11. Dezember 2015

Adventskalender 2015: Türchen Nummer 11

Am Sonntag entzünden wir bereits die dritte Kerze am Adventskranz. Wobei, woher kommt eigentlich diese schöne Tradition? 

Der Adventskranz, seine Geschichte und Bedeutung 

Der Adventskranz wurde von Johann Hinrich Wichern (1808–1881) eingeführt. Der evangelisch-lutherische Theologe und Erzieher aus Hamburg nahm sich einiger Kinder an, die in grosser Armut lebten. Er zog mit ihnen in das Rauhe Haus, ein altes Bauernhaus, und betreute sie dort. Da die Kinder während der Adventszeit immer fragten, wann denn endlich Weihnachten sei, baute er 1839 aus einem alten Wagenrad einen Holzkranz mit 19 kleinen roten und 4 grossen weißen Kerzen. Jeden Tag der Adventszeit wurde nun eine weitere kleine Kerze angezündet, an den Adventssonntagen eine große Kerze mehr, so dass die Kinder die Tage bis Weihnachten abzählen konnten. Aus dieser Idee entwickelte sich der Adventskranz mit vier Kerzen. Seit 1860 wird der Kranz mit Tannengrün geschmückt, seit Anfang des 20. Jahrhunderts gehört er zum hiesigen Adventsbrauchtum.  
Die ursprüngliche Symbolik ist die Zunahme des Lichtes als Ausdruck der steigenden Erwartung auf die Geburt Jesu Christi hin. Hinzu sind verschiedene Deutungen getreten, die sich auf die Kreisform, die Symbolik des Kranzes, das Tannengrün im Winter sowie die verwendeten Farben der Kerzen oder auch der Schleifen beziehen. So wird er gern auf den Erdkreis und die vier Himmelsrichtungen gedeutet. Der Kreis symbolisiert auch die mit der Auferstehung gegebene Ewigkeit des Lebens, das Grün das Leben an sich und die Kerzen das kommende Licht, das in der Weihnachtsnacht die Welt erleuchtet. Der Brauch des Adventskranzes ähnelt dem achtarmigen Chanukkaleuchter, auf dem während des jüdischen Chanukkafestes, das im November oder Dezember stattfindet, von Tag zu Tag jeweils eine Kerze mehr angezündet wird.




Auf zur heiteren Kakerlaken-Jagd

Am 15. Januar ist es soweit und der australische Dschungel wird wieder von deutschen Pauschaltouristen überflutet. Die grosse Klassenfahrt der teutonischen XYZ-Promis steht an und RTL darf sich schon jetzt wieder über Traumquoten freuen. Immerhin gilt es nicht mehr als verpönt, wenn man sich das Dschungelcamp anschaut und am anderen Morgen darüber ablästert. Grimmepreis olé! 

Die Kandidaten stehen inzwischen fest, nun darf noch einen Monat lang spekuliert werden, wer denn Dschungelkönigin oder Dschungelkönig werden könnte. Nachfolgend die Teilnehmer der kommenden Staffel mit ein paar mehr oder weniger fachkundigen Kommentaren meinerseits. 

Helena Fürst

Wie bitte? Ich kenne den Fürst der Dunkelheit, aber Helena Fürst - nie gehört! Aber Google und BILD sei dank, habe ich erfahren, dass die 47jährige, die aussieht wie weit über 50, eine Anwaltserie bei RTL gehabt hat. Irgendwie lief das aber scheinbar nicht so wie gewünscht (schlechte Quoten, unfreundliche Art, aufgesetztes Auftreten) und nun muss sie in den Dschungel. Bloss, warum sollte man die Frau da sehen wollen? 
Erfolgsquote: 2/10

Daniel Ortega Arenas

Hilfe, Google! Schon wieder keine Ahnung wer das sein soll. Soap-Darsteller bei Köln irgendwas auf irgendeinem Sender. Nie gesehen. Sorry junger Freund, da helfen auch keine Muskeln. Next! 
Erfolgsquote: 1/10 

Menderes Bagci

Oh, ich "kenne" einen Teilnehmer. Ganz ohne Hilfe! Menderes ist die Wiedergeburt von Michael Jackson - denkt er. Seit seinen gefühlten 7437 Auftritten bei DSDS kennt ihn ganz Deutschland und wer ihn einmal gehört hat, vergisst ihn so schnell nicht mehr. Privat scheint er ein ordentlicher Kerl zu sein, ob ihm das allerdings beim Hoden essen hilft? Man weiss es nicht. 
Erfolgsquote: 5/10

Thorsten Legat

Der Ex-Fussballer ist in meinen Augen eine tickende Zeitbombe. Wer ihn in anderen Formaten gesehen hat, weiss was ich meine. Legat war auf dem Platz eine Kampfsau und er wird es auch im Camp sein. Interessanterweise hat er auch seine sensiblen Seiten, erst recht wenn es um seine Kindheit geht. Ein interessanter Mix! 
Erfolgsquote: 6/10

Jenny Elvers 

Liebe Heidekönigin Jenny, im Dschungelcamp gibt es nur Wasser. Nochmal: nur Wasser! Das wird hart. Aber naja, ich bin mir eh nicht sicher ob man Jenny Elvers nicht besser vor sich selber geschützt und nicht eingeladen hätte. Aber eben, es geht um Quote. Trotzdem habe ich meine Zweifel, ob die "Schauspielerin" (ja, die aus dem Frauenknastfilm ohne Slip) stark genug ist um diese zwei Wochen zu überstehen. Zudem hey, sie hat ein Kind im Schulalter. Als ob all die negativen Schlagzeilen der letzten Jahre nicht gereicht hätten. Aber immerhin hat sie ja auch schon das Promi BB gewonnen, das will was heissen! *ironieaus*
Erfolgsquote: 6/10

Gunter Gabriel

Der Camp-Opa, zusammen mit Rolf Zacher. Laut BILD erhält der Schlagerbarde die Rekordsumme von 300'000 Euro als Startgeld. Die Kohle kriegt er aber nur, wenn er nicht freiwillig das Camp verlässt - was je nach Wetter und körperlicher Anstrengung relativ schwierig werden könnte. Mit seinen prolligen Sprüchen könnte er allerdings beim Publikum durchaus Punkte sammeln. 
Erfolgsquote: 7/10

Brigitte Nielsen

Die Dschungelkönigin ist zurück. Warum eigentlich? In meinen Augen nimmt sie nur einem neuen Gesicht den Platz weg. Schade. Jubiläum hin oder her. 
Erfolgsquote: 1/10

Rolf Zacher

Der zweite, nette Opa im Camp. Mit 74 Jahren der älteste Teilnehmer. Wusste gar nicht, dass der Mann schon so alt ist. Gut gehalten, Rolf. Muss am Namen liegen. Bekannt aus Film und Fernsehen, ist der Berliner aber auch als Musiker unterwegs. Er hat bestimmt unzählige Annektoten auf Lager, sein Unterhaltungswert ist hoch und ich denke, auch in Sachen Lästern dürfte er ganz weit vorne sein. Ich freue mich auf seine Performance! 
Erfolgsquote: 8/10

Sophia Wollersheim

Sie ist semi-bekannt durch ihren Mann, den Düsseldorfer Puffkönig Bert Wollersheim. Er ist etwa drei Mal so alt wie sie und scheinbar ziemlich pleite. Wie man so liest. Sophia reist mit zwei riesigen Argumenten ins Dschungelcamp. Ihr wisst was ich meine. Ob die allerdings reichen, da habe ich meine Zweifel. 
Erfolgsquote: 4/10

Ricky Harris

Ja, der Ricky mit den lustigen Haaren, der in den 90er Jahren mal eine Talkshow  hatte. Und danach? Nix mehr. Bademeister soll er mal gewesen sein. Und irgendwas mit Medien. Wenn ich mich richtig an den Herrn erinnere, hatte der früher gequatscht wie ein Sturmgewehr. Wenn das heute immer noch so ist, viel Spass! 
Erfolgsquote: 5/10

Nathalie Volk

Es begann mit Google und es endet mit Google. Nathalie ist 18 Jahre jung, war mal bei Heidis GNTM dabei, will Schauspielerin werden und es mangelt ihr laut Internet nicht an Selbstbewusstsein bzw. Ehrgeiz. Das klingt irgendwie alles nach Larissa Marolt.  Mal sehen. 
Erfolgsquote: 3/10 







10. Dezember 2015

Adventskalender 2015: Türchen Nummer 10

In vielen deutschen Familien wird in der Vorweihnachtszeit gerne genascht. Vom selbst gemachten oder auf dem Dresdner Striezelmarkt gekauften Christstollen über alkoholisierte Pralinen, Kuchen oder Likörchen in allen Variationen gibt es immer etwas zu kosten. Likörchchen? Dazu gehört gerade im Ost der selbstgemachte Eierlikör. Diese Tradition gibt es schon ewig, lange vor dem Mauerfall 1989 wurde dieser Likör in vielen Familien angesetzt. Meist mit sogenanntem "Prima Sprit", quasi purem Alkohol. Das Ergebnis war und ist extrem süffig. Wer es übrigens besonders original oder originell haben möchte, besorgt sich noch Schokobecher, darin schmeckt der Likör besonders gut und sieht erst noch schön aus.
Nun gut, auf in die Küche. Eierlikör wird gerne im Haushalt selbst hergestellt. Den nötigen Alkohol erhalten Privatleute wie erwähnt in der Apotheke oder sie nehmen ein Destillat ihrer Wahl wie etwa Kirschwasser oder Vodka. Die Zutaten werden üblicherweise mit einem Handmixer oder einer Küchenmaschine kalt bzw. bei Zimmertemperatur oder im Wasserbad vermischt. Rezepte für den Hausgebrauch verlangen praktisch immer die Zugabe von Sahne, Kondensmilch oder Milch, während industriell hergestellter Eierlikör in der Regel keine Milchprodukte enthält. Um eine Gefährdung durch Salmonellen auszuschliessen, ist es wichtig, dass der Alkoholgehalt hoch genug ist. Im Endprodukt solle der Alkoholgehalt bei mindestens 10 % Vol. liegen.

Zubereitung:

ca. 35 Minuten
Ergibt ca. 8 dl 1 Flasche à mind. 8 dl Inhalt oder mehrere kleine Flaschen

2,5 dl Vollrahm
2,5 dl Milch
1 Vanillestängel, aufgeschnittene Schote und ausgeschabtes Mark
1 Sternanis
5 Eigelb
250 g Puderzucker
2,5 dl Kirsch, Vodka, Weinbrandt o.ä.


Flasche und Trichter ca. 10 Minuten im kochenden Wasser sterilisieren. Bis zum Gebrauch im Wasser liegen lassen. Rahm und Milch mit Vanilleschote, -mark und Sternanis aufkochen. Auskühlen lassen, Vanilleschote und Sternanis entfernen. Eigelb und Puderzucker mit dem Mixer so lange schaumig rühren, bis die Masse deutlich heller geworden ist. Die ausgekühlte Rahm-Milch-Mischung sorgfältig unterrühren. Alkohol in einem dünnen Strahl und unter ständigem Rühren zu der Masse giessen. Flasche kurz abtropfen lassen (nicht mit Tuch abtrocknen). Likör in Flaschen abfüllen. Flaschen sofort verschliessen. Inhalt und Datum auf ein Etikett schreiben, an den Flaschen anbringen. Der Eierlikör ist im Kühlschrank einige Wochen haltbar. Er entwickelt nach einigen Tagen sein volles Aroma.

Bild: Sabine Fischer

9. Dezember 2015

Adventskalender 2015: Türchen Nummer 9


Die Zeit vor Weihnachten ist die Zeit der Adventskonzerte, so auch in Aarau. Morgen und am Freitag finden so in der Stadtkirche, jeweils um 19.30 Uhr, die beiden Konzerte der Aargauer Kantorei statt. Kantorei? Nie gehört! Im Sommer 1985 versammelte sich eine begeisterte Sängerschar um Mozarts «Schauspieldirektor» und Bendas «Dorfjahrmarkt» einzustudieren – die damalige «Kammeroper» war die Wiege der Aargauer Kantorei – sie ist heute aus dem Aargauer Kulturleben nicht wegzudenken. Auch 30 Jahren später bleibt die Aargauer Kantorei ihrem Credo treu. Nebst unbekannten Trouvaillen werden dem Publikum bekannte und hörenswerte Oratorien zugänglich gemacht. So gibt es in diesem Jahr Georg Friedrich Händel mit seinem Oratorium «Judas Maccabäus». Lesen wir die Textstelle «Tochter Zion, freue Dich!» erklingt in uns sofort die allbekannte Melodie Händels, die sogar in die Schweizerischen Gesangbücher aufgenommen wurde. Im Oratorium «Judas Maccabäus» wird sie als Jubellied beim Einzug der Siegreichen nach der Wiedereinweihung des Tempels gesungen: «Seht! Er kömmt mit Preis gekrönt!». Das Oratorium erzählt die Geschichte des Aufstandes, der Aufhebung des Religionsedikts und der festlichen Wiedereinweihung des jüdischen Tempels in Jerusalem 164 v. Christus. Dem seither gefeierten jüdischen Lichterfest Channuka entsprang die christliche Tradition der lichtvollen Advents- und Weihnachtszeit. Georg Friedrich Händel hatte ein feines Gespür für politische Aktualität. Er komponierte das Oratorium nachdem die aufständischen Jakobiten vom englischen königlichen Heer unter Wilhelm August, Herzog von Cumberland (ein Sohn Georgs II.), am 16. April 1746 besiegt wurden. Die Uraufführung am 1. April 1747 war ein grosser Erfolg und «Judas Maccabäus» entwickelte sich schnell zu Händels populärstem Oratorium. Bald darauf erklang es auch auf dem Festland und in deutscher Sprache – wie bei der Aufführung in der Aarauer Stadtkirche, zu welcher die Kantorei das Publikum herzlich willkommen heisst.

Tickets gibt es hier!

8. Dezember 2015

Adventskalender 2015: Türchen Nummer 8

Es gehört zur Adventszeit wie der Maienzug zur Sommerfrische oder der Bachfischet zum Herbstbeginn: Das Aarauer Kerzenziehen!


Einmal mehr zeichnet insieme Aarau-Lenzburg, Verein zur Förderung von Menschen mit einer geistigen Behinderung, für Organisation und Durchführung des zweiwöchigen Anlasses verantwortlich. Deren Mitglieder und viele Helferinnen und Helfer investieren Jahr um Jahr viele Stunden ehrenamtlicher Arbeit, um mit dem Reinerlös den Menschen mit einer Behinderung ein sinnvolles und ihren Bedürfnissen entsprechendes Freizeit- und Kursangebot zu finanzieren. Noch bis zum nächsten Sonntag, dem 13. Dezember bietet sich in der Markthalle auf dem Färberplatz in Aarau die Möglichkeit, selber eine schöne Kerze zu ziehen - ein ideales Weihnachtsgeschenk übrigens und erst noch selber gemacht. Wer während dem Ziehen kalt oder Durst hat, dem sei die Kaffeestube ans Herz gelegt, wo es neben Kaffee und Kuchen auch heissen Punsch und Glühwein gibt.

 

Sie gehören zu den wenigen Menschen, die noch nie selber eine Kerze aus Bienenwachs gemacht haben? Hier eine kleine Anleitung, damit man Sie in der Markthalle nicht als Anfänger erkennt. Zum Kerzen ziehen eignen sich entweder alte Kerzenreste oder neueWachs-Flocken. Die wohlriechenden, goldenen Wachsflocken werden in einem schlanken, hohen Gefäss im Wasserbad auf etwa 70 °C erhitzt. Schneiden Sie ein Stück Dochtschnur ab – je nach dem, wie gross die Kerze werden soll. Tauchen Sie nun den Doch in das flüssige Wachs. Ziehen Sie den Docht wieder aus dem Kerzenwachs-Bad heraus und lassen das Wachs trocknen, spannen Sie den Docht etwas an. Nun wiederholen Sie den Tauchvorgang bis die gewünschte Kerzendicke erreicht ist, immer mit einem Turnus von ca. 15 bis 20 Sekunden. Am Schluss sorgt dann ein gerader Schnitt am unteren Ende dafür, dass die Kerze in den Kerzenständer passt. Das wars. Und wenn Sie nicht mehr weiter wissen, es stehen Ihnen in Aarau freundliche Helfer mit Rat und Tat zur Seite.



Leider bleiben zum Ende der Veranstaltung immer wieder ein paar Kerzen liegen, so auch dieses Mal. Wer seine Kerze vermisst, kann diese noch bis zum Sonntag in der Markthalle abholen. Gleichzeitig können interessierte Besucher einen Blick auf die magische Kerzenziehmaschine werfen, welche dieses Jahr noch am Freitagabend, sowie am Samstag- und Sonntagnachmittag in Betrieb ist.