18. Juli 2009

Der Song zum Wochenende

Da war er also am Donnerstag in Aarau, so quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Die Rede ist von Bligg, einem der derzeit wohl angesagtesten Rapper unserer Nation. Ich gebs zu, an mir ging Bliggs Karriere in den letzten Jahren eher spurlos vorbei. Zu Zeiten von "Bligg&Lexx" fand ich seine Sachen noch witzig und auch die Single mit Emel hat mir recht gut gefallen. Danach wurde mir die ganze Chose dann zu kommerziell, aber dafür konnte der gute Herr Bliggensdorfer ja vielleicht auch gar nicht viel. Er wurde sowas wie der Vorzeige-Rapper des Schweizer Fernsehens, keine Musiksendung flimmerte über den Bildschirm, ohne das Bligg nicht mit von der Partie gewesen wäre. Meist begleitet von der Streichmusik Alder, denn so konnte man den jungen Mann auch einem älteren Publikum verkaufen.

Nun, so lief also diese Karriere von Bligg vermutlich durchaus erfolgreich; einfach halt ohne mich. Entsprechend neutral reagierte ich dann auch auf die reichlich späte - Anfrage vom FC Aarau, ob ich am Konzert von eben diesem Bligg im Schachen nicht mithelfen könnte. Ja klar, machen wir doch. Und so war ich also am Donnerstag im Schachen anlässlich des Sommercamps der Junioren spontan in der prallen Sonne und hatte 500 Kinder um mich herum. Schon vor dem Anlass hab ich Bligg & Band beim Soundcheck zugehört und musste zugeben, dass der Sound echt gut klingt. Vorallem war ein echter Hackbrettspieler dabei, der bei den Proben auf seinem Instrument sogar Stephan Eicher-Songs spielte.

Ok, das Zelt war gut gefüllt als das Konzert begann. Im Publikum - passend zum Anlass Juniorencamp - natürlich zur Hauptsache Kinder, zwischen 7 und 15 Jahren würde ich mal schätzen. Tja und jetzt muss ich einfach sagen: Chapeau Bligg! Ich habe erwartet dass der Rapper bei der übermässigen Anzahl Kids sein Programm runterspielt, sich bedankt und dann verschwindet. Zudem es im Zelt unter der prallten Sonne gefühlte 80 Grad war! Aber nein, bereits ab der ersten Minute widmete sich der Künstler seinem jungen Publikum, ein einer Form die man schlicht als respektvoll bezeichnen muss. Entsprechend reagierten die Kinder, es ergab eine Interaktion die man auch bei Konzerten für Erwachsene nur selten erlebt. Zusammengefasst standem Bligg und Band (mit Lesley Bogaert) über 90 Minuten auf der Bühne, holten Kinder auf die Bühne zum Tanzen, verschenkten Rosen und CD's, gaben Autogramme und drei Zugaben. Mehr geht nicht...

In diesem Sinne muss ich meine Meinung zum Thema Bligg also etwas revidieren, ein grossartiger Unterhalter. Und nachdem ich mir ein paar seiner Songs inzwischen etwas genauer angehört habe muss ich sagen, das einige mit wirklich gute Texte überraschen. Darum heute Musik aus der Schweiz, "1 Tag":

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Also ich habe eigentlich auch nicht gegen ihn, aber seine Musik ist nicht so ganz meine Stilrichtung.

Und ja, er ist mir viel zu kommerziell. Doch ich glaube, das wird man fast automatisch, wenn man mal Erfolg hat. Stress fand ich vor ein paar Jahren noch wirklich toll (Musik und Mensch) und jetzt stinkt er nach Kommerz. Ich mag seine Musik zwar grösstenteils immer noch, doch es ist eben nicht mehr dasselbe!

"DANdii" Daniel Irniger hat gesagt…

Ich mochte beide schon immer (Bligg+Stress), auch wenn nicht Alles und jeden Song; Kommerz hin oder her. Gute Kunst produzieren, braucht Zeit und Geld und da ruft der Kommerz aus jedem Winkel heraus : "lass mich dir helfen". Es scheint so, dass Bligg damit gut umgehen kann und sich dessen wohl bewusst ist. Vor ein paar Jahren habe ich, das schweizer Rap-Urgestein "Black Tiger", persönlich kennengelernt. Auch er musste sich in gewisser Weise "komerzialisieren", ist aber als Mensch auf dem Boden geblieben. Bei ihm gefällt mir noch speziell, dass seine inhaltlich guten Texte, soweit ohne ein "Fuck" und "Du Arschgesicht" auskommen.

Anonym hat gesagt…

War auch im camp und fand das Konzert von Bligg Super. Roman

Anonym hat gesagt…

hach, dieses lied...