Heute ist es also mal wieder soweit, Freitag der 13te. Und der fällt dann gleich noch auf den RTL-Domino-Day, Hilfe - Horror - Weltuntergang? Aber im Gegensatz zu meiner Kindheit ist mir der Dreizehnte inzwischen mehr oder weniger egal: Ich hab früher häufig mal die Schule geschwänzt am Freitag dem 13ten. So richtig Angst hatte ich zwar nie, dass mal was passieren könnte, aber irgendwie war es halt immer mal wieder ne praktische Ausrede. Zumindest zwischendurch, zum Beispiel bei schönem Wetter, während nem spannenden Comicheft oder während Fussballweltmeisterschaften.
Es gibt aber tatsächlich Menschen, die den heutigen Freitag lieber im Bett als sonst wo verbringen. Die Mediziner haben natürlich hierfür sogar einen Namen gefunden: "Paraskavedekatriaphobie". Ein herrliches Wort, dessen Aussprache mir mehr Angst macht als der Tag selber. Aber zurück zum Thema, warum fürchten wir uns überhaupt vor dieser Zahlen-Datum-Konstellation?
Die Angst vor dem vermeintlichen Unglückstag ist ein junges Phänomen des 20. Jahrhunderts, der Aberglaube dazu taucht erst in modernen Zeitungsberichten und Erzählungen auf. In den USA geriet ausgerechnet an Freitag im September der Goldmarkt ins Trudeln, 1927 war es ein Schwarzer Freitag an dem die Börse unter Druck kam und die Apollo 13-Mission endete - wie wir dank Tom Hanks wissen - fast in einer Katastrophe.
Die Zahl 13 selbst wird schon seit langem als Unglückszahl gedeutet. Im Volke nannte man sie früher das «Dutzend des Teufels»: In der Bibel gibt es bekanntlich zwölf Apostel, beim letzten Abendmahl sassen aber 13 Personen am Tisch - der Dreizehnte war der Verräter, Judas. Und auch der Freitag als Tag an sich, hat seit längerem einen schlechten Ruf. Adam und Eva sollen an einem Freitag vom verbotenen Apfel gegessen haben, Jesus wurde am Karfreitag gekreuzigt. Papst Klemens der Fünfte liess an einem Freitag zahlreiche Tempelritter ermorden.
Unser ungutes Gefühl dürfte aber - unbewusst - auch mit der Tatsache zu tun haben, dass der 13te häufiger auf einen Freitag fällt, als auf andere Wochentage: Unser Gregorianischer Kalender wiederholt sich alle 400 Jahre. In dieser Zeit ist der 13. 688 Mal ein Freitag, aber zum Beispiel bloss 684 Mal ein Samstag.
Wer sich heute fürchtet, der kann aber auch einfach nur verreisen: Laut "Wiki" gelten Freitage nämlich unter anderem in Italien nur dann als Unglückstage, wenn sie auf einen 17ten fallen. In Spanien und Griechenland soll die Dreizehn nur dann Unglück bringen, wenn sie auf einen Dienstag fällt. Die Lösung liegt also auf der Hand, ab in den Flieger und auf nach Spanien, Italien oder Griechenland. Wäre da nur nicht dieses ungute Gefühl was das Fliegen angeht... am heutigen Freitag, den 13. April!
Ach ja, als ideale Unterhaltung für alle die, die heute sicherheitshalber unter der Decke geblieben sind fällt mir spontan der Horrorfilm "Freitag der 13." ein und Reinhard Mey trällerte mal ein Lied in dem es hiess: "Ankomme Freitag den 13.", und da ging, so glaube ich mich zu erinnern, so einiges schief, oder?
1 Kommentar:
wusste ich alles gar nicht, danke. roland
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