22. November 2006

Es schneit in Köln und St. Moritz

Die Düsseldorfer lieben ihr Altbier, die Kölner ihr Kölsch. Jedoch scheint so mancher Anwohner der Rheins noch auf ganz andere Rauschmittel zu stehen: Laut einer aktuellen Studie schnupfen die lustigen Rheinländer pro Jahr rund 9 Tonnen Kokain. Aber auch in der Schweiz gibts schwarze (oder in diesem Fall vielleicht passender) schnee-weisse Schafe...

Das schließen Wissenschaftler aus der Messung eines Kokain-Abbauprodukts im größten deutschen Fluss. Auf seinem Weg bis Köln nehme der Rhein das Abwasser von fast 40 Millionen Menschen auf, heisst es in einer Mitteilung. Die Nürnberger Forscher hatten vor einiger Zeit die Konzentration des Kokain-Stoffwechselprodukts Benzoylecgonin in mehreren europäischen und amerikanischen Flüssen bestimmt. Der Stoff wird von Kokainkonsumenten ausgeschieden und gelangt mit dem Abwasser schließlich in die Flüsse. Nun haben die Wissenschaftler die bekannten Zahlen ausgewertet.

Die bei Köln gemessenen Werte entsprechen nach Institutsangaben rund 7 geschnupften Kokainlinien am Tag pro 1000 Anwohner. Die Spitzenreiter beim Kokainkonsum sind in der internationalen Analyse die USA: So schnupfen die New Yorker den Messwerten im Hudson-River zufolge täglich 134 Kokainlinien pro 1000 Einwohner. Die höchsten europäischen Werte fanden sich im spanischen Ebro. Im Inn bei St. Moritz fanden sich zur touristischen Hochsaison im Winter die Abbauprodukte von täglich 22 Kokainlinien pro 1000 Menschen.

Und da soll noch einer sagen, es herrsche wegen der globalen Erwärmung ein aktuter Schneemangel ;-)

21. November 2006

Quo vadis Juvena?

In den vergangenen Tagen und Wochen haben sich bei mir beim Durchlesen der Zeitung gleich mehrmals die Nackenhaare aufgestellt. "Wegen Vergewaltigung: 11-jähriger vor Gericht" - "Sexbande missbraucht 13jähriges Mädchen" - "Ehemaliger Schüler läuft Amok".... und das sind nur gerade 3 spontan gegoogelte Schlagzeilen der letzten 2 Tage.

Eines scheint klar, die Sitten auf unseren Schulhöfen haben sich verändert. Der Umgangs-Ton wird härter, wer in der Schule nicht mitkommt, erzwingt sich auf dem Pausenplatz Ansehen. Notfalls mit Gewalt. OK, wir waren früher auch keine Engel. Ich gebe ungern zu, dass ich in meiner frühen Pubertät auch an der einen oder anderen Auseinandersetzung dabei war. Bloss, wer hat schon nicht solche Pausenplatz-Prügeleien miterlebt. Rückblickend gesehen sind diese Zwischenfälle dann auch immer irgendwie glimpflich abgelaufen. Mal ne Schramme, mal ein blaues Auge vielleicht.. mehr war da aber nicht.

Heute haben diese Schlägereien jedoch eine andere Qualität erreicht. Und sie finden vorallem nicht mehr nur auf den Schulplätzen statt, nein, ganze Stadtteile werden zu Kriegsgebiet und Kampfzone erklärt. In gewissen Stadtteilen haben Jugendgangs das Sagen. Wer nicht spurt, kriegt auf die Fresse. Punkt. Was im Elternhaus anfängt, wird erst in die Schule und dann in die Freizeit getragen. Viele Kinder und Jugendliche geniessen zu Haus von ihren Eltern null Ansehen. Dieses Ansehen suchen sie dann in der Schule, da klappts - aus verschiedenen Gründen - vielleicht auch nicht. Also macht man "den grossen Max" halt da wo es viele Leute hat: in der Stadt.

Und wem dieses Ansehen noch immer nicht reicht, der holt sich die Medien zu Hilfe. Wo früher mal ein Fahrrad geklaut oder ne Scheibe eingeschlagen wurde, da wird heute ein Kiosk ausgeraubt oder eine Mitschülerin missbraucht. Angesprochen auf ihre Taten, scheinen viele der Jugendlichen gar nicht zu realisieren, was sie getan haben. Die Grenze dessen, was als "normal" angeschaut wird, hat sich nach oben verändert. Internet, Filme, Videospiele, Musik, ja die ganze Gesellschaft nimmt in der heutigen Zeit viel mehr hin, als noch vor einigen Jahren. Wo man sich in den 80er Jahre noch über ne versprayte Wand aufgeregt hat, kümmert das heute niemandem mehr. Um Aufsehen zu erregen, braucht es viel mehr.

Nicht zuletzt tragen die Medien da eine Mitschuld. Noch vor ein paar Jahren hätten doch Vandaleakte noch keine Erwähung gefunden in Radio, TV und Zeitung. Heute gibts in den TV-Boulevard-Magazinen und bei den Privaten 3-Minuten-Berichte über über einen 15jährigen der mit dem Auto seines Vaters nen Unfall gebaut hat. Das ganze wird zum Alltag. Will man also auffallen und wirklich prominent in den Medien erscheinen, braucht es mehr. Viel mehr. Und ein Teil der Jugend (ich betone ein Teil) ist bereit dies zu geben. Sei es durch Gewalt in Fussballstadien. Durch exzessiven Genuss von Drogen und Alkohol (mit 12 oder 13 Jahren!). Durch Missbrauch von jungen Frauen. Oder - ganz aktuell- durch einen sauber inszenierten Amoklauf.

So lange das Problem nicht an der Wurzel angepackt wird, nämlich zu Hause in den eigenen vier Wänden. Und so lange die Medienlandschaft sich wie die Geier auf solche Aktionen stürzt, wird sich kaum was ändern. Im Gegenteil, die Spirale wird sich nur noch schneller drehen. Eine Vergewaltigung oder ein Amoklauf werden - man nehme die Qualität der Terroranschläge als Vergleich - kaum mehr für wirklich grosse Schlagzeilen sorgen. Es müssen dann schon Schulen in die Luft gesprengt oder Mitschülerinnen missbraucht und ermordet werden.... Ich weiss, eine traurige Vision. Aber ein Blick in meine Jugend und ein anschliessender Vergleich mit der heutigen Zeit, lassen für mich persönlich derzeit keine anderen Schlüsse zu.

Und erst am Weekend hat mir ein Kollege, der eben gerade Vater geworden ist, gesagt, er mache sich Sorgen um die Zukunft seiner kleinen Tochter. Womit wir dann wohl beim Thema Geburtenrückgang wären. Aber lassen wir das für heute.

20. November 2006

TomKat, nein danke!

Sie haben es getan: Tom Cruise und Katie Holmes sind verheiratet. Kein Medium hat es am vergangenen Wochenende gewagt, NICHT über diese Hochzeit zu berichten. Sogar "seriöse" Anstalten wie SF, ARD oder ZDF haben in ihren Hauptnachrichten über den Anlass berichtet. Für die dritte Hochzeit von Tom Cruise war entsprechend auch nichts zu teuer.

Für das Schloss in Italien soll er 1,5 Millionen Euro hingeklotzt haben, 5000 Fackeln, 1000 Kerzen, eine fünfstöckige Hochzeitstorte, weisse Trüffel, 100 Limousinen, 300 Sicherheitsleute, 6 Armani-Kleider für Katie und Blumenschmuck im Wert von angeblich 7 Millionen Euro. Dazu eine Gästeliste die sich sehen lassen kann: Brad Pitt und Angelina Jolie, Victoria und David Beckham, Jennifer Lopez und Marc Anthony, Will Smith, Jim Carrey und Brooke Shields und so weiter. Und ganz nebenbei erhielten Tom und Katie Cruise noch die Ehrenbürgerschaft des italienischen Ortes, wo sie sich das Ja-Wort gegeben hatten.

Nun gut, man könnte sagen eine "ganz normale" Promi-Hochzeit. Wäre da nicht der Aspekt Scientology. Und genau da beginnt für mich der Ärger. Nachdem sich die ersten beiden Cruise Frauen (Mimi Rogers, Nicole Kidman) nicht für die Sekte einspannen haben lassen, scheint er nun mit der jungen Katie Holmes die Richtige gefunden zu haben. Die Richtige, im Bezug auf die Sekte versteht sich. Aus dem Umfeld von Holmes war im Vorfeld der Hochzeit zu hören, dass sich die Gute massiv verändert habe. Ihr Vater musste mit Anwälten dafür kämpfen, dass bei der Hochzeit wenigstens ein Vers aus der Bibel vorgelesen wurde. Papa Holmes hatte seine Tochter eigentlich katholisch erzogen. Nun ist sie eine Scientologin und die ganze Welt durfte bei dieser Verwandlung zuschauen. Schon als ihr Kind zur Welt kam, geschah dies nach der Regeln der Hubbart-Sekte. Und auch die Hochzeit verlief nun nach diesen Regeln.

Die zahlreichen Promis haben sich meiner Meinung nach für PR-Zwecke dieser Sekte hingegeben. Mit ihrem Erscheinen akzeptieren sie die Machenschaften der Scientologen, ja machen sogar noch Werbung dafür. Vielleicht war es ja kein Zufall, dass Frau Kidman dieses Wochenende nicht konnte und abgesagt hat. Vielleicht war ihr Manager schlau genug, die Pläne von Tom Cruise und Co. zu durchschauen. Cruise nutzt jede Talkshow, jedes Interview dafür aus, seine Sekte zu erwähnen. Ok, nichts gegen Glaubensfreiheit. Aber damit missionieren, nein danke!

Und auch in den Medien wurde ja kräftig über die "Traumhochzeit" berichtet. Jedoch leider ohne gross Kritik anzubringen. Mir ist auch klar, dass man als Medium über ein solches Ereignis berichten muss. Allerdings a.) in einem Boulevardmagazin und nicht in den Hauptnachrichten und b.) dürfte dann wenn schon ruhig etwas Kritik angebracht werden. Leider Fehlanzeige. Ich persönlich verachte Menschen, die solche Anlässe (Hochzeiten und andere Anlässe) für PR-Zwecke missbrauchen. Und wenn ich ehrlich bin, die Katie tut mir leid... aber eben, jedem Menschen das, was er verdient.

Alles Gute trotzdem (man weiss ja nie, ob TomKat's Anwälte mitlesen...)!

18. November 2006

"Die Dr3i", statt "die 3 Fragezeichen"

Noch am 5ten Oktober dieses Jahres bin ich in diesem Blog zünftig in Erinnerungen geschwelgt. Thema: Kinder- und Jugendhörspiele. Habe geschwärmt von den "5 Freunden" und den "3 Fragezeichen". Und letzte Woche (ja bis es in der Schweiz ist dauert es halt immer etwas länger...) hat mich dann diese "schockierende" Meldung erreicht:

Die Juniordetektive aus Rocky Beach ermitteln in neuen Folgen unter dem Serientitel „Die Drei“ und sind zum Teil auch umgetauft worden: Justus Jonas und Peter Shaw heißen nun Jupiter Jones und Peter Crenshaw. Allein Bob Andrews behält seinen Namen.

Hintergrund ist ein Streit um Lizenzrechte zwischen dem Hamburger Hörspiele-Label Europa und dem Jugendbuchverlag Kosmos. Eine Europa-Sprecherin spricht von „markenrechtlichen Meinungsverschiedenheiten“, mag sich aber zum laufenden Verfahren nicht äußern.

Die neuen Hörspiele basieren auf der literarischen Originalvorlage „The Three Investigators“ des US-Autors Robert Arthur. Man habe sich die Rechte an den Originalstorys gesichert, heißt es bei Europa. „Hierzu gehören auch die Rechte an den von Robert Arthur geschaffenen Figuren, auf denen schon 'Die drei ???' basieren, sowie das typische Umfeld der Detektive.“

Der Entscheid wurde inzwischen angefochten. Ein Gericht muss im Januar nun entscheiden, ob es bei dieser Namensänderung bleibt. Tja, aus Raider wurde Twix und aus Treets hiessen plötzlich M&M's und jetzt wird also aus dem legendären Justus Jonas also Jupiter Jones. Wie beim aktuellen Bond-Film wird also auch in diesem Fall kein Stein auf dem anderen gelassen. Passend dazu auch die Meldung das die deutsche Rockband "Karat" (Hit: "Über 7 Brücken musst du gehn") nach 30 Jahren jetzt "K...!" heisst, weil die Witwe des Sängers den Namen hat schützen lassen und ihn nun nicht mehr frei gibt. Tja und worum geht bei all diesen Streitereien rund um die Namen? Genau, ums liebe Geld!

Der Kunde oder in diesen Fällen besser gesagt, der Fan, interessiert in diesem Fall ganz und gar nicht. Es wird mit der Zeit gegangen, gefälligst. Wer sich nicht daran gewöhnen will, der hat Pech gehabt und muss halt wohl oder übel über die Klinge springen. Nun gut, ich persönlich - man mag mich "bünzlig" nennen - werde mich auf meine alten Tage hin nicht mehr an "die Drei" gewöhnen. Und auch gegenüber meinem Patenkind werde ich weiterhin von den "3 Fragezeichen" erzählen und ihm alte Kassetten, CD's und Schallplatten ausleihen. Dass all die Geschichten - trotz grossem Aufdruck auf allen Tonträgern - gar nicht von Alfred Hitchcock geschrieben wurden, das verschweige ich ihm nun einfach mal... die 5 Freunde wurden ja ab ca. Band 5 auch nicht mehr von Enid Blyton verfasst.

PS: es soll regnen am Weekend, ideales Wetter um mal wieder ein paar alte Hörspiele aus dem Keller zu holen und bei nem Feuer und nem Tee gespannt die Ohren zu spitzen!

16. November 2006

Mein Freund der Bond ist tot

Heute Abend hat er also Schweizer Premiere, der neue Bond-Film. Daniel Craig reist dafür scheinbar extra nach Zürich. Wow! Bloss, "Casino Royal" dürfte wohl der erste Bond-Film seit fast 20 Jahren sein, der ohne mich im Kino läuft. Gründe für diesen Entscheid gibt es viele.

Der neue Bond ist mir primär einmal überhaupt nicht sympathisch. Er ist ungewohnt blond und entspricht so gar nicht meiner Vorstellung im Bezug auf 007. Dann tauchen Figuren wie der legendäre Erfinder Q oder die süsse Sekretärin Moneypenny einfach nicht mehr auf. Wie zu hören war wird gänzlich auf humoristische Einlagen verzichtet, dafür soll die Action im Vordergrund stehen. Und nicht zuletzt hat Bond scheinbar sein Liebesleben geändert, vorbei sind die Zeiten der Affären. Ja, er soll sich dieses Mal gar verlieben. Wobei mir beim letzten Grund wären, das aktuelle Bond-Girl gefällt mir ebenfalls nicht.

Tja, das mögen für ausstenstehende Personen ziemlich wackelige Gründe sein. Aber scheinbar bin ich nicht einmal der Einzige, der so denkt. Erst gestern habe ich die Aussage gehört " ich gehe nicht ins Kino, vielleicht checken sie dann, dass der neue Bond nix ist". Und genau so geht es mir auch. Je weniger Leute in den neuen Bond gehen umso grösser ist die Chance, dass Mr. Daniel "Schleimbeutel" Craig nach nur einem Film wieder nen Abflug macht.

Kommt dazu, die Geschichte von "Casino Royal" wurde ja in den 60er Jahren bereits erfolgreich verfilmt, mit dem legendären David Niven als Bond. So gesehen verpasse ich also rein gar nichts, was die Story angeht. Einzig die Auftritte von Ex-SensUnik-Rapper Carlos und der von Ludger Pistor ("Arme Millionäre") würden mich noch reizen. Aber es wird kein halbes Jahr dauern und der neue Bond erscheint auf DVD. Und so lange warten kann ich für einmal auch noch. Bis dahin freue ich mich über die derzeit zahlreichen Wiederholungen im TV, mit den Legenden Roger Moore und Sean Connery! Den wahren Bonds, James Bonds...