17. Dezember 2007

Advents-Bloggen: Tag 17


Gastbeitrag heute von:
Laurent, Marseille - France


C'est la nuit qu'il est beau de croire à la lumière.
Edmond Rostand

Noël sur la Cannebière de Marseille

16. Dezember 2007

Advents-Bloggen: Tag 16


Gastbeitrag heute von: Heike, Krabbtaska-Blog

Weihnachtsbäckerei

- Würzige Dinkelherzen
- 250 g Butter
- 200 g brauner Zucker
- 2 Eier, 1 Eigelb
- 500 g Dinkelmehl
- 100 g gemahlene Mandeln
- 1/2 Päckchen Backpulver
- 1/2 Päckchen gemahlene Muskatblüte
- 1/2 Päckchen gemahlener Zimt
- 1 Messerspitze Nelkenpulver
- 1 Prise Salz
- Mehl zum Ausrollen
- 1/2 Päckchen dunkle Schokoglasur
- 1 große Herzausstechform


Weiches Fett und Zucker schaumig rühren. Eier und Eigelb unterrühren, Mehl, Mandeln, Backpulver und Gewürze dazugeben und zu einem glatten Teig verkneten und in Folie eingewickelt etwa 30 Min kühlstellen.

Teig auf bemehlter Fläche ausrollen , nicht zu dünn, nicht zu dick. Herzen ausstechen und auf ein Backblech mit Backpapier legen, bei Umluft 160°C, Ober/Unterhitze 180°C, Gas Stufe 3, 10 bis 12 Min backen. Schokoglasur schmelzen nach Anweisung und dann eine kleine Lücke in die Packung schneiden. Gebackene Herzen eng nebeneinander legen und mit Schokoglasur feine Streifenmuster auf die Herzen malen.

Dazu passt folgendes Weihnachtslied, so richtig für das Kind in uns:



Eine schöne ruhige Vorweihnachtszeit, herzliche Grüße aus Rhein-Main-Deutschland und lasst Euch meine Lieblingsplätzchen schmecken! Es wünscht frohe Weihnachten Heike

15. Dezember 2007

Advents-Bloggen: Tag 15


Gastbeitrag heute von: Faulit

An Weihnachten bemerke ich immer, wie ich älter werde.

Das Jahr trottet meistens so vor sich hin, man lebt eben, lernt und alles ist scheinbar wie immer. Aber Weihnachten, das letzte, das scheint gar nicht mehr so weit weg, wie es immer weit weg schien, als ich noch kleiner war. Die Zeit beginnt an mir vorbei zu rasen. Ich vergesse schon jetzt öfters mal irgendwelche wichtigen Sachen, vor allem Geburtstage. Wenn man alt ist, dann rast vielleicht alles an einem nur noch vorbei. Man kann nichts mehr festhalten. Nicht mehr viel. Nicht mehr jeder Tag ist etwas besonderes.

Weihnachten jedoch schon. Also, zumindest für mich. Ich war mit den letzten beiden Festen (2005/2006) nicht sehr glücklich. Wir feierten daheim und nicht, wie seit frühster Kindheit gewohnt, bei meinen Großeltern. Selbige feiern jetzt bei Verwandtschaft mit bedeutend jüngeren Kindern, die deshalb natürlich auch süßer sind als ich und mein Bruder. Das ist relativ deprimierend und eigentlich hätte ich dieses Jahr wieder vor mich hin genörgelt, wie doofe dieses Fest ist, und wie nervig diese ganze Stimmung ist, aber 2007 nicht.

Ich will dieses Jahr nicht unglücklich sein.

Weihnachten, so glaubte ich vor meinem Entschluss, sei so ziemlich das schlimmste Fest des Jahres. Jeder tut auf fröhlich/friedlich/freundlich und kauft brav Geschenke für Leute die man eh nicht leiden kann. Das erschien mir so verlogen und falsch und nervig obendrein für einen Miesepeter wie mich.

Meinen Entschluss fasste ich an einem Samstag auf dem Wochenmarkt. Es war der letzte Samstag vor dem ersten Advent und alle anderen frohlockten durch die Straßen mit hängenden Köpfen und dunklen Mienen, genervt von all dem Konsumterror, der nun wieder in die heiße Phase gehen würde. Ich sah einen Stand mit Mistelzweigen und da fiel es mir ein, als wäre ein Fettsack in roten Klamotten vom Himmel gestürzt:

weihnachtsstimmungBewusst lügen, bewusst sich selbst belügen, bewusst so tun, als ob alles wunderbärchen wäre. Das würde ich tun dieses Jahr. Weihnachten feiern. Klischee-Weihnachten. Klischee-Disney-Weihnachten. Mit Zuckerstangen, einem Christbaum, Geschenken, Weihnachtsmusik abseits von Wham!, Fröhlichkeit, Frieden und Mistelzweige.

Letztere kaufte ich dann auch und traf zuhause auf verwunderte Gesichter. Was ich damit wolle und ob ich irgendwie verrückt geworden wäre. Klischee-Weihnachten? Die Reaktion war nicht wirklich freudig. Der Rest meiner Familie ist eh immer relativ genervt von Weihnachten und der ganzen Adventszeit. Tanne und Schmuck gibts trotzdem, schon allein, weils immer so war. Aber keiner freut sich daran. Jeder ist weihnachtsmufflig.

Ich will es aber nicht mehr sein. Nicht mehr genervt von Weihnachten. Ich will mich freuen. Klische-Weihnachten feiern. Selbst wenn ich mich dafür belügen muss. Selbst wenn ich mich für einen einfachen Advents-Blogeintrag mit The Killers, The Who und Paul McCartney in weihnachtsähnliche Stimmung dröhnen musste.

Ich wünsche Ihnen noch einen schönen 15. Advent.

14. Dezember 2007

Marco W. endlich auf freiem Fuss

Der seit acht Monaten in der Türkei inhaftierte 17-jährige Marco aus Uelzen ist frei. Das Gericht in Antalya entließ den Jungen aus der Untersuchungshaft. Der Prozess werde aber fortgesetzt, sagten Marcos Anwälte.

Ich hatte hier ausführlich über den Fall berichtet und freue mich darum umso mehr, dass man in der Türkei nach 8 Monaten U-Haft zur Vernunft gekommen ist. Ebenfalls finde ich es gut, dass der Prozess fortgesetzt werden soll. Schliesslich soll der Fall auch meiner Meinung nach vollständig aufgeklärt werden. Aber nun hoffentlich unter fairen Bedingungen.

Marcos Anwälte haben inzwischen den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte eingeschaltet. Ein entsprechendes Fax sei am Vorabend eingegangen, sagte eine Gerichtssprecherin am Freitag. «Das Gericht befasst sich jetzt damit», fügte sie hinzu. Die Anwälte hatten zuvor mehrfach angekündigt, sich wegen der ungewöhnlich langen Untersuchungshaft mit einer Beschwerde an das Gericht wenden zu wollen.

Advents-Bloggen: Tag 14


Gastbeitrag heute von: Andy Blank, Blankster


Was heisst Weihnachten für mich?

Ich muss ganz ehrlich sagen ich bin weder sehr gläubig noch halte ich viel davon, wenn die Industrie irgendwelche Feiertage auszuschlachten versucht. Eigentlich wird ja wirklich alles dafür getan, dass die Weihnachtszeit sehr nervig wird. Und trotz allem freue ich mich jedes Jahr wieder darauf. Wieso, das möchte ich meinem folgenden Beitrag zur Weihnachtszeit genauer erläutern:

Es ist jedes Jahr das Gleiche: Die Wahrenhäuser dekorieren ihre Abteilungen jedes Jahr früher mit der entsprechenden Weihnachtsdekoration. Klar, man will ja verkaufen und somit möglichst viel Profit aus der ganzen Angelegenheit schlagen; viele Geschäfte machen innerhalb der Weihnachtszeit einen Umsatz, denn sie sonst nur in mehreren Monaten zusammen erzielen würden. Da wird nur ungern ein Tag verschenkt. Es werden an Feiertagen, an denen die Geschäfte sonst geschlossen währen, Spezialbewilligungen eingeholt, um so die Gunst des Moments auszunützen. Ja, ich frage mich des Öfteren wann es soweit kommen wird, dass direkt nach den 1. August Artikel (Nationalfeiertag in der Schweiz) das Weihnachtsgeschäft schon losgeht ;)

Indirekt hat dieses Vorgehen natürlich auch eine Wirkung auf die Kunden. Man beginnt sich Gedanken zu machen was man verschenken möchte und weiss genau (auch wenn man es vor sich hin schiebt) dass man sich endlich an die Weihnachtseinkäufen machen sollte. Da aber alle Leute dieselbe Idee haben, sind die Wahrenhäuser täglich überfüllt. Dies führt dazu, dass jedermann gestresst ist und man wirklich Mühe hat, Freude zu empfinden. Es macht ja schliesslich wirklich keine Freude sich ins Gedrängel zu stürzen, in dem jeder versucht sich so gut wie möglich durchzukämpfen. Zudem befindet man sich in einem gewissen Zwang etwas schenken zu "müssen". Man überlegt sich krampfhaft was die betreffende Person noch nicht hat und woran sie Freude haben würde. Und genau dies führt schlussendlich dazu, dass man durch den Stress kaum wirklich kreativ wird und oft einfach irgendetwas kauft und schenkt.

Dies alles hört sich nun natürlich sehr negativ an, jedoch finde ich sollte man sich durch die genannten Gegebenheiten die Weihnachtszeit auf keinen Fall versauen lassen. Das wäre wirklich bedauerlich und es gibt wirklich Möglichkeiten um diese Zeit zu geniessen.

Ich denke man sollte mehr weg von den materiellen Dingen kommen und sich auf die ursprünglichen Werte konzentrieren. Dazu muss man auch nicht gläubig sein. Denn was ist denn der eigentliche Sinn der Weihnachtszeit (einmal abgesehen von den religiösen Hintergründen): Es ist doch die Zeit in der man zusammen sitz, in welcher man jemandem den man mag eine Freude bereitet, in der man vielleicht ein bisschen besinnlicher ist, die Familie zusammen kommt und man besonders gut speist.

Klar könnte man sagen, das kann man auch sonst, aber ich denke viele Menschen wären sonst zu beschäftigt (sprich sie würden sich kaum die Zeit nehmen) um die geeigneten Gelegenheiten wirklich wahr zu nehmen. Deshalb ist es doch schön das wir eine Jahreszeit haben in der wir diese schönen Dinge ausleben können. Nur sollte man sich vielleicht aber Gedanken dazu machen, wie man dies tut. Ergibt es beispielsweise wirklich einen Sinn jemandem einfach etwas zu schenken weil "man" dies ja tut? Meiner Meinung nach sicherlich nein. Ich finde es schöner jemanden - vor allem unerwartet - mit einem Geschenk zu überraschen, wenn sich der passende Augenblick dafür ergibt und dieser Augenblick muss nicht in der Weihnachtszeit sein. Natürlich kann man sich auch das Ganze Jahr die entsprechenden Gedanken dazu machen und dann das Weihnachtsfest für die Umsetzung nützen, aber oft nimmt man sich einfach nicht genügend Zeit dafür.

Ich denke jeder Mensch sollte sich sehr bewusst sein, das im Endeffekt er zu einem grossen Teil entscheidet, wie er die Weihnachtszeit wahrnimmt. Jeder Mensch kann frei entscheiden wie sehr er sich von den Ganzen Konsumgedanken beherrschen lassen möchte oder ob er die nicht materiellen Werte in den Vordergrund stellt und sie auch entsprechende wahrnimmt. Niemand zwingt die Menschen zu dieser Konsumgeilheit, diesen Zwang auferlegt man sich selber. Ich persönlich freue mich immer über ein unerwartetes Geschenk, aber viel schöner finde ich, dass die Ganze Familie zusammenkommt und das Fest zusammen geniesst. Wenn ich für jemanden ein besonders originelles Geschenk finde, dann verschenke ich dieses auch gerne, wenn nicht dann halt nicht. Aus dem Getümmel in der Stadt halte ich mich so gut es geht heraus und so kommt auch nicht wirklich Stress auf.

Auf jeden Fall sollte man sich - meiner Meinung nach - nicht durch irgendwelche Konventionen zu etwas zwingen und bestimmen lassen, sondern selbst entscheiden wie man diese schöne Jahrezeit wahrnehmen möchte und wie man sie auch wirklich geniessen kann.