19. Januar 2012

Adieu Xamax

Tja, das wars dann wohl in Neuenburg mit dem Spitzenfussball. Lichterlöschen beim Traditionsclub aus der Aarauer Partnerstadt, Xamax liegt auf dem Totenbett und die lebenserhaltenden bleiben aus. Seit gestern ist offiziell, was Facchinetti schon lange befürchten musste: Die Swiss Football League entzog Xamax die Lizenz, die Rückrunde findet damit ohne die Neuenburger statt.


Ganz ehrlich, ich finde es extrem schade! Mir war der Club seit je her sehr sympa. Gerne erinnere ich mich an die Ausflüge nach Neuenburg, an die freundlichen Verkäuferinnen am Wurststand, die Halbliter Becher mit Rotwein für einen Fünfliber, die Tigers, die tollen Spieler und Trainer - Don Givens, Uli Stielike, Heinz Hermmann, Augustine Simo, Andy Egli, Alain Geiger, Joel Corminboeuf, Marco Pascolo und natürlich Rainer Bieli und Gilbert Gress! Ich bin früher sogar nach Neuenburg gereist, auch wenn der FC Aarau gar nicht gespielt hat. Zum Beispiel beim grossartigen Erfolg gegen Real Madrid war ich live dabei, hab mir sogar noch ein T-Shirt gekauft. Bei der ganzen Geschichte tut mir vor allem ein Mensch leid: Monsieur Xamax, Gilbert Facchinetti. Ich hatte die Chance, diesen Grand Seigneur persönlich kennenzulernen. Daneben dass er mich an meinen verstorbenen Opa erinnert hat, muss ich sagen, ein sehr liebenswerter und freundlicher Herr. Es war "sein" Xamax. Gegenüber einer welschen Zeitung hat Facchi inzwischen Stellung genommen zum Untergang von Xamax. 


Seit mehr als sechs Jahren ist der ehemalige Präsident Gilbert Facchinetti nicht mehr im operativen Geschäft von Neuchâtel Xamax eingebunden. Der Popularität des mittlerweile 75-Jährigen tat dies allerdings nie einen Abbruch. Facchinetti ist in Neuenburg beliebt wie eh und je – und er gilt als Inbegriff des Leidens, seit zuerst Sylvio Bernasconi und im vergangenen Mai Bulat Tschagajew den Club übernommen hatten.  Für Facchinetti, dessen Enkel Mickaël zum Kader gehört, ist der Lizenzentzug ein weiterer Stich ins Herz. Denn niemand lebt den Club so intensiv wie der Bauunternehmer. Von 1979 bis 2005 war Facchinetti Präsident und Mäzen des Vereins. Damit ist er sowohl für die beiden Meistertitel 1987 und 1988 sowie die grossen Siege im Europacup gegen Real Madrid oder Bayern München mitverantwortlich. Das Besondere an Facchinettis Präsidentenzeit ist allerdings nicht der sportliche Erfolg. Facchinetti wurde von Spielern und Trainern vielmehr geschätzt, weil er eine familiäre Atmosphäre pflegte. Vor den Heimspielen lud er die Mannschaft in seine Villa in Saint-Blaise ein, wo Ehefrau Vally jeweils Spaghetti kochte. Xamax war für ihn nicht nur der Verein des Herzens, sondern auch seine Familie.

Die Übernahme durch Tschagajew kritisierte er: "Es gibt keinen anderen Ausweg, leider." Seine Enttäuschung über die Machenschaften des neuen Besitzers ging sogar so weit, dass er im Oktober die Zusammenarbeit seiner Firma mit dem Club beendete. Zwar blieb er Ehrenpräsident sowie Aktionär. Doch man spürte, Facchinetti litt: "Das alles tut mir sehr weh", sagte er mehr als einmal in die Mikrofone der Reporter. Mit dem Lizenzentzug ist Facchinettis Leiden nicht beendet. Dennoch dürfte er für ihn auch eine Art Erlösung sein. Denn Tschagajews Zeit ist damit abgelaufen. Im Hintergrund soll Facchinetti bereits daran sein, den Club erneut zu übernehmen und neu aufzubauen. Denn eines ist sicher: Facchinetti lässt Xamax nie im Stich. Oder wie er es formuliert: "Meine Verbindung zu Xamax endet erst mit meinem letzten Atemzug." Und dieser lässt hoffentlich noch sehr lange auf sich warten. Bonne Chance Monsieur Facchinetti!  

17. Januar 2012

Rating Agenturen, schuld an der Krise?

Frankreich abgewertet. Der Euro-Rettungsschirm scheinbar nichts wert. Spanien, Portugal, Italien... Die Ratingagenture sollen, so kann man immer mal wieder in Zeitungen lesen, schuld an der aktuellen der Finanzkise sein. Eine Meinung, die ich nach den letzten Entwicklungen durchaus teilen kann. Den US-amerikanischen Ratingagenturen "Standard & Poor’s", "Moody’s" und "Fitch Ratings" kann man zumindest die folgenden Fakten vorwerfen: 
  • Sie haben die Pleite der Lehman Brothers nicht vorhergesagt. Vielmehr haben sie der Pleitebank bis zum Schluss ein AAA+ Rating gegeben.
  • Sie haben Collateralized Debt Obligation (CDO) (in etwa: abgesicherter Schuldschein) mit hohen Ratings versehen. Dann kam die Krise und jeder wusste: da war was faul dran.
  • Die Herabstufung von Griechenland, Spanien und Portugal von AAA+ auf AA-, BBB oder Ramschstatus hat die Krise des Euros noch verstärkt. Frankreich wird den gleichen Effekt haben.
  • Die Ratingagenturen haben Gefälligkeitsgutachten vergeben. Kein Wunder, denn immerhin bezahlen die Banken, Staaten und so weiter für diese Ratings.
  • Die drei wesentlichen Ratingagenturen Standard & Poor’s, Moody’s und Fitch Ratings sind US-amerikanische Rating Agenturen... 

Die Kritik liesse sich - von Menschen die mehr Wirtschaftsverstand haben als der Verfasser - bestimmt noch verlängern. Die von Experten geforderten Konsequenzen bewegen sich zwischen Verramschen der Ratungagenturen, wie es Spiegel Online fordert, und der Gründung einer europäischen Ratingagentur. Ausserdem soll die Finanzaufsicht die Gütekriterien der Ratingagenturen kontrollieren.


Was machen Rating Agenturen eigentlich? Rating-Agenturen, also "Standard & Poor’s", "Moody’s" und "Fitch Ratings", bewerten so genannte festverzinsliche Wertpapiere und die Herausgeber dieser Wertpapiere. Die Bewertung erfolgt dabei nach einem einzigen Kriterium: Kommt das Geld wieder zurück und werden die Zinsen von den Herausgeber der Wertpapiere bezahlt?

Dabei gibt es natürlich keine Garantie. Die Agenturen schauen vielmehr in ihre Kristallkugeln und wollen die Zukunft vorhersagen. Können die Unternehmen oder Staaten in der Zukunft ihre Schulden und die Zinsen bezahlen? Dabei untersuchen sie diverse Unterlagen der Firmen und Staaten und geben dann eine Vermutung ab. Diese Vermutung über die zukünftige Entwicklung von Staaten und Unternehmen werden in Noten kommuniziert, so dass auch noch der letzte Dummie an diesen Zensuren ablesen kann, wie es denn um die Zukunft bestellt ist. Zwischen D- für Zahlungsunfähig bis AAA+ für „absolut sicher, da kann gar nichts schief gehen“, ist alles dabei. Wenn man uns also oft genug sagt, dass europäische Länder abgewertet werden, glauben wir das irgendwann einmal und dieses "Wissen" schränkt dann unser Kaufverhalten oder das Vertrauen in die Wirtschaft ein. Es wird weniger Geld umgesetzt, die Wirtschaft krankt und siehe da - die Rating-Agenturen hatten recht. Ihr versteht was ich meine? Wenn man die Krise lange genug herbeiredet, dann kommt sie auch. 

Klar, jeder hat das Recht, seine Meinung frei zu äussern. Die Ratingagenturen machen davon reichlich Gebrauch. Sie sagen, was sie von Wertpapieren halten und wie sie die Bonität eines Staates einschätzen. Sie können damit Milliarden generieren - oder eben den Ruin beschleunigen. Alles ohne Risiko, denn haften müssen sie für ihre Empfehlungen bisher nicht. Nicht zu vergessen, Rating-Agenturen sind selbst gewinnorientierte Unternehmen. Mit den Ratings werden Wertpapiere bewertet, die die Investmentbanken anbieten. Und je mehr AAA-Ratings die Ratingagenturen den Wertpapieren geben, desto mehr verdienen sie. Nach der Pleite Investmentbank Lehman Brothers mussten sich die drei grossen Rating Agenturen einem Untersuchungsausschuss im US-Kongress stellen. Sie beharrten dort darauf, ihre Meinung abzugeben. Kreditratings seien keine Empfehlung für eine Investition, sagte Moody's-Chef Raymond McDaniel damals. Die Bewertungen seien nur Hilfsmittel. Trotzdem werde ich den Eindruck nicht los, dass sich die Agenturen der Macht ihrer Aussagen gar nicht bewusst sind. Oder die Folgen schlicht in Kauf nehmen. Kein Wunder sorgt das Thema auch bei Verschwörungstheoretikern immer wieder für Gesprächsstoff. A propos: Zahlreiche Mitarbeiter sollen ihre Agentur-Chefs in den letzten Jahren übrigens vor möglichen Risiken gewarnt haben - sie alle wurden suspendiert. 

Nun stehen also die Staatsanleihen der Euroländer unter Beschuss. Griechenland, Italien, Portugal oder Ungarn fallen und fallen von einst geachteten Anlageländern auf Ramschniveau. Merkel, Sarkozy und ihre Kollegen in der Europäischen Union reagieren hastig, da wird ein Schuldenschirm nach dem anderen gespannt, ein (scheinbar ebenfalls nutzloser) Euro-Rettungsfonds gehebelt und um Euro-Bonds gestritten. Denn wenn die Bewertung sinkt, haben die Länder grössere Probleme an Kredite zu kommen und müssen mehr Zinsen zahlen - es ist eine Spirale.

Da die Agenturen aber nicht nur in Europa wildern, wollen inzwischen auch die USA "Standard & Poor's" an die Gurgel, nachdem diese ihnen die Bestnote AAA+ entzogen haben. Warum etwa hat Trinidad und Tobago das gleiche Ranking wie Italien, ein A? Warum ist Portugal gleichauf mit Kolumbien? Fragen über Fragen, die uns wohl nie jemand beantworten wird. Denn Transparenz ist für Rating-Agenturen ein Fremdwort. Umso bedenklicher also, dass dem Urteil der Ratingagenturen in der öffentlichen Regulierung eine so grosse Rolle zugewiesen wird... Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht. 

13. Januar 2012

Monsieur Fischer goes Austria

Ja, auch bei unseren östlichen Nachbarn setzt sich die Qualität langsam durch und man liest die guten Blogs. Wie sonst liesse es sich erklären, dass die Tiroler Tageszeitung auf einmal aus meinem Blog zitiert? Ist ja inzwischen auch schon eine Weile her, seit ich das Tirol unsicher gemacht habe. Nein, Spass. Es freut mich natürlich immer, wenn mein Blog irgendwo auf der Welt Erwähnung in einer Zeitung findet. Und so kurz vor dem Lauberhorn-Rennen tut eine Aufritt in einer Ösi-Zeitung natürlich erst recht gut. Auch wenn es überhaupt nicht ums Skifahren geht... Aber lest selber. Den ganzen Text gibt es übrigens hier


Eine Bemerkung kann ich mir nicht verkneifen. Wenn wir doch schon beim Thema Medien sind und beim Skifahren waren. Da jammert man in Deutschland über das Verhalten von Wulff, in der Schweiz ist Hildebrand am Pranger. US-Soldaten benehmen sich in Afghanistan wie Schweine. Der Euro ist weiterhin unsicher. Und welche Story schafft es seit Tagen in die Schweizer und nun auch deutschen Boulevardblätter? Genau, Tina Maze und ihr Höschen. Unglaublich. Inzwischen wissen wir, dass sie unten ohne fahren wollte, es dann aber zu kalt war. Julia Mancuso nutzt die Chance, Werbung für ihre Slip-Kollektion zu machen. Ganz ehrlich, uns scheint es ja derzeit wirklich sehr gut zu gehen, oder? In diesem Sinne, einen schönen Freitag den 13ten, auf dass die Journalisten auch weiterhin keine grösseren Sorgen haben. 

12. Januar 2012

Lutscher! Kannibale! Zecke! Motzki!

Nein, das gibt keine Fluch-Orgie heute, vielmehr eine Liste von Spitznamen. Morgen startet ja das RTL Dschungelcamp, mit von der Partie der Fussballer Ailton - auch bekannt unter dem Titel Kugelblitz. Nun, warum man ihn so nennt, das dürfte spätestens nach der ersten Folge von "Ich bin ein Star, holt mich hier raus!" klar werden. Seine Figur erinnert durchaus an eine Kugel, wobei man Ailton zugestehen muss, dass er trotzdem immer blitzschnell war in seiner aktiven Zeit. Eben, ein Kugelblitz halt. Das Fussballbusiness bietet aber noch andere, zum Teil äusserst witzige, Spitznamen. Die BILD-Zeitung hat unlängst ein paar von ihnen (fast 100 Stück) aufgelistet, nachfolgend eine kleine Auswahl: 
  • Andreas Möller – Heintje
  • Gerald Asamoah – Blondie
  • Khalid Boulahrouz – Der Kannibale
  • Jupp Heynckes – Osram
  • Mark Wilmots – Kampfschwein
  • Michael Zorc – Susi
  • Simon Rolfes – Simse
  • Tomas Rosicky – Schnitzel
  • Torsten Frings – Lutscher
  • Andreas Neuendorf – Zecke
  • Ottmar Hitzfeld – Der General
  • Dieter Eilts – Ostfriesen Alemao
  • Edgar Davids – Pit Bull
  • Guido Buchwald – Diego
  • Oliver Reck – Pannen-Olli
  • Rudi Völler – Tante Käthe
  • Bernd Schneider – Schnix
  • Bernd Schuster – Der blonde Engel
  • Franz Beckenbauer – Der Kaiser
  • Gabriel Batistuta – Bati-Gol
  • Hasan Salihamidzic – Brazzo
  • Helmut Rahn – Der Boss
  • Horst Hrubesch – Kopfball-Ungeheuer
  • Robert Huth – The Berlin Wall
  • Felix Magath – Quälix
  • Ansgar Brinkmann – Der weisse Brasilianer
  • Matthias Sammer – Motzki
  • Berti Vogts – Der Terrier
  • Gerd Müller – Bomber der Nation
  • Jürgen Klinsmann – The Diver oder Flipper
  • Lionel Messi – El Pulga (Der Floh)
  • Oliver Kahn – Der Titan
  • Lukas Podolski – Prinz Poldi
  • Sepp Maier – Die Katze von Anzing
  • Stefan Effenberg – Der Tiger
  • Thomas Häßler – Icke
  • Ruud van Nistelrooy – Van the Man
  • Werner Lorant – Werner Beinhart
  • Willi Lippens – Ente
  • Zinedine Zidane – Zizou
  • Kevin Scheidhauer – Scheide
  • Pierre-Michel Lasogga – Lasagne

11. Januar 2012

Intouchables - Ziemlich beste Freunde

Erinnert Ihr euch noch an die Ch'tis? Ich hab den Film inzwischen gegen 10 Mal gesehen, davon einmal auf Deutsch und ich amüsiere mich wohl auch beim 11ten Mal noch. Eine herrliche Komödie aus Frankreich. Und nachdem es seither ein bisschen ruhig war - zumindest hier in der Schweiz - in Sachen lustigen Filmen aus unserem westlichen Nachbarland kommt nächste Woche ein Meisterwerk in die Schweizer Kinos: "Intouchables - Ziemlich beste Freunde" ist mit 16 Millionen Zuschauern in Frankreich der erfolgreichste Film des Jahres 2010. Seit letzter Woche läuft „Ziemlich beste Freunde“ auch in deutschen Kinos und erreichte bereits am ersten Wochenende fast 300 000 Kinozuschauer. Seit dem Start von „Asterix bei den Olympischen Spielen“ im Januar 2008 konnte kein französischer Film mehr im deutschen Kino ein solches Ergebnis reissen.Und ein Muss auch für alle Schweizer Fans von gehaltvollem, französischem Humor. 

Ausgangspunkt für „Ziemlich beste Freunde“ ist eine wahre Geschichte: 2004 haben die Regisseure eine Doku gesehen, welche sie wohl sehr beeindruckt hat. Der Film hiess ‚À la vie, à la mort’ und erzählt von einer äusserst unwahrscheinlichen, aber eben wahren, Begegnung. Philippe Pozzo di Borgo, adelig, reich, erfolgreich, ehemaliger Werbeleiter für die Champagnermarke Pommery, hatte mit 42 einen Segelflug-Unfall erlitten, der ihn querschnittgelähmt zurückliess. Kurze Zeit später starb seine Ehefrau, er blieb allein mit zwei adoptierten Kindern. Abdel, ein Schwarzer nordafrikanischer Herkunft, wurde als Betreuer engagiert. Dieser Mann aus einer ganz anderen Gesellschaftsschicht wurde ihm bald eine nicht mehr wegzudenkende Lebensstütze. Dabei kam Sozialhilfeempfänger Driss nur in Philippes Stadtvilla vorbei, um eine Unterschrift zu holen, die belegt, dass er sich um die Stelle als Pfleger beworben hat. Echtes Interesse hat Driss daran nicht. Rotzfrech will er den Besuch so kurz wie möglich halten. Mitleid für den Rollstuhlfahrer hat der Ex-Häftling keines. Und genau das ist es, was Philippe sucht! Driss bekommt die Stelle, zieht aus dem Armenviertel in die Villa und macht aus dem griesgrämigen Geldsack wieder einen lebensfrohen Menschen ...


Die Filmemacher besuchten Philippe Pozzo di Borgo in seinem heutigen Domizil in Essaouira in Marokko: „Dieses Treffen hat alles entschieden, denn er erzählte uns auch das Ende der Geschichte, das in der Doku nicht vorkam. Seine Bedingung: ‚Ihr müsst einen witzigen Film daraus machen, diese Geschichte kann man nur mit Humor erzählen." Gesagt, getan.  Das Duo fand mit Omar Sy einen genialen Hauptdarsteller, der Mann ist ein Naturereignis. Die Lebensfreude und Freundlichkeit, die er mitbringt, seien unbezahlbar. Und weiter: "Als Gelähmten Philippe wünschten wir uns, um ehrlich zu sein, zunächst Daniel Auteuil. Der konnte nicht, weil er gerade einen Film inszenierte. Zufall, dass Daniel und François Cluzet denselben Agenten haben. Innerhalb von fünf Minuten war alles geklärt. Heute können wir uns den Film ohne François gar nicht vorstellen." 

Die Macher, Eric Toledano und Olivier Nakache, haben sich übrigens einst im Ferienlager kennengelernt. „Wir waren dort Animateure“, erzählte Eric einer französischen Kinozeitschrift, „und haben schnell gemerkt, wie sehr wir beide das Kino lieben. Für mich war es schon als Kind ein Lebenselixier, ein Mittel, meinen Horizont zu erweitern.“ Auch Olivier war seit jeher ein Filmverrückter: „Ich will gar nicht sagen, wie oft ich die Schule geschwänzt habe, um ins Kino zu gehen. Nach regem Gedankenaustausch haben Eric und ich beschlossen, dieses Hobby auszuleben.“.Den fulminanten Erfolg von „Ziemlich beste Freunde“ hatte weder Eric noch Olivier geahnt: „So was kann man nicht ahnen. Nur geniessen. Hätte man derlei Ahnungen, könnte man ja gleich Rezepte erstellen. Was wir wollten, war eine Komödie, deren Inhalt die französische Gesellschaft ein bisschen aufrütteln sollte. Offensichtlich ist uns das gelungen.“

"Intouchables - Ziemlich beste Freunde" kommt am 19. Januar in die Schweizer Kinos - in Aarau hoffentlich mit einer Kopie in Originalsprache. Ah ja, den Soundtrack sollte man sich übrigens auch mal anhören, es lohnt sich!