Mit "wir" meine ich die Ski-Nation Schweiz. Eigentlich ist es ja schon noch etwas gar früh im Jahr und sie starten schon wieder mit den Skirennen. So mitten im Sommer. Ok, gestern war die Zeitumstellung und das deutet dann jeweils schon kräftig auf Winter hin und die nächsten Tage soll es ja sogar schneien bis 400 Meter runter. So gesehen haben die ersten Rennen in Sölden ja gepasst. Und erst mit diesen Resultaten.
Am Samstag das Wunderkind aus dem Tessin, Lara Gut. Rast mal kurz auf den fünften Platz im ersten Riesenslalom der neuen Saison. Und das nachdem in den letzten Wochen so ziemlich jedes Medium mindestens einmal über die hübsche, junge Frau berichtet hat und der Druck also vermutlich enorm war. Cool hat sie dann auch in all den Interviews reagiert auf die Frage, ab wann denn die Konkurrenz vor ihr - sie ist ja erst gerade mal 17 Jahre alt - Angst haben müsste. Ihre Antwort, ab dem Moment wo sie sich ihre Ski anschnallt... Tough Girl!
Einen Tag später, also gestern gabs dann sogar Medaillien für die Schweiz. Zwei Stück. Daniel Albrecht landete beim Riesen auf Platz 1, Didier Cuche auf Platz 2. Das gute Mannschaftsresultat wurde von Carlo Janka auf Platz 9 abgerundet. Da gab es sogar Lob von den ORF-Moderatoren, welche sich jetzt schon wieder auf die grossen Duelle Schweiz vs. Oesterreich freuen. Und genau so geht es mir auch. Vorbei scheinen die brotlosen Jahre, in denen untalentierte Fahrer - nein, ich nenne jetzt keine Namen - die Schweiz im Weltcup vertreten haben. Wo man sich in den Ferien in St. Anton am Arlberg beinahe schämen musste, aus der Eidgenossenschaft zu kommen. Es scheint, als hätte die Nachwuchsarbeit beim Schweizer Skiverband endlich gefruchtet.
Und so freue ich mich auch wieder auf die Rennen im nächsten Winter. Da lohnt es sich mal wieder, die Mittagspause vor dem Fernseher zu verbringen und den Jungs und Mädels die Daumen zu drücken. Und natürlich schau ich dann die Super-Gs, Abfahrten und so weiter wiederum auf ORF. Es macht doch sowas von Spass, wenn wir unsere östlichen Nachbarn etwas leiden hören. Wobei ich ehrlich zugeben muss, dass sie auch gestern wieder grossen Sportsgeist bewiesen und den beiden Schweizern auf dem Podest ehrlich gratuliert haben.
Hopp Schwiiz!