25. Juni 2008

Pack die Badehose ein, Sista!

Ich war mal wieder in der Badi. Das kommt genug selten vor, darum gibt es jetzt eine spezielle Erwähnung zum Thema hier im Blog. Eigentlich mag ich öffentliche Badeanstalten ja nicht so sehr. Da gefällt es mir im Meer, einem See oder in der Aare schon viel besser. Entsprechend war ich auch über all die letzten Jahre nicht mehr in der Badi. Ok das lag vielleicht daran, dass ich einige Jahre zu den langweiligen Häuschenbesitzern gehört habe, welche die sonnigen Wochenenden lieber mit Rasen mähen und auf der faulen Haut liegen verbringen. Naja, auch das hatte durchaus mal seinen Reiz. Hatte. Seit ich aber mitten in der Stadt wohne gibts keinen Rasen mehr zu mähen und einen Pool hat es auch nicht mehr. Genau da liegt aber der Reiz, sich bei 32 Grad im Schatten eine Abkühlung zu suchen. Tja und so kam es, dass Monsieur Fischer sich doch mal wieder in die öffentliche Aarauer Badeanstalt begeben hat.

Die gute Nachricht zuerst, ich lebe noch und ich habe glaub auch keine gefährlichen Keime mit nach Hause genommen. Zumindest hätte ich nichts davon bemerkt. Früher als kleines Kind war ich ja nach einem Ausflug ins Hallenbad immer gleich krank. Das ist dann soweit gegangen, dass ich eine Bade-Dispens gekriegt habe und nicht mehr ins Hallenbad durfte. Angina war damals jeweils angesagt. Und irgend eine Allergie auf Chlor. Nun, mit den Jahren wurde das besser und ich war Stammgast, im Freibad. Egal ob Aarau, Suhr, Entfelden, Kölliken, Auenstein... keine Badi war vor mir sicher. Das war so während meiner Teenagerzeit. Klar dass da weniger das Schwimmen, als vielmehr die Mädchen im Vordergrund standen. Schliesslich hatte man damals seine wahre Freude daran, die Angebetete endlich mal frei von mühsamen Kleidern zu bewundern. Und so ein Badkleid (die ganz mutigen Girls trugen damals schon ein Bikini) mit einem Schwimm-Abzeichen hatte ja immerhin was...

Nun also nach vielen Jahren das Badi-Comeback. An den Teenagern hat sich bis heute nicht geändert. Die Jungs umringen die Mädchen, es wird auch immer noch Fussball gespielt auf der Wiese. Wobei es inzwischen 2 Beachvolley-Felder gegeben hat. Es wird geplanscht, Eis gegessen, geflirtet, gelesen und natürlich geschwommen. Letzteres hab ich auch getan und war auch dieses Mal der Meinung, dass ich lieber den Duft von einem See/Meer/Fluss habe als von diesem blöden Chlor. Lustig war, dass ich viele Mütter mit ihren Kindern gesehen habe. Viele von ihnen - also von den Müttern - hab ich von früher her gekannt und so gab es natürlich viel zu plaudern. Gabs übrigens früher am Kiosk schon Bier und Alcopops? Egal, die Pommes und das Bierchen dazu waren lecker. Und ausser dass ich mir nen Sonnenbrand geholt habe war der Nachmittag durchaus passabel. Ein Abo kauf ich mir zwar nicht gleich, aber ich werde mich vermutlich an meinem nächsten freien Tag wenn die Sonne scheint wieder auf die grüne Aarauer Badi-Wiese legen und den Tag geniessen. Hat auch seine guten Seiten, keinen eigenen Garten mehr zu haben :-)

24. Juni 2008

Dann heul doch....!

Warum gibts eigentlich Filme, bei denen man regelmässig ein Tempo-Taschentuch in der Nähe haben muss wenn man sie schaut? Ich meine, man kennt ja den Film und weiss ja entsprechend was passiert. Wenn ich zum Beispiel nen Psychofilm schaue, dann erschreck ich ja auch nicht mehr, wenn ich ihn zum zweiten Mal sehe. Anders bei traurigen Filmen, da könnt ich auch beim zehnten Mal noch heulen wie ein Schlosshund.

Huch, hab ich mich als stämmiger Mann und Vertreter des starken Geschlechts soeben als Heulsuse geoutet?? Naja was solls. Ich steh dazu, dass es durchaus Filme gibt, die mich in ihren Bann ziehen und zu Tränen rühren. Ob jetzt deswegen jemand über mich lacht oder nicht, ist mir eigentlich egal. Ich seh so ein paar kullernde Tränen eigentlich als Hommage an den entsprechenden Regisseur, der mich mit seinem Werk entsprechend angesprochen hat.

Wie komm ich jetzt überhaupt auf dieses Thema?? Genau, "Cap und Capper". Dieser Disney-Trickfilm begleitet mich schon seit meiner Kindheit. Schon damals sass ich im Kino und hab die Welt nicht mehr verstanden, als der Fuchs und der Hund plötzlich nicht mehr Freunde sein konnten. Vor kurzem kam der Film dann im Fernsehen und siehe da, es war wieder geschehen um mich. Zwar "nur" ein Trickfilm, aber die Handlung, die Musik und - wie immer bei Disney - die Stimmen sind einfach herzzerreissend.

Ich hab mir übrigens in den letzten Monaten mein DVD-Archiv etwas neu organisert und mir unter anderem ein paar Filme bestellt, die ich zuvor nur auf Video hatte und die der Taschentuch-Industrie immer wieder zu Rekordumsätzen verhelfen. Zumindest was mein Empfinden angeht. Und da laut dem Wetterfrosch das Wetter ab heute nur noch schlechter werden soll, schick ich meine werte Leserschaft mit ein paar traurigen Filmtipps in den Tag:
  • "Marseille" von Angela Schanalec. Eine junge Fotografin fährt nach Marseille und merkt, dass sie ihr Leben in Deutschland eigentlich gar nie gemocht hat...
  • "Jenseits der Stille" nach dem Buch von Caroline Link. Wer den Film gesehen hat, dass nicht eine Szene, sondern der ganze Streifen sehr traurig ist.
  • "Die Legende vom Ozeanpianisten" von Giueseppe Tornatore. Als am Schluss klar wird, was mit dem Pianisten passiert wirds richtig dramatisch.
  • "Paris je t'aime", ein herrliches Puzzle über Paris mit vielen lustigen aber eben auch vielen nachdenklichen Szenen.
  • "La Vita e bella" mit Roberto Begnini. Ein Film wo ich nie weiss ob ich nun lachen oder eben weinen soll. Wobei einem das Lachen bei gewissen Szenen im Hals stecken bleibt.
  • "Awakenings" mit Robert De Niro und Robin Williams. Herzzereissend wie De Niro den kranken Mann spielt und man weiss, es kann nicht gut ausgehen.
Natürlich gäbe es noch ganz viele dieser Filme, die einem beim Anschauen sehr nahe gehen. So sind mir auch Sachen wie "Gegen die Wand" und "Juli" sehr nahe gegangen. Überhaupt mag ich die Filme von Fatih Akin sehr! "Le Grand Bleu" oder "La Haine" sind Evergreens, die gehen immer. Und auch Klassiker von James Dean regen vom Thema her (Sohn vs. Eltern) doch auch eher zum Nachdenken an, als dass sie nur unterhalten. Ein aktuelles Beispiel wäre so auch noch "The Bucket List", herrlich! Aber eben, der Vorteil von DVDs ist doch, man kann sie bewusst aussuchen und sich die Filme dann anschauen, wenn man gerade in der Stimmung dazu ist.

23. Juni 2008

Liebe, Trennung, Freude, Leid

Es gibt wirklich komische Konstellationen im Leben. Freud und Leid liegen manchmal sehr nahe nebeneinander. Und ich rede jetzt nicht vom EM-Aus der Kroaten oder der Italiener. Nein, nein für einmal gehts um zwischenmenschliche Aspekte. Am Freitag krieg ich zum Beispiel aus heiterem Himmel eine SMS von einer Freundin wo drin steht, dass sie und ihr langjähriger Freund sich getrennt hätten. Tags zuvor hab ich das gleiche Schicksal schon von einem anderen Paar erfahren.

Am Samstag dann das pure Gegenteil, eine traumhafte Hochzeit. Viele tolle Gäste aus verschiedenen Ländern dieser Welt. Ein bunter Mix aus Partygästen und ebenso bunt war das Programm des Abends. Indisches Essen, Singer und Songwriter auf der Bühne, lecker Torte, ein Drum and Bass-Konzert und danach noch Tanz bis in die frühen Morgenstunden. Während die einen also an diesem Wochenende ihre Beziehungen beendet haben, haben andere ihr Glück gefunden und dies auch entsprechend zelebriert.

Gestern dann ein weiterer Feiertag. Mein Vater hat Geburtstag gefeiert und es gab eine grossartige Party, erneut mit einer wunderbar durchmischten Gästeschar. Viele bekannte Gesichter die ich zum Teil seit einer halben Ewigkeit nicht mehr gesehen habe. Da kam natürlich Freude auf. Gleichzeitig wurde einem mal wieder bewusst, dass die Menschen halt auch nicht jünger werden. Da gab es alte Bekannte, die inzwischen selber erwachsene Kinder haben. Andere sind pensioniert und wieder andere kamen alleine zum Fest, weil ihr Partner inzwischen verstorben ist. Alles in allem war es aber herrlich, ein Brunch unter der Sommersonne. Schon fast wie in der Provence.

Der Monat Juni geht übrigens weiter mit vielen Emotionen. So freue ich mich schon auf das nächste Wochenende, wo ich nach Deutschland eingeladen bin. Da steht erneut eine Hochzeit auf dem Programm. Und wenn Deutschland tatsächlich ins EM-Final kommen sollte, gibts am Sonntag vermutlich gleich noch einmal eine Feier im guten, alten Germanien!

21. Juni 2008

Der Song zum Wochenende

So, heute mal wieder fett schönes Wetter. Gut so. Bin nämlich am Nachmittag noch an eine Hochzeit eingeladen, da wirkt sich tolles Wetter immer gut auf die Stimmung aus. Übrigens hab ich gehört es soll da zum essen ein indisches Buffet geben. Wow, hab ich schon gesagt, dass ich das sehr mag? Da kommt Freude auf.

Und zu dieser Freude passt dann auch der Song zum Wochenende. Er kommt von der deutschen Band MIA. mit ihrer Fronfrau Mieze und heisst "Mein Freund". Die Single ist recht neu und ist mir beim ersten Hören so richtig eingefahren. Der Song hat eine grossartige Dramaturgie, steigert sich von Minute zu Minute und wird darum irgendwie nie langweilig. Und dass der Text auch nicht ohne ist, versteht sich glaub von selber.



PS: Ja, heute ist wieder Viertelfinale. Gestern haben mir die Kroaten von ganzem Herzen leid getan. Die Szenerie hat an Bayern gegen ManU erinnert. Aber eben, der kroatische Trainer hätte halt auch wissen sollen, dass man keine "Schweizer" Elfmeter schiessen lassen darf! Und ja, heute Abend haut Russland überraschend Turnierfavorit Holland aus dem Turnier.

20. Juni 2008

Die Schweizer und die Deutschen

a, es wurde in den letzten Monaten definitiv schon genug zu diesem Thema geschrieben. Ich mach es darum eher kurz. Ich hab mich gestern als Schweizer über den Sieg der Deutschen von Herzen gefreut. In der Schweiz wird immer behauptet, dass die Deutschen überheblich und selbstverliebt seien. Das mag ja sein, in Mallorca nach dem 10ten Sangria. Aber so wie ich die deutschen Gäste bislang an der Aarauer Fanmeile erlebt habe muss ich sagen: Kompliment! Freundlich, lustig, offen und - man höre und staune - äusserst bescheiden. Gestern zum Beispiel sass ich während dem Spiel neben einer deutschen Freundin. Sie hat sich ja nicht mal richtig getraut zu Jubeln bei den Toren. Weil sich das als Deutsche in der Schweiz nicht gehört. Und nicht nur sie hat sich entsprechend geäussert. Kein Wunder, der Blick hat ja im Frühling auch genug dumme Sprüche gemacht ("Wieviel Deutsche verträgt die Schweiz?") und die Geschichte von der deutschsprachigen Moderatorin deren Auto in Zürich zerstört wurde gab auch zu Denken.

Nun, die Deutschen sind weiter. So wie immer. Mit Kampf, Wille und Einsatz (die angeblich deutschen Tugenden..) haben sie die Portugiesen an die Wand gespielt. Und mir so nebenbei noch ein Nachtessen beim Italiener beschert. Merci Nicole! Heute Abend nun die Hammerpartie zwischen Kroatien und der Türkei. Die kroatischen Freunde sind schon nervös, DRS3 spielt mitten am Nachmittag Musik von Trainer Bilic. Die Türken dürften nicht weniger nervös sein. Haben allerdings das Handicap dass sie die Schweizer aus dem Turnier gekickt haben, was ihnen dann wohl ein paar Daumendrücker kosten dürfte heute Abend. Aber hey, in Aarau auf der Fanmeile gibts wieder nen tollen Anlass. Erst ein Konzert einer Band mit kroatischen Wurzeln, danach das Spiel auf Grossleinwand und im Anschluss bis um 2 Uhr legt Monsieur Fischer Partysound auf. Natürlich abgestimmt auf Sieger und Verlierer und hoffentlich erneut total friedlich. Disko Disko Partizani!