21. Juli 2009

Zirkus Knie '09: c'est magique!

Auch in diesem Jahr war er wieder da, der Schweizer Nationalzirkus. Allen Schwarzmalereien zum Trotz konnte ihn weder Dauerregen noch Sturmwinde daran hindern, den Besuchern ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Und Lächeln war dann auch das Motto in diesem Jahr! Die Nummern waren vielleicht etwas weniger spektakulär als in anderen Jahren, auch gab es nicht so viele Tiere zu sehen wie auch schon. Aber trotzdem hab ich das Zelt gegen halb 11 Uhr glücklich und zufrieden verlassen. Zirkus ist und bleibt halt ein ganz spezielles Ereignis, auf welches ich mich seit meiner Kindheit Jahr für Jahr freue.

C'est magique, schreibt der Nationalzirkus auf seiner Homepage und her hat recht. Gleich zu Beginn verzaubern einem hübsche Tänzerinnen und Tänzer aus Kiew und legen einen fulminanten Start ins Sägemehl. Es folgt heimisches Schaffen mit den Starbugs, ich hab von den 3 Herren im Vorfeld der Vorstellung noch nichts gekannt. Lediglich gewusst, dass es sie gibt und dass sie irgendetwas mit Tanz machen. Entsprechend waren die Jungs dann für mich auch DIE Überraschung des Abends. Ich hab sowas grässliches wie Bagatello erwartet, aber nix da. Die Herren Starbugs sind tatsächlich witzig, auf ihre sehr eigene Art und Weise. Schliesslich erwartet man im Knie alles aber keine Breakdance-Aufführungen oder eindeutig zweideutige Witze unter der Gürtellinie. Herrlich!

Nicht sooo toll fand ich in diesem Jahr die Clowns, ok das mag eben vielleicht daran liegen, dass mit den Starbugs schon recht komische Männer auf der Bühne standen und es da natürlich schwierig wird für den klassischen Clown noch Lacher abzuholen. Ebenso unten durch gingen bei mir die Pferdenummern mit den Knie-Frauen, aber das ist natürlich Geschmackssache. Die Pferde hinterliessen mir halt den Eindruck, als hätte man ihre gesamte Energie mit Tranquilizer gedrosselt. Ich seh diese Tiere lieber auf einer Koppel, einer Rennbahn oder noch besser in der Camargue. Aber eben, das ist Ansichtssache. Bei den Elefanten könnte man ja gleich denken, die find ich aber immer wieder total süss im Zirkus... Da mach ich sogar jeweils gerne nen Besuch im Zirkuszoo um die sanften Riesen von nahe zu sehen.

Der eigentliche Höhepunkt in diesem Jahr war für mich der Auftritt von Kris Kremo, dem vielleicht grössten/besten/bekanntesten Jongleur der Welt. Shows in Las Vegas, Paris, Moskau oder Monaco gehören für ihn zum Alltag und das hat man dann seinem Auftritt auch angemerkt: ein Entertainer wie aus dem Bilderbuch! Man konnte wiederum viel lachen, war aber auch fasziniert ob all seiner Geschicklichkeit. Ich frag mich einfach wie alt der Mann ist, schliesslich mag ich mich an Zirkusbesuche meiner Schulzeit erinnern und da stand der Mann schon in der Manege. Es gab noch eine atemberaubende Trapezshow - ohne Sicherungsseile -, lustige Mongolinnen auf Hochrädern mit Reisschüsseln auf dem Kopf, Balancekünstler aus Italien, kreisende Stahlringe im Mondlicht, kräftige Russen und flinke Jockeys auf schnellen Pferden. Dazu natürlich viel Popcorn, Zuckerwatte und Lakritze. Natürlich war es mir auch in diesem Jahr beinahe wieder schlecht, weil ich so fasziniert war von der Zirkusmagie und darum viel durcheinander gegessen habe . Aber es gibt halt Dinge, die ändern sich nicht. Egal ob man 9 oder 39 Jahre alt ist und das ist auch gut so!

Einen kritischen Aspekt möchte ich an dieser Stelle aber doch noch in die Runde werfen, es geht dabei um den Zoo. Früher mag ich mich erinnern, sah man im Zoo all die Tiere der Vorstellung. Heute gibts im Zoo zwar immer noch viele Tiere - Lamas, Schweine, Zebras etc. - aber die fahren scheinbar nur noch mit des Zoo wegens und spielen im Programm gar keine Rolle mehr. In meinen Augen könnte man dann auch darauf verzichten, all diese Viecher Tag für Tag durch die Schweiz zu kutschieren. So wirklich glücklich haben sie nämlich nicht gewirkt, vorallem ein psychopathischer Papagei wird mir noch ne gute Weile in schlechter Erinnerung bleiben. Dass es nur wenige Tiernummern gab, zur Hauptsache mit den traditionellen Pferden und Elefanten fand ich nämlich noch gut - vorbei die Zeiten mit Tigern und Löwen und Co.! Aber wenn dann all diese Tier trotzdem weiterhin mitfahren müssen, dann find ich persönlich das etwas überflüssig...

Trotzdem, der Schweizer Nationalzirkus Knie wird mir auch in diesem Jahr in guter Erinnerung bleiben und ich freue mich jetzt schon auf die nächste Tournee, bin dabei vorallem gespannt was nach Ursus & Nadeschkin, Emil Steinberger, Massimo Rocchi, Victor Giaccobo oder eben nun den Starbugs noch kommen kann in Sachen Humor.

20. Juli 2009

Der Raab machts also doch!

Überraschung: Nach monatelangen Querelen haben sich die ARD und Stefan Raab doch zu einer Zusammenarbeit beim "Eurovision Song Contest" durchgerungen. Raab sucht im Frühjahr 2010 in einer acht Sendungen langen Castingshow im Ersten und bei ProSieben den Kandidaten für den "Song Contest", das TV-Publikum bestimmt wiederden Sieger. Das Finale wird dabei im Ersten ausgestrahlt, das Halbfinale bei ProSieben.

Die genauen Details wollen Raab und die beiden Sender im Spätsommer bekannt geben. Doch bereits jetzt hat man sich zumindest auf den Ablauf der Castings geeinigt. So gehen aus bundesweiten Castings 20 Fianlisten hervor, die zunächst in fünf Vorentscheidungsshows bei ProSieben gegeneinander kämpfen. Der Sieger des Finals tritt schliesslich beim Eurovision Song Contest in Oslo für Deutschland an.

Anchor und Juryvorsitzender ist natürlich Stefan Raab, wer neben im noch in der Jury sitzt, steht derzeit noch nicht fest. Die endgültige Entscheidung über den deutschen Kandidaten trifft ohnehin das TV-Publikum. Der Einigung voraus gegangen war ein langes Hin und Her zwischen den Gremien der ARD und dem ProSieben-Showmaster, der eine Kooperation zwischendurch schon abgeschrieben hatte. Die Pressemitteilung zur Einigung zitiert Raab dementsprechend auch nur mit einem einzigen, sehr treffenden Satz: "Na also, geht doch..."

Eine Zusammenarbeit dieser Art hat es zwischen einer privaten und einer öffentlich-rechtlichen Sendergruppe noch nicht gegeben. Wenn es um eine so große Sache geht, müssen Grenzen überwunden werden. Eine gute Idee ist eine gute Idee. Der Deutsche Vorentscheid 2010 wird mit Stefan Raabs Leidenschaft, ProSieben und natürlich dem Ersten das Fernsehereignis im Frühjahr 2010. Also liebe Schweizer Verantwortliche: kneift euch gefälligst in den Hintern und stellt auf SF auch eine heisse Castingshow auf die Beine, damit wir beim Eurovision Song Contest 2010 als Eidgenossen auch mitfiebern können. Leider hat sich die SRG SSR idée suisse - trotz fairem Angebot - noch nicht bei mir gemeldet, damit ich ihnen mein Konzept hätte vorstellen können...

Zum Schluss noch die Zahl des Tages, ausgerechnet von der deutschen Bildzeitung:

1442

Genau so viele Minuten haben scheinbar ARD und ZDF am Wochenende Wiederholungen gesendet. Nur diese zwei Sender... da wundert es auch nicht dass einem Sven Epiney im Schweizer Fensehen mitten im Juli mit den Worten begrüsst: "Herzlich willkommen zum Drei Königstag-Special..."

18. Juli 2009

Der Song zum Wochenende

Da war er also am Donnerstag in Aarau, so quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Die Rede ist von Bligg, einem der derzeit wohl angesagtesten Rapper unserer Nation. Ich gebs zu, an mir ging Bliggs Karriere in den letzten Jahren eher spurlos vorbei. Zu Zeiten von "Bligg&Lexx" fand ich seine Sachen noch witzig und auch die Single mit Emel hat mir recht gut gefallen. Danach wurde mir die ganze Chose dann zu kommerziell, aber dafür konnte der gute Herr Bliggensdorfer ja vielleicht auch gar nicht viel. Er wurde sowas wie der Vorzeige-Rapper des Schweizer Fernsehens, keine Musiksendung flimmerte über den Bildschirm, ohne das Bligg nicht mit von der Partie gewesen wäre. Meist begleitet von der Streichmusik Alder, denn so konnte man den jungen Mann auch einem älteren Publikum verkaufen.

Nun, so lief also diese Karriere von Bligg vermutlich durchaus erfolgreich; einfach halt ohne mich. Entsprechend neutral reagierte ich dann auch auf die reichlich späte - Anfrage vom FC Aarau, ob ich am Konzert von eben diesem Bligg im Schachen nicht mithelfen könnte. Ja klar, machen wir doch. Und so war ich also am Donnerstag im Schachen anlässlich des Sommercamps der Junioren spontan in der prallen Sonne und hatte 500 Kinder um mich herum. Schon vor dem Anlass hab ich Bligg & Band beim Soundcheck zugehört und musste zugeben, dass der Sound echt gut klingt. Vorallem war ein echter Hackbrettspieler dabei, der bei den Proben auf seinem Instrument sogar Stephan Eicher-Songs spielte.

Ok, das Zelt war gut gefüllt als das Konzert begann. Im Publikum - passend zum Anlass Juniorencamp - natürlich zur Hauptsache Kinder, zwischen 7 und 15 Jahren würde ich mal schätzen. Tja und jetzt muss ich einfach sagen: Chapeau Bligg! Ich habe erwartet dass der Rapper bei der übermässigen Anzahl Kids sein Programm runterspielt, sich bedankt und dann verschwindet. Zudem es im Zelt unter der prallten Sonne gefühlte 80 Grad war! Aber nein, bereits ab der ersten Minute widmete sich der Künstler seinem jungen Publikum, ein einer Form die man schlicht als respektvoll bezeichnen muss. Entsprechend reagierten die Kinder, es ergab eine Interaktion die man auch bei Konzerten für Erwachsene nur selten erlebt. Zusammengefasst standem Bligg und Band (mit Lesley Bogaert) über 90 Minuten auf der Bühne, holten Kinder auf die Bühne zum Tanzen, verschenkten Rosen und CD's, gaben Autogramme und drei Zugaben. Mehr geht nicht...

In diesem Sinne muss ich meine Meinung zum Thema Bligg also etwas revidieren, ein grossartiger Unterhalter. Und nachdem ich mir ein paar seiner Songs inzwischen etwas genauer angehört habe muss ich sagen, das einige mit wirklich gute Texte überraschen. Darum heute Musik aus der Schweiz, "1 Tag":

16. Juli 2009

Ich hab da etwas gefunden...

"Es" kommt aus Kanada, sieht gut aus und klingt genial. Oder umgekehrt. Es nennt sich Coeur de Pirate! Über die Band ist bei uns im deutschsprachigen Raum nicht allzu viel bekannt, noch nicht. Mir ist ihre aktuelle Single "Comme des Enfants" bei NRJ France aufgefallen, die läuft da rauf und runter. Wie gesagt, Kanada ist das Stichwort. Herz und Stimme von Coeur de Pirate ist Beatrice Martin, die schon mit 3 Jahren Piano zu spielen begann. Die Kanaderin verleiht ihren Songs nicht nur wunderschöne Pianoklänge und eine atemberaubend sanfte Stimme, sondern hat mit ihren 19 Jahren schon einiges zu erzählen, unter anderem über Gefühle und die Einsamkeit. Mit über einer Millionen Klicks auf ihrer MySpace Seite und der Nummer 1-Platzierung ihrer Single "Comme des Enfants" in Kanada hat Frau Martin bereits grosse Aufmerksamkeit gewonnen. Hier gehts zum Song! Man beachte dabei den supersympa Dialekt... Schmelz!

Und sonst? Ich mache mir irgendwie langsam Sorgen um das Wetter. In der Nacht gibts immer mal ein heftiges Gewitter, heute ist es tierisch heiss und ab morgen Freitag kehrt dann scheinbar der Winter zurück. Mit einem Temperatursturz von bis zu 20 Grad, Stürmen, Regen, Blitz und Donner. Wahnsinn! Heute versuche ich noch etwas das Wetter zu geniessen, am Abend gibts ja dann im Schachen ein Bligg-Konzert - im Rahmen des Junioren-Sommercamps des FC Aarau. Ich schau da dann mal vorbei, komischerweise ist das Konzert aber nur so halb öffentlich - trotz 25 Franken Eintritt. Ich zumindest habe nirgends eine Werbung oder ein Plakat gesehen, bin dann mal gespannt obs Leute hat.

Seit gestern gehöre ich übrigens zu der 3G S-Generation. Wow ist dieses Teil schnell, macht echt Spass! Aber nun reichts für heute, will vorwärts machen damit ich so bald als möglich in die Sonne kann. In diesem Sinne, mit dem Herz eines Piraten: einen schönen Donnerstag!