10. Februar 2008

Eine Geschichte über Freundschaft...

Ich war gestern im Kino. Auf dem Programm stand ein Film, der mich von den Schauspielern her total gereizt, mich vom Thema ursprünglich aber etwas abgeschreckt hat. Naja, die Geschichte über zwei krebskranke, ältere Herren ist auf den ersten Moment nicht unbedingt der Stoff aus dem Stories gemacht sind, welche einem durch einen Samstagabend begleiten sollen. Die Besetzung mit Morgan Freeman und Jack Nicholson hat dann aber schlussendlich doch über die Zweifel gesiegt und ich sass um 21 Uhr 45 im Kino Graffiti.

"The Bucket List" kommt nach wenigen Sekunden bereits auf den Punkt, Morgan Freeman erfährt von seiner Krankheit und kurz danach ereilt auch Jack Nicholson sein Schicksal. In so manchen Szenen weiss man als Zuschauer dann nicht wirklich, ob man nun lachen oder bereits weinen soll. Vorallem Nicholson sorgt jedoch mit seiner Art und seinen Sprüchen immer wieder für Schmunzler. Mir allerdings war es - im Gegensatz zu anderen Kinobesuchern - nie so wirklich ums Gröhlen. Dafür war mir das ganze Thema zu ernst.

Fakt ist jedoch, der Film ist unterhaltsam und äusserst nah am Leben. Und das macht dann wohl auch den Charme dieses Streifens aus. Steht am Anfang noch die Krankheit im Mittepunkt, entwickelt sich die Geschichte immer mehr in Richtung der Fragen "Was ist mir wichtig im Leben?" oder "Was bedeutet wahre Freundschaft?". Fragen also, die jeden von uns ins Herz treffen dürften. Natürlich werde ich den Schluss des Films an dieser Stelle nicht verraten, die Gründe warum man aber nach gut 90 Minuten den Kinosaal doch eher bedrückt verlässt, dürften von Zuschauer zu Zschauer unterschiedlich sein.

Wir waren gestern zu dritt im Kino und nach dem Film waren sowohl meine Begleitung wie auch ich erst mal eine Runde sprachlos und neben den Schuhen. Ein Glas Wein und ein paar Gespräche haben dazu geführt, dass der Abend doch noch witzig ("Komm hol das Lasso raus") geendet hat. Mir war es jedoch direkt nach dem Film nicht ums Party machen. Zu sehr habe ich mich selber gefragt, welche Ziele habe ich noch in meinem Leben oder bin ich ein angenehmer Zeitgenosse für meine Mitmenschen oder habe ich in meinem Leben je das hübscheste Mädchen der Welt geküsst...?? Kurz, der Film wirft viele Fragen auf, die jeder und jede für sich selber beantworten muss. Und darum darf ich sagen, hat mich "The Bucket List" zu hundert Prozent überzeugt. Schliesslich fehlen für einmal auch die typischen Holllywood-Attribute, welche solche Filme in der Regel bald einmal kitschig lassen werden. Sobald ich Antworten auf all die - durchaus persönlichen - Bucket-List-Fragen gefunden habe, schreibe ich vielleicht ein Post darüber. Bis dahin freue ich mich ob all der Dinge, die in diesen wilden Tagen in meinem Leben so passieren. Auch ohne eine Bucket-Liste!

PS: Den Punkt "to kiss the most beautiful Girl in the World" fand ich übrigens besonders herzig, spätestens da herrschte dann Taschentuch-Alarm. Ja, auch Männer dürfen das...!

7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hoi hoi

Ich habe den Film bisher noch nicht gesehen, aber wer weiss, vielleicht werd ichs noch :-)
Rein von der Beschreibung erinnert mich das an "Knocking on Heavens Door" mit Till Schweiger.
Irgendwie in einer eher "reiferen" Version ;-)

Anonym hat gesagt…

ich liebe solche filme die meine seele berüheen, mich zum nachdenken bringen und bei denen man noch sitzen bleibt wenn alle anderen schon längst stressig davongehen!
und der hier-der steht auch auf meiner liste!
ich muss nur noch einen geeigneten mittäter finden, irgendwie macht kino alleine nicht so viel spass:-)

Anonym hat gesagt…

ich würde den film sehr gerne sehen, aber ich hab zu große angst, dass ich damit nicht klar komme....sie haben bei meinem vater im letzten jahr unheilbar krebs entdeckt....ich weiß nicht, ob ich mir diesen film anschauen kann!

Anonym hat gesagt…

Ich habe den Film am Freitag gesehen, und nach dem Film (bei dessen Ende ich nur noch am heulen war) hat sich eine sehr gute Diskussion entwickelt darüber, dass jeder von uns eine Bucket List führen sollte - und zwar nicht erst, wenn der Tod nah ist, sondern schon viel früher. Zu gross ist die Reue, wenn sie zu spät kommt.

Monsieur Fischer hat gesagt…

@ chris: knocking on heavens door fand ich schwach, geb ich zu. darum würde ich persönlich die beiden filme auch nicht vergleichen... schau ihn dir an!

@ bluetime: da wird sich doch bestimmt ein mittäter finden für dich.

@ sari: yougotmail

@ artemis: auf diese erkenntnis sind wir auch gekommen, bei einem glas wein nach dem film und genau darum find ich diesen streifen vermutlich so gut, man "muss" im anschluss über das thema reden! genial für kommunikative tierchen wie ich eins bin...

Anonym hat gesagt…

@monsieur fischer

Ganz Deine Meinung. Wir haben uns den Film zu viert am Samstag angesehen.
Mit der Erwartung an eine Kömdie ins Kino gegangen und mit der Erfahrung eines guten Dramas wieder hinaus gegangen.

Anonym hat gesagt…

du hast mich sehr neugierig gemacht. ein film, den ich mir von emotionaler seite so ähnlich vorstelle, war der film "es begann im september" mit wynona rider und richard gere. *schmacht* ja, das leben geht manchmal seltsame wege..