Gastbeitrag heute von: Res Stillhard alias Kopfchaos
November. Hundewetter. Kalt. Nass. Nebel. Ein einsamer Mann, alt, ohne Mantel, ohne Socken, nur ein Paar durchgelatschte Schuhe an den Füssen. Seit Tagen ungewaschen, der Bart wild, ungepflegt, seit Wochen die gleiche Hose, der gleiche Pullover. Neben sich auf der Bank ein ausgeleierter Jutesack.
So sass er auf der Bank bei der Bushaltestelle. Er wusste nicht wohin, wartete auch nicht auf den Bus. Er sass einfach nur da..... Starrte auf den Boden zwischen seinen Schuhen. Um ihn herum das Leben, Kinder auf dem Weg zur Schule, johlend und spielend, Erwachsene auf dem Weg zur Arbeit, hetzend und hoffend den Bus noch zu erwischen um doch noch rechtzeitig dort zu sein, doch er sass nur da und starrte auf den Boden.
Seine Hand griff ab und an nach dem Jutesack, so als ob der alte Mann fühlen wollte ob der Sack noch neben ihm auf der Bank liegt, dann nickte er kurz und starrte weiter auf den Boden.....
Die Stunden verstrichen, der alte Mann blieb. Die Leute kamen und gingen, Busse hielten und fuhren weiter, der alte Mann sass nur auf der Bank. Ein Punk setzte sich neben ihn quatschte ihn um Geld an, der alte Mann zeigte keine Reaktion. Ein weiterer Punk kam dazu, zu zweit quatschten sie auf den alten Mann ein, wieder kam keine Reaktion. Den Punks wurde es langweilig und sie verzogen sich, der alte Mann blieb, so als ob er auf einen Bus wartete, der doch nie fährt.
Das geschäftige Treiben bei der Bushaltestelle ging weiter, Hausfrauen auf dem Weg zum Einkauf, Grossmütter und Tanten auf dem Weg zum Kaffee bei einer Bekannten kamen und gingen mit den Bussen, doch der alte Mann blieb. Die Strassenwischer, in ihrer Arbeit vertieft, nahmen den alten Mann nicht war, und wenn doch, so störten sie ihn nicht, wischten um ihn herum. Der alte Mann zeigte keine Regung, sah nicht auf und starrte weiterhin nur immer auf den Boden zwischen seinen Schuhen.....
Die Sonne gab ein kurzes Gastspiel, riss den Nebel auf, und der alte Mann schaute erstaunt nach oben. Er strich sich den Bart zurecht, griff nach seinem Jutesack, erhob sich, nur um sich dann zwei Schritte weiter wieder auf die Bank zu setzen, den Sack neben sich zu legen und auf den Boden zwischen seinen Schuhen zu starren.
Ich setzte mich zu ihm. Sprach ihn aber nicht an. Ich blieb einfach nur neben ihm sitzen. Nach einer halben Stunde sah er mir fragend in das Gesicht, ich nickte nur und er senkte seinen Blick wieder. Nach einer weiteren halben Stunde brummelte er etwas unverständliches in seinen Bart, sah aber nicht hoch und schwieg dann wieder. Das Leben zog die ganze Zeit um uns herum.
Plötzlich schreckte er hoch, sah mich an und fragte mich welchen Tag wir haben, aber ohne auf die Antwort zu warten senkte er seinen Blick wieder auf den Boden zwischen seinen Schuhen.....
Nun sprach ich ihn an, fragte ihn ob er mit mir gerne einen Kaffee trinken möchte, im Lokal vorne am Eck, er zeigte keine Reaktion. Nach einem kurzen Augenblick sah er hoch, schaute in Richtung des Lokals und nickte dann mit Kopf. Wortlos erhoben wir uns, ich liess ihm den Vortritt, mit gesenkten Schultern, leicht gebeugt, ging er voran. Wir betraten das Lokal, es roch nach abgestandem Bier und kaltem Rauch. An den Tischen sassen schon einige Menschen, alle vereinzelt, fast jeder bei einem halb leeren Glas Bier. Sicherlich nicht das nobelste Haus am Platz, aber für viele ein kleines Stück Heimat. Noch immer schaute der alte Mann auf den Boden und ab und an griff er nach dem Jutesack, den er auf den Stuhl neben sich gelegt hatte.
Dann sprach der alte Mann, er sprach von einer Zeit, in der er noch was gegolten habe, einer Zeit, in der er noch Jemand war, einer Zeit, die aber lange vorbei war, dann schwieg er wieder..... und ich wusste seinen Namen.....
..... der alte Mann war Nikolaus.....
So sass er auf der Bank bei der Bushaltestelle. Er wusste nicht wohin, wartete auch nicht auf den Bus. Er sass einfach nur da..... Starrte auf den Boden zwischen seinen Schuhen. Um ihn herum das Leben, Kinder auf dem Weg zur Schule, johlend und spielend, Erwachsene auf dem Weg zur Arbeit, hetzend und hoffend den Bus noch zu erwischen um doch noch rechtzeitig dort zu sein, doch er sass nur da und starrte auf den Boden.
Seine Hand griff ab und an nach dem Jutesack, so als ob der alte Mann fühlen wollte ob der Sack noch neben ihm auf der Bank liegt, dann nickte er kurz und starrte weiter auf den Boden.....
Die Stunden verstrichen, der alte Mann blieb. Die Leute kamen und gingen, Busse hielten und fuhren weiter, der alte Mann sass nur auf der Bank. Ein Punk setzte sich neben ihn quatschte ihn um Geld an, der alte Mann zeigte keine Reaktion. Ein weiterer Punk kam dazu, zu zweit quatschten sie auf den alten Mann ein, wieder kam keine Reaktion. Den Punks wurde es langweilig und sie verzogen sich, der alte Mann blieb, so als ob er auf einen Bus wartete, der doch nie fährt.
Das geschäftige Treiben bei der Bushaltestelle ging weiter, Hausfrauen auf dem Weg zum Einkauf, Grossmütter und Tanten auf dem Weg zum Kaffee bei einer Bekannten kamen und gingen mit den Bussen, doch der alte Mann blieb. Die Strassenwischer, in ihrer Arbeit vertieft, nahmen den alten Mann nicht war, und wenn doch, so störten sie ihn nicht, wischten um ihn herum. Der alte Mann zeigte keine Regung, sah nicht auf und starrte weiterhin nur immer auf den Boden zwischen seinen Schuhen.....
Die Sonne gab ein kurzes Gastspiel, riss den Nebel auf, und der alte Mann schaute erstaunt nach oben. Er strich sich den Bart zurecht, griff nach seinem Jutesack, erhob sich, nur um sich dann zwei Schritte weiter wieder auf die Bank zu setzen, den Sack neben sich zu legen und auf den Boden zwischen seinen Schuhen zu starren.
Ich setzte mich zu ihm. Sprach ihn aber nicht an. Ich blieb einfach nur neben ihm sitzen. Nach einer halben Stunde sah er mir fragend in das Gesicht, ich nickte nur und er senkte seinen Blick wieder. Nach einer weiteren halben Stunde brummelte er etwas unverständliches in seinen Bart, sah aber nicht hoch und schwieg dann wieder. Das Leben zog die ganze Zeit um uns herum.
Plötzlich schreckte er hoch, sah mich an und fragte mich welchen Tag wir haben, aber ohne auf die Antwort zu warten senkte er seinen Blick wieder auf den Boden zwischen seinen Schuhen.....
Nun sprach ich ihn an, fragte ihn ob er mit mir gerne einen Kaffee trinken möchte, im Lokal vorne am Eck, er zeigte keine Reaktion. Nach einem kurzen Augenblick sah er hoch, schaute in Richtung des Lokals und nickte dann mit Kopf. Wortlos erhoben wir uns, ich liess ihm den Vortritt, mit gesenkten Schultern, leicht gebeugt, ging er voran. Wir betraten das Lokal, es roch nach abgestandem Bier und kaltem Rauch. An den Tischen sassen schon einige Menschen, alle vereinzelt, fast jeder bei einem halb leeren Glas Bier. Sicherlich nicht das nobelste Haus am Platz, aber für viele ein kleines Stück Heimat. Noch immer schaute der alte Mann auf den Boden und ab und an griff er nach dem Jutesack, den er auf den Stuhl neben sich gelegt hatte.
Dann sprach der alte Mann, er sprach von einer Zeit, in der er noch was gegolten habe, einer Zeit, in der er noch Jemand war, einer Zeit, die aber lange vorbei war, dann schwieg er wieder..... und ich wusste seinen Namen.....
..... der alte Mann war Nikolaus.....