16. April 2007

Paris in Zürich und der schöne Tim

Die Schweiz hat ein wahrlich wunderschönes Weekend hinter sich. Kein Wunder, bei wolkenlosem Himmel, viel Sonne und fast 30 Grad. Aber die Schweiz war am vergangenen Wochenende noch viel schöner als bei sonst jedem anderen Sonnen-Weekend in der Vergangenheit. Die Eidgenossenschaft hatte nämlich einerseits am Samstag hohen Besuch aus den USA und - als ob das nicht schon genug gewesen wäre - krönte sie noch ihren neuen König.

Beginnen wir die Geschichte mit dem neu gekrönten Männerhaupt: Tim Wielandt, der Erste. 33 Jahre alt, aus Meggen bei Luzern und studiert Design. Der Tim ist unser aller neuer "Mister Schweiz". Mit seinen dreiunddreissig Jahren war Tim übrigens der älteste Kandidat, was ihn irgendwie sympa macht. Irgendwie... Er löst Miguel San Juan, den Ersten ab und der Neue liess schon am ersten Tag nach seiner Wahl sein Stimmvolk wissen, welche heeren Ziele er verfolgt:

"Wenn es ästhetische Bilder wären, und ich ein Angebot von fünf Millionen Franken hätte, wäre das schon verlockend."

Man möge bitte meine Gebete erhören und das Geld dringend im Portemonnaie stecken lassen. Schon sein Vorgänger hatte ähnlich hohe (oder sollte ich sagen eigenartige) Ziele, die aber - zumindest während seiner Amtszeit - nicht erfüllt wurden. Aber geben wir dem neuen Mister Schweiz aber eine faire Chance. Obwohl ich eigentlich gar nicht recht weiss, warum wir überhaupt einen "Mister Schweiz" brauchen... .

Bis heute ist mir nicht wirklich klar, warum man den jedes Jahr wählt und die Veranstaltung jetzt auch noch vom Schweizer Fernsehen übertragen wird. Aber ich verstehe ja auch das alljährliche Theater um die Miss Schweiz nicht wirklich. Mit Ausnahme von Melanie Winiger oder Fiona Hefti hat eh noch nie eine meiner Favoritinnen gewonnen. Oder besser gesagt, die Frauen die mir gefallen, waren nicht einmal am Start bei dieser Wahl.

Nun gut, ist halt so. Aber die Schweiz hat am vergangenen Wochenende ja nicht nur dank Mister Schweiz Tim mehr noch geglänzt als sonst, nein, Paris war in Zürich.. und Basel. Wobei sie sich scheinbar selber gar nicht so sicher war, wo sie überhaupt war. Frau Hilton hat in Basel nämlich den folgenden Satz von sich gegeben:

"I'm happy to be in Zurich!"

Die Verwechslung ist vorallem dann lustig, wenn man weiss - als Erklärung für die deutschen Leser/innen - dass Zürich zu Basel in etwa das gleiche Verhältnis pflegt wie Köln zu Düsseldorf. Tja, kommt halt davon, Frau Hilton, wenn man die Nacht zuvor im neuen Club vom angeblichen Ex-Lover in Zürich abgefeiert hat. Frau Hilton sollte dem "St. Germain" an der Zürcher Bahnhofstrasse den nötigen Glamour verleihen. Die Edeldisco gehört Herrn Hirschmann Junior, dessen Papa 900 Millionen Franken aus dem Verkauf der Firma "Jet Aviation" garniert und nun dem Sohnemann ein Puppenhaus mit Standort Bahnhofstrasse (Quadratmeterpreis laut FACTS so zwischen 3000 und 7150 Franken) gegönnt hat. Mit Paris Hilton und dem Rapper Snoop Dog sind Barbie und Ken auch schon temporär eingezogen.

Paris in Zürich und Basel, der Mister Schweiz in Genf. Ein Katzensprung. "Da geht doch was", war mein erster Gedanke. Ich persönlich hätte mir darum für heute Montag die folgende Schlagzeile gewünscht:


"Paris Hilton und neuer Mister Schweiz: Blitz-Hochzeit!"

Und dann hätten wir umgehend in der Schweiz die Monarchie wieder eingeführt. Der "Blick" und die "Schweizer Illustrierte" würden zu Hofpostillen aufsteigen, der 15te April - der Tag an dem sich das Traumpaar gefunden hat - wäre ab sofort ein Feiertag und entsprechend frei für alle. Königin Paris spendiert jedem Schweizer eine Metalldose von ihrem eigenen Schampus und König Tim würde sich regelmässig nackt der Bevölkerung präsentieren. Jeder Schweizer Bürger wäre im Gegenzug dazu verpflichtet, ihm einen Franken zu Spenden. So kämen Jahr für Jahr rund 8 Millionen Franken Gage für diese exklusive Strip-Show zusammen. Ach wäre das herrlich!

Aber nein, der Mister Schweiz hat schon ne Freundin. Ne Deutsche. Die - kein Witz - 1994 selber Vierte bei der Wahl zur Miss Germany war und sich aktuell als Moderatorin, Schauspielerin und Model durchs Leben schlägt. Und was macht die Paris? Auch sie wollte leider nichts vom neuen Mister Schweiz wissen, sie blieb in Basel und Zürich anstatt ihn in Genf zu besuchen. Das einzige Erinnerungsstück, dass sie von ihrem Schweizaufenthalt mit nach Hause nimmt ist - auch kein Witz - eine Parkbusse in der Höhe von 140 Franken, weil ihr Fahrer sein Auto im Parkverbot hat stehen lassen.

So behandelt man doch keine zukünftigen Königinnen, liebe Polizei. Kein Wunder hat es nicht gefunkt.

1 Kommentar:

Unknown hat gesagt…

niachniaaahahahahaha witzig geschireben