2. Oktober 2006

Kuriose Geschichten rund um Fussballtrainer

Nestor Clausen hat beim FC Sion für ein Kuriosum gesorgt: In der Halbzeitpause der Pokalpartie in La Chaux-de-Fonds erklärte der 44-Jährige überraschend seinen Rücktritt. Gründe für seinen ungewöhnlichen Abgang nannte Clausen, der nach dem Spiel Sion-Präsident Christian Constantin von seinem Rücktritt unterrichtete, nicht. Laut Präsident Constantin hatte Clausen aber in der Kabine verlauten lassen, dass er das Gefühl habe, dass einige Spieler nicht mehr hinter ihm stünden.


Nestor Clausen hat mit seinem Abgang für viel Aufsehen gesorgt, ist aber nicht der einzige Fussballtrainer, welcher seinen Club auf spektakuläre Art und Weise verlassen hat. Die meisten jedoch unfreiwillig, wie ein paar Beispiele zeigen:

Peter Neururer - Schalke kippt den Schalkefan

An Selbstbewusstsein mangelte es dem Diplom-Sportlehrer aus dem Ruhrpott nie: "Wenn wir ein Quiz machen würden unter allen Trainern in Deutschland, wer am meisten Ahnung hat von Trainingslehre und Psychologie, und der Gewinner kriegt den besten Club - dann wäre ich bald bei Real Madrid." Nun: Günter "Sonnenkönig" Eichberg, der bei Schalke 04 1990 ans Ruder kam, wollte dem nicht im Weg stehen und feuerte Neururer am 13. November 1990 als Trainer. Was etwas gaga war, denn Neururer stand in Liga zwei auf einem Spitzenplatz und wäre wohl mit seiner Truppe aufgestiegen. Trotz der Entlassung: Der gerade bei Hannover 96 zurückgetretene Trainer bekennt sich noch heute dazu, totaler Schalke-Anhänger zu sein.

John Toshack - Großmäuliger Ballettlehrer

Er war ein Weltklassestürmer und spielte schon ganz erfolgreich für Real Madrid, doch in Erinnerung behalten Toshack die Madrilenen eher als großmäuligen Trainer des "weißen Balletts". Zweimal trainierte der Brite das Team, und gerade beim zweiten Mal 1999 machte er mit großen Sprüchen auf sich aufmerksam: "Nach dem Spiel nehme ich mir immer vor, elf andere Spieler aufzustellen. Unter der Woche sind es dann nur noch fünf, und am Ende spielen doch wieder dieselben elf Pfeifen!" Wer so spricht, darf sich nicht wundern, dass auf dem Platz gegen ihn gespielt wird. Trotzdem ließ sich Toshack nicht beirren: "Eher fliegt ein Schwein über das Bernabeu-Stadion, als dass ich als Real-Trainer entlassen werde." Auf das Schwein warten die Spanier heute noch, aber nach drei Monaten war für Toshack in Madrid schon wieder alles vorbei.

Max Merkel - Aktiver Anti-Spanier

Kaum zu glauben, dass der großmäulige Österreicher mal eine große Trainernummer im europäischen Geschäft gewesen ist. Heute unterhält Merkel mit seinen ätzenden Lästereien ganz Fußball-Deutschland. Doch schon als Trainer fiel der ehemalige Nationalspieler (1939 ein Spiel für Deutschland und 1952 eines für Österreich) mit seinen Sprüchen auf - und manchmal auf die Nase. Atlético Madrid trennte sich von ihm, nachdem er mit der Mannschaft spanischer Pokalsieger und Meister geworden war, weil er sagte: "Spanien wäre ein schönes Land, wenn nicht so viele Spanier darin leben würden." Anderswo durfte Merkel erst gar nicht anfangen: Beim FC Bayern revoltierten 1979 die Spieler, um ihn als Trainer zu verhindern. Mit Erfolg.

Branco Zebec - Der Saufkumpane

Wenn über die besten Trainer der Liga debattiert wird, darf Zebec nicht fehlen, der Ende der sechziger Jahre mit den Bayern und zehn Jahre später mit dem Hamburger SV große Erfolge feierte. Allerdings erinnern sich Fans und Offizielle auch an sein vitales Alkoholproblem, das ihm in der Saison 1980/81 zum Verhängnis wurde. Trotz Tabellenplatz eins wird er im Dezember 1980 entlassen. Zebec war seit Wochen nur noch bedingt einsatzbereit: Die Sage berichtet unter anderem beim Auswärtsspiel in Dortmund von 3,25 Promille auf der Trainerbank. Zuvor war er sogar gelegentlich hinterrücks von ebenjener gekippt. Und eine Halbzeitansprache lautete: "0:2, macht nix, nächste Woche wir gewinnen wieder!"

1. Oktober 2006

James Dean 08.02.1931 - 30.09.1955

Gestern vor 51 Jahren verstarb einer der spannendendsten Charaktere Hollywoods: James Byron Dean! Im Alter von nur gerade 24 Jahren krachte er mit seinem Porsche Spyder auf dem Weg zu einem Autorennen in ein entgegenkommendes Fahrzeug.

Jimmy Dean wurde zur Legende und das obwohl er nur gerade drei grosse Filme gedreht hatte. Er war das Idol einer ganzen Generation und sein Mythos hält sich bis heute. Auch ich habe in meiner Jugend sämtliche Biografien von James Dean gewälzt. In meinem DVD Gestell steht eine Box mit seinen Werken. Ja sogar Bilder und Poster haben sich bei mir bis in die heutige Zeit gehalten.

Auf die Frage: Warum? Kann ich keine eindeutige Antwort geben. Er war halt ein Rebell, irgendwie. In seinen Filmen hat er sich sowohl gegen seine Eltern, als auch gegen die Gesellschaft aufgelehnt. Ohne dabei seine Herzlichkeit und Ehrlichkeit zu verlieren. So einen wie James Dean hat man sich als Jugendlicher immer als "besten Freund" gewünscht.



Oft habe ich mich gefragt, was wohl aus Menschen wie James Dean, Marilyn Monroe oder Elvis Presley geworden wäre, wenn sie ihre Zeit überlebt hätten. Wären sie heute alternde Stars? Würde man sie überhaupt noch kennen und über sie reden? Oder wären sie gar immer noch im Geschäft? Dass diese Fragen nie beantwortet werden können, macht aus Männern wie James Dean wohl Legenden...

29. September 2006

Dumb & Dumber!

Gesehen im Schweizer Fernsehen beim rumzappen. Die Sendung "5 gegen 5" mit Sven Epiney. Frage eins an die Kandidatin: "Was ist ein Tamagochi?" Antwort der Bäckerei-Angestellten: "Ein japanischer Trickfilm".....

Frage 2 des Moderators: " Nennen sie uns ein Land welches zur früheren Republik Jugoslawien gehört hat!" Antwort von Kandidatin eins: "Tschechoslowakei!".... Ok, zweite Chance... "Nennnen sie uns ein Land welches früher zur Republik Jugoslawien gehört hat?"... Kandidatin zwei: "Portugal!"....

Ein weiterer Kommentar erübrigt sich, oder?

PS: In meiner Hometown ist bis Sonntag Party - Herbstmesse! - angesagt, darum werden die Einträge bis dahin etwas kürzer ausfallen... (Hicks!)

28. September 2006

Habemus Maskottchen!


So sehen sie also aus, die beiden Maskottchen zur Fussball EM 2008 in Österreich und der Schweiz. Sage und schreibe 4000 Arbeitsstunden oder umgerechnet auf 8 1/2-Stunden-Arbeitstage über 470 Tage haben die klugen Köpfe von Warner Brothers damit verbracht, diese beiden Figuren zu entwickeln.

Das Resultat: eine Kopie der legendären Fix und Foxi-Figuren von Rolf Kauka. Sorry, aber das wäre bestimmt auch mit weniger Aufwand möglich gewesen. Alleine auf meinem Estrich lagern noch dutzende von original Vorlagen. Gerne hätte ich sie zur Verfügung gestellt und dafür die Kohle abkassiert.

Laut dem Hersteller sollen die knallroten und gezackten Frisuren an das Logo der EURO und nicht zuletzt an die berühmten Bergketten der Alpenländer Schweiz & Österreich erinnern. Den beiden Maskottchen, die der Legende nach aus einen alpinen Fantasie-Dorf stammen, tragen zudem die Rückennummern 20 bzw. 08, also nebeneinander stehend 2008.

Ihnen werden übrigens magische Eigenschaften und unterschiedliche Charaktere zugeschrieben: Der eine mit der Nummer 08 ist der seriöse, kontrollierte Typ, also vermutlich der Schweizer. Der andere mit der Nummer 20 der rebellische, den dafür Kreativität auszeichnet. Dass er übrigens gerne Obstler mag, ist nur ein Gerücht.

Genau 619 Tage vor dem Ankick der Europameisterschaft am 7. Juni in Basel wurde das Maskottchen-Paar also in Wien präsentiert. Die Schweizer Medien waren darüber wohl so erbost, als dass man auch in den späten Abendstunden bei Google News mit dem Begriff "EM Maskottchen" noch überwiegend österreichische Medienberichte präsentiert bekam. Die Eidgenossenschaft war gerade mal mit einem Bericht der Tagesschau vertreten.

Derzeit sind die beiden Jungs (oder sind es doch Mädchen?) noch namenlos. "Getauft" werden die Zwillinge am 10. Oktober, bis zum 8.Oktober können Fussballfans über die Namen abstimmen. Drei wahnsinnig originelle Namenspaare stehen zur Auswahl: Zagi und Zigi, Flitz und Bitz sowie Trix und Flix. Der erste offizielle Auftritt auf einem Fußball-Feld erfolgt übrigens am 11. Oktober beim Länderspiel Österreich - Schweiz in Innsbruck.

27. September 2006

Feiger Kniefall vor dem Terrorismus!

Die Deutsche Oper in Berlin hat die Aufführung der Mozart Oper "Idomeneo" aus Angst vor einem Terroranschlag aus dem Programm genommen. Nachdem das Stück vor 3 Jahren in Berlin noch seine Premiere feierte, gibt es in diesem November nun kein Pardon und die Oper wird in Berlin nicht mehr aufgeführt.


Die Intendantin der Berliner Oper, Kirsten Harms, hatte sich die Programmbereinigung wohl etwas unspektakulärer vorgestellt. Wer jedoch mit der Begründung "sie habe für die Sicherheit des Publikums und ihrer Mitarbeiter auf der Bühne sorgen müssen" ein Stück streicht, der muss sich natürlich Fragen gefallen lassen. In einer eiligst einberufenen Medienkonferenz sagte die Indentatin dann, sie habe aus Angst vor einem islamistischen Anschlag gehandelt und es habe auch anonyme Hinweise gegeben. Komisch nur, dass die Polizei gerade mal von einem Telefonanruf spricht und nicht einmal bei diesem habe es sich um eine Drohung gehandelt, sondern vielmehr um einen Anruf einer besorgten Bürgerin.

Warum also diese plötzliche Panik? Es scheint als hätten der Karrikatur-Streit, die erst kürzlich getätigten Aussagen von Papst Benedikt XVI, der Krieg im Irak oder die Gefängnisse in Guantanamo den Zorn der arabischen Welt in den tiefroten Bereich gesteigert. In Europa wächst mit jedem Tag die Angst. Die U-Bahn-Attentate waren in Spanien und England, der Mord an einem Filmemacher in Holland und die Karrikaturen kamen aus Dänemark. Bevor der Terror jetzt als auch in Deutschland erstmals zuschlägt, lieber Türen und Fenster schliessen, Barrikaden erstellen und mit der weissen Fahne winken: Please don't shoot us! Und dabei in letzter Instanz die eigene Kunst zensurieren. Und zwar freiwillig!

Die Freiheit der Meinungsäusserung und die Freiheit der Kunst sind zwei der vielleicht wertvollsten Güter der Demokratie. Aus freiwilligen Stücken darauf zu verzichten heisst, seine Kultur aufzugeben. Und das ist nicht nur gefährlich, sondern vorallem feige! Es geht nicht darum, mit einem harten Schädel den Mullahs Paroli zu bieten. Im Gegenteil, es geht darum durch die Aufführung eines solchen Stücks den Dialog zu fördern. Und das geht nur, wenn alle Beteiligten wissen, wovon sie reden. Nun bleibt jedoch viel Platz für Spekulationen. Die TV-Sender werden genau die Szene zeigen, in der Mohammed geköpft wird. Verschweigen jedoch vielleicht die Tatsache, dass im gleichen Stück und zum gleichen Zeitpunkt auch der Kopf von Jesus abgeschlagen wird. Wer sich diese Szene im Kontext mit dem Stück anschauen möchte hat nun aber Pech, die Inszenierung von Hans Neuenfels ist nicht mehr im Programm.

Wer übrigens glaubt, dass sich die Muslime ob dieser Absetzung erfreuen oder sie gar als Sieg gegen die westliche Welt feiern, der täuscht sich. In einer ersten Stellungsnahme zeigten sich die islamischen Verbände in Deutschland irritiert und geteilter Meinung. Von "Vernunft" war die Rede, aber genau so von einer "falschen Entscheidung". Von einem Triumph oder gar einem Sieg sprach in diesem Zusammenhang aber niemand.

Übrigens, als Ersatz wird an der Berliner Oper im November "La Traviata" von Verdi aufgeführt. Mutig, schliesslich arbeitet Violetta in diesem Stück als Prostituierte. Eine Tätigkeit also, welche in einigen arabischen Ländern mit dem Tod bestraft wird...