... das behaupte natürlich nicht ich, sondern vielmehr kann man diesen Eindruck gewinnen wenn man das vergangene Sport-Wochenende noch einmal Revue passieren lässt. Zumindest dürfte der im Titel erwähnte Satz irgendwo in der Sportredaktion des Schweizer Fernsehens an der Wand hängen. Wobei man generell festhalten kann dass man im Leutschenbach scheinbar ganz klar definiert und wertet was denn wichtig und was unwichtig ist in Sachen Sport. Ein paar Beispiele gefällig? Bitte sehr.
Die Schweizer Tennisspielerin Timea Bacsinszky hat am Wochenende zum ersten Mal in ihrer Karriere ein WTA-Turnier gewonnen und zwar das von Luxemburg. Ihre Gegnerin war die Deutsche Sabine Lisicki, die Freude nach dem Sieg entsprechend gross. Aber wer gedacht hat, dass das Schweizer Fernsehen dieses Finale live zeigt, der hat sich geschnitten. Klar, Roger Federer ist die Weltnummer 1 und entsprechend gibts von ihm die meisten Spiele live. Richtig so. Aber hinter Federer gibts noch zahlreiche weitere Spielerinnen und Spieler, die ihr Können vielleicht auch mal gerne live im TV zeigen würden oder anders gesagt ihre Sponsoren hätten da bestimmt nichts dagegen. Und ich denke dass so ein Frauenfinale durchaus den einen oder anderen Sportfan hinter dem Ofern hervor gelockt hätte. Mehr als eine zweiminütige Zusammenfassung gabs aber nicht, auch kein Interview mit der glücklichen Siegerin.
Nun aber es gibt ja noch weitere Beispiele. Im Ski-Weltcup - ging ja am Weekend auch wieder los - sind bei den Herrenrennen immer der Bernhard Russi und der Matthias Hüppi vor Ort und berichten ausführlich mit Streckenanalysen und Kamerafahrten. Bei den Frauen hingegen gibts hier und da mal den Jann Billeter vor dem Rennen und oft keine Doppelmoderation. In der vergangenen Saison kam es sogar vor, dass zum Beispiel bei einem Slalom der erste Lauf gar nicht erst gezeigt wurde. Aber eben, es geht nicht einmal nur um das Duell Mann und Frau, vielmehr scheint mir dass beim SF einfach der Bekanntheitsgrad des jeweiligen Sportlers entscheidet, nicht die Sportart selber. Ein gutes Beispiel sind da der Motorrad GP. Da fanden in der Nacht auf Sonntag die Rennen von Malaysia statt. Am Start neben Tom Lüthi noch die beiden 125er Fahrer Krummenacher und Aegerter. Zu sehen gabs bei SF2 aber nur den Lüthi, anstatt die beiden anderen Schweizern zeigte man Musikvideos. Anders beim Tessiner Fernsehen, da wurden alle 3 Rennen in voller Länge gezeigt.
Auffälligkeiten gibts auch beim Fussball. Während unsere deutschen Nachbarn ihre Sendungen rund um den Fussball in diesem Jahr noch einmal ausgebaut haben wurde in der Schweiz noch einmal die Sparbremse angezogen. In Deutschland gibts erstens einmal unzählige Sendungen die sich ausschliesslich mit Fussball befassen, dazu Fussball-Talkshows, die ARD-Sportschau (und die dritten Programme) zeigen neu Spielberichte der 3. Liga und ebenso sind Grossanlässe zu sehen, bei denen entweder die Frauen oder der Nachwuchs im Einsatz ist. Und in der Schweiz? Eine eigene Fussballsendung gibt es schon gar nicht. In den sonstigen Sportsendungen hat es gerade mal Platz für Zusammenfassungen der Super League, live gibts die A-Länderspiele, Champions League und Euroliga. Selten mal ein Spiel der ersten Liga. Aus der Challenge League gibts nicht einmal mehr irgendwo die Resultate zu sehen, da wird der Fan einfach auf das Internet verwiesen oder aufs Schweizer Sportfernsehen. Da gibts übrigens auch einen wöchentlichen Fussball-Talk, aber eben der Sender schlägt sich mehr schlecht als recht. Weil die Gebührengelder natürlich zum Staatsfernsehen gehen. Aber die zeigen weder die U17 WM an welcher derzeit die jungen Schweizer mit Erfolg spielen und auch die Frauenfussball-Nationalmannschaft kriegt keine Plattform.
Dabei hätte man ja 3 Sender zur Verfügung, wobei einer dieser Sender lediglich für Wiederholungen zur Verfügung steht. In meinen Augen könnte man durchaus auf die fünfte Wiederholung einer Religionssendung oder die 15te Wiederholung der Mittagstagesschau verzichten und dafür den Sportlern eine Plattform geben, die sich in ihrer Sportart genau so auskotzen wie "die Grossen" und - wie im Fall Bacsinszky - auch immer mal wieder Erfolge feiern dürfen. Nur leider unter Ausschluss der Schweizer Öffentlichkeit. Mehr Fernsehpräsenz heisst nämlich oft auch mehr Sponsoren und damit mehr Geld, was gerade für SportlerInnen im Nachwuchsbereich ein wichtiger Faktor ist für weitere Erfolge. Ebenso glaube ich, dass die Challenge League automatisch noch attraktiver würde wenn man wieder vermehrt darüber berichten täte... aber ich schreibe das bewusst im Konjunktiv, weil ich nicht daran glaube dass sich an dieser unbefriedigenden Situation etwas ändern wird. Ganz im Gegenteil, die "Sport Lounge" auf SF1 diskutiert heute Abend zum Thema Basejumping. Da entscheidet man sich dann wieder fürs andere Extrem und bietet einer Randsportart eine grosse Plattform, die vermutlich einen Bruchteil von Menschen interessiert wie es die zweite Garnitur im Tennis, Fussball, Eishockey, Ski oder Motorsport tut.
Die Schweizer Tennisspielerin Timea Bacsinszky hat am Wochenende zum ersten Mal in ihrer Karriere ein WTA-Turnier gewonnen und zwar das von Luxemburg. Ihre Gegnerin war die Deutsche Sabine Lisicki, die Freude nach dem Sieg entsprechend gross. Aber wer gedacht hat, dass das Schweizer Fernsehen dieses Finale live zeigt, der hat sich geschnitten. Klar, Roger Federer ist die Weltnummer 1 und entsprechend gibts von ihm die meisten Spiele live. Richtig so. Aber hinter Federer gibts noch zahlreiche weitere Spielerinnen und Spieler, die ihr Können vielleicht auch mal gerne live im TV zeigen würden oder anders gesagt ihre Sponsoren hätten da bestimmt nichts dagegen. Und ich denke dass so ein Frauenfinale durchaus den einen oder anderen Sportfan hinter dem Ofern hervor gelockt hätte. Mehr als eine zweiminütige Zusammenfassung gabs aber nicht, auch kein Interview mit der glücklichen Siegerin.
Nun aber es gibt ja noch weitere Beispiele. Im Ski-Weltcup - ging ja am Weekend auch wieder los - sind bei den Herrenrennen immer der Bernhard Russi und der Matthias Hüppi vor Ort und berichten ausführlich mit Streckenanalysen und Kamerafahrten. Bei den Frauen hingegen gibts hier und da mal den Jann Billeter vor dem Rennen und oft keine Doppelmoderation. In der vergangenen Saison kam es sogar vor, dass zum Beispiel bei einem Slalom der erste Lauf gar nicht erst gezeigt wurde. Aber eben, es geht nicht einmal nur um das Duell Mann und Frau, vielmehr scheint mir dass beim SF einfach der Bekanntheitsgrad des jeweiligen Sportlers entscheidet, nicht die Sportart selber. Ein gutes Beispiel sind da der Motorrad GP. Da fanden in der Nacht auf Sonntag die Rennen von Malaysia statt. Am Start neben Tom Lüthi noch die beiden 125er Fahrer Krummenacher und Aegerter. Zu sehen gabs bei SF2 aber nur den Lüthi, anstatt die beiden anderen Schweizern zeigte man Musikvideos. Anders beim Tessiner Fernsehen, da wurden alle 3 Rennen in voller Länge gezeigt.
Auffälligkeiten gibts auch beim Fussball. Während unsere deutschen Nachbarn ihre Sendungen rund um den Fussball in diesem Jahr noch einmal ausgebaut haben wurde in der Schweiz noch einmal die Sparbremse angezogen. In Deutschland gibts erstens einmal unzählige Sendungen die sich ausschliesslich mit Fussball befassen, dazu Fussball-Talkshows, die ARD-Sportschau (und die dritten Programme) zeigen neu Spielberichte der 3. Liga und ebenso sind Grossanlässe zu sehen, bei denen entweder die Frauen oder der Nachwuchs im Einsatz ist. Und in der Schweiz? Eine eigene Fussballsendung gibt es schon gar nicht. In den sonstigen Sportsendungen hat es gerade mal Platz für Zusammenfassungen der Super League, live gibts die A-Länderspiele, Champions League und Euroliga. Selten mal ein Spiel der ersten Liga. Aus der Challenge League gibts nicht einmal mehr irgendwo die Resultate zu sehen, da wird der Fan einfach auf das Internet verwiesen oder aufs Schweizer Sportfernsehen. Da gibts übrigens auch einen wöchentlichen Fussball-Talk, aber eben der Sender schlägt sich mehr schlecht als recht. Weil die Gebührengelder natürlich zum Staatsfernsehen gehen. Aber die zeigen weder die U17 WM an welcher derzeit die jungen Schweizer mit Erfolg spielen und auch die Frauenfussball-Nationalmannschaft kriegt keine Plattform.
Dabei hätte man ja 3 Sender zur Verfügung, wobei einer dieser Sender lediglich für Wiederholungen zur Verfügung steht. In meinen Augen könnte man durchaus auf die fünfte Wiederholung einer Religionssendung oder die 15te Wiederholung der Mittagstagesschau verzichten und dafür den Sportlern eine Plattform geben, die sich in ihrer Sportart genau so auskotzen wie "die Grossen" und - wie im Fall Bacsinszky - auch immer mal wieder Erfolge feiern dürfen. Nur leider unter Ausschluss der Schweizer Öffentlichkeit. Mehr Fernsehpräsenz heisst nämlich oft auch mehr Sponsoren und damit mehr Geld, was gerade für SportlerInnen im Nachwuchsbereich ein wichtiger Faktor ist für weitere Erfolge. Ebenso glaube ich, dass die Challenge League automatisch noch attraktiver würde wenn man wieder vermehrt darüber berichten täte... aber ich schreibe das bewusst im Konjunktiv, weil ich nicht daran glaube dass sich an dieser unbefriedigenden Situation etwas ändern wird. Ganz im Gegenteil, die "Sport Lounge" auf SF1 diskutiert heute Abend zum Thema Basejumping. Da entscheidet man sich dann wieder fürs andere Extrem und bietet einer Randsportart eine grosse Plattform, die vermutlich einen Bruchteil von Menschen interessiert wie es die zweite Garnitur im Tennis, Fussball, Eishockey, Ski oder Motorsport tut.
4 Kommentare:
Ist wohl alles auch eine Frage der Finanzen. Je mehr einer Veranstaltung übertragen wird, desto teurer. Da entscheidet man sich wohl für das "wichtigste", nach welchen Masstäben auch immer. Ich vermute, dass anhand von Einschaltquoten ziemlich genau der Sendewert eines Sportlers bekannt ist.
@ paddy: da geb ich dir recht. allerdings glaube ich nicht dass die vierte wiederholung von sternstunde philosophie auf sf info mehr zuschauer anlockt als zb ein finale von patty schnyder oder ein rennen von randy krummenacher. und was die finanzierung solcher events angeht ist halt die acquise-abteilung beim sf gefragt um diese kosten zu decken - sofern das beim vorhandenen milliardenbudget überhaupt nötig ist.
Jo, generell geb ich dir recht. Allerdings beim Skifahren muss ich sagen, wenn Bernhard Russi und Matthias Hüppi kommentieren schau ichs auf ORF :-)
schon schwierig... gäbe da ja noch manche sportart, die aus schweizer sicht spannend wäre. beachvolleyball und mountainbike fallen mir da spontan ein. snowboard natürlich auch. aber die auswahl von sf ist sicher nicht immer glücklich. solange ich die motorradrennen noch bei anderen sendern gucken kann, stört mich der lüthi-fokus nicht so sehr. für die quoten wär bestimmt ein eigener sportsender das beste. dann könnte man nämlich so ziemlich alles übertragen und käme nicht mit sternstunde xy in konflikt... ;-) aber dafür fehlt bestimmt das geld.
mich würde die challenge league auch interessieren. allerdings hab ich mir gerade vorgestern vaduz - wil angeschaut. irgendwie hatte ich das gefühl, dass die übertragung auf ssf nochmals ein paar der schon sehr wenigen zuschauer gekostet hat.
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