Nach einem Erdbeben der Stärke 8,9 rollt ein gigantischer Tsunami über Japan hinweg. Medien berichten von bis zu zehn Meter hohen Wellen, welche Häuser, Schiffe und Land mit sich fortreissen. Die Auswirkungen der Katastrophe sind noch nicht abzusehen. Der japanische Ministerpräsident zeigte sich in einem ersten Statement erschüttert und bat um ausländische Hilfe. Die Bilder auf CNN hinterlassen bei mir ein übles Gefühl in der Magengegend, so stellt man sich irgendwie den Weltuntergang vor...
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11. März 2011
23. Februar 2011
Libyen sehen und sterben
Ja ja, unser Muammar ist wieder da. Es ist lediglich ein Gerücht, dass Gadaffi noch immer wütend ist wegen dieser WM-Geschichte. Und eigentlich ist es ja auch gar nicht angesagt, über die aktuelle Situation in Libyen Witze zu reissen. Aber wer die gestrige Ansprache von Gadaffi beim libyschen Staatsfernsehen mitverfolgt hat, der musste irgendwie Schmunzeln. Dieser verrückte Typ erinnerte während einer Stunde an eine schlechte Kopie seiner selbst. Sogar Viktor Giacobbo bringt den Gadaffi glaubhafter hin als Gadaffi selber. Ob und welche Drogen unser Freund Muammar genommen hat, werden wir nie erfahren. Ebenso hab ich genau gesehen, dass es Wasser war im Glas, von dem er immer wieder getrunken hat. Und überhaupt, wollte ich heute über das Spiel Marseille gegen Manchester schreiben. Bevor mir diese Rede dazwischen kam.
Mal ehrlich. Wer die 70minütige Rede live auf Libyan State TV gesehen hat, wusste nich ober lachen oder weinen sollte. Was Gadaffi gesagt hat, das hat Angst gemacht. Zwischenzeitlich war mir echt schlecht im Hinblick darauf, dass er all seine Drohungen auch umsetzt. Er nannte sein Volk Hunde, Ratten, Verräter, Gangster und forderte seine Getreuen dazu auf, diese Individuen zu vernichten. Ob die Armee da mitzieht, das wird sich zeigen. Klar ist aber, Gadaffi hat zahlreiche Söldner engagiert, welche ohne Skrupel seine Befehle ausführen werden. Nach der Rede von Muammar al Gadaffi erscheinen mir die Proteste in Ägypten oder Tunesien rückblickend ein bisschen wie ein Kindergeburtstag auf dem Ponyhof. Aber eben, die USA hatten mehrmals die Möglichkeit den Herrscher aus seinem Amt zu hebeln. An die Aktionen in den 80er Jahren erinnere ich mich noch gut, als das Programm von DRS 1 unterbrochen wurde. Obwohl man damals den Begriff "Breaking News" noch nicht gekannt hat. Und ich hab dann als Teenie meine Mutter gefragt, ob es nun Krieg gibt bei uns. Unnötigerweise wurden genau zu der Zeit auch einmal die Sirenen getestet, diesen Schock werd ich wohl nie vergessen. Aber eben, ich war ein Kind. Inzwischen schau ich die Situation differenzierter an. Hab 09/11 als Journalist in einer 48 Stunden Dauersendung quasi "live" miterlebt und kommentiert. Entsprechend mach ich mir aktuell weniger Sorgen um die Weltsicherheit, als vielmehr um das geknechtete Volk in Libyen.
Wie sich die Situation im Land entwickelt, kann derzeit niemand voraussagen. Gadaffi wird so schnell nicht aufgeben, er wolle lieber als Märtyrer sterben als abzuhauen, hat er gestern gesagt. Auf Unterstützung von ausserhalb kann er wohl auch nicht mehr hoffen, daran wird sich nicht einmal mehr der pervese Idiot Italo-Chef Berlusconi die Finger verbrennen wollen. Darum meine laienhafte Prognose: Der Gadaffi wird jetzt noch ein paar hundert Bürger mit in den Tod reissen, bevor sich die internationale Gemeinschaft zu einem klaren Statement durchringen kann. Die Amis werden dann irgendwann einen Flugzeugträger schicken und den Präsidentenpalast zubomben. Den Rest kennen wir ja aus dem Irak. Denn schliesslich gibts in Libyen ganz viel Öl!
Was für ein Mittwoch. Erdbeben in Christchurch, der von und zu Guttenberg ist auch immer noch in den Schlagzeilen und heute Abend spielt OM. Zum Guttenberg nur soviel, klar war es saudumm von ihm die Zitate nicht als solche zu deklarieren. Ob er deswegen aber ein besserer oder schlechterer Politiker ist? Ich weiss es nicht. Was ich aber weiss ist, dass doch so mancher bei seiner Abschlussarbeit bescheisst. Das mit dem spicken und kopieren beginnt ja schon in der Primarschule. Auch Blogs sind nicht sicher davon, ja sogar Facebook-Statusmeldungen werden einfach geklaut. So wirklich verwundert hat mich das Malheur vom Gutti darum nicht. So, habe fertig. Die Welt dreht durch und ich drehe mit.
Heute Abend 20 Uhr 45 Uhr. Ich wage mich in die Höhle des Löwen. Das Penny Pub in Aarau zeigt das Spiel zwischen OM und Manchester United - der Cheffe des Ladens ist oder war der Präsident des United Fanclubs Deutschschweiz. Meine Wenigkeit bekennender OM-Fan und passives Mitglied der Ultras. Und als ob das nicht genug wäre, die Barchefin kommt aus Paris und steht auf PSG und Arsenal. Juhuu, ich habe ein nettes Tischchen reserviert und wir werden ein paar Leute sein, die Marseille die Daumen drücken. Eines ist sicher, Emotionen sind vorprogrammiert: ich hoffe, das Spiel vermag die Erwartungen zu bestätigen! Allez l'OM!
11. Februar 2011
السلام عليكم
Es hätte Geschichte geschrieben werden können gestern Abend. Hätte, können... Wurde aber nicht. Die Welt schaute nach 21 Uhr gebannt nach Kairo und wartete auf die Ansprache von Präsident Mubarak. Er liess er sein Volk und die restliche Welt warten und dann zeigte er allen die lange Nase. Auch die Menschen auf dem Tahrir-Platz starrten still und leise auf die TV-Bildschirme. Dann schrien sie entsetzt auf. Denn der erwartete, sofortige Rücktritt von Hosni Mubarak fand nicht statt. Er wolle die Verantwortung für das Land bis im September weiterhin ausüben, erklärte der Präsident in der Fernsehansprache.
Kurz darauf trat sein Vize Omar Suleiman (auch bekannt als "der Folterknecht") vor die Kameras. Er wiederholte den Inhalt seines Chefs, veränderte lediglich die Worte. Fügte noch Bemerkungen hinzu wie, dass die Jugend sich nicht von ausländischen TV-Stationen beeinflussen lassen und lieber wieder zur Arbeit gehen solle als weiter zu demonstrieren. Kurz, es scheint als hätten die beiden alten Herren einfach nicht kapiert, was der Wille des Volkes ist. Da nützen auch keine Verfassungsänderungen mehr etwas, es ist einfach an der Zeit zu verschwinden!
Nun gut, der Mubarak klammert sich - wie es zahlreiche Despoten vor ihm schon getan haben - an die Macht. Meine Vermutung darum, mit seiner Rede wollte er die Demonstranten lediglich provozieren. Sie aus der Reserve locken um dann einen Grund zu haben, sie blutig in die Schranken zu weisen. Welche Rolle die Armee nämlich genau spielt, das weiss niemand so genau. Und wie schon im Fall Saddam Hussein verfügt Mubarak eine ihm treue Präsidentengarde, welche ihn bis zum Schluss verteidigen wird. Bis heute gab es bereits mehrere hundert Tote im Umfeld der Demonstrationen, würde nun die Armee/Präsidentengarde ins Geschehen eingreifen - die Folgen wären wohl verheerend.
Aber was schreib ich hier eigentlich...? Wir sitzen in unserem anständigen, sicheren Land und beobachten die ganze Geschichte wie einen gut inszenierten Hollywood-Film. Nie in Gefahr, stets in der Nähe vom Kühlschrank. Wir wissen gar nicht, wie sich das ägyptische Volk derzeit gerade fühlt. Nein, es soll ja sogar immer noch europäische Touristen geben, welche in den Badeorten All-inclusive-Ferien geniessen. Geschmacklos hoch sieben! Überhaupt sieht der Westen in der ganzen Sache ziemlich schlecht aus. Die USA machen einen auf Windfahne, die EU will sich ebenfalls nicht die Finger verbrennen und aus der Schweiz kommen ebenso kleinlaute Töne. Den Vogel schiesst aber mal wieder Israel ab, wo man die Rede Mubaraks positiv bewertet hat...
Darum, heute sind in der arabischen Welt die Freitagsgebete angesagt. Im Anschluss danach wollen sich die Menschen in Kairo, Alexandria und weiteren Städten wieder versammeln und für ihre Freiheit kämpfen. Ich wünsche ihnen dafür viel Kraft, Energie und natürlich Erfolg. Auf dass die Revolution unblutig endet.
Update 17:15 Uhr: Mission accomplished, Mubarak step down as President of Egypt!
الله أكبر الله أكبر الله أكبر
اللهم احفظ مصر و شعبها
اللهم احفظ مصر و شعبها
11. Februar 2009
Freiheit für Philip Rizk! Free Philip Rizk!
Der Internet-Blogger Philip Rizk ist verschwunden. Der deutsch-äygptische Student wurde bei einer Demonstration in Kairo für Gaza festgenommen und verschleppt. Seine Angehörigen und Freunde fürchten, dass er gefoltert wird. Immer wieder hört man von solchen Geschichten aus aller Welt und jedes Mal ärgere ich mich wahsinnig über diese Ungerechtigkeit. Da wird das Recht auf Meinungsfreiheit mit Füssen getreten! Aber in solchen Situationen merkt man dann als Blogger auch gleichzeitig wieder, wie gut es uns hier in Westeuropa eigentlich geht.
Gerne stelle ich den Platz zum Thema Philip Rizk dem SF-Nahost-Reporter André Marty zur Verfügung. Er kennt den Deutschen persönlich. Hier seine Geschichte:
"Und plötzlich erwischt’s dann einen, denn du selber kennst.
Sie haben sicher schon mal von verhafteten Bloggern gehört, in China, in Myanmar, in Saudi-Arabien oder sonstigen garstigen Pflastern für Verfechter der freien Bloggerei. Philip ist ein deutsch-ägyptischer Blogger, er lebt und schreibt in Kairo. Genauer gesagt: Er sitzt irgendwo im Ägypten im Gefängnis – weil er bloggt.
Philip Rizk wird am Freitag abend in nördlich von Kairo gelegenen Ort Kaljubia verhaftet. Der 26jährige beteiligte sich an einer Kundgebung für die Palästinenser im Gaza-Streifen – denn Philip bloggt ausschliesslich über den Gaza-Streifen. Polizisten hätten ihre Auto mehrere Stunden blockiert, sagt eine Mit-Demonstrantin – und dann Philip in ein Fahrzeug ohne Kennzeichen gebracht und seien davongerast.
Philip studiert eigentlich an der American University in Kairo. Davor lebte er zwei Jahre im Gaza-Streifen, arbeitete dort für eine christliche Hilfsorganisation.
Dort habe ich Philip kennen gelernt, Philip den Gaza-Blogger. Später, in Kairo, erzählt er mir von verhafteten Kollegen, Bloggern, die das Regime kritisierten. Nicht so Philip: Er organisiert Foto-Ausstellungen über den Gaza-Streifen, dreht einen Dokumentarfilm über das Leben im besetzten Westjordanland. Und er bloggt über den Alltag im Gaza-Streifen - eben tabula Gaza. Als wir in Kairo an einer Polizei-Station vorbei laufen, meint Philip: „Das erinnert dich daran, dass du der nächste sein kannst, den sie reinholen.“
Philips letzter Blog-Eintrag stammt vom 4.Februar:
"Word on the street is that Egypt is closing Rafah crossing to all journalists and doctors entering or exiting Gaza on Friday. Does this mean more bloodbaths to come?"
Dann wird er verhaftet, Philip der deutsch-ägyptische Blogger."
Wer sich für Philip Rizk einsetzen möchte, der kann dies über verschiedenen Internetseiten oder über einen direkten Kontakt zu den zuständigen Behören tun. Hier bei Facebook kann man sich zum Beispiel aufdatieren über Philips Schicksal; dieses Portal wird von Philips Familie aktualisiert, sofern es denn etwas Neues zu vermelden gibt. Weiter kann man diese Petition unterschreiben, falls Sie an die Macht von Unterschriften glauben.
Es ist aber auch durchaus möglich, sich direkt bei folgenden Damen und Herren deutlich bemerkbar zu machen - ob Sie nun Blog-Leserin oder Leser, Blogger oder ganz einfach Mensch sind, der etwas gegen die Verhaftung von Bloggern hat:
In der Schweiz:
Botschaft der Arabischen Republik Ägypten
Elfenauweg 61,
3006 Bern
Fax: (031) 352 06 25
Tel: (031) 352 80 12/13/55
Pressestelle: (031) 941 24 26
Der Botschafter heisst: S.Exc. Herr Magdy Galal Shaarawy
Consulat général de la République Arabe d´Egypte
Route de Florissant 47ter,
1206 Genf
Fax: (022) 346 05 71
Tel: (022) 347 63 79, 347 62 55
In Deutschland:
Botschaft der Arabischen Republik Ägypten
Stauffenbergstrasse 6-7
10785 Berlin
Tel: (030) 477 54 70, (030) 4790 1880
Fax: (030) 477 10 49, (030) 477 44 00
Ausserordentlicher und bevollmächtigter Botschafter: S.Exc. Herr Ramzy Ezz Eldin Ramzy
website: www.egyptian-embassy.de
Email: embassy@egyptian-embassy.de oder: consularsection@egyptian-embassy.de
Generalkonsulate:
Eysseneckstraße 34,
60322 Frankfurt/M.
Fax: (0 69) 597 21 31
Tel: (0 69) 955 13 40
Harvestehuder Weg 47,
20149 Hamburg
Fax: (0 40) 41 33 26 19
Tel: (0 40) 413 32 60
Email: gen-kons-et-hh@gmx.de
In Österreich:
Botschaft der Arabischen Republik Ägypten
Hohe Warte 50-54
1190 Wien
Fax: (01) 370 81 04 27 oder: (01) 370 81 08 69
Tel: (01) 370 81 04 oder: (01) 370 81 08 63
Der Botschafter heisst: S.Exc. Herr Ehab Mohamed Mostafa Fawzy
website: www.egyptembassyvienna.at
Email: egyptembassyvienna@egyptembassyvienna.at
In der Schweiz:
Botschaft der Arabischen Republik Ägypten
Elfenauweg 61,
3006 Bern
Fax: (031) 352 06 25
Tel: (031) 352 80 12/13/55
Pressestelle: (031) 941 24 26
Der Botschafter heisst: S.Exc. Herr Magdy Galal Shaarawy
Consulat général de la République Arabe d´Egypte
Route de Florissant 47ter,
1206 Genf
Fax: (022) 346 05 71
Tel: (022) 347 63 79, 347 62 55
In Deutschland:
Botschaft der Arabischen Republik Ägypten
Stauffenbergstrasse 6-7
10785 Berlin
Tel: (030) 477 54 70, (030) 4790 1880
Fax: (030) 477 10 49, (030) 477 44 00
Ausserordentlicher und bevollmächtigter Botschafter: S.Exc. Herr Ramzy Ezz Eldin Ramzy
website: www.egyptian-embassy.de
Email: embassy@egyptian-embassy.de oder: consularsection@egyptian-embassy.de
Generalkonsulate:
Eysseneckstraße 34,
60322 Frankfurt/M.
Fax: (0 69) 597 21 31
Tel: (0 69) 955 13 40
Harvestehuder Weg 47,
20149 Hamburg
Fax: (0 40) 41 33 26 19
Tel: (0 40) 413 32 60
Email: gen-kons-et-hh@gmx.de
In Österreich:
Botschaft der Arabischen Republik Ägypten
Hohe Warte 50-54
1190 Wien
Fax: (01) 370 81 04 27 oder: (01) 370 81 08 69
Tel: (01) 370 81 04 oder: (01) 370 81 08 63
Der Botschafter heisst: S.Exc. Herr Ehab Mohamed Mostafa Fawzy
website: www.egyptembassyvienna.at
Email: egyptembassyvienna@egyptembassyvienna.at
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