11. November 2008

Und der Bond ist doch schlecht!

Ok, ich hab den neuen Bond inzwischen gesehen. Auf DVD, angeblich importiert aus Indien. Und ich bin froh, dass ich für diesen Film dem Kino kein Geld gebracht habe. Er ist in meinen Augen einfach nur schlecht. Meine Vorurteile wurden leider voll und ganz bestätigt, ja sogar noch übertroffen. Besonders peinlich find ich inzwischen, dass der neue Bondfilm im Vorfeld ja grossartig als "der Schweizer Film" abgefeiert wurde. Überall war von diesem Taubmann zu lesen und vielen weiteren eidgenössischen Nebendarstellern. Naja, den Taubmann hab ich gerade ja noch entdeckt. Obwohl das bei der Kürze seines Auftritts auch nicht selbstverständlich war... Aber die restlichen Schweizer, wo sind die?

Eine Recherche im Internt hat mir dann weitergeholfen und dank dem Sonntagsblick wurde ich aufgeklärt, dass alle nationalen Darsteller zusammen auf gerade mal knapp 5 Minuten Filmzeit kommen. Wow. Kein Wunder hat Hauptdarsteller Daniel Craig gerade letzte Woche die Grippe erreicht, bei der Premiere in Emmebrücke. Emmenbrücke... tssss... arbeitet eigentlich der Typ, der die Idee gehabt hat, die Schweizer Premiere in der Luzerner Provinz durchzuführen noch bei der organisierenden Eventagentur?

Aber zurück zum Film. Ich fand ihn nur langweilig. Viele Verfolgungen und viele kaputte Autos. So gut wie kein Wortwitz und keine Überraschungen vom Script her. Dazu wie eingangs erwähnt fehlen viele Bond-typische Details und Personen. Kurz, der Film ist - meine Meinung - nicht mehr als ein gewöhnlicher Actionfilm, mit wenig Handlung.

10. November 2008

Dixie Chicks: Obamas heimliche Helfer?

Nein, ich mutiere jetzt nicht plötzlich zum Countryfan. Trotzdem habe ich mir am Wochenende die aktuelle CD der Dixie Chicks runtergeladen. Und ganz ehrlich, sie gefällt mir. Die Musik geht tatsächlich hie und da in Richtung US-Country Music, aber dank der Texte sind diese Passagen durchaus erträglich. Wer den Film "Shut up & Sing" gesehen hat, der kann nun aufhören mit Lesen, wer ihn nicht gesehen hat, der wird in diesem Text erfahren, dass hinter den Dixie Chicks mehr steckt, als eine profane Girlie Popband. Oder anders gesagt, wie werden aus drei charmanten jungen Musikerinnen binnen Minuten Staatsfeinde...

Die Geschichte der drei Frauen nimmt am 10. März 2003, Tage vor dem US-Angriff auf den Irakihren Anfang. Das texanische Countrypop-Trio trat in London auf. Sängerin Natalie Maines erklärte während des Konzerts: "Wir stehen mit euch allen auf der guten Seite. Wir wollen diesen Krieg nicht, und wir schämen uns, dass der Präsident der USA aus Texas ist." Im Saal ertönt grosser Jubel. In der Heimat bricht das Chaos aus. Die Dixie Chicks, bis dahin hochbeliebte Entertainer und die Lieblingsband von US Präsident Bush, wurden in rasantem Tempo zu antiamerikanischen Sittlichkeitsverbrechern deklassiert. Eben noch durften die drei Sirenen beim Superbowl-Finale die US-Nationalhymne singen. Auf einmal stürzte ihr Nummer-eins-Hit "Travelin’ Soldier" auf Platz 63 der Charts. Die Country-Radio-Stationen verbannten die Chicks nullkommanix aus ihren Sendern. Dixie-Chicks-CDs wurden öffentlich verbrannt, geschreddert, vom Bulldozer zermalmt.

Später entschuldigt sich Natalie Maines bei George W. Bush für ihren Mangel an Respekt, merkt jedoch im gleichen Atemzug an: "Ich möchte, dass jede mögliche Alternative ausgeschöpft wird, bevor Kinder und amerikanische Soldaten ihr Leben verlieren." Bush erklärt verkniffen, die Dixie Chicks könnten reden, was sie wollten, erwähnte die Meinungsfreiheit in den USA und begann den Krieg gegen den Irak. Das weisse Amerika stand hinter ihm und war gleichzeitig gegen die Dixie Chicks, die fortan Dixie Sluts genannt werden, Saddam’s Angels und so weiter.

Jede andere Banh hätte zu diesem Zeitpunkt wohl aufgegeben und die Segel gestrichen. Nicht so die Dixie Chicks! Die schwierigen Zeiten haben die drei Frauen einander noch näher gebracht, man machte sich an die Arbeit für ein neues Album. Der Manager bastelte derzeit an einem frischen Image für die Girls, weg vom Country hin zum Erwachsenen-Pop. Am Ende siegen die Guten, unter ihnen Barack Obama. Bushs Irak-Politik versinkt in Blut, Tod und Chaos. Das aktuelle Album "Taking the Long Way", erklimmt 2006 wieder die Spitze der Charts. Im gleichen Jahr stehen die Chicks wieder in London auf der gleichen Bühne, und Natalie Maines spricht abermals zum Publikum: "Wir schämen uns, dass der Präsident aus Texas ist."

Dieses Mal bleibt der Skandal aus, die Tage von Bush sind gezählt und die Dixie Chicks werden als tapfere Vorreiter im Kampf gegen die Bush-Politik gefeiert. Die Zeiten ändern sich. Und mit Barack Obama ist die Hoffnung auf eben bessere Zeiten durchaus berechtigt.


8. November 2008

Notebook zu verkaufen

Wer mitbieten möchte, der drückt hier. Es geht um ein komplett revidiertes Toshiba Tecta A4-Notebook. Es hat seine Dienste getan und wurde nun durch ein neues Gerät ersetzt. Zur Sicherheit hab ich es noch zu Toshiba gebracht und gewisse Teile wurden ersetzt. Also, viel Spass beim mitbieten.

Und sonst? Weekend halt. Stressige, aber gute Woche gehabt. Viel gelernt im neuen Job und total Spass dabei. Zu Beginn der Woche Geburi gefeiert und Kopfweh gehabt. Jetzt ein ruhiges Weekend mit FC Luzern vs. Aarau im Teleclub mit ein paar Freunden und am Abend dann kuscheliges "Wetten dass.." schauen. Nach langem mal wieder... Morgen hoffentlich wieder etwas Sonne und gegen Abend dann viel Käse. Ich weiss, keine wahnsinnigen Bloggerthemen gerade, aber man kann ja nicht immer die Welt umkrempeln ;-)

7. November 2008

Die Wahrheit über Sarah Palin

Intellektuell wirkt sie bisweilen unbeholfen, und auch sonst weist Sarah Palin, bis gestern Vizepräsidentschaftskandidatin von John McCain, manche Wissenslücke auf. Wie wenig sie wirklich über die Welt weiß, wurde erst jetzt bekannt.

Die Wahl ist verloren, die Stunden der Wahrheit sind angebrochen. Im Wahlkampfteam des unterlegenen John McCain werden nun die Messer gezückt - und Wahrheiten verkündet, deren vorheriges Bekanntwerden tunlichst verhindert wurde. Und so gibt es neue Erkenntnisse, die vor allem McCains Vizekandidatin Sarah Palin betreffen. Die Gouverneurin von Alaska sei von Anfang an eine riskante Wahl gewesen, heißt es. Schon vor dem Parteitag der Republikaner hätten einige McCain-Berater Palins Eignung für das Amt der Nummer zwei im Staate angezweifelt, berichtet der konservative US-Sender "Fox News".

Stück für Stück habe sich bestätigt, dass die Gouverneurin Alaskas der Aufgabe nicht gewachsen sei. Ihre Wissenslücken hätten McCains Berater zur Verzweiflung gebracht. So wusste Palin offenbar nicht, welche Staaten das Nordamerikanische Freihandelsabkommen (Nafta) unterzeichnet hatten. Peinlich, denn die drei Länder sollte sie eigentlich kennen: Es sind die USA, Mexiko und Kanada. Geografische Kenntnisse über ihren Heimatkontinent scheint sie auch nicht zu haben. Sie habe Probleme gehabt, alle Länder Nordamerikas aufzählen zu können, wird laut "Fox News" behauptet.

Sobald sich die geografischen Kenntnisse auf Gebiete außerhalb Amerikas erstreckten, sei Palin ohnehin verloren gewesen. Was ist eigentlich Afrika? So genau wusste Palin das offenbar nicht. Ihr habe erklärt werden müssen, dass Afrika ein Kontinent ist und kein eigenständiges Land.

Aber nicht nur die weißen Flecken auf Palins innerer Landkarte verstörten die Umgebung der eigenwilligen Vizekandidaten, auch andere Aktionen riefen Stirnrunzeln hervor. Eines Tages, als man sie von ihrem Hotel abholen wollte, kam Palin geradewegs aus der Dusche und stand im Bademantel vor den überraschten Gästen. McCain Berater beschwerten sich zudem über den Kaufrausch der Nummer zwei. Diese sei gerne auf große Shoppingtour gegangen: Dabei habe sie doch schon genug passende Kleidung gehabt, hieß es.

Mit ihrem Blödsinn über Russland, das man von Alaska aus sehen könne, und den immer gleichen Wahlkampfparolen, machte sie sich an nur einem Abend zu einer Karikatur einer Vizekandidatin. Das Gelächter war groß, doch Palin selbst fand die Sache gar nicht komisch. Ihren ganzen Frust über den TV-Patzer habe sie anschließend an ihren Mitarbeitern ausgelassen. Als sie morgens die Zeitungen aufschlug und die Häme und Kritik über ihren TV-Auftritt las, habe sie einen Wutanfall bekommen, so "Fox News". Das Verhältnis zu ihrem Beraterstab war nun endgültig zerrüttet. Palin sei danach so gehässig zu ihren Mitarbeitern gewesen, dass einige Mitarbeiter oftmals in Tränen ausgebrochen seien.


Quelle: Stern

6. November 2008

Die Aargauer und ihre Rüebli

Gestern war in Aarau mal wieder Rüeblimärt. US-Wahlen sei dank, hatte ich den Tag über frei und konnte somit mal wieder durch diesen schönen, aber doch obskuren Markt spazieren. Obskur? Ja, ich finde schon. Ein ganzer Markt voller Rüebli (Karotten) macht mir schon fast ein bisschen Angst. Rüeblitorte oder Rüeblisuppe kenne ich ja noch. Aber Rüeblischnaps, Rüebliglacé oder Rüeblitee find ich dann schon recht schräg. Ok, ich sage nicht, dass es nicht schmeckt. Vorallem vom Rüeblischnaps war ich äusserst angetan.

Was ich aber echt nicht wusste ist, dass fast die halbe Schweiz wegen diesem Markt Jahr für Jahr nach Aarau pilgert. Ich selber bin eher ein seltener Gast bei diesem Anlass, obwohl es diesen Event schon seit 27 Jahren gibt in der Kantonshauptstadt. Klar, so hie und da mal bin ich auch durch die Stände spaziert, aber so richtig Zeit (und Interesse) wie gestern hatte ich eigentlich eher selten. Nun, ich hab gestaunt. Da standen unzählige Autobusse aus Kantonen wie Waadt, Fribourg, Bern, Graubünden oder Tessin herum. Zwischen den Marktständen waren entsprechend unzählige Sprachen zu hören und Stadthostessen haben Touristen aus Süddeutschland durch die Gassen begleitet. Aarau als Ziel von Touristen? Und ich dachte, wir wären hier einfach für immer und ewig "die Stadt mit den schönen Giebeln". Wobei ich Anfang Jahr auch diesbezüglich belehrt wurde, eine Freundin aus Russland, die bei mir zu Besuch war, zeigte sich tatsächlich hell begeistert von diesen ollen Giebeln. Mir selber fallen diese Dinger inzwischen gar nicht mehr auf.

Warum aber gerade Rüebli? Fakt ist, das Rüebli gehört zum Aargau wie der Merlot zum Tessin, das Racelette zum Wallis oder die Saucisson zum Waadtland. Die vermutlich beliebteste Art Rüebli zu servieren ist zweifellos die allerseits bekannte Rüeblitorte. In den 70er Jahren sammelten verschiedene Aargauer Hauswirtschaftslehrerinnen in der ganzen Schweiz bekannte traditionelle und weniger bekannte Rezepte mit Karotten. Die Höhepunkte dieser kulinarischen Bestandesaufnahme wurden Anfang der 80er Jahre im Kochbuch "Aargauer Rezepte" veröffentlicht. Ein Buch das in der gut sortierten Aargauer Küche irgendwo herumsteht.

Der Aargau gilt zwar als Rüebliland, aber warum er genau zu diesem Namen kam, ist historisch nicht belegt. Vermutlich geht die Bezeichnung auf eine Verwechslung zurück: Der Aargau ist kein eigentlicher "Rüebli-Kanton", hingegen wurde bei uns schon im 18. Jahrhundert der Anbau von Rüben (die vom Räbeliechtli-Umzug) massiv gefördert. Rüben gleich Rüebli? Die sprachliche Verwechslung oder Vermischung der unterschiedlichen Gemüsearten liegt nahe.

Im Internet ist zudem eine Legende von einem Baselbieter Pfarrer zu finden, der in Brugg arbeitete und von daf seiner Familie immer frische Rüebli mitbrachte. Dies würde vielleicht erklären weshalb die Rüeblitorte schon um 1900 in einem Basler und nicht in einem Aargauer Kochbuch zu finden war. Seis drum: Das Rüebli ist als Symbol für den Aargau schon seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bekannt: Es gab nämlich schon damals Postkarten von Dorf- und Städtebildern mit Rüebli-Verzierungen zu kaufen. Und das ist auch gut so, den schliesslich ist das Rüebli unser aller liebstes Gemüse: Jede Schweizerin und jeder Schweizer isst im Jahr fast 9 Kilogramm davon Rüebli gegessen!

So gesehen wohne ich also lieber in einem Rüeblikanton, als zum Beispiel in einem Kanton wo es mehr Kühe als Einwohner gibt wie zum Beispiel... dem Kanton Luzern!