17. April 2007

Stephan Eicher - "Eldorado"

Steph, il est de retour! Und das ist gut so. Stephan Eicher ist seit Mitte der achtziger Jahr einer meiner absoluten Lieblingsmusiker. Und daran hat sich in all dieser Zeit nichts geändert. Im Gegenteil. Der Mann aus Münchenbuchsee bei Bern hat sich in dieser Zeit verändert, genau so wie ich das auch getan habe. Eicher hat mir quasi über all die Jahre den Soundtrack zum älter werden geliefert. Danke dafür! Inzwischen hat Stephan Eicher der Schweiz definitiv den Rücken gekehrt und wohnt in der Camargue, unfern der Hafenstadt Marseille.

Letzte Woche kam sein neuestes Album auf den Markt, "Eldorado". Und es ist wieder - auf seine Art - ein Meisterwerk. Vorbei sind natürlich die NDW-Zeiten, in denen er noch zusammen mit seinem Bruder Martin mit Hits wie "Eisbär" die Hitparaden gestürmt hat. Vorbei sind auch die Zeiten, als er alleine mit einem Kassettengerät und einer Gitarre auf der Bühne stand und von Einsamkeit sang. Aber die Melancholie hat er auch auf seiner aktuellen Platte nicht abgelegt. Und auch das ist gut so.

Zum Album. Gerade mal 11 Songs gibt es zu hören. Komponiert und arrangiert von Stephans Kollegen, die man zum Teil schon aus der Vergangenheit kennt. So hat sein Freund, der Schriftsteller Philippe Djian, natürlich wieder französische Texte beigesteuert. Den schweizerdeutschen Part übernimmt auf "Eldorado" ebenfalls ein Schriftsteller: Martin Suter! Und das tut er verdammt gut. Von ihm stammt unter anderem der Text von "Zrügg zu mir". Mein derzeitiger Favorit auf der aktuellen CD. Ein sehr sanftes Lied, mit Violine, Vibraphone oder auch Glockenspiel und - wie erwähnt - einem tollen Text:

"U lue mer ja kei Mätsch, si findet Fuessbau schtier u faus es trotzdem tätsch, de trink derzue keis Bier. Sie findet Bier vor de Glotze u Sport totau zum Chotze. Lue lieber bim ene Rote e Bricht über d Lofote."

Quasi die Tipps an den neuen Lover seiner Liebsten, mit dem Hinweis im Refrain, dass wenn es dem Neuen zu viel werde, habe er durchaus ein Rückgaberecht. Aber ich will mich hier gar nicht erst darauf einlassen, die Texte von Martin Suter und Philippe Djian zu interpretieren, die versteht vermutlich jeder auf seine Weise.

Nachdem Eicher auf den letzten Alben oft mit afrikanischen Musikern, mit Herbert Grönemeyer, Moondog oder dem Italiener Max Gazzé zusammen gearbeitet hat, findet man auf der aktuellen Platte die Einflüsse der Bands "Calexico" und "Lambchop". So findet der Hörer zum Beispiel im Song "Rendez-Vous" eine geniale Mariachi-Trompeten-Einlage, sowie eine Pedal-Steel-Guitar, welche einem ins tiefste Mexio versetzt. In vielen Liedern wird zudem das Schlagzeug mit einem Besen "gewischt" (ja, das heisst so...), was eine tolle Ambiance erzeugt.

Mit "Voyage" ist Eicher einen äusserts traurigen Walzer geschaffen, "Dimanche en Décembre" kommt mir einer elektrischen Gitarre und einigen Samples ziemlich schräg daher. Kein Wunder, wurde der Song doch von Mickael Furnon, einem aufstrebenden Sound-Tüftler aus dem Norden Frankreichs geschrieben. Ebenfalls aus dem Hexagone kommt Raphael Haroche, aus seiner Feder stammt das zuvor erwähnte "Rendez-Vous". Selber wird Raphael bei unseren westlichen Nachbarn seit einigen Jahren mit James Blunt verglichen und räumt Preis um Preis ab.

Seit dem letzten Album "Taxi Europa" hat sich Stephan Eicher von seinem langjährigen Manager und Freund Martin Hess getrennt. Entsprechend neu dürften die Erfahrungen gewesen sein, die Eicher während den Arbeiten zu "Eldorado" gemacht hat. Alleine auf sich gestellt hat der Mann, der den Franzosen den Mani Matter Song "Hemmige" beigebracht hat, auf grosse Experimente verzichtet und sich auf das verlassen, was er kann. Und damit liegt er meiner Meinung nach auch dieses Mal nicht falsch. Ob "Eldorado" ein kommerziell grosser Erfolg wird wie zum Beispiel "Engelberg" oder ob sich eine Hitsingle heraus kristallisiert wie "Combien de Temps" oder "Dejeuner en Paix" ist fraglich. Aber das spielt auch keine Rolle.

Stephan Eicher ist ein grossartiger Musiker und Sänger. Wer einmal ein Konzert von ihm besucht hat, der weiss, wovon ich rede. Auch wenn er ganz alleine auf der Bühne steht, versprüht er mit seiner ruhigen, ja fast scheuen Art ein Karma, von dem viele grosse Stars nur träumen dürfen. Ich habe den Eicher unzählige Male live gesehen, durfte ihn zwei, dreimal interviewen. Jedesmal war ich von neuem überrascht, wieviel Humor und Intelligenz in diesem Mann steckt. Eigenschaften, die sich zum Glück auch in seiner Musik niederschlagen. Auch im neuen Album "Eldorado".

Zahlreiche Hörproben gibts auf Stephan Eichers Homepage, dahin gelangt man mit nem Klick auf den Post-Titel, ganz oben an der Seite.

16. April 2007

"Tragödie monumentalen Ausmasses"

Ein einzelner Amokläufer hat in einer US-Universität am Abend (Schweizer Zeit) mindestens 33 Menschen erschossen, bevor ihn entweder Polizisten erschossen haben oder er sich selbst das Leben genommen hat. Das teilten Behördensprecher der Nachrichtenagentur AP mit. Noch nie wurden bei einer einzelnen Schießerei in den USA so viele Menschen getötet. Der Präsident der Technischen Hochschule Virginias in Blacksburg, Charles Steger, sprach von einer „Tragödie monumentalen Ausmaßes“. Zahlreiche Menschen wurden bei dem Amoklauf verwundet; ihre genaue Zahl war zunächst ebenso wie Motiv und Hintergrund des Massakers unklar.

US-Präsident George W. Bush reagierte mit Abscheu und Entsetzen auf die Bluttat und bot seine Gebete für die Opfer an. Bei den meisten Toten handelte es sich um Studenten. Der Lehrbetrieb wurde für Dienstag abgesagt. Die Schule ist vor allem für ihre Fakultät für Ingenieurswesen bekannt.

.... So brutal diese Meldung auch ist, die Erklärung der Medien und der Experten dürfte simpel ausfallen: war es ein Amerikaner, dann war er bestimmt ein Ballerspiel-Fan (Counter Strike o.ä.). Und wenn er ein Ausländer war, zum Beispiel ein Aaraber, dann hatte die Tat einen terroristischen Hintergrund... so einfach wird man es sich wieder machen. Und es wird darum auch nicht lange dauern, bis der Nächste dem Druck nicht mehr standhalten kann und durchdreht!

PS: Anstatt zu beten, würde Mr. Bush vielleicht besser mal die Probleme seines Landes beim Schopf packen um die Möglichkeit solcher Amokläufe zu mindern. Sie ganz zu verhindern dürfte nicht mehr möglich sei. Leider.

Quelle/Foto: AP

Wie peinlich ist das denn?

Ja, ich mach jetzt auch mal ne Medienschelte. Ist sonst zwar nicht so meine Art, aber ein Blick in den "Blick" hat bei mir ein zünftiges Kopfschütteln ausgelöst. Am Samstag die Wahl zum Mister Schweiz (siehe Text unten ) und heute dann dieses Foto im "Blick".


Naja, der neue Mister macht immerhin noch ne gute Falle. Aber wie peinlich ist denn die "Blick"-Reporterin Flavia Schlittler? Mit dem letzten Mister Schweiz war sie - zumindest laut damaliger Fotolegende - nackt unter der Decke und mit dem neuen jetzt unter der Dusche. Wers braucht.... Zitat:

"Beim heissen Tim laufen mir kalte Schauer über den Rücken!"

Als ich noch in der Journi-Branche tätig war, gab es noch sowas wie journalistische Objektivität oder so. Es hiess man müsse eine gewisse Distanz zum Interviewpartner wahren. Ihn mit Respekt behandeln. Da hat der Fotoreporter noch die Bilder gemacht und der Journalist die Story dazu. Dass man sich mit seinen Interviewpartner ins Bett legt oder unter die Dusche stellt find ich persönlich nur noch peinlich.

Paris in Zürich und der schöne Tim

Die Schweiz hat ein wahrlich wunderschönes Weekend hinter sich. Kein Wunder, bei wolkenlosem Himmel, viel Sonne und fast 30 Grad. Aber die Schweiz war am vergangenen Wochenende noch viel schöner als bei sonst jedem anderen Sonnen-Weekend in der Vergangenheit. Die Eidgenossenschaft hatte nämlich einerseits am Samstag hohen Besuch aus den USA und - als ob das nicht schon genug gewesen wäre - krönte sie noch ihren neuen König.

Beginnen wir die Geschichte mit dem neu gekrönten Männerhaupt: Tim Wielandt, der Erste. 33 Jahre alt, aus Meggen bei Luzern und studiert Design. Der Tim ist unser aller neuer "Mister Schweiz". Mit seinen dreiunddreissig Jahren war Tim übrigens der älteste Kandidat, was ihn irgendwie sympa macht. Irgendwie... Er löst Miguel San Juan, den Ersten ab und der Neue liess schon am ersten Tag nach seiner Wahl sein Stimmvolk wissen, welche heeren Ziele er verfolgt:

"Wenn es ästhetische Bilder wären, und ich ein Angebot von fünf Millionen Franken hätte, wäre das schon verlockend."

Man möge bitte meine Gebete erhören und das Geld dringend im Portemonnaie stecken lassen. Schon sein Vorgänger hatte ähnlich hohe (oder sollte ich sagen eigenartige) Ziele, die aber - zumindest während seiner Amtszeit - nicht erfüllt wurden. Aber geben wir dem neuen Mister Schweiz aber eine faire Chance. Obwohl ich eigentlich gar nicht recht weiss, warum wir überhaupt einen "Mister Schweiz" brauchen... .

Bis heute ist mir nicht wirklich klar, warum man den jedes Jahr wählt und die Veranstaltung jetzt auch noch vom Schweizer Fernsehen übertragen wird. Aber ich verstehe ja auch das alljährliche Theater um die Miss Schweiz nicht wirklich. Mit Ausnahme von Melanie Winiger oder Fiona Hefti hat eh noch nie eine meiner Favoritinnen gewonnen. Oder besser gesagt, die Frauen die mir gefallen, waren nicht einmal am Start bei dieser Wahl.

Nun gut, ist halt so. Aber die Schweiz hat am vergangenen Wochenende ja nicht nur dank Mister Schweiz Tim mehr noch geglänzt als sonst, nein, Paris war in Zürich.. und Basel. Wobei sie sich scheinbar selber gar nicht so sicher war, wo sie überhaupt war. Frau Hilton hat in Basel nämlich den folgenden Satz von sich gegeben:

"I'm happy to be in Zurich!"

Die Verwechslung ist vorallem dann lustig, wenn man weiss - als Erklärung für die deutschen Leser/innen - dass Zürich zu Basel in etwa das gleiche Verhältnis pflegt wie Köln zu Düsseldorf. Tja, kommt halt davon, Frau Hilton, wenn man die Nacht zuvor im neuen Club vom angeblichen Ex-Lover in Zürich abgefeiert hat. Frau Hilton sollte dem "St. Germain" an der Zürcher Bahnhofstrasse den nötigen Glamour verleihen. Die Edeldisco gehört Herrn Hirschmann Junior, dessen Papa 900 Millionen Franken aus dem Verkauf der Firma "Jet Aviation" garniert und nun dem Sohnemann ein Puppenhaus mit Standort Bahnhofstrasse (Quadratmeterpreis laut FACTS so zwischen 3000 und 7150 Franken) gegönnt hat. Mit Paris Hilton und dem Rapper Snoop Dog sind Barbie und Ken auch schon temporär eingezogen.

Paris in Zürich und Basel, der Mister Schweiz in Genf. Ein Katzensprung. "Da geht doch was", war mein erster Gedanke. Ich persönlich hätte mir darum für heute Montag die folgende Schlagzeile gewünscht:


"Paris Hilton und neuer Mister Schweiz: Blitz-Hochzeit!"

Und dann hätten wir umgehend in der Schweiz die Monarchie wieder eingeführt. Der "Blick" und die "Schweizer Illustrierte" würden zu Hofpostillen aufsteigen, der 15te April - der Tag an dem sich das Traumpaar gefunden hat - wäre ab sofort ein Feiertag und entsprechend frei für alle. Königin Paris spendiert jedem Schweizer eine Metalldose von ihrem eigenen Schampus und König Tim würde sich regelmässig nackt der Bevölkerung präsentieren. Jeder Schweizer Bürger wäre im Gegenzug dazu verpflichtet, ihm einen Franken zu Spenden. So kämen Jahr für Jahr rund 8 Millionen Franken Gage für diese exklusive Strip-Show zusammen. Ach wäre das herrlich!

Aber nein, der Mister Schweiz hat schon ne Freundin. Ne Deutsche. Die - kein Witz - 1994 selber Vierte bei der Wahl zur Miss Germany war und sich aktuell als Moderatorin, Schauspielerin und Model durchs Leben schlägt. Und was macht die Paris? Auch sie wollte leider nichts vom neuen Mister Schweiz wissen, sie blieb in Basel und Zürich anstatt ihn in Genf zu besuchen. Das einzige Erinnerungsstück, dass sie von ihrem Schweizaufenthalt mit nach Hause nimmt ist - auch kein Witz - eine Parkbusse in der Höhe von 140 Franken, weil ihr Fahrer sein Auto im Parkverbot hat stehen lassen.

So behandelt man doch keine zukünftigen Königinnen, liebe Polizei. Kein Wunder hat es nicht gefunkt.

14. April 2007

Let's Come together!

Internet ist doof oder besser gesagt, Internet macht doof. Oder kann zumindest doof machen. Ich hab vergangene Woche - fragt mich nicht warum - den einen oder anderen Besucherrekord auf meiner Seite eingestellt. Interessiert wie ich bin, wollte ich die Besuche natürlich auswerten und schauen, warum die Gäste auf meiner Seite gelandet sind. Goldvreneli und Freitag der 13te hatten durchaus Potential. Aber auch im April landen wieder hunderte Menschen auf meiner Seite, weil sie Playboy-Fotos suchen. Nur weil ich im letzten Herbst mal ein Post gemacht habe zum Thema prominente Frauen im Playbock-Magazin.

So, und da ich ja als guter Gastgeber möglichst alle Bedürfnisse meiner Gäste befriedigen möchte, biete ich jetzt in diesem einzigartigen samstäglichen Post ein paar Links an zu den von euch so wahnsinnig gesuchten Bildern. Bislang hatte ich ja in Sachen Sex definitiv nichts zu bieten. Aber das ändert sich mit dem heutigen Tag, ab geht die Luzi. Es gibt nämlich im weltweiten Netz tatsächlich Menschen, die Monat für Monat die Playboybilder auf ihre Homepages stellen. Bitte sehr, nehmt es als eine Art Service Public.

Charlotte Engelhardt, Susan Stahnke, Sarah Kuttner, Eva Padberg und Christina Surer.

Ich übernehme keinerlei Haftung für diese externen Links. Dieser Anbieter hat noch viele andere nackte Promitanten gesammelt. Auch die von zahlreichen Google-Nutzern scheinbar so verehrten Cosma Shiva Hagen, Saskia Valencia (who the hell...?), Anouschka "Dicke Lippe" Renzi oder Frau Beckenbauer. Die Links dazu müsst ihr euch allerdings selber zusammen kombinieren. Viel Spass dabei. Ach ja, Tempo-Taschentücher gibts beim Ausgang. Und wem's noch nicht reicht, der schaut kurz bei YouPorn (auch so ne trendy Seite) vorbei.

PS: Ja dieses Post ist durchaus ironisch gemeint. Ja, ich bin mir bewusst dass sich durch dieses Post weiterhin von Lust erfüllte Menschen hier hin verirren werden und ja, mir ist wetterbedingt etwas heiss heute....