Als ich vor einigen Monaten in einem Schweizer Fussballfanforum diesen Flyer (Bild - ein Klick macht es gross) entdeckt hatte, musste ich spontan schmunzeln und ich dachte mir, "naja so schlimm steht es um unseren FC Aarau ja dann ja auch nicht". Ich hatte damals das Foto ausgedruckt und ein paar Kollegen gezeigt, alle hatten sich köstlich darüber amüsiert. Ohne grosse Hintergedanken.

Das neueste Kapitel in der FCA-Tragödie (der Ausdruck "Komödienstadel" passt inzwischen leider nicht mehr...) ist nun aber die aktuelle Personalpolitik. Während ein gestandener Verteidiger wie Jean-Pierre Tcheutchoua bereits am Tag des letzten Vorrundenspiels erfahren musste, dass er im neuen Jahr nicht mehr erwünscht ist, haben andere Spieler diese Mitteilung erst in den letzten Tagen vor dem Trainingslager auf Zypern erhalten. Patrick Bengondo ist inzwischen in Genf gelandet. Flavio Schmid spielt die Rückrunde in Baden. Die Zukunft von Rainer Bieli ist noch unklar. Mark "Fozzy" Fotheringham hat am Freitag von sich aus die Koffer gepackt und den Verein in Richtung Heimat verlassen. Nach meiner persönlichen Einschätzung wird es bis zum Rückrundenstart noch zu weiteren Abgängen kommen... .Dass gewisse Spieler nämlich nicht mit ins Trainingslager reisen dürfen sorgt bestimmt nicht nur für gute Laune. Ebenso dürfte es einige Spieler erschrecken, dass nach dem Sommer nun schon wieder Teamstützen in die Wüste geschickt wurden. Sprich, kein Job ist sicher beim Brügglifeld-Club. Das hat im Sommer für Verunsicherung unter den Spielern gesorgt und das tut es auch in diesen Tagen wieder. Und wenn man weiss was Fozzys "private Gründe" für seinen plötzlichen Abgang waren, dann werden diese Thesen noch gestärkt.
Unverständlich darum auch dass sich ein Teamplayer wie Bieli oder ein "Aarauer" wie Schmid
Ach ja, Ende Februar findet in Aarau wieder das erfolgreiche internationale Juniorenturnier "Aarau Masters" statt. Zum ersten Mal wird es vom Verein "Aargau Masters" und nicht mehr vom FC Aarau organisiert. Abgetrennt von der FCA AG also. Grund sollen Differenzen was die Finanzierung und das Sponsoring angeht gewesen sein. Aber das spielt eigentlich auch gar keine Rolle. Was mich vielmehr beschäftigt ist die Tatsache, dass auch hier mit einer art "guter Gewohnheit" gebrochen wurde. Es gibt - wie es mir scheint - keine Konstante mehr beim Brügglifeldclub. Physiotherapeuten, Konditions-, Assistenz- und Torwarttrainer, Spieler, Sekretärinnen und freiwillige Helfer kommen und gehen (oder werden gegangen!) wie es gerade gefällt. Der durchschnittlicher FC Aarau-Kunde - nicht der explizite Fan - findet bei seinem Verein nichts mehr, dass ihm vertraut wäre. Im Gegenteil, alles wird ihm im zunehmend fremder. Wäre das alles zugunsten des Erfolgs, liesse sich damit ja vielleicht noch leben. Aber auch eben dieser Erfolg hat sich ja bisher nicht eingestellt. Und so fällt es umso schwerer all diese Schritte bzw. Einschnitte zu verstehen.
Und darum bleibt als einfacher FC Aarau-Fan auch in dieser Situation nichts anderes übrig als ein "Hopp Aarau"!