Und schon haben wir wieder Montagmorgen. Guten Tag allerseits. Weekends an denen so einiges läuft haben den unangenehmen Beigeschmack dass sie selber vorbei sind als einem lieb ist. So ein Wochenende liegt gerade hinter mir. So hab ich am Freitagabend erst ein gemütliches Feierabendbier genossen, danach gabs lecker Moules/Frites und anschliessend gings ins Kino. Den aktuellen Schweiger-Film "Männerherzen" haben wir uns angeschaut und ich muss sagen: guter Streifen! Klar, keine hochstehende Kinokunst - aber das hab ich von dem Film ja auch gar nicht erwartet. Leichte Unterhaltung mit leichtem Tiefgang. Besonders viel Spass haben mir natürlich meine Lieblinge Christian Ulmen und Jana Pallaske in ihren Rollen gemacht. Ebenfalls toll fand ich Wotan Wilke Möhrig als bemittleidenswerter U-Bahnlokführer. Unterm Strich hat der Film Lust auf mehr gemacht und in gut 3 Wochen gibts ja mit ZweiOhrKüken bereits mehr aus dem Hause Schweiger - inklusive Emma Tiger Schweiger und der einzigartigen Nora Tschirner! Da kommt Freude auf...
Am Samstag gabs mal wieder eines dieser unerwarteten Gespräche, die nur in einer Kleinstadt wie Aarau möglich sind. Ganz unter dem Motto "die Welt ist ein Dorf" hat mir ein älterer Mann seine Lebensgeschichte erzählt und sie war traurig. Frau eben erst verstorben, Sohn komplett abgestürzt, Job am seidenen Faden weil er seit dem Tod der Frau häufig mal neben den Schuhen steht... Kurz darauf dann südländische Lebensfreude, sprich Kontrastprogramm. Unter zahlreichen Spaniern und Portugiesen gabs sehr guten Rotwein, Paella, Tapas, Crema Catalan und so weiter. Der Spanierclub in Aarau ist auch im Herbst 2009 einer der kulinarischen Geheimtipps der Kantonshauptstadt. Und als ob wir am Schluss noch nicht genug gehabt hätten, lud der Wirt unsere Festgesellschaft an der Bar noch auf einen Drink ein. Während dem Essen lief in der Flimmerkiste natürlich das Barragespiel der Portugiesen. Ich liess mich übers iPhone über den Spielstand der Franzosen gegen die Iren informieren. Wie man es nicht machen soll, hatten ja die Schweizer bereits am frühen Abend vorgemacht. Nun, die Schlussphase von les Bleus haben wir dann im benachbarten Pub noch gesehen. Und es kam wie es kommen musste, Monsieur Fischer war der einzige Franzosen-Fan in dieser Kneipe und "peng" un à zero pour nous! Egal, mir wars ums Feiern und die Stinkefinger in meine Richtung konnte ich mit einem süffisanten Lächeln locker kontern...
Den Abschluss des Weekends bildet traditionell der Sonntag, welcher bei mir regelmässig mit Ausschlafen eingeläutet wird. A propos läuten... müssen diese ollen Kirchenglocken eigentlich wirklich an jedem Wochenende zur Morgenstund x-mal Lärm machen? Bei offnem Schlafzimmerfenster kann das auf Dauer echt nerven. Nun gut, gestern hab ich noch kurz in die Trauerfeier von Robert Enke reingezappt - live aus der AWD-Arena in Hannover. Ich weiss nicht ob ich das gut finden soll, mir hat jedenfalls die Witwe brutal leid getan. All die Kameras, die vielen Leute, die nett gemeinten Worte... war vermutlich langsam aber sicher etwas viel für die Frau. Ich hab dann jedenfalls wieder weggeschaltet. Man sollte die Angehörigen vielleicht jetzt einfach mal in Ruhe trauern lassen und die Sachen mitnehmen, die uns Enke mit seinem Tod mit auf den Weg gegeben hat. Am Abend gab es dann wieder Fussball und einmal mehr hat das Leben gezeigt, wie nahe Freud und Leid sein können. Die Schweiz ist Weltmeister! Unsere U17-Nati hat den ersten Fussball-Weltmeistertitel in die Eidgenossenschaft geholt. Dazu: Herzliche Gratulation! Besonders toll find ich dabei, dass eine Multikulti-Truppe - Siegtorschütze Haris Seferovic - mit dem Schweizer Kreuz auf der Brust diesen Titel in Nigeria geholt hat. Wäre schön, wenn genau diese Kids eben genau dieses Kreuz auch in ein paar Jahren in der A-Nati noch stolz auf der Brust tragen würde! PS: In Sachen Weltmeisterschaft feiern, müssen wir Schweizer eventuell noch etwas üben. Es war sehr ruhig in der Stadt und die Polizei hat die sehr wenigen hupenden Fans angehalten, doch bitte keinen Lärm zu machen.
In diesem Sinne, allen einen guten Start in die neue Woche. Möglichst stressfrei, was 5 Wochen vor Weihnachten für viele Zeitgenossen leider ja schon fast nicht mehr möglich ist. Entsprechend freue ich mich auf etwas Wellness Ende und französischen WM-Jubel Mitte Woche.