Kinderheld Pumuckl wird in Zukunft nicht mehr im Bayerischen TV zu sehen sein. Die Zeichnerin des rothaarigen Kobolds, Barbara von Johnson, entschied ein Verfahren zu ihren Gunsten. Das Gericht untersagte dem Sender sowohl den Spielfilm "Meister Eder und sein Pumuckl" als auch die Kindersendung "Pumuckl-TV" auszustrahlen.
Frau Von Johnson hatte 1965 als Siegerin eines Wettbewerbs im Auftrag der "Pumuckl"-Autorin Ellis Kaut den Kobold erstmals gezeichnet, nachdem die Figur drei Jahre zuvor für Hörspiele des Bayerischen Rundfunks entstanden war. Als 1982 der erste Kobold-Kinofilm "Meister Eder und sein Pumuckl" entstand, wurde Johnsons Darstellung offiziell nicht mehr verwendet und von anderen Zeichnern überarbeitet. Das Münchner Landgericht entschied jedoch bereits in einem früheren Prozess im November vergangenen Jahres, dass auch der überarbeitete Pumuckl die gleichen typischen Merkmale wie Johnsohns Kobold habe: Dazu zählten der wirre rote Haarschopf, der runden Kopf, die Kleidung, die übergroßen Hände und Füße. Nach dem damaligen Urteil musste die Grafikerin als Co-Urheberin genannt und ebenso an den Einnahmen beteiligt werden.
In dem jetzigen Verfahren entschied das Gericht, dass die Klägerin 1978 lediglich das Recht eingeräumt habe, die Pumuckl-Figur zur Erstellung einer Fernsehserie mit knapp 30-minütigen Folgen zu nutzen. Mehr nicht...
Für die Produktion des ersten Spielfilms "Meister Eder und sein Pumuckl" im Jahr 1982 sei aber vergessen worden, die Grafikerin erneut zu fragen. Auch für die Nutzung der Figur im Internet sei nie eine Lizenz erteilt worden. Insbesondere habe es der Bayerische Rundfunk versäumt, bei der Serie "Pumuckl-TV" sich mit Von Johnson abzustimmen. Die Grafikerin habe nun Anspruch auf eine finanzielle Entschädigung, erklärte der zuständige Richter.
Die Kinder müssen nach den Vorstellungen von Pumuckl-Erfinderin Ellis Kaut (Bild) aber auch künftig nicht auf den kleinen rothaarigen Kobold verzichten. In der Schweiz gebe es bereits eine neue Pumuckl-Figur, sagte die Schriftstellerin Ellis Kaut in einem Interview.
Und tatsächlich, in der Schweiz existiert bereits ein neuer Kobold. Dieser Pumuckl habe nichts mit dem der ursprünglichen Zeichnerin zu tun, hätte aber weiterhin «einen roten Schopf, große Hände, kreisrunde Augen und bekommt rote Ohren vor Aufregung», beschrieb einer Bayern-Mitarbeiter die Figur.
Tja, wie sagte Pumuckl selber in Folge 33: "Herz aus Gold, ist Kobolden hold!" Und wie es scheint, ist dieses wertvolle, glänzende Material nicht nur Kobolden hold... sondern auch ihren Erschaffern!
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