MTV VMA's: Die Tops und Flops 2007

In der vergangenen Nacht war es also wieder soweit, in Las Vegas wurden die alljährlichen MTV Video-Awards vergeben. Ein Highlight im Kalender jedes Musikfans. Wer mag sich nicht an den Kuss zwischen Britney Spears und Madonna, den nackten Hintern von Prince, die bekiffte Courtney Love, die betrunkene Pink oder den Streit zwischen Eminem und Moby erinnern? All diese netten Geschichten waren am Rande der VMA's der letzten Jahre zu sehen.

In der Pre-Show mit Markus Kavka waren dann genau diese Misstritte und Highlights noch einmal zu sehen. Anschliessend ging es live nach Vegas auf den roten Teppich wo die vorwiegenden Farben der Klamotten in diesem Jahr schwarz, weiss und rosa waren. Das Bild wurde zudem meist geprägt von Bling-Bling tragenden Gangster Rappern an Spieltischen. Nach einer weiteren Stunde mit Vorberichten gings dann aber endlich los: Britney Spears gab ihr Bühnen-Comeback. Sie präsentierte in der Opening Show ihre neuen Single "Gimme More".

Hübsch anzuschauen, mit blonden Haaren und einer besseren Figur als auch schon. Lediglich bekleidet in einem BH und Hotpants, beides in schwarz und mit Steinchen bestickt, dazu schwarze Lederstifel. Begleitet von zahlreichen Tänzerinnen und Tänzern. Highlight des Auftritt war lediglich ihr Griff an die Kronjuwelen eines Tänzers. Ansonsten wirkte Frau Spears extrem verkrampft, unsicher und hüftsteif. Dabei konnte sie früher ja gerade mit heissen Tanzmoves punkten. Hier das Video von Britneys Auftritt in Vegas:



Ihr Auftritt wurde dann anschliessend von der jüdisch stämmigen Komikerin Sarah Silverman (Spiegel: "Frau Borat") kurzerhand zerpflückt. Wobei der Spruch "Britney's Kinder sind etwa so hübsch wie die rasierte M**** aus der sie rausgekommen sind", nicht nur für meinen Geschmack an der Grenze war. Auch das Publikum reagierte leicht irritiert. Ähnliche Schublade die Frage ob, Amy Winehouse ebenfalls jüdisch sei, falls nicht müsste es mal jemand ihrem Gesicht sagen.

Die Awards fanden für einmal nicht einem grossen Saal statt, sondern im Palm Casino Las Vegas und dessen Hotelzimmern. Einzig die Awards wurden zentral in einem kleinen Festsaal übergeben. Ansonsten haben zahlreiche Künstler verschiedene Räume zur Verfügung gestellt gekriegt in denen sie dann quasi ihre eigenen Parties veranstalten durften. MTV hat dann während der ganzen Show von Zimmer zu Zimmer geschaltet und dem Zuschauer so den Eindruck vermittelt, hautnah bei der Fete dabei zu sein. Nachteil, es gab vom vielen hin und her schalten, zahlreiche Tonunterbrüche und der Show fehlte die Linie. Erst recht weil die Übertragung alle 5 Minuten durch lästige Klingeltonwerbung unterbrochen wurde. Die Gewinner des Abends waren....

Monster Single of the Year: Rihanna - Umbrella
Best New Artist (gewählt vom TV-Publikum): Gym Class Heroes
Vielseitigster Künstler: Justin Timberlake
Bestes Duett: Beyoncé feat. Shakira - Beautiful Liar
Bester männlicher Künstler: Justin Timberlake
Beste weibliche Künstlerin: Fergie
Beste Band: Fall Out Boy
Video of the Year: Rihanna - Umbrella

Während der ganzen Show gab es immer mal wieder Live Auftritte aus den verschiedenen Hotelzimmern und Ballsälen. Unter anderem waren Timbaland, Foo Fighters, Rihanna, 50 Cent, Kanye West, Nicole Scherzinger... zu sehen und zu hören. Alles in allem war die Show einmal mehr stark von R'n'B-Künstlern und Rappern geprägt. Black Music ist in den USA immer noch extrem angesagt!

Fazit: Fergie hat mit dem Gewinn der Kategorie "Best Female Artist" für die einzige Überraschung des Abends gesorgt, auch Pamela Anderson wird älter, der neueste Indiana Jones-Film wird "Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull" heissen, niemand hat sich um Paris Hiltons neue Frisur gekümmert, Christina Aguilera soll schwanger sein und Britney Spears dürfte es nach dem Aufritt der letzten Nacht nicht gerade einfacher haben in Sachen Comeback.

Hingucker des Abends: Rihanna in 4 verschiedenen Outfits.
Style Polizei Einsatz der Nacht: Lil' Mama's Outfit. Foto hier.
Beste Live Performance: Alicia Keys, inkl. Band und Gospelchor.
Moderation des Abends: kam von der aus Youtube bekannten Miss Teen South Carolina

Alles in allem eine der schlechtesten VMA Verleihungen die ich in den letzten fast 20 Jahren mitverfolgt habe. Viel Chaos, viele schlechte Auftritte, keine Highlights, zu viel Werbung, kein Host der durch die Sendung geführt hat. MTV hat am 1. November eine Chance es besser zu machen, dann werden in München die europäischen Music Awards vergeben.

Fotos: Justjared.com & MTV