19. Januar 2008

Ein Abend mit Züri West

Punkt halb 10 Uhr stand Monsieur Fischer mit einem guten Glas Rotwein am Rande der Bühne, die in tiefes Blau und viel Nebel gehüllt war. Zwei, drei: "Jetz geits mer wieder viu viu besser, i ha ne neui Wohnung und ha mer e Meersou kouft...." mit dieser - treffenden - Textzeile haben Züri West gestern ihr Konzert im KIFF in Aarau eröffnet. Und kein Wunder war nach den ersten Sekunden bereits das grosse Mitsingen angesagt. Das Aarauer Konzertlokal war bis auf den allerletzten Platz ausverkauft und das Volk war gekommen, um mit Kuno und Co. eine Party zu feiern.

Irgendwie fällt es schwer, das Konzert zusammenzufassen. Eigentlich wäre es mit dem Satz "Es war perfekt" bereits getan. Züri West waren in toller Spiellaune, mischten ältere Hits mit Songs vom neuen Album, so dass es keine Sekunde langweilig wurde. Entsprechend hatte es auch Platz für ruhigere Titel, welche es auf dem aktuellen Album "Haubi Songs" ja mehrfach gibt.

Kuno Lauener präsentierte sich dem bunt gemischten Publikum (vom kreischenden Teenie über das Proseco trinkende Groupie bis hin zum ergrauten Alt68er) in guter Stimmung. Machte Sprüche über die Medienpräsenz von Züri West in den letzten Wochen und gab zu, dass er ein Foto von SVP-Mann Toni Brunner mit einem Bild von sich verwechselt hat. Er erkundigte sich aber auch über den Verbleib von Ex-YB-Kultspieler Gürkan Sermeter, der inzwischen beim FC Aarau seine Brötchen verdient. Kurz, die Kommunikation zwischen Band und Publikum war während dem ganzen Abend äusserst unterhaltsam.

Einziger Wehrmutstropfen vielleicht, der eine Lautsprecher hatte nen Knacks, wodurch die Soundqualität zwischendurch immer mal wieder etwas zu wünschen übrig liess. Aber das war ein Detail, dass der guten Stimmung keinen Abbruch tat. Alles in allem standen Züri West 2 Stunden auf der Bühne und lieferten eine perfekte Show ab. Das Publikum forderte Zugabe um Zugabe und die Band erfüllte die Forderung brav... "Ehr sid verruckti Sieche, aber es luschtigs Vöukli do z Aarau", meine Kuno nachdem er zum vierten Mal die Bühne betrat. Den Schlusspunkt setzte der Song "Pünktli", mit welchem Züri West ihr begeistertes Publikum in den dunklen Nachthimmel entliessen.

Nach Hause gehen wollte aber irgendwie noch niemand. Wer noch etwas Geduld hatte, wurde später auch noch mit einem Autogramm, einem Foto oder einem Smalltalk mit der Band belohnt. So liess ich es mir natürlich nicht nehmen mit Kuno an der Bar noch etwas über die bevorstehende Rückrunde der Schweizer Fussball-Liga zu plaudern, was wiederum eine mit einem knappen Minirock bekleidete Frau zum Spruch hinreissen liess: "Schau mal Kuno wie ich mich für dich herausgeputzt habe und du redest lieber über Fussball?". Tja, so isser der Kuno. An dieser Stelle ein Danke an die Fotografin aus Bern, ich freu mich schon auf "das" Bild vom Kuno und mir. Und natürlich nochmal ein Dank an Dano und Schöre (von der Züri West-Crew) für die Gästeliste, schliesslich @ Martina: das Glas Rotwein folgt war hoffentlich nicht das Letzte und nein, ich mag auch keine Ratten in der Wohnung!

Den Konzertbericht aus Solothurn von vor einer Woche gibts hier. Und hier meine CD-Kritik.

18. Januar 2008

Monsieur Fischer meets Kuno


Danke Dano und Danke Schöre fürs Ticket. Bericht folgt morgen.

Ich blogge, du bloggst, er bloggt..

Beim Webmasterwatchblog habe ich die folgende Blogparade entdeckt. Da ich in meinem direkten Umfeld viele Menschen haben, die zwar täglich hier mitlesen, aber keinen Plan haben, was eigentlich hinter dem Begriff "Blog" steckt, beantworte ich gerne die folgenden Fragen.

1. Welche Blogsoftware verwendet ihr bzw. bei welchen Bloganbieter seid ihr angemeldet?

Ich bin beim Blogger/Blogspot. Betreibe aber parallel noch ein Wordpress-Account, dies läuft aber erst in der Beta-Version. Ob ich definitiv umziehe zu Wordpress entscheide ich im Laufe des Jahres.

2. Wie seid ihr auf die Blogsoftware/den Anbieter gestoßen?

Reiner Zufall. Ich habe mich vor etwa 2 Jahren nach einer neuen Software umgeschaut, nachdem mir das Bloggen (damals habe ich es noch nicht so genannt) auf meiner Homepage zu umständlich wurde. Blogger/Blogspot war leicht verständlich und darum schnell gebucht.

3. Welche Vorteile hat ihre Blogsoftware/ihr Anbieter?

Kostenlos, äussert einfach zu bedienen, sehr gute Anbindung an Google, Werbung ist erlaubt.

4. Welche Nachteile sind euch aufgefallen?

Mir fehlt die Möglichkeit Beiträge zu planen und zu terminieren. Da ist zwar was in Arbeit bei Blogger, aber so richtig funktioniert das noch nicht. Ebenso finde ich die Kommentarfunktion nicht besonders glücklich gestaltet.

5. Wie viel Zeit investiert ihr ins Bloggen pro Tag?

Alles in allem nicht mehr als eine Stunde, wenn überhaupt. Meist reichen mir 30 Minuten, da mir die Geschichte die ich schreibe sowieso schon im Kopf herumgeistern. Ausnahmen bilden bezahlte Beiträge, die manchmal noch etwas Recherche brauchen. Alles in allem ist der Blog aber ein Hobby, welches hinter dem Job anzustehen hat.

6. Wie viele Besucher habt ihr pro Tag durchschnittlich?

Im Schnitt (Google Analytics) sind es rund 600 Menschen pro Tag. Dazu noch ein paar Robots, Spiders und RSS-Abonenten. Rekordtag war im letzten Herbst mit über 3000 Besuchern in 24 Stunden.

7. Wie viel verdient ihr pro Monat mit eurem Blog?

Unterschiedlich, kann durchaus auch mal ein vierstelliger Betrag sein. In einem anderen Monat dann aber auch wieder eine tiefe 3stellige Summe. Je nach Aufträgen und Besuchern halt. Ich will meinen Blog aber nicht zum Kommerz verkommen lassen. So achte ich bewusst darauf, dass nicht zuviele Werbebeitrage erscheinen.

Zitat des Tages

"Wenn der nächste US-Präsident Obama heisst, dann wäre das wie wenn der nächste deutsche Kanzler Bdolf heissen würde...."

Thees Uhlmann von der Band Tomte in der ORF-Sendung "Willkommen Österreich"

17. Januar 2008

RTL sucht für nen Mann für Gina Wild

Das zumindest hat mir RTL gestern Abend in einer seiner Klatsch und Tratschsendungen erzählt. Gina Wild, die ja jetzt wieder Michaela Schaffrath heisst, sei seit einem Jahr Single und habe "den Richtigen" noch nicht gefunden. Inzwischen ist die ehemalige Pornodarstellerin ja im australischen Dschungel gelandet und stellt sich für die TV-Sendung "Hilfe, ich bin ein Star holt mich hier raus!" ekligen Aufgaben. Nun, warum ist dieser Aufruf, dass Frau Schaffrath einen neuen Mann sucht, bei mir auf offene Ohren gestossen? Nein, nein... ihr könnt euch die Sprüche sparen.

Vermutlich liegt es daran, dass ich derzeit auf Themen rund um Beziehung und Liebe etwas gar sensibel reagiere. Aber bestimmt auch dran, weil ich sie und ihren Ex-Mann Alex vor einiger Zeit kennen und durchaus schätzen gelernt habe. Es war in Zürich, wir haben an dem Abend viel geredet und am späteren Abend noch etwas zusammen gegessen. Sie haben mich sogar noch nach Deutschland eingeladen, aber das hat sich dann leider nicht ergeben. Ich war damals recht beeindruckt von der Art der Beziehung dieser beiden; sie hat Pornos gedreht, er war als ihr Produzent tätig. Beruf und Liebe haben sich auf komische Weise vermischt und ergänzt. Kurz, die beiden waren mir äusserst sympathisch und ich hatte den Eindruck, dass sie den Schlüssel zu einer glücklichen Ehe gefunden hätten. Aber auch dieses Bild hat getäuscht. Die beiden haben sich getrennt und sind inzwischen glaub sogar auch geschieden.

RTL hat das natürlich auch geschnallt und sich gestern als Partnervermittler eingeschaltet. Natürlich rein zufällig musste Frau Schaffrath im Dschungel eine Nacht mit Eike Immel vebringen. Der Ex-Torwart steht auf - genau - blonde Frauen mit Kurven. Die Ex-Pornodarstellerin fand - genau - Immel schon zu seiner Aktivzeit äusserst attraktiv. In der Nacht sei nichts gelaufen, haben beide im TV ausgesagt. Man sei sich aber sympatisch.

Da stellen sich bei mir die Nackenhaare auf. Reicht es denn nicht mehr, dass sich der TV-Konsument ob den Problemen (Supernanny, Schuldenberater, Arbeitsvermittlung) anderer Menschen "erfreut" oder dabei zuschaut, wenn ein ältere, von Depressionen und Alkoholsucht gezeichnete Frau in der Flimmerkiste Kakerlaken und Straussenhoden isst? Nein, man versucht also ein Promi-Paar zu züchten, welches dann hoffentlich vor der Kamera auch noch quotenbringenden Sex hat. Ein Paar welches man an den Sender bindet, um es über die Hochzeit, das Kinderkriegen bis zur Scheidung zu begleiten.

Mir persönlich gehen solche Sachen zu weit. Klar kann man sagen, dass "Herzblatt" mit Rudi Carell ja von der Idee her auch nicht viel anders war. Aber meiner Meinung nach ist die Hemmschwelle der Medien in Sachen Privatleben und Voyeurismus inzwischen so tief gesunken, als dass man weder auf Trauer, Liebe, Verzweiflung noch Hass Rücksicht nimmt. Und sich dann aber im Gegenzug - äusserst betroffen - fragt, wie es nur soweit kommen konnte... wenn mal wieder einer durch die Gegend ballert oder sich ein Promisternchen (Britney mit Ansage) das Leben nimmt.

Da passt der Trailertext, den ich bei Pro7 gehört habe, ja ideal: "Simply the Best: Die Hitparade der gebrochenen Herzen, dramatischten Scheidungen und verletzten Gefühle, nur bei uns!"