11. Dezember 2008

Grüezi, Stadtpolizei Aarau

Seit etwa 13 Uhr versuche ich über die Hauptnummer die Stadtpolizei Aarau zu erreichen, eigentlich möchte ich ja nur eine Auskunft. Man mag sich gar nicht vorstellen, wenn ich ein dringendes Problem hätte. Denn seit dem Mittag höre ich immer die gleiche Tonbandansprache:


"Grüezi, Sie sind mit der Stadtpolizei Aarau verbunden. Der Polizeiposten ist derzeit nicht besetzt. Unser Bürozeiten sind von Montag bis Samstag zwischen 7 und 18 Uhr geöffnet."

Dann folgt der Hinweis, dass ich in dringenden Fällen die Taste 1 drücken soll. Aber eben, ich bräuchte ja nur eine Auskunft. So dringend ist dieser Fall dann auch nicht. Aber vermutlich muss ich am Ende des Tages den Knopf doch noch drücken, damit ich mit jemandem vom Posten reden darf.

10. Dezember 2008

Es schneielet, es beielet

Aarau wieder unter einer Schneedecke, auf dem Weg ins Geschäft fliegen einem die Flocken entgegegen. Da tut ein warmes Gipfeli richtig gut und siehe da, heute kommt man auch ohne Warten dran beim Znüni-Einkauf. Die alten Frauen von vor ein paar Wochen sind bei dem Wetter nicht auf der Strasse am frühen Morgen. Vermutlich schauen sie fern, SF1. Die Bundesratswahl läuft ja gerade. Eine der Frauen sitzt dabei glaub übrigens gerade auf dem Stuhl der Nationalratspräsidentin... Bei uns im Geschäft ist man dank Zattoo auch auf dem laufenden. Mein Tipp? Blocher machts nicht, Maurer wird nicht gewählt, der Grüne hat keine Chance und irgendein Sprengkandidat kriegt am meisten Stimmen. Dann das gleiche Theater wie bei Bundesrätin Widmer-Schlumpf und es dauert und dauert.... Gegen 11 Uhr wissen wir dann ob ich mit meinem Tipp recht hatte, die Konkordanz (wiederum das Wort des Tages) noch gewahrt wird, die Zauberformel immer noch gilt und schliesslich wer neuer Bundesrat oder Bundesrätin ist.
Das Zitat des Tages ist übrigens bereits gefallen, von Moderator Reto Brennwald "Der Sprengkandidat Hansjörg Walter ist bereits explodiert".

9. Dezember 2008

Gute Besserung, Herr Mörgeli

Ich muss jetzt mal was los werden. Ich bin ja nicht wirklich ein grosser Fan der Schweizerischen Volkspartei und auch den Mörgeli fand ich jetzt nie so umwerfend berauschend, als dass er meine Sympathien gehabt hätte. Und so wie ich denken glaub noch recht viele Menschen in diesem Land. Aber trotzdem macht mir derzeit was zu schaffen im Bezug auf Mörgeli.
Der Mann hatte ja gestern bekanntlich einen schweren Verkehrsunfall und wie es mit seiner Gesundheit weitergeht, ist derzeit noch unklar. Nun, ich bin gestern Abend nach der Arbeit ein genüssliches Feierabendbier trinken gegangen. Habe mich mit der Wirtin noch etwas über Gott und die Welt unterhalten, als am Nebentisch ein paar Herren Platz nehmen. Und dann ging es los: "Geschieht dem Mörgeli recht, soll er doch zum Krüppel werden", "Hoffentlich geht jetzt auch die Bundesratswahl bachab, genau so wie dem Mörgeli seine Karriere" oder "Schade ist es ihm nicht gleich ergangen wie dem Haider in Oesterreich."
Hallo? Wie gesagt, man muss ja kein SVP-Fan sein und mag mag diese Partei auch durchaus nicht besonders lässig finden, aber jemandem den Rollstuhl oder den Tod wünschen. Ich weiss nicht recht, das geht meiner Meinung nach deutlich zu weit. Partei hin oder her, da gehts doch in erster Linie mal um einen Menschen und um seine Familie. Wobei ich zugeben muss, dass ich die Bemerkung des SVP-Sprechers gestern Abend in den News auch nicht gerade prickelnd fand, wonach die Wahl von Ueli Maurer in den Bundesrat gefährdet sei, weil die Stimme von Christoph Mörgeli fehle. Wenns dann nur an einer Stimme liegen sollte morgen...

8. Dezember 2008

Monsieur Fischer live beim WDR

Wer es letzte Nacht live gesehen hat, der dürfte sich einen abgelacht haben; vorallem als die Fotos gross über den Bildschirm geflimmert sind. Wer es nicht gesehen hat, der hatte halt einfach Pech, aber immerhin gut geschlafen. Lustig war es oder anders gesagt, ich hatte meinen ganz persönlichen Spass daran. Worum es geht? Ach so. Ich war live im TV, beim WDR. Wenn man also live in seiner Lieblingssendung "auftreten" darf, dann macht das natürlich Laune. Und "Zeiglers wunderbare Welt des Fussballs" gehört definitiv zu meinen wenigen Lieblingen in der Flimmerkiste.

Aber nun zum Thema als solches. Wie schaffe ich es ins Fernsehen? Ganz einfach, man biete dem WDR etwas an, was er haben will und schon ist man im Geschäft. Arnd Zeigler, seines Zeichens Moderator, Autor und Stadionsprecher des SV Werder Bremen sucht in seiner Late Night-TV-Show jeden Sonntagabend Menschen, die mit ihm ein Fussballshirt tauschen. Wie es sich in Kickerkreisen halt so gehört. Er selber bietet ein Shirt seiner Sendung an, dafür will er dann ein gutes Stück aus den Sammlungen seiner Zuschauer haben. Tja und da hab ich mal meinen Keller durchstöbert und bin fündig geworden. Ich habe dem Arnd also eines meiner Leibchen zum Tausch angeboten und siehe da, kurze Zeit später gabs nen Anruf aus Köln mit dem Hinweis, dass ich bei der Tauschaktion dabei sei. Juchu!

Man muss dazu sagen, es gibt für diese Aktion genau mal 11 Leibchen. Danach ist Schluss. Umso lustiger finde ich es, dass ich seit Freitag nun eines dieser streng limitierten Retro-Shirts bei mir zu Hause im Schrank liegen habe. Zum eigentlichen Tausch gab es dann noch den Interview-Termin und der war eben gestern Sonntagabend, live in der Sendung. Dabei wurden Fotos gezeigt, wo man mich sieht wie ich das nigelnagelneue Shirt trage. Ebenso wurde der halbstündigen Sendung "mein" Ex-Leibchen, welches nun dem Arnd gehört, gezeigt. Ein Schweizer Nati-Shirt übrigens. Ok, da mein Herz bekanntlich für les Bleus schlägt, fiel mir der Tausch nicht besonders schwer. Obwohl ich mir im Vorfeld in der Bude anhören musste, dass ich ja nicht ganz normal sei, sowas zu tauschen. Aber eben, die Geschmäcker sind verschieden. Auch darüber haben wir uns im Telefoninterview kurz unterhalten. Nach etwa 3 Minuten Talk war der Zauber dann auch schon vorüber und die Sendung vorbei.

Auch wenn die Aktion kurz und verrückt war, hatte ich Spass daran. Vorallem das Inti beim WDR war lustig, erlebt man ja auch nicht alle Tage. Natürlich habe ich es mir aufgenommen und für die Nachwelt aufgespart. Auch wenn es ausser mir vielleicht niemals mehr jemanden interessieren wird, egal. Derzeit schwebe ich immer noch auf Wolke 7 und erfreue mich über mein verfrühtes Weihnachtsgeschenk aus dem schönen Köln. Grüsse dahin übrigens, man liest hier mit soviel ich weiss.

7. Dezember 2008

Sehr geehrtes Schweizer Fernsehen

... sie kotzen mich an! Da ist man am Sonntagabend nach dem Spaziergang gemütlich am Kochen und lässt dabei im Hintergrund das Skirennen der Männer laufen. Matthias Hüppi und Bernhard Russi erzählen uns mit welchen Startnummern die Schweizer und die Oesterreicher kommen und schon geht es los. Inzwischen ist der Braten im Ofen und der weisse Martini bietet sich an zum Apéro. Man setzt sich also vor die Flimmerkiste und freut sich auf das Rennen. Aber Hoppla, nach 15 Fahrern ist Schluss. Da erscheint der gute Michi Sokoll und erzählt uns, dass jetzt die Wiederholung von Konsum TV vom letzten Wochenende kommt und die Uebertragung aus den USA darum endet. Hallo, geht?

Am Nachmittag ist schon der Simi Ammann zum zweiten Mal in Folge in diesem Jahr zum Sieg gesprungen, ohne dass das Schweizer Fernsehen das gezeigt hätte. Lieber hat man eine Sendung von gestern Abend wiederholt. Und nun das, da kommen noch zahlreiche Schweizer Fahrer den Berg runter im ersten Lauf dieses Riesenslaloms und SF2 muss eine Wiederholung zeigen. Nennt man sowas dann wohl Service Public?

Nun, inzwischen haben wir auf ORF umgeschaltet. Die sind eh besser, nämlich. Und der Braten ist zum Glück auch bald fertig, da spielt es dann eh keine Rolle mehr, was im Fernsehen kommt und was nicht. Aber trotzdem, sehr geehrter Schweizer Fernsehen: sie kotzen mich an!