa de Sela leider nicht stimmt, die begnadete Sängerin ist im Alter von gerade mal 37 Jahren an Brustkrebs vestorben. Ich habe ihre Songs und vorallem ihre einzigartige Stimme geliebt. Weniger bekannt war mir die zweite prominente Verstorbene dieser Woche, Casey Johnson. Okay die Firma ihres Grossvaters Johnson & Johnson kenn ich, aber nur weil die die Erbin gewesen wäre und ein Lotterleben geführt hat muss ich sie glaub nicht kennen, oder? Entsprechend sind all die Schlagzeilen in den Boulevardblättern an mir vorbeigehuscht. Einzig im Tagesanzeiger hab ich dafür einen Nachruf auf Lhasa de Sela gelesen, das Leben ist ungerecht.


Sportlich wars eine ruhige Woche. Klar, der Wintersport mit der Vierschanzentournee und der Tour de Ski. Bei beiden Events haben sich Schweizer tapfer geschlagen, die vordersten Plätze blieben bislang jedoch den anderen Nationen vorbehalten. Aber eben, Olympia kommt erst noch und da schlagen wir dann zu. In Sachen Transfers behält sich der FC Aarau weiterhin bedeckt, ausser dem Finnen Veli Lampi ist scheinbar nicht einmal ein neuer Spieler im Training. Ebenso halten sih die gross angekündigten Abgänge bisher im überschaubaren Rahmen. Schade, einmal mehr gabs anstatt Taten bislang nur grosse Worte! Lustig find ich indess die "Affäre Ribéry", da frag ich mich ob die Bayern kein Französisch verstehen. Ansonsten könnten sie nämlich nachlesen, dass der Franck genau das gleiche Theater vor ein paar Jahren bei Marseille schon abgezogen hat. Knie kaputt, Zehen verletzt und so weiter. Und währenddessen immer jammern und Kontakte zu neuen Clubs suchen und pflegen. Schade, eigentlich ein Weltklassespieler nur mit der Disziplin hat er es nicht so.


So, dann lassen wir diesen Rundumschlag für heute mal so stehen. Das Redesign vom Blog hat ja inzwischen wohl die gesamte Leserschaft bemerkt, das grosse Theater rund um das Tief Daisy erinnert mich an die Schweinegrippe. Leute, wir haben Winter und da gehört Schnee dazu! Hätten wir keinen kämen die Medien wieder mit der Klimaerwärmung. Der Ausdruck Ethik ist für die modernen Medien leider zu einem Fremdwort geworden, nur noch Sensationen schaffen es auf die Titelseite. Oder ins Fernsehen, wie sonst würde halb Deutschland von einem jugendlichen Sängerknaben Marcel Finette reden, der sich bei DSDS in die Hosen gepinkelt hat und von Dieter Bohlen dafür durch den Kakao gezogen wurde. Seien wir ehrlich, wer freiwillig in eine solche Sendung geht, der setzt sich so oder so dem Spott aus. Schlimmer noch als die die hingehen sind ja die, die sich das noch anschauen! Aber eben, so lange dass Sendungen wie "Supertalent", "Bauer sucht Frau" oder "Deutschland sucht den Superstar" Traumquoten einfahren, so lange wird wohl aus einer ganz normalen Grippe eine "Todesseuche!" und über ein Wintertief wird in der Bild-Zeitung weiterhin zu lesen sein: "Angst vor Blizzard! Sturmtief Daisy droht Deutschland lahmzulegen."