15. Februar 2010

Simi, Rodeln und die Schwulenhasser

Oh ja, es ist schon fast eine Woche her seit meinem letzten Posting. Okay es ist Tag für Tag viel gelaufen, ein paar grosse Aufträge die viel Zeit brauchen, dann war ich als Krankenpfleger im Einsatz und schliesslich hat auch die Technik irgendwie unter der Dauerkälte gelitten. Und so kam diese Blogpause zustande. Aber ich gebs zu, vorallem hab ich mich in der letzten Woche bei Twitter getummelt und es haben mir die Reaktionen auf mein letztes Posting auf den Magen geschlagen. Da gings ja um den Auszug von Harald aus dem Big Brother-Haus und die anschliessende Reaktion von seinem Freund Carlos. Und ich muss zugeben, ich hatte noch nie so viel Arbeit wenn es darum ging primitive Kommentare zu löschen. Weit über 1000 Gäste durfte ich alleine am Tag des Beitrags auf dem Blog begrüssen, es kamen dann entsprechend gelaunte Kommentare über den Blog und über Facebook. Unzählige erreichten mich aber auch über Email und das waren die Schlimmsten! "Schwulenfreund", "Ausländerficker", "linke Sau" oder "tötet alle Schwanzlutscher" war da zu lesen. Es wurden Zusammenhänge verdreht und Verschwörungstheorien aufgestellt. Immer auf Kosten von Homosexuellen, Aids-Kranken und Ausländern. Natürlich immer anonym, auch die Emails kamen fast ohne Ausnahme von Fantasie-Konten. Zum Kotzen! 

Es sei an dieser Stelle noch einmal erwähnt. Das hier ist mein Blog, in dem schreibe ich was ich denke und gut finde. Es wird niemand gezwungen hier mitzulesen, ihr tut das alle freiwillig. Natürlich freue ich mich über Kommentare, aber wenn es zu primitiv wird dann muss ich - auch des Rechts wegen - Einträge löschen. Obwohl ich ja eigentlich überhaupt nichts von Zensur halte. Brisanterweise hab ich ja das BB-Thema noch mit der FC Aarau-Story vermischt. Was dann dazugeführt hat, dass sich die BB-Fans mit Internet-Hooligans solidarisiert haben. Die Mischung war explosiv, unterm Strich hab ich bestimmt 30 Kommentare löschen müssen. 

Nun, ich lass mich aber auch dadurch nicht entmutigen und schreibe natürlich weiter. Wobei die kurze Pause auch durchaus gut getan hat. Immerhin hatte ich viel Zeit für Vancouver 2010 oder ein paar tolle Abende, sei es mit Geburiparty, Besprechung, feinem Essen, Spielen und so weiter. Wie alles im Leben bringt ein Nachteil an einem anderen Ort einen Vorteil. A propos Olympische Spiele: Simi du bist ein Held! Dieser Typ muss ja Nerven wie Stahlseile haben. Herzliche Gratulation, Simon Ammann. Ich sass mit beiden Daumen gedrückt vor der Flimmerkiste und hab gejubelt. Überhaupt find ich die Spiele bislang - mit Ausnahme Übertragungszeiten - sehr attraktiv, die Kanadier machen das echt gut! Klar, der tödliche Unfall des Rodlers ging auch mir sehr nahe und ich wusste nicht, wie ich als OK-Mitglied reagiert hätte. Aber vermutlich hat man es richtig gemacht, ebenso fand die Berichterstattung in den öffentlichrechtlichen Medien durchaus passend. Obwohl ich echt erschrocken bin, als ich die Livebilder von diesem Crash in der ARD gesehen habe. Tja und nun geht das Daumendrücken bald weiter, Didier Cuche und Carlo Janka verwöhnen uns hoffentlich noch einmal mit Gold.

9. Februar 2010

Harald und Hächler sind raus!

Da soll noch einer sagen, dass die TV-Sendung Big Brother und das wahre Leben nichts miteinander zu tun haben. Immerhin kann eine Karriere in beiden Fällen schneller vorbei sein als erwartet. Beispiel FC Aarau: da war der Bauer und Viehzüchter Fritz Hächler seit drei Saisons im Amt und galt zumindest seit dem letzten Sommer als der Sündenbock für das schlechte Abschneiden der Mannschaft. Vermutlich zurecht, immerhin war er mitverantwortlich, dass vor dem Start in die neue Saison Leistungsträger wie Page, Menezes, Nushi, Mutsch oder Ianu dem FC Aarau den Rücken gekehrt haben. Was danach an neuen Spielern kam war oftmals ein Desaster, da wurden Moldawier direkt ab TV verpflichtet, abgehalfterte Profis mit grosszügigen Verträgen ausgestattet und oft kam es einem vor, als handle der gute Herr Hächler zwar durchaus im Sinne des Vereins, aber eben auch in Panik. Nun gut, der Sportchef Hächler und der FC Aarau gehen seit heute Morgen offiziell getrennte Wege. Es ist anzunehmen dass die Affäre Kuljc dass Fass zum Überlaufen gebracht hat: der Sportchef hat einen valablen Stürmer an der Angel, die Finanzierung steht und der Vorstand sagt "Njet". 

Das sorgt natürlich für Unruhe. Aber es sollen noch weitere Geschichten passiert sein in den letzten Wochen und Monaten rund um den FC Aarau und seine Führung. Die Gerüchteküche weiss von einem Gerichtstermin zu berichten, Spieler gegen Vorstand. Ebenso von chaotischen oder besser gesagt nicht geführten Vertragsverhandlungen. Ganz zu Schweigen vom Umgang mit den ehemaligen Trainern. Es gab aber trotzdem den Moment, wo Präsident Schmid seinen Verbleib in den Reihen des FC Aarau mit der Zukunft von Fritz Hächler verknüpft hat. Das war in meinen Augen damals schon ein Fehler, heute erst recht. Weil ja der Landwirt das eigentliche Bauernopfer ist. Konsequenterweise hätte der Präsident also auch die Konsequenzen ziehen müssen. Aber morgen Mittwoch um 9 Uhr ist ja noch eine Medienkonferenz, wer weiss was uns da noch erwartet. 

Nun gut, der Fritz Hächler ist also weg. An dieser Stelle sei ihm verdankt was er für den FCA getan hat. Er hat es bestimmt immer gut gemeint, dass es oft dann anders herausgekommen ist, das ist nun halt mal so und lässt sich auch nicht mehr ändern. Die grosse Frage ist für mich: wer kommt? Andermatts Personalunion im Style von Magath oder doch ein Profi der sich im Geschäft auskennt? Wenn man beim FCA in Sachen Kommunikation etwas gelernt haben sollte, dann werden wir dazu bei der Medienkonferenz Details erfahren. Mein Ratschlag: Charly Herberth oder Fredy Strasser zurückholen und Typen wie Christ, Page, Bieli oder  auch Benito für zukünftige Jobs neben dem Platz an den Verein binden. Und wenn wir gerade dabei sind, Michael Hunziker war eigentlich ein sehr guter Präsident, nicht? 

Aber nicht nur der Fritz Hächler hatte gestern seinen letzten Diensttag, nein auch der Harald aus dem BB-Haus. Er wurde von den TV-Zuschauern abgewählt und musste den Wohnbunker verlassen. Nun, ich hab die neue Staffel ja nicht mehr wirklich mitverfolgt seit dem Einzug. Irgendwie trafen die Bewohner nicht so ganz meinen Geschmack, aber in die Entscheidungsshows schau ich manchmal noch rein. So auch gestern, nachdem über Twitter angekündigt wurde, es gehe nun los. Und wie es los gegangen ist: Drei Lästermäuler waren nominiert. Iris, Sabrina und eben Harald. Gehen musste der Mann, welcher ja mit seinem Ehepartner Carlos im Container gewohnt hat. Es flossen Tränen, es fielen böse Worte, Harald zog aus, der Argentinier Carlos rastete aus. Zetrümmerte kurzerhand das Mobiliar, nannte Mitbewohnerin Iris eine dumme Fotze und lästerte über deren sprachbehinderten Sohn ab. Dann noch eine Beleidigung ans TV-Publikum und  das Skandälchen war perfekt. Da wagt es doch dieser schwule, HIV-positive Ausländer die deutsche TV-Gemeinde zu beschimpfen? Die Reaktionen liessen nicht lange auf sich warten. Im Internet formierten sich Gruppierungen welche den sofortigen Ausschluss von Carlos fordern, unzählige Blogs verurteilen sein Verhalten und schliesslich wurde sein Partner im Studio von der wilden Meute ausgebuht und beschimpft.

Und da war sie also wieder, die Doppelmoral. Einerseits schauen all die Menschen Tag für Tag Big Brother, bloggen und twittern darüber 24 Stunden am Tag. Und worauf warten sie? Natürlich auf Sex und Skandale. Und da gibts einmal einen Ausraster eines traurigen Liebhabers weil sein Mann rausgewählt wurde und das TV-Publikum reagiert päpstlicher als der Papst. Primär geht es der Meute aber in meinen Augen aber vielmehr darum, mal wieder schamlos über Schwule, HIV-Infizierte und Ausländer fluchen zu dürfen ohne dabei Rechenschaft abgeben zu müssen. Denn seien wir ehrlich, in all diesen bescheurten Unterschichten-TV-Shows gibts vermutlich Tag für Tag mal einen Ausraster bei dem Worte fallen, die besser man besser nicht ausgesprochen hätte. Sender wie RTL oder Sat1 lassen da aber gerne mal die Quotengeilheit walten und schneiden solche Statements natürlich nicht raus. Gestern wars aber dummerweise live und sogar das TV-Publikum wurde beschimpft. Das geht natürlich in den Augen der Zuschauer gar nicht, denn wer von denen kriegt schon gerne einen Spiegel vorgesetzt.... Aber hey, RTL2 hat sein Ziel erreicht und die Boulevardmedien haben das Skandälchen heute natürlich aufgegriffen - ein Zuschaueranstieg dürfte garantiert sein. Erst recht, wenn Landwirt Hächler zusammen mit einem Rindviech ins BB-Haus einzieht und da für Stimmung sorgt...

8. Februar 2010

Die eigentlichen Superbowl Gewinner

Der Superbowl ist nicht nur das grösste Sportereignis in den USA, sondern auch das wichtigste Werbeevent des Jahres. Während die Spieler sich auf dem Rasen duellieren, kämpfen die Kreativen um den besten Superbowl-Ad. Auf einem speziellen YouTube-Channel konnten die Zuschauer sogar über ihren Lieblingsspot abstimmen. Für den Höhepunkt sorgten diesmal die verfeindeten Late-Night-Talker Jay Leno und David Letterman. Zusammen mit Oprah Winfrey überraschten sie mit einem gemeinsamen Clip!

In den USA schlug der Clip ein wie eine Bombe. Denn Leno und Letterman gelten gemeinhin als Intimfeinde. Jahrelang konkurrierten die beiden Late Night-Shows zeitgleich um die meisten Zuschauer. Dann wechselte Leno den Sendeplatz und Letterman verlor seine Lieblingszielscheibe. Bald kehrt Leno aber wieder zurück und der Streit kann weitergehen.


Der Spot zeigt Leno und Lettermann zusammen mit Oprah Winfrey auf einer Couch sitzend. Lettermann sagt: "Das ist die langweiligste Superbowl-Party aller Zeiten". Und Leno antwortet beleidigt: "Das sagst Du nur, weil ich da bin." Das Produkt, das der Clip bewirbt, ist die "Late Show mit David Lettermann".Die Werbung wurde unter größter Geheimhaltung gedreht. Leno produzierte extra eine Folge seiner täglichen Show vor, um einen Tag frei zu haben, flog von Los Angeles nach New York und verkleidete sich mit Sonnenbrille und angeklebten Schnurrbart, als er durch eine Hintertür das Letterman-Studio betrat.

Die besten Clips aus der Werbepause gibts gleich. Am Schluss mein ganz persönlicher Favorit der letzten Nacht. Auf einzige witzige und vorallem eher ruhige Art und Weise vermittelt und Google wofür die Firma steht und was sie genau macht. Ach ja, gewonnen haben übrigens die Saints aus New Orleans. Who dat!









7. Februar 2010

Zitat des Abends

Nik Hartmann in der SF-Sendung Unsere Helden" zur Schweizer Skilegende Berhard Russi:

"Du bist ja schon mit Skiern auf der Latte zur Welt gekommen..."

Und prompt kommt noch einer dazu, Sportreporter Hans Jucker über den Olympiasieg von Max Julen in Sarajevo:

"Wie jeder Nicht-Jugo wurde auch Julen während der ganzen Fahrt ausgepfiffen..."

PS: Nur schade dass diese Cervelat-Promis mit ihren dummen Kommentaren während den Einspielern diese Sendung irgendwie schlecht machen und den Talk-Gästen erst spontan ein Bier serviert, welches dann - wohl nach Intervention der Unterhaltungschefin Amgarten - huschhusch durch ein Mineral ausgetauscht wird...

6. Februar 2010

Der Song zum Wochenende

Haha, da schein ich ja mit meiner Kriegserklärung an Deutschland zum Ende der Woche noch so einiges an Staub aufgewirbelt zu haben. Scheinbar wurde ich sogar im Bayrischen Rundfunk zitiert... Nun gut, inzwischen deutet ja so einiges darauf hin, dass die ganze Geschichte auch nur ein grosser Bluff gewesen sein könnte. Falls ja, dann wars wirklich clever von den deutschen Behörden - immerhin haben sich schon ein paar Steuerbetrüger selber angezeigt. Heute kommt der Song zum Weekend etwas später, da es gestern Nacht auch etwas später wurde. Einem ausgedehnten Aperitif ist ein Muschelessen gefolgt, danach noch etwas Butcher mit lustigen Gästen aus München. Und heute dann: ausschlafen! Dazu passend ein eher ruhiger Song von Adele "Hometown Glory". Wie ich gerade auf Adele kome? Nun einer ihrer Songs wurde letzte Woche bei Raabs Songsuche für Oslo von der bezaubernden Lena vorgetragen und hat mich seither nicht mehr losgelassen.